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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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hervortretenden literarischen Neigun-
gen wenig Verständnis zeigte. Er ab-
solvierte das Gymnasium in Bücke-
burg und studierte an nord- und süd-
deutschen Universitäten erst Jura,
dann neuere Kunstgeschichte u. schlug
darauf die literarische Laufbahn ein.
Obwohl er nach Jahren herbsten Rin-
gens mit seinem Schauspiel "Kriem-
hild" die Kritik zur Anerkennung sei-
nes Talentes zwang, blieb ihm doch
der äußere Erfolg auf der Bühne
lange versagt, indessen stand ihm in
den schlimmen Jahren, deren schwere
Sorgen durch ein peinigendes Augen-
leiden oft aufs äußerste sich steigerten,
seine 1890 gewählte Gattin (s. d.
Vorige!) wie ein Engel zur Seite.
Dann kam für beide der große Erfolg,
den sein Schauspiel "Alt-Heidelberg"
errang, aber im Genuß des Glücks
riß ihm der unerbittliche Tod die Ge-
fährtin von der Seite (1902). M. hat
für gewöhnlich seinen Wohnsitz in
Berlin.

S:

Die Saxo-Saxonen (R.
v. S. Gregorow [pseud.]. Sat. auf
Gregor Samarows R. "Die Saxo-
borussen"), 1886. 25. A. 1890. - Els-
chen auf der Universität, 8. A. 1899.
- Unsichtbare Ketten (Dr.), 1890. -
Kriemhild (Dr.), 1891. - Eine böse
Nacht (Lsp.), 1893. - Der Vielge-
prüfte (Lsp.), 1898. - Die Fahrt um
die Erde (R.), 1897. - Alltagsleute
(R.), 1897. 3. A. 1905. - Derby
(Sportroman), 1898. 3. A. 1903. -
Karl Heinrich (E.), 1900. 3. A 1902.
- Eldena (R.), 1900. - Heidenstamm
(R.), 1901. - Alt-Heidelberg (Lsp. n.
seinem R. "Karl Heinrich"), 1903. -
Süderssen (R.), 1902. - Lena S. (R.),
1903.

*Meyer(-Markau), Wilhelm,


geb. am 11. Oktbr. 1853 zu Markau
im sogenannten Hansjochenwinkel der
Altmark als Sohn eines Großbauern,
bildete sich auf dem Seminar in Hal-
berstadt zum Lehrer aus und erhielt
seine erste Anstellung in Borne (Prov.
Sachsen). Seit 1877 wirkte er in
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Duisburg a. Rh., und hier ist er am 18.
Juni 1910 gestorben. Seine Veran-
lagung zur buchhändlerischen Betäti-
gung ermöglichte es ihm, mit Hilfe
edeldenkender Jnhaber großer Ver-
lagsgeschäfte den Lehrerwitwen und
-waisen große Zuwendungen an Geld-
mitteln zu erarbeiten. Auf dem Ge-
biet der Pädagogik hat er zahlreiche
Schriften veröffentlicht. Hier sind zu
erwähnen

S:

Heimatluft (Duisbur-
ger Geschn.), 1907. - "Und die Dor-
nen gingen mit auf" (R.), 1908.

Meyer-Merian, Theodor,

wur-
de am 14. Januar 1818 zu Basel ge-
boren. Er studierte daselbst und dann
in Freiburg u. Berlin Medizin, pro-
movierte 1842, war bis 1846 Assi-
stenzarzt im Spital in Basel, wurde
Privatdozent an der heimatlichen Uni-
versität und 1851 Direktor des Bür-
gerspitals. Als solcher starb er am
5. Dezbr. 1867. Für die Verbesserung
der Anstalt ergriff er stets mit rascher
Energie die Jnitiative u. führte seine
Absichten auch mit fester Ausdauer
durch. Seine ärztlichen Kenntnisse hat
er in einer Reihe von Schriften nie-
dergelegt.

S:

Aus den Liedern eines
Schweizers (Ge.), 1844. - Adalbert
Meyer (Dr.), 1846. - Der verlorene
Sohn (E.), 1853. - Neues Tiergärt-
lein für die Kinder, 1855. - Kien-
seppli, oder: Almosen und Wohltaten
(E.), 1856. - Die Lichtfreunde (Tier-
Kom.), 1856. - Der Strauß (Jd.),
1856. - Wintermaieli (Ge. in ale-
mannischer Mdt.), 1857. - Johanna
(E.), 1858. - Alte Komödien auf neuen
Brettern (2 Lsp.: Hanswurst im 19.
Jahrhundert. - Die Laterne v. Lalen-
burg), 1858. - Mareili (E.), 1860. -
Us der Heimat (Ge. in alemann.
Mundart), 1860. - Arnold v. Winkel-
ried (Dr.), 1861. - Alte u. neue Liebe,
oder: Die Mühle von Stansstad
(Dr.), 1862. 4. A. 1900. - Die Nach-
barn (Jd.), 1864. - Dienen und Ver-
dienen (E.), 1865. - Samuel Henzi
(Tr.), 1867. - Entschwundene Zeiten

*


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Mey
hervortretenden literariſchen Neigun-
gen wenig Verſtändnis zeigte. Er ab-
ſolvierte das Gymnaſium in Bücke-
burg und ſtudierte an nord- und ſüd-
deutſchen Univerſitäten erſt Jura,
dann neuere Kunſtgeſchichte u. ſchlug
darauf die literariſche Laufbahn ein.
Obwohl er nach Jahren herbſten Rin-
gens mit ſeinem Schauſpiel „Kriem-
hild‟ die Kritik zur Anerkennung ſei-
nes Talentes zwang, blieb ihm doch
der äußere Erfolg auf der Bühne
lange verſagt, indeſſen ſtand ihm in
den ſchlimmen Jahren, deren ſchwere
Sorgen durch ein peinigendes Augen-
leiden oft aufs äußerſte ſich ſteigerten,
ſeine 1890 gewählte Gattin (ſ. d.
Vorige!) wie ein Engel zur Seite.
Dann kam für beide der große Erfolg,
den ſein Schauſpiel „Alt-Heidelberg‟
errang, aber im Genuß des Glücks
riß ihm der unerbittliche Tod die Ge-
fährtin von der Seite (1902). M. hat
für gewöhnlich ſeinen Wohnſitz in
Berlin.

S:

Die Saxo-Saxonen (R.
v. S. Gregorow [pſeud.]. Sat. auf
Gregor Samarows R. „Die Saxo-
boruſſen‟), 1886. 25. A. 1890. ‒ Els-
chen auf der Univerſität, 8. A. 1899.
‒ Unſichtbare Ketten (Dr.), 1890. ‒
Kriemhild (Dr.), 1891. ‒ Eine böſe
Nacht (Lſp.), 1893. ‒ Der Vielge-
prüfte (Lſp.), 1898. ‒ Die Fahrt um
die Erde (R.), 1897. ‒ Alltagsleute
(R.), 1897. 3. A. 1905. ‒ Derby
(Sportroman), 1898. 3. A. 1903. ‒
Karl Heinrich (E.), 1900. 3. A 1902.
‒ Eldena (R.), 1900. ‒ Heidenſtamm
(R.), 1901. ‒ Alt-Heidelberg (Lſp. n.
ſeinem R. „Karl Heinrich‟), 1903. ‒
Süderſſen (R.), 1902. ‒ Lena S. (R.),
1903.

*Meyer(-Markau), Wilhelm,


geb. am 11. Oktbr. 1853 zu Markau
im ſogenannten Hansjochenwinkel der
Altmark als Sohn eines Großbauern,
bildete ſich auf dem Seminar in Hal-
berſtadt zum Lehrer aus und erhielt
ſeine erſte Anſtellung in Borne (Prov.
Sachſen). Seit 1877 wirkte er in
[Spaltenumbruch]

Mey
Duisburg a. Rh., und hier iſt er am 18.
Juni 1910 geſtorben. Seine Veran-
lagung zur buchhändleriſchen Betäti-
gung ermöglichte es ihm, mit Hilfe
edeldenkender Jnhaber großer Ver-
lagsgeſchäfte den Lehrerwitwen und
-waiſen große Zuwendungen an Geld-
mitteln zu erarbeiten. Auf dem Ge-
biet der Pädagogik hat er zahlreiche
Schriften veröffentlicht. Hier ſind zu
erwähnen

S:

Heimatluft (Duisbur-
ger Geſchn.), 1907. ‒ „Und die Dor-
nen gingen mit auf‟ (R.), 1908.

Meyer-Merian, Theodor,

wur-
de am 14. Januar 1818 zu Baſel ge-
boren. Er ſtudierte daſelbſt und dann
in Freiburg u. Berlin Medizin, pro-
movierte 1842, war bis 1846 Aſſi-
ſtenzarzt im Spital in Baſel, wurde
Privatdozent an der heimatlichen Uni-
verſität und 1851 Direktor des Bür-
gerſpitals. Als ſolcher ſtarb er am
5. Dezbr. 1867. Für die Verbeſſerung
der Anſtalt ergriff er ſtets mit raſcher
Energie die Jnitiative u. führte ſeine
Abſichten auch mit feſter Ausdauer
durch. Seine ärztlichen Kenntniſſe hat
er in einer Reihe von Schriften nie-
dergelegt.

S:

Aus den Liedern eines
Schweizers (Ge.), 1844. ‒ Adalbert
Meyer (Dr.), 1846. ‒ Der verlorene
Sohn (E.), 1853. ‒ Neues Tiergärt-
lein für die Kinder, 1855. ‒ Kien-
ſeppli, oder: Almoſen und Wohltaten
(E.), 1856. ‒ Die Lichtfreunde (Tier-
Kom.), 1856. ‒ Der Strauß (Jd.),
1856. ‒ Wintermaieli (Ge. in ale-
manniſcher Mdt.), 1857. ‒ Johanna
(E.), 1858. ‒ Alte Komödien auf neuen
Brettern (2 Lſp.: Hanswurſt im 19.
Jahrhundert. ‒ Die Laterne v. Lalen-
burg), 1858. ‒ Mareili (E.), 1860. ‒
Us der Heimat (Ge. in alemann.
Mundart), 1860. ‒ Arnold v. Winkel-
ried (Dr.), 1861. ‒ Alte u. neue Liebe,
oder: Die Mühle von Stansſtad
(Dr.), 1862. 4. A. 1900. ‒ Die Nach-
barn (Jd.), 1864. ‒ Dienen und Ver-
dienen (E.), 1865. ‒ Samuel Henzi
(Tr.), 1867. ‒ Entſchwundene Zeiten

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[456/0460] Mey Mey hervortretenden literariſchen Neigun- gen wenig Verſtändnis zeigte. Er ab- ſolvierte das Gymnaſium in Bücke- burg und ſtudierte an nord- und ſüd- deutſchen Univerſitäten erſt Jura, dann neuere Kunſtgeſchichte u. ſchlug darauf die literariſche Laufbahn ein. Obwohl er nach Jahren herbſten Rin- gens mit ſeinem Schauſpiel „Kriem- hild‟ die Kritik zur Anerkennung ſei- nes Talentes zwang, blieb ihm doch der äußere Erfolg auf der Bühne lange verſagt, indeſſen ſtand ihm in den ſchlimmen Jahren, deren ſchwere Sorgen durch ein peinigendes Augen- leiden oft aufs äußerſte ſich ſteigerten, ſeine 1890 gewählte Gattin (ſ. d. Vorige!) wie ein Engel zur Seite. Dann kam für beide der große Erfolg, den ſein Schauſpiel „Alt-Heidelberg‟ errang, aber im Genuß des Glücks riß ihm der unerbittliche Tod die Ge- fährtin von der Seite (1902). M. hat für gewöhnlich ſeinen Wohnſitz in Berlin. S: Die Saxo-Saxonen (R. v. S. Gregorow [pſeud.]. Sat. auf Gregor Samarows R. „Die Saxo- boruſſen‟), 1886. 25. A. 1890. ‒ Els- chen auf der Univerſität, 8. A. 1899. ‒ Unſichtbare Ketten (Dr.), 1890. ‒ Kriemhild (Dr.), 1891. ‒ Eine böſe Nacht (Lſp.), 1893. ‒ Der Vielge- prüfte (Lſp.), 1898. ‒ Die Fahrt um die Erde (R.), 1897. ‒ Alltagsleute (R.), 1897. 3. A. 1905. ‒ Derby (Sportroman), 1898. 3. A. 1903. ‒ Karl Heinrich (E.), 1900. 3. A 1902. ‒ Eldena (R.), 1900. ‒ Heidenſtamm (R.), 1901. ‒ Alt-Heidelberg (Lſp. n. ſeinem R. „Karl Heinrich‟), 1903. ‒ Süderſſen (R.), 1902. ‒ Lena S. (R.), 1903. *Meyer(-Markau), Wilhelm, geb. am 11. Oktbr. 1853 zu Markau im ſogenannten Hansjochenwinkel der Altmark als Sohn eines Großbauern, bildete ſich auf dem Seminar in Hal- berſtadt zum Lehrer aus und erhielt ſeine erſte Anſtellung in Borne (Prov. Sachſen). Seit 1877 wirkte er in Duisburg a. Rh., und hier iſt er am 18. Juni 1910 geſtorben. Seine Veran- lagung zur buchhändleriſchen Betäti- gung ermöglichte es ihm, mit Hilfe edeldenkender Jnhaber großer Ver- lagsgeſchäfte den Lehrerwitwen und -waiſen große Zuwendungen an Geld- mitteln zu erarbeiten. Auf dem Ge- biet der Pädagogik hat er zahlreiche Schriften veröffentlicht. Hier ſind zu erwähnen S: Heimatluft (Duisbur- ger Geſchn.), 1907. ‒ „Und die Dor- nen gingen mit auf‟ (R.), 1908. Meyer-Merian, Theodor, wur- de am 14. Januar 1818 zu Baſel ge- boren. Er ſtudierte daſelbſt und dann in Freiburg u. Berlin Medizin, pro- movierte 1842, war bis 1846 Aſſi- ſtenzarzt im Spital in Baſel, wurde Privatdozent an der heimatlichen Uni- verſität und 1851 Direktor des Bür- gerſpitals. Als ſolcher ſtarb er am 5. Dezbr. 1867. Für die Verbeſſerung der Anſtalt ergriff er ſtets mit raſcher Energie die Jnitiative u. führte ſeine Abſichten auch mit feſter Ausdauer durch. Seine ärztlichen Kenntniſſe hat er in einer Reihe von Schriften nie- dergelegt. S: Aus den Liedern eines Schweizers (Ge.), 1844. ‒ Adalbert Meyer (Dr.), 1846. ‒ Der verlorene Sohn (E.), 1853. ‒ Neues Tiergärt- lein für die Kinder, 1855. ‒ Kien- ſeppli, oder: Almoſen und Wohltaten (E.), 1856. ‒ Die Lichtfreunde (Tier- Kom.), 1856. ‒ Der Strauß (Jd.), 1856. ‒ Wintermaieli (Ge. in ale- manniſcher Mdt.), 1857. ‒ Johanna (E.), 1858. ‒ Alte Komödien auf neuen Brettern (2 Lſp.: Hanswurſt im 19. Jahrhundert. ‒ Die Laterne v. Lalen- burg), 1858. ‒ Mareili (E.), 1860. ‒ Us der Heimat (Ge. in alemann. Mundart), 1860. ‒ Arnold v. Winkel- ried (Dr.), 1861. ‒ Alte u. neue Liebe, oder: Die Mühle von Stansſtad (Dr.), 1862. 4. A. 1900. ‒ Die Nach- barn (Jd.), 1864. ‒ Dienen und Ver- dienen (E.), 1865. ‒ Samuel Henzi (Tr.), 1867. ‒ Entſchwundene Zeiten *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/460>, abgerufen am 23.11.2024.