Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Mie zwecken und Reisen (1901-02 in Wei-mar, Tirol, im Engadin, in Paris und Berlin, 1903 in England) ihren Wohnsitz dort beibehalten. S: Ge- *Mielke, Adolf, geb. am 3. April S:
Mielke, Helmut, geb. am 23. S: Der deutsche Roman *Mießner, Elisabeth, wurde am Mie besuchte sie die Woltersdorf-Gubalke-sche höhere Töchterschule in Frank- furt a. O. u. kehrte nach Vollendung ihrer Schulzeit ins Elternhaus zurück. Nach dem Tode der Eltern machte sich im Hause eine Elisabeth wenig zu- sagende geistige Atmosphäre geltend, die den Wunsch nach Unabhängigkeit in ihr zur Reife brachte. Sie ging zunächst nach Berlin, um sich auf das Lehrerinnen-Examen vorzubereiten. Jhr offener Sinn für alle mensch- lichen Verhältnisse und Charaktere empfing hier reiche Anregung. Ein Jahr nach abgelegtem Examen ver- anlaßte sie die Anhänglichkeit an eine in Guben verheiratete Schwester, dort eine Stelle an einer höheren Töchter- schule anzunehmen; doch fühlte sie sich durch das reichere geistige Leben in Berlin bestimmt, im J. 1884 nach der Landeshauptstadt zurückzukehren und sich dort als städtische Lehrerin an- stellen zu lassen. An der Frauenbewe- gung hat sie stets den regsten Anteil genommen. So gründete sie mit eini- gen Kolleginnen den "Verein Ber- liner Volksschullehrerinnen" u. wirkt gegenwärtig als Vorstandsmitglied des Vereins "Frauenwohl", des rüh- rigsten Frauenvereins in ganz Preu- ßen, der offen für die soziale und staatsbürgerliche Gleichberechtigung der Geschlechter eintritt. S: Die Gei- *Mießner, Hans Paul Wil- helm, geb. am 20. August 1876 in *
Mie zwecken und Reiſen (1901‒02 in Wei-mar, Tirol, im Engadin, in Paris und Berlin, 1903 in England) ihren Wohnſitz dort beibehalten. S: Ge- *Mielke, Adolf, geb. am 3. April S:
Mielke, Helmut, geb. am 23. S: Der deutſche Roman *Mießner, Eliſabeth, wurde am Mie beſuchte ſie die Woltersdorf-Gubalke-ſche höhere Töchterſchule in Frank- furt a. O. u. kehrte nach Vollendung ihrer Schulzeit ins Elternhaus zurück. Nach dem Tode der Eltern machte ſich im Hauſe eine Eliſabeth wenig zu- ſagende geiſtige Atmoſphäre geltend, die den Wunſch nach Unabhängigkeit in ihr zur Reife brachte. Sie ging zunächſt nach Berlin, um ſich auf das Lehrerinnen-Examen vorzubereiten. Jhr offener Sinn für alle menſch- lichen Verhältniſſe und Charaktere empfing hier reiche Anregung. Ein Jahr nach abgelegtem Examen ver- anlaßte ſie die Anhänglichkeit an eine in Guben verheiratete Schweſter, dort eine Stelle an einer höheren Töchter- ſchule anzunehmen; doch fühlte ſie ſich durch das reichere geiſtige Leben in Berlin beſtimmt, im J. 1884 nach der Landeshauptſtadt zurückzukehren und ſich dort als ſtädtiſche Lehrerin an- ſtellen zu laſſen. An der Frauenbewe- gung hat ſie ſtets den regſten Anteil genommen. So gründete ſie mit eini- gen Kolleginnen den „Verein Ber- liner Volksſchullehrerinnen‟ u. wirkt gegenwärtig als Vorſtandsmitglied des Vereins „Frauenwohl‟, des rüh- rigſten Frauenvereins in ganz Preu- ßen, der offen für die ſoziale und ſtaatsbürgerliche Gleichberechtigung der Geſchlechter eintritt. S: Die Gei- *Mießner, Hans Paul Wil- helm, geb. am 20. Auguſt 1876 in *
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Mie
Mie
zwecken und Reiſen (1901‒02 in Wei-
mar, Tirol, im Engadin, in Paris
und Berlin, 1903 in England) ihren
Wohnſitz dort beibehalten.
S: Ge-
dichte, 1901. 4. A. 1911. ‒ Balladen
und Lieder, 1907.
*Mielke, Adolf, geb. am 3. April
1871 in Stettin, beſuchte das dortige
König-Wilhelms-Gymnaſium und
ſtudierte darauf in Berlin u. Greifs-
wald Theologie. Nachdem er dann
einige Zeit als Hauslehrer tätig ge-
weſen war und ſeiner Militärpflicht
genügt hatte, ſtudierte er deutſche
Sprache und Literatur in Marburg
und Bonn, unternahm darauf meh-
rere Reiſen ins Ausland und erwarb
ſich im Dezember 1904 die Qualifi-
kation als Oberlehrer für Religion,
Deutſch, Propädeutik und Geſchichte
und wurde, nachdem er ſeit 1905 ſein
Seminar- und Probejahr in Stettin
zurückgelegt hatte, am 1. April 1907
daſelbſt als Oberlehrer am König-
Wilhelms-Gymnaſium angeſtellt.
S:
Schillers Demetrius. Nach ſeinem
ſzeniſchen Aufbau und ſeinem tragi-
ſchen Gehalt, 1906. ‒ Der du von
dem Himmel biſt … (Ge.), 1907.
Mielke, Helmut, geb. am 23.
Auguſt 1859 in Stettin, Dr. phil.,
ſeit 1885 Redakteur der „Neuen Stet-
tiner Zeitung‟, ſeit 1889 des „Tage-
blatt‟ in Braunſchweig, ſeit 1891
Chefredakteur der „Barmer Zeitung‟
in Barmen.
S: Der deutſche Roman
des 19. Jahrhunderts, 1890. 3. A.
1898. ‒ Coeur-Dame (N.), 1899. ‒
Ein Seelenleiden (N.), 1902. ‒ Der
Maler (N.), 1904. ‒ Geſchichte des
deutſchen Romans, 1904. 2. A. 1909.
*Mießner, Eliſabeth, wurde am
17. Mai 1856 in Hertwigswaldau,
Kreis Sagan (Schleſ.) als die Toch-
ter eines Rittergutsbeſitzers geboren
und verlebte ihre Jugend auf dem
Lande inmitten einer großen glück-
lichen Familie. Hier empfing ſie den
erſten Unterricht von einem Lehrer
u. einer Erzieherin. Mit 13 Jahren
beſuchte ſie die Woltersdorf-Gubalke-
ſche höhere Töchterſchule in Frank-
furt a. O. u. kehrte nach Vollendung
ihrer Schulzeit ins Elternhaus zurück.
Nach dem Tode der Eltern machte ſich
im Hauſe eine Eliſabeth wenig zu-
ſagende geiſtige Atmoſphäre geltend,
die den Wunſch nach Unabhängigkeit
in ihr zur Reife brachte. Sie ging
zunächſt nach Berlin, um ſich auf das
Lehrerinnen-Examen vorzubereiten.
Jhr offener Sinn für alle menſch-
lichen Verhältniſſe und Charaktere
empfing hier reiche Anregung. Ein
Jahr nach abgelegtem Examen ver-
anlaßte ſie die Anhänglichkeit an eine
in Guben verheiratete Schweſter, dort
eine Stelle an einer höheren Töchter-
ſchule anzunehmen; doch fühlte ſie ſich
durch das reichere geiſtige Leben in
Berlin beſtimmt, im J. 1884 nach der
Landeshauptſtadt zurückzukehren und
ſich dort als ſtädtiſche Lehrerin an-
ſtellen zu laſſen. An der Frauenbewe-
gung hat ſie ſtets den regſten Anteil
genommen. So gründete ſie mit eini-
gen Kolleginnen den „Verein Ber-
liner Volksſchullehrerinnen‟ u. wirkt
gegenwärtig als Vorſtandsmitglied
des Vereins „Frauenwohl‟, des rüh-
rigſten Frauenvereins in ganz Preu-
ßen, der offen für die ſoziale und
ſtaatsbürgerliche Gleichberechtigung
der Geſchlechter eintritt.
S: Die Gei-
ſter vom Körnberg (Ein Sang von
einſt und jetzt), 1890. ‒ Lore (G.),
1897. ‒ Die erotiſche Strömung in
der Frauenbewegung (Vortrag), 1907.
*Mießner, Hans Paul Wil-
helm, geb. am 20. Auguſt 1876 in
Berlin als das vierzehnte von fünf-
zehn Kindern eines früheren Kreis-
tierarztes, damaligen Rentiers, war
in ſeiner Jugend ein ſchwächlicher,
kränklicher Knabe. Er beſuchte erſt
das Friedrichs-Realgymnaſium, ſpä-
ter eine Realſchule und wurde nach
Erlangung der Berechtigung zum ein-
jährigen Dienſt in Muskau (Schleſ.)
Gärtnerlehrling. Die Bekanntſchaft
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