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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kock
auch als Dichter zu betätigen. Jm
Jahre 1822 kehrte er als Dr. phil. in
die Heimat zurück, und als die Aus-
sicht auf eine Professur am Collegium
Carolinum vereitelt wurde, bestand
er das juristische Staatsexamen und
wurde Anwalt. 1829 gab er die Ad-
vokatur wieder auf, begab sich längere
Zeit auf Reisen und ließ sich 1830 in
Mainz nieder, wo er sich mit seinem
Jugendfreunde, dem Schauspiel-
direktor Haake verband, um durch
eine Kunstschule, wie auch eine den
Produktionen der Mainzer Bühne
sich anschließende Dramaturgie das
deutsche Theater zu heben. Jm fol-
genden Jahre wurde er nach Klinge-
manns Tode bei dem herzogl. Theater
in Braunschweig als Theaterdichter
und Sekretär angestellt, trat 1842 in
die Jntendantur ein und übernahm
die spezielle Leitung des Schauspiels.
Seit 1843 Jntendanturrat, legte er
1856 seine Amter nieder, siedelte Ende
1874 nach Weimar, später nach Koburg
und zuletzt nach Leipzig über und +
hier am 11. Mai 1880.

S:

Poetische
Werke; 1. Tl., 1832 [Jnhalt: Gedichte.
- Phantasus (Ein Frühlingsspiel zur
Eröffnung des Mainzer Theaters). -
Die Geschwister (N.). - Die Schau-
spielerin (N.).] - Garten, Flur und
Wald (Ge.), 1854. - Verschiedene
noch ungedruckte dramat. Dichtungen,
z. B. Der Schmuck (Schsp.). - Der
Triumph des Berufs (Lsp.). - Die
Taube (Lsp.). - Die Familie Holberg.
- Das Ritterschwert (Schsp.). -
Rochester (Tr.).

Kock, Karl Theodor,

geb. am
28. (n. a. 18.) Novbr. 1820 zu Qued-
linburg, besuchte das königl. Fried-
rich-Wilhelms-Gymnasium in Posen,
studierte 1838-42 in Breslau, Halle
und Berlin Philologie, wurde 1842
in Breslau zum Dr. phil. promoviert
und legte dort auch sein Staats-
examen ab. Jm Herbst 1842 trat er
am Gymnasium in Posen als Pro-
bandus ein und wirkte dann an dem-
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Kod
selben als Hilfs- und ordentlicher
Lehrer, bis er zu Michaelis 1850 als
2. Oberlehrer und Professor an das
königl. Gymnasium zu Elbing versetzt
ward. Ostern 1854 ging K. als
Gymnasialdirektor nach Guben, im
August 1857 nach Stolp i. P., wo er
die Umwandlung der städtischen Real-
schule in ein Gymnasium mit Real-
klassen durchführte und bis zum
Dezbr. 1862 verblieb. Jetzt unternahm
er eine schon seit Jahren geplante
längere Reise nach Jtalien, nach deren
Beendigung er in die ihm schon vor-
her zugesicherte Stelle eines Direktors
und ersten Professors an der Ge-
lehrtenschule des Johanneums in
Hamburg eintrat. Nur vom Mai bis
Oktbr. 1863 bekleidete er dieses Amt,
dann ging er als Gymnasialdirektor
nach Memel, und von hier Ostern 1866
nach Berlin zur Übernahme des
Direktorats des Luisenstädtischen
Gymnasiums. Ende Septbr. 1882
trat er in den Ruhestand und siedelte
nach Weimar über, wo er am 4. Juni
1901 +. Er übersetzte Goethes "Jphi-
genie" ins Griechische und dessen
"Römische Elegien" ins Lateinische.

S:

Merope (Tr.), 1882. - Elektra in
Delphi (Schsp.), 1902.

Koderle, Johann Elegius,

geb.
am 1. Dezbr. 1814 zu Domassin in
Böhmen, absolvierte das Gymnasium
und die philosophischen Studien und
trat darauf in die österreichische Armee
ein. Nachdem er 12 Jahre im k. k.
Bombardierkorps gedient und wäh-
rend dieser Zeit d. sämtlichen Militär-
wissenschaften studiert hatte, wurde
er Sekretär des österreichischen Jn-
genieur- und Architektenvereins und
trat nach sechs Jahren in den Dienst
der österreichischen Staatsbahnen, in
dem er bis zum Abteilungsvorstand
aufrückte. Seit Jahren lebt er im
Ruhestande in Wien.

S:

Jn dunkler
Stunde (Histor. R.), 4. A. 1853. - Zu
spät (N.), 5. A. 1854. - Aufzeichnungen
eines Honveds, 5. A. 1849.

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Kock
auch als Dichter zu betätigen. Jm
Jahre 1822 kehrte er als Dr. phil. in
die Heimat zurück, und als die Aus-
ſicht auf eine Profeſſur am Collegium
Carolinum vereitelt wurde, beſtand
er das juriſtiſche Staatsexamen und
wurde Anwalt. 1829 gab er die Ad-
vokatur wieder auf, begab ſich längere
Zeit auf Reiſen und ließ ſich 1830 in
Mainz nieder, wo er ſich mit ſeinem
Jugendfreunde, dem Schauſpiel-
direktor Haake verband, um durch
eine Kunſtſchule, wie auch eine den
Produktionen der Mainzer Bühne
ſich anſchließende Dramaturgie das
deutſche Theater zu heben. Jm fol-
genden Jahre wurde er nach Klinge-
manns Tode bei dem herzogl. Theater
in Braunſchweig als Theaterdichter
und Sekretär angeſtellt, trat 1842 in
die Jntendantur ein und übernahm
die ſpezielle Leitung des Schauſpiels.
Seit 1843 Jntendanturrat, legte er
1856 ſeine Amter nieder, ſiedelte Ende
1874 nach Weimar, ſpäter nach Koburg
und zuletzt nach Leipzig über und †
hier am 11. Mai 1880.

S:

Poetiſche
Werke; 1. Tl., 1832 [Jnhalt: Gedichte.
‒ Phantaſus (Ein Frühlingsſpiel zur
Eröffnung des Mainzer Theaters). ‒
Die Geſchwiſter (N.). ‒ Die Schau-
ſpielerin (N.).] ‒ Garten, Flur und
Wald (Ge.), 1854. ‒ Verſchiedene
noch ungedruckte dramat. Dichtungen,
z. B. Der Schmuck (Schſp.). ‒ Der
Triumph des Berufs (Lſp.). ‒ Die
Taube (Lſp.). ‒ Die Familie Holberg.
‒ Das Ritterſchwert (Schſp.). ‒
Rocheſter (Tr.).

Kock, Karl Theodor,

geb. am
28. (n. a. 18.) Novbr. 1820 zu Qued-
linburg, beſuchte das königl. Fried-
rich-Wilhelms-Gymnaſium in Poſen,
ſtudierte 1838‒42 in Breslau, Halle
und Berlin Philologie, wurde 1842
in Breslau zum Dr. phil. promoviert
und legte dort auch ſein Staats-
examen ab. Jm Herbſt 1842 trat er
am Gymnaſium in Poſen als Pro-
bandus ein und wirkte dann an dem-
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Kod
ſelben als Hilfs- und ordentlicher
Lehrer, bis er zu Michaelis 1850 als
2. Oberlehrer und Profeſſor an das
königl. Gymnaſium zu Elbing verſetzt
ward. Oſtern 1854 ging K. als
Gymnaſialdirektor nach Guben, im
Auguſt 1857 nach Stolp i. P., wo er
die Umwandlung der ſtädtiſchen Real-
ſchule in ein Gymnaſium mit Real-
klaſſen durchführte und bis zum
Dezbr. 1862 verblieb. Jetzt unternahm
er eine ſchon ſeit Jahren geplante
längere Reiſe nach Jtalien, nach deren
Beendigung er in die ihm ſchon vor-
her zugeſicherte Stelle eines Direktors
und erſten Profeſſors an der Ge-
lehrtenſchule des Johanneums in
Hamburg eintrat. Nur vom Mai bis
Oktbr. 1863 bekleidete er dieſes Amt,
dann ging er als Gymnaſialdirektor
nach Memel, und von hier Oſtern 1866
nach Berlin zur Übernahme des
Direktorats des Luiſenſtädtiſchen
Gymnaſiums. Ende Septbr. 1882
trat er in den Ruheſtand und ſiedelte
nach Weimar über, wo er am 4. Juni
1901 †. Er überſetzte Goethes „Jphi-
genie‟ ins Griechiſche und deſſen
„Römiſche Elegien‟ ins Lateiniſche.

S:

Merope (Tr.), 1882. ‒ Elektra in
Delphi (Schſp.), 1902.

Koderle, Johann Elegius,

geb.
am 1. Dezbr. 1814 zu Domaſſin in
Böhmen, abſolvierte das Gymnaſium
und die philoſophiſchen Studien und
trat darauf in die öſterreichiſche Armee
ein. Nachdem er 12 Jahre im k. k.
Bombardierkorps gedient und wäh-
rend dieſer Zeit d. ſämtlichen Militär-
wiſſenſchaften ſtudiert hatte, wurde
er Sekretär des öſterreichiſchen Jn-
genieur- und Architektenvereins und
trat nach ſechs Jahren in den Dienſt
der öſterreichiſchen Staatsbahnen, in
dem er bis zum Abteilungsvorſtand
aufrückte. Seit Jahren lebt er im
Ruheſtande in Wien.

S:

Jn dunkler
Stunde (Hiſtor. R.), 4. A. 1853. ‒ Zu
ſpät (N.), 5. A. 1854. ‒ Aufzeichnungen
eines Honveds, 5. A. 1849.

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[45/0049] Kock Kod auch als Dichter zu betätigen. Jm Jahre 1822 kehrte er als Dr. phil. in die Heimat zurück, und als die Aus- ſicht auf eine Profeſſur am Collegium Carolinum vereitelt wurde, beſtand er das juriſtiſche Staatsexamen und wurde Anwalt. 1829 gab er die Ad- vokatur wieder auf, begab ſich längere Zeit auf Reiſen und ließ ſich 1830 in Mainz nieder, wo er ſich mit ſeinem Jugendfreunde, dem Schauſpiel- direktor Haake verband, um durch eine Kunſtſchule, wie auch eine den Produktionen der Mainzer Bühne ſich anſchließende Dramaturgie das deutſche Theater zu heben. Jm fol- genden Jahre wurde er nach Klinge- manns Tode bei dem herzogl. Theater in Braunſchweig als Theaterdichter und Sekretär angeſtellt, trat 1842 in die Jntendantur ein und übernahm die ſpezielle Leitung des Schauſpiels. Seit 1843 Jntendanturrat, legte er 1856 ſeine Amter nieder, ſiedelte Ende 1874 nach Weimar, ſpäter nach Koburg und zuletzt nach Leipzig über und † hier am 11. Mai 1880. S: Poetiſche Werke; 1. Tl., 1832 [Jnhalt: Gedichte. ‒ Phantaſus (Ein Frühlingsſpiel zur Eröffnung des Mainzer Theaters). ‒ Die Geſchwiſter (N.). ‒ Die Schau- ſpielerin (N.).] ‒ Garten, Flur und Wald (Ge.), 1854. ‒ Verſchiedene noch ungedruckte dramat. Dichtungen, z. B. Der Schmuck (Schſp.). ‒ Der Triumph des Berufs (Lſp.). ‒ Die Taube (Lſp.). ‒ Die Familie Holberg. ‒ Das Ritterſchwert (Schſp.). ‒ Rocheſter (Tr.). Kock, Karl Theodor, geb. am 28. (n. a. 18.) Novbr. 1820 zu Qued- linburg, beſuchte das königl. Fried- rich-Wilhelms-Gymnaſium in Poſen, ſtudierte 1838‒42 in Breslau, Halle und Berlin Philologie, wurde 1842 in Breslau zum Dr. phil. promoviert und legte dort auch ſein Staats- examen ab. Jm Herbſt 1842 trat er am Gymnaſium in Poſen als Pro- bandus ein und wirkte dann an dem- ſelben als Hilfs- und ordentlicher Lehrer, bis er zu Michaelis 1850 als 2. Oberlehrer und Profeſſor an das königl. Gymnaſium zu Elbing verſetzt ward. Oſtern 1854 ging K. als Gymnaſialdirektor nach Guben, im Auguſt 1857 nach Stolp i. P., wo er die Umwandlung der ſtädtiſchen Real- ſchule in ein Gymnaſium mit Real- klaſſen durchführte und bis zum Dezbr. 1862 verblieb. Jetzt unternahm er eine ſchon ſeit Jahren geplante längere Reiſe nach Jtalien, nach deren Beendigung er in die ihm ſchon vor- her zugeſicherte Stelle eines Direktors und erſten Profeſſors an der Ge- lehrtenſchule des Johanneums in Hamburg eintrat. Nur vom Mai bis Oktbr. 1863 bekleidete er dieſes Amt, dann ging er als Gymnaſialdirektor nach Memel, und von hier Oſtern 1866 nach Berlin zur Übernahme des Direktorats des Luiſenſtädtiſchen Gymnaſiums. Ende Septbr. 1882 trat er in den Ruheſtand und ſiedelte nach Weimar über, wo er am 4. Juni 1901 †. Er überſetzte Goethes „Jphi- genie‟ ins Griechiſche und deſſen „Römiſche Elegien‟ ins Lateiniſche. S: Merope (Tr.), 1882. ‒ Elektra in Delphi (Schſp.), 1902. Koderle, Johann Elegius, geb. am 1. Dezbr. 1814 zu Domaſſin in Böhmen, abſolvierte das Gymnaſium und die philoſophiſchen Studien und trat darauf in die öſterreichiſche Armee ein. Nachdem er 12 Jahre im k. k. Bombardierkorps gedient und wäh- rend dieſer Zeit d. ſämtlichen Militär- wiſſenſchaften ſtudiert hatte, wurde er Sekretär des öſterreichiſchen Jn- genieur- und Architektenvereins und trat nach ſechs Jahren in den Dienſt der öſterreichiſchen Staatsbahnen, in dem er bis zum Abteilungsvorſtand aufrückte. Seit Jahren lebt er im Ruheſtande in Wien. S: Jn dunkler Stunde (Hiſtor. R.), 4. A. 1853. ‒ Zu ſpät (N.), 5. A. 1854. ‒ Aufzeichnungen eines Honveds, 5. A. 1849. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/49>, abgerufen am 24.11.2024.