Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Knu
und Wasser, um die für Ausländer
doppelt hohen Kollegienhonorare zu-
sammenzubringen. 1894 bestand sie
in Zürich das Maturitätsexamen, im
11. Semester das ärztliche Staats-
examen für die Schweiz, promovierte
1900 zum Dr. med. und war dann
ein Jahr lang als Assistenzärztin im
Kantonsspital zu St. Gallen tätig.
Als die Ablegung der ärztlichen
Staatsprüfung auch in Deutschland
den Frauen gestattet wurde, eilte sie
1901 nach Freiburg in Baden und
holte sich hier die deutsche Approba-
tion. Am 12. Mai 1902 trat sie in
den Dienst der Jrrenanstalt in Frank-
furt a. M.; auch wurde ihr im April
1904 durch den Magistrat die Unter-
suchung der städtischen weiblichen
Angestellten, speziell der Lehrerinnen,
übertragen. Seit Mitte Nobr. 1905
fühlte sie sich leidend, versah aber bis
zur äußersten Grenze ihrer Kräfte mit
Hingebung ihren Dienst. Am 9. Dezr.
1905 starb sie.

S:

Gedichte, 1903. -
Konradin (Tr.), 1904.

*Knussert, Rudolf,

geboren am
24. Dezember 1863 zu Neu-Ulm, absol-
vierte das Realgymnasium zu Mün-
chen, holte hierauf das Absoluto-
rium eines humanistischen Gymna-
siums nach und widmete sich dann
dem Studium der Rechte. Jm Som-
mer 1894 ließ er sich in München als
Rechtsanwalt nieder, trat aber im
März 1896 in den Staatsdienst, war
danach Amtsrichter in Donauwörth
und ist seit 1909 Oberamtsrichter in
Tittmoning.

S:

Lieder, 1896. -
Frauengestalten (Ge.), 1898. - Der
Rubinring (N.), 1906. - Die Aben-
teuer des Kapitän Flint (Exotische
Geschn.), 1907. - Bill Hammer und
andere Erzählungen (mit O. Rup-
pius), 1907.

Knüttell, Johann August,

wurde
am 3. Septbr. 1805 zu Pforzheim in
Baden als der Sohn eines aus Schle-
sien stammenden Juweliers geboren,
kam schon im folgenden Jahre mit
[Spaltenumbruch]

Kob
seinen Eltern nach Breslau, wo er
eine Elementarschule, und 1820 nach
Ratibor, wo er das Gymnasium be-
suchte, und bezog Ostern 1826 die
Universität Breslau, wo er Theo-
logie studierte. Nach Abschluß seiner
Studien wurde er 1829 Hauslehrer
in Wielmirzowitz, 1833 Lehrer an
einem Mädcheninstitute in Ratibor,
wirkte von 1838 in Breslau als Pri-
vatlehrer und wurde hier 1840 Lek-
tor an der Kirche zu St. Elisabeth.
Später Prediger an der Barbara-
kirche und Vorsteher einer höheren
Töchterschule, starb er zu Breslau am
22. Januar 1856.

S:

Poetische Ver-
suche, 1826. - Die Dichtkunst und ihre
Gattungen, 1840. - Geschichte der
schönen Literatur der Deutschen, 1853.

*Köbele, Hanna,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Hanna
Christaller,
wurde am 4. Juli
1872 in Schorndorf (Württemberg)
als die Tochter des durch seine Bibel-
übersetzung in mehrere Negersprachen
bekannten Missionars und Afrika-
forschers Johann Gottlieb Christaller
geboren und empfing schon frühe nach-
haltige Anregung durch ihre in Lite-
ratur und Kunst tätigen Brüder. Jm
Jahre 1895 ging sie als Gattin des
Reichslehrers K. nach Afrika, wo sie
an dessen Seite im Togolande längere
Zeit verweilte, kehrte aber nach dem
Tode ihres Gatten in ihre Geburts-
stadt zurück, wo sie ihren Aufenthalt,
der durch verschiedene Reisen ins Jn-
und Ausland unterbrochen wurde,
bis 1905 nahm. Seitdem lebt sie in
Göppingen (Württemberg).

S:

Al-
freds Frauen (N. a. d. deutschen Kolo-
nien), 1904. 3. A. 1905. - Leibeigen
(Krim N.), 1908.

Kobell, Franz Ritter von,

wurde
am 19. Juli 1803 zu München als
der Sohn des späteren königl. bay-
rischen Staatsrats Franz v. K. ge-
boren und zeigte schon in früher Ju-
gend eine besondere Vorliebe für die
Natur, Wissenschaft und Poesie. Wäh-

*


[Spaltenumbruch]

Knu
und Waſſer, um die für Ausländer
doppelt hohen Kollegienhonorare zu-
ſammenzubringen. 1894 beſtand ſie
in Zürich das Maturitätsexamen, im
11. Semeſter das ärztliche Staats-
examen für die Schweiz, promovierte
1900 zum Dr. med. und war dann
ein Jahr lang als Aſſiſtenzärztin im
Kantonsſpital zu St. Gallen tätig.
Als die Ablegung der ärztlichen
Staatsprüfung auch in Deutſchland
den Frauen geſtattet wurde, eilte ſie
1901 nach Freiburg in Baden und
holte ſich hier die deutſche Approba-
tion. Am 12. Mai 1902 trat ſie in
den Dienſt der Jrrenanſtalt in Frank-
furt a. M.; auch wurde ihr im April
1904 durch den Magiſtrat die Unter-
ſuchung der ſtädtiſchen weiblichen
Angeſtellten, ſpeziell der Lehrerinnen,
übertragen. Seit Mitte Nobr. 1905
fühlte ſie ſich leidend, verſah aber bis
zur äußerſten Grenze ihrer Kräfte mit
Hingebung ihren Dienſt. Am 9. Dezr.
1905 ſtarb ſie.

S:

Gedichte, 1903. ‒
Konradin (Tr.), 1904.

*Knuſſert, Rudolf,

geboren am
24. Dezember 1863 zu Neu-Ulm, abſol-
vierte das Realgymnaſium zu Mün-
chen, holte hierauf das Abſoluto-
rium eines humaniſtiſchen Gymna-
ſiums nach und widmete ſich dann
dem Studium der Rechte. Jm Som-
mer 1894 ließ er ſich in München als
Rechtsanwalt nieder, trat aber im
März 1896 in den Staatsdienſt, war
danach Amtsrichter in Donauwörth
und iſt ſeit 1909 Oberamtsrichter in
Tittmoning.

S:

Lieder, 1896. ‒
Frauengeſtalten (Ge.), 1898. ‒ Der
Rubinring (N.), 1906. ‒ Die Aben-
teuer des Kapitän Flint (Exotiſche
Geſchn.), 1907. ‒ Bill Hammer und
andere Erzählungen (mit O. Rup-
pius), 1907.

Knüttell, Johann Auguſt,

wurde
am 3. Septbr. 1805 zu Pforzheim in
Baden als der Sohn eines aus Schle-
ſien ſtammenden Juweliers geboren,
kam ſchon im folgenden Jahre mit
[Spaltenumbruch]

Kob
ſeinen Eltern nach Breslau, wo er
eine Elementarſchule, und 1820 nach
Ratibor, wo er das Gymnaſium be-
ſuchte, und bezog Oſtern 1826 die
Univerſität Breslau, wo er Theo-
logie ſtudierte. Nach Abſchluß ſeiner
Studien wurde er 1829 Hauslehrer
in Wielmirzowitz, 1833 Lehrer an
einem Mädcheninſtitute in Ratibor,
wirkte von 1838 in Breslau als Pri-
vatlehrer und wurde hier 1840 Lek-
tor an der Kirche zu St. Eliſabeth.
Später Prediger an der Barbara-
kirche und Vorſteher einer höheren
Töchterſchule, ſtarb er zu Breslau am
22. Januar 1856.

S:

Poetiſche Ver-
ſuche, 1826. ‒ Die Dichtkunſt und ihre
Gattungen, 1840. ‒ Geſchichte der
ſchönen Literatur der Deutſchen, 1853.

*Köbele, Hanna,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Hanna
Chriſtaller,
wurde am 4. Juli
1872 in Schorndorf (Württemberg)
als die Tochter des durch ſeine Bibel-
überſetzung in mehrere Negerſprachen
bekannten Miſſionars und Afrika-
forſchers Johann Gottlieb Chriſtaller
geboren und empfing ſchon frühe nach-
haltige Anregung durch ihre in Lite-
ratur und Kunſt tätigen Brüder. Jm
Jahre 1895 ging ſie als Gattin des
Reichslehrers K. nach Afrika, wo ſie
an deſſen Seite im Togolande längere
Zeit verweilte, kehrte aber nach dem
Tode ihres Gatten in ihre Geburts-
ſtadt zurück, wo ſie ihren Aufenthalt,
der durch verſchiedene Reiſen ins Jn-
und Ausland unterbrochen wurde,
bis 1905 nahm. Seitdem lebt ſie in
Göppingen (Württemberg).

S:

Al-
freds Frauen (N. a. d. deutſchen Kolo-
nien), 1904. 3. A. 1905. ‒ Leibeigen
(Krim N.), 1908.

Kobell, Franz Ritter von,

wurde
am 19. Juli 1803 zu München als
der Sohn des ſpäteren königl. bay-
riſchen Staatsrats Franz v. K. ge-
boren und zeigte ſchon in früher Ju-
gend eine beſondere Vorliebe für die
Natur, Wiſſenſchaft und Poeſie. Wäh-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0040" n="36"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Knu</hi></fw><lb/>
und Wa&#x017F;&#x017F;er, um die für Ausländer<lb/>
doppelt hohen Kollegienhonorare zu-<lb/>
&#x017F;ammenzubringen. 1894 be&#x017F;tand &#x017F;ie<lb/>
in Zürich das Maturitätsexamen, im<lb/>
11. Seme&#x017F;ter das ärztliche Staats-<lb/>
examen für die Schweiz, promovierte<lb/>
1900 zum <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> und war dann<lb/>
ein Jahr lang als A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenzärztin im<lb/>
Kantons&#x017F;pital zu St. Gallen tätig.<lb/>
Als die Ablegung der ärztlichen<lb/>
Staatsprüfung auch in Deut&#x017F;chland<lb/>
den Frauen ge&#x017F;tattet wurde, eilte &#x017F;ie<lb/>
1901 nach Freiburg in Baden und<lb/>
holte &#x017F;ich hier die deut&#x017F;che Approba-<lb/>
tion. Am 12. Mai 1902 trat &#x017F;ie in<lb/>
den Dien&#x017F;t der Jrrenan&#x017F;talt in Frank-<lb/>
furt a. M.; auch wurde ihr im April<lb/>
1904 durch den Magi&#x017F;trat die Unter-<lb/>
&#x017F;uchung der &#x017F;tädti&#x017F;chen weiblichen<lb/>
Ange&#x017F;tellten, &#x017F;peziell der Lehrerinnen,<lb/>
übertragen. Seit Mitte Nobr. 1905<lb/>
fühlte &#x017F;ie &#x017F;ich leidend, ver&#x017F;ah aber bis<lb/>
zur äußer&#x017F;ten Grenze ihrer Kräfte mit<lb/>
Hingebung ihren Dien&#x017F;t. Am 9. Dezr.<lb/>
1905 &#x017F;tarb &#x017F;ie. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Gedichte, 1903. &#x2012;<lb/>
Konradin (Tr.), 1904.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Knu&#x017F;&#x017F;ert,</hi> Rudolf,</head>
        <p> geboren am<lb/>
24. Dezember 1863 zu Neu-Ulm, ab&#x017F;ol-<lb/>
vierte das Realgymna&#x017F;ium zu Mün-<lb/>
chen, holte hierauf das Ab&#x017F;oluto-<lb/>
rium eines humani&#x017F;ti&#x017F;chen Gymna-<lb/>
&#x017F;iums nach und widmete &#x017F;ich dann<lb/>
dem Studium der Rechte. Jm Som-<lb/>
mer 1894 ließ er &#x017F;ich in München als<lb/>
Rechtsanwalt nieder, trat aber im<lb/>
März 1896 in den Staatsdien&#x017F;t, war<lb/>
danach Amtsrichter in Donauwörth<lb/>
und i&#x017F;t &#x017F;eit 1909 Oberamtsrichter in<lb/>
Tittmoning. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Lieder, 1896. &#x2012;<lb/>
Frauenge&#x017F;talten (Ge.), 1898. &#x2012; Der<lb/>
Rubinring (N.), 1906. &#x2012; Die Aben-<lb/>
teuer des Kapitän Flint (Exoti&#x017F;che<lb/>
Ge&#x017F;chn.), 1907. &#x2012; Bill Hammer und<lb/>
andere Erzählungen (mit O. Rup-<lb/>
pius), 1907.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Knüttell,</hi> Johann Augu&#x017F;t,</head>
        <p> wurde<lb/>
am 3. Septbr. 1805 zu Pforzheim in<lb/>
Baden als der Sohn eines aus Schle-<lb/>
&#x017F;ien &#x017F;tammenden Juweliers geboren,<lb/>
kam &#x017F;chon im folgenden Jahre mit<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kob</hi></fw><lb/>
&#x017F;einen Eltern nach Breslau, wo er<lb/>
eine Elementar&#x017F;chule, und 1820 nach<lb/>
Ratibor, wo er das Gymna&#x017F;ium be-<lb/>
&#x017F;uchte, und bezog O&#x017F;tern 1826 die<lb/>
Univer&#x017F;ität Breslau, wo er Theo-<lb/>
logie &#x017F;tudierte. Nach Ab&#x017F;chluß &#x017F;einer<lb/>
Studien wurde er 1829 Hauslehrer<lb/>
in Wielmirzowitz, 1833 Lehrer an<lb/>
einem Mädchenin&#x017F;titute in Ratibor,<lb/>
wirkte von 1838 in Breslau als Pri-<lb/>
vatlehrer und wurde hier 1840 Lek-<lb/>
tor an der Kirche zu St. Eli&#x017F;abeth.<lb/>
Später Prediger an der Barbara-<lb/>
kirche und Vor&#x017F;teher einer höheren<lb/>
Töchter&#x017F;chule, &#x017F;tarb er zu Breslau am<lb/>
22. Januar 1856. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Poeti&#x017F;che Ver-<lb/>
&#x017F;uche, 1826. &#x2012; Die Dichtkun&#x017F;t und ihre<lb/>
Gattungen, 1840. &#x2012; Ge&#x017F;chichte der<lb/>
&#x017F;chönen Literatur der Deut&#x017F;chen, 1853.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Köbele,</hi> Hanna,</head>
        <p> bekannt unter<lb/>
ihrem Mädchennamen <hi rendition="#g">Hanna<lb/>
Chri&#x017F;taller,</hi> wurde am 4. Juli<lb/>
1872 in Schorndorf (Württemberg)<lb/>
als die Tochter des durch &#x017F;eine Bibel-<lb/>
über&#x017F;etzung in mehrere Neger&#x017F;prachen<lb/>
bekannten Mi&#x017F;&#x017F;ionars und Afrika-<lb/>
for&#x017F;chers Johann Gottlieb Chri&#x017F;taller<lb/>
geboren und empfing &#x017F;chon frühe nach-<lb/>
haltige Anregung durch ihre in Lite-<lb/>
ratur und Kun&#x017F;t tätigen Brüder. Jm<lb/>
Jahre 1895 ging &#x017F;ie als Gattin des<lb/>
Reichslehrers K. nach Afrika, wo &#x017F;ie<lb/>
an de&#x017F;&#x017F;en Seite im Togolande längere<lb/>
Zeit verweilte, kehrte aber nach dem<lb/>
Tode ihres Gatten in ihre Geburts-<lb/>
&#x017F;tadt zurück, wo &#x017F;ie ihren Aufenthalt,<lb/>
der durch ver&#x017F;chiedene Rei&#x017F;en ins Jn-<lb/>
und Ausland unterbrochen wurde,<lb/>
bis 1905 nahm. Seitdem lebt &#x017F;ie in<lb/>
Göppingen (Württemberg). </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Al-<lb/>
freds Frauen (N. a. d. deut&#x017F;chen Kolo-<lb/>
nien), 1904. 3. A. 1905. &#x2012; Leibeigen<lb/>
(Krim N.), 1908.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Kobell,</hi> Franz Ritter von,</head>
        <p> wurde<lb/>
am 19. Juli 1803 zu München als<lb/>
der Sohn des &#x017F;päteren königl. bay-<lb/>
ri&#x017F;chen Staatsrats Franz v. K. ge-<lb/>
boren und zeigte &#x017F;chon in früher Ju-<lb/>
gend eine be&#x017F;ondere Vorliebe für die<lb/>
Natur, Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft und Poe&#x017F;ie. Wäh-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[36/0040] Knu Kob und Waſſer, um die für Ausländer doppelt hohen Kollegienhonorare zu- ſammenzubringen. 1894 beſtand ſie in Zürich das Maturitätsexamen, im 11. Semeſter das ärztliche Staats- examen für die Schweiz, promovierte 1900 zum Dr. med. und war dann ein Jahr lang als Aſſiſtenzärztin im Kantonsſpital zu St. Gallen tätig. Als die Ablegung der ärztlichen Staatsprüfung auch in Deutſchland den Frauen geſtattet wurde, eilte ſie 1901 nach Freiburg in Baden und holte ſich hier die deutſche Approba- tion. Am 12. Mai 1902 trat ſie in den Dienſt der Jrrenanſtalt in Frank- furt a. M.; auch wurde ihr im April 1904 durch den Magiſtrat die Unter- ſuchung der ſtädtiſchen weiblichen Angeſtellten, ſpeziell der Lehrerinnen, übertragen. Seit Mitte Nobr. 1905 fühlte ſie ſich leidend, verſah aber bis zur äußerſten Grenze ihrer Kräfte mit Hingebung ihren Dienſt. Am 9. Dezr. 1905 ſtarb ſie. S: Gedichte, 1903. ‒ Konradin (Tr.), 1904. *Knuſſert, Rudolf, geboren am 24. Dezember 1863 zu Neu-Ulm, abſol- vierte das Realgymnaſium zu Mün- chen, holte hierauf das Abſoluto- rium eines humaniſtiſchen Gymna- ſiums nach und widmete ſich dann dem Studium der Rechte. Jm Som- mer 1894 ließ er ſich in München als Rechtsanwalt nieder, trat aber im März 1896 in den Staatsdienſt, war danach Amtsrichter in Donauwörth und iſt ſeit 1909 Oberamtsrichter in Tittmoning. S: Lieder, 1896. ‒ Frauengeſtalten (Ge.), 1898. ‒ Der Rubinring (N.), 1906. ‒ Die Aben- teuer des Kapitän Flint (Exotiſche Geſchn.), 1907. ‒ Bill Hammer und andere Erzählungen (mit O. Rup- pius), 1907. Knüttell, Johann Auguſt, wurde am 3. Septbr. 1805 zu Pforzheim in Baden als der Sohn eines aus Schle- ſien ſtammenden Juweliers geboren, kam ſchon im folgenden Jahre mit ſeinen Eltern nach Breslau, wo er eine Elementarſchule, und 1820 nach Ratibor, wo er das Gymnaſium be- ſuchte, und bezog Oſtern 1826 die Univerſität Breslau, wo er Theo- logie ſtudierte. Nach Abſchluß ſeiner Studien wurde er 1829 Hauslehrer in Wielmirzowitz, 1833 Lehrer an einem Mädcheninſtitute in Ratibor, wirkte von 1838 in Breslau als Pri- vatlehrer und wurde hier 1840 Lek- tor an der Kirche zu St. Eliſabeth. Später Prediger an der Barbara- kirche und Vorſteher einer höheren Töchterſchule, ſtarb er zu Breslau am 22. Januar 1856. S: Poetiſche Ver- ſuche, 1826. ‒ Die Dichtkunſt und ihre Gattungen, 1840. ‒ Geſchichte der ſchönen Literatur der Deutſchen, 1853. *Köbele, Hanna, bekannt unter ihrem Mädchennamen Hanna Chriſtaller, wurde am 4. Juli 1872 in Schorndorf (Württemberg) als die Tochter des durch ſeine Bibel- überſetzung in mehrere Negerſprachen bekannten Miſſionars und Afrika- forſchers Johann Gottlieb Chriſtaller geboren und empfing ſchon frühe nach- haltige Anregung durch ihre in Lite- ratur und Kunſt tätigen Brüder. Jm Jahre 1895 ging ſie als Gattin des Reichslehrers K. nach Afrika, wo ſie an deſſen Seite im Togolande längere Zeit verweilte, kehrte aber nach dem Tode ihres Gatten in ihre Geburts- ſtadt zurück, wo ſie ihren Aufenthalt, der durch verſchiedene Reiſen ins Jn- und Ausland unterbrochen wurde, bis 1905 nahm. Seitdem lebt ſie in Göppingen (Württemberg). S: Al- freds Frauen (N. a. d. deutſchen Kolo- nien), 1904. 3. A. 1905. ‒ Leibeigen (Krim N.), 1908. Kobell, Franz Ritter von, wurde am 19. Juli 1803 zu München als der Sohn des ſpäteren königl. bay- riſchen Staatsrats Franz v. K. ge- boren und zeigte ſchon in früher Ju- gend eine beſondere Vorliebe für die Natur, Wiſſenſchaft und Poeſie. Wäh- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/40
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/40>, abgerufen am 25.11.2024.