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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1903 tätig. Jnzwischen hatte er
sich auch 1899 als Privatdozent für
Chirurgie habilitiert und seine Do-
zententätigkeit bis 1905 ausgeübt.
Seitdem ist er als Schriftsteller auf
medizinischem und schönwissenschaftl.
Gebiete tätig.

S:

Römer (3 Einakter:
Der Schwertkämpfer. - Der Zäsar.
- Der Gönner), 1907. - Ermenrich
(Romant. Dr.), 1909. - Gedichte,
1910.

Marbach, Ernst,

Pseud. für Ju-
lius Baron Potier; s. d.!

Marbach, Hans,

Sohn des später
zu nennenden Professors und Dich-
ters Oswald M., wurde am 21. Jan.
1841 in Leipzig geboren, besuchte die
dortigen Schulen, zuletzt das Nikolai-
Gymnasium, bezog Ostern 1860 die
Universität Tübingen, ging von da
nach Berlin und absolvierte seine
Studien in Leipzig durch Erwerbung
des Diploms eines Dr. phil. Hier-
auf hielt er sich zeitweilig in Dres-
den, Genf, München, Paris, Wies-
baden, Berlin u. Leipzig auf u. ließ
sich in letzterer Stadt nach seiner
Verheiratung 1872 dauernd nieder,
um sich ausschließlich mit schriftstel-
lerischen Arbeiten zu beschäftigen. Er
starb daselbst am 5. Septbr. 1905.

S:

Gedichte, 1869. - Timoleon (Tr.),
1869. - Lorenzino von Medici (Tr.),
1875. - Marius in Minturnä (Schau-
spiel), 1875. - Auf Jrrwegen (En.),
1890. - Das Mysterium der Kunst,
1890. - Christus und Faust (Gedan-
ken über Religion und Sittlichkeit),
1901. König und Kaufmann (Hist,
Dr.), 1903.

*Marbach, Johannes,

* am 3. Mai
1829 in Staden bei Friedberg in
Oberhessen als der Sohn eines Schie-
ferdeckermeisters, besuchte, durch
Volksschul- u. Privatunterricht vor-
bereitet, seit 1843 die Gymnasien zu
Büdingen und Darmstadt, und stu-
dierte 1850-53 in Gießen Theologie,
wo er sich besonders dem Einflusse
des Professors Credner überließ.

Mar
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Nach Erstehung des Fakultätsexa-
mens bezog er das Predigerseminar
in Friedberg und übernahm 1854
eine Lehrerstelle an einer höheren
Privatmädchenschule in Gießen, er-
warb auch in demselben Jahre die
Würde eines Dr. phil. Jm Dezember
1856 kam M. als Pfarrvikar nach
Essenheim bei Mainz, im Herbst 1860
nach Hausen bei Gießen und im Juni
1863 als dritter Pfarrer nach Bü-
dingen. Der freieren, historisch-
wissenschaftlichen Richtung in der
Theologie folgend, nahm er 1865 an
der Gründung des Protestantenver-
eins in Eisenach hervorragenden
Anteil. Seit 1869 Pfarrer in Ob-
bornhofen in der Wetterau, berief
ihn 1872 der Gemeindekirchenvor-
stand von Eisenach in die dortige
Oberpfarrstelle, und die Staatsbe-
hörde übertrug ihm 1879 auch die
Superintendentur. Jn diesen Äm-
tern wirkte er bis zum Jahre 1899,
wo er in den Ruhestand trat. Die
Universität Jena verlieh ihm für
seine Arbeiten zur Geschichte der deut-
schen Predigt, sowie auf katecheti-
schem und ethischem Gebiet die Würde
eines Dr. theol. Er starb in Eisenach
am 21. Novbr. 1905.

S:

Hessisches
Dichterbuch (hrsg.), 1857. - Sula-
mit, das schönste Lied der Liebe (über-
setzt), 1863. - Blätter und Blüten a.
d. Jugendzeit (Sk. u. Ge.), 1899.

Marbach, Klara,

s. Held-Mar-
bach!

Marbach, Gotthard Oswald,


psd. Silesius Minor, Sohn eines
Predigers zu Jauer in Schlesien,
wurde daselbst am 13. April 1810
geboren, zuerst von seinem Vater,
später von seinem Oheim, dem Su-
perintendenten Bobertag in Loben-
dau bei Liegnitz unterrichtet u. dann
(1821) auf die Ritterakademie in
Liegnitz gesandt, die er aber (1827)
nach des Vaters Tode mit dem dor-
tigen Gymnasium vertauschte. Jn
Liegnitz entwickelte sich nicht nur seine

*


Mar
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1903 tätig. Jnzwiſchen hatte er
ſich auch 1899 als Privatdozent für
Chirurgie habilitiert und ſeine Do-
zententätigkeit bis 1905 ausgeübt.
Seitdem iſt er als Schriftſteller auf
mediziniſchem und ſchönwiſſenſchaftl.
Gebiete tätig.

S:

Römer (3 Einakter:
Der Schwertkämpfer. ‒ Der Zäſar.
‒ Der Gönner), 1907. ‒ Ermenrich
(Romant. Dr.), 1909. ‒ Gedichte,
1910.

Marbach, Ernſt,

Pſeud. für Ju-
lius Baron Potier; ſ. d.!

Marbach, Hans,

Sohn des ſpäter
zu nennenden Profeſſors und Dich-
ters Oswald M., wurde am 21. Jan.
1841 in Leipzig geboren, beſuchte die
dortigen Schulen, zuletzt das Nikolai-
Gymnaſium, bezog Oſtern 1860 die
Univerſität Tübingen, ging von da
nach Berlin und abſolvierte ſeine
Studien in Leipzig durch Erwerbung
des Diploms eines Dr. phil. Hier-
auf hielt er ſich zeitweilig in Dres-
den, Genf, München, Paris, Wies-
baden, Berlin u. Leipzig auf u. ließ
ſich in letzterer Stadt nach ſeiner
Verheiratung 1872 dauernd nieder,
um ſich ausſchließlich mit ſchriftſtel-
leriſchen Arbeiten zu beſchäftigen. Er
ſtarb daſelbſt am 5. Septbr. 1905.

S:

Gedichte, 1869. ‒ Timoleon (Tr.),
1869. ‒ Lorenzino von Medici (Tr.),
1875. ‒ Marius in Minturnä (Schau-
ſpiel), 1875. ‒ Auf Jrrwegen (En.),
1890. ‒ Das Myſterium der Kunſt,
1890. ‒ Chriſtus und Fauſt (Gedan-
ken über Religion und Sittlichkeit),
1901. König und Kaufmann (Hiſt,
Dr.), 1903.

*Marbach, Johannes,

* am 3. Mai
1829 in Staden bei Friedberg in
Oberheſſen als der Sohn eines Schie-
ferdeckermeiſters, beſuchte, durch
Volksſchul- u. Privatunterricht vor-
bereitet, ſeit 1843 die Gymnaſien zu
Büdingen und Darmſtadt, und ſtu-
dierte 1850-53 in Gießen Theologie,
wo er ſich beſonders dem Einfluſſe
des Profeſſors Credner überließ.

Mar
[Spaltenumbruch]
Nach Erſtehung des Fakultätsexa-
mens bezog er das Predigerſeminar
in Friedberg und übernahm 1854
eine Lehrerſtelle an einer höheren
Privatmädchenſchule in Gießen, er-
warb auch in demſelben Jahre die
Würde eines Dr. phil. Jm Dezember
1856 kam M. als Pfarrvikar nach
Eſſenheim bei Mainz, im Herbſt 1860
nach Hauſen bei Gießen und im Juni
1863 als dritter Pfarrer nach Bü-
dingen. Der freieren, hiſtoriſch-
wiſſenſchaftlichen Richtung in der
Theologie folgend, nahm er 1865 an
der Gründung des Proteſtantenver-
eins in Eiſenach hervorragenden
Anteil. Seit 1869 Pfarrer in Ob-
bornhofen in der Wetterau, berief
ihn 1872 der Gemeindekirchenvor-
ſtand von Eiſenach in die dortige
Oberpfarrſtelle, und die Staatsbe-
hörde übertrug ihm 1879 auch die
Superintendentur. Jn dieſen Äm-
tern wirkte er bis zum Jahre 1899,
wo er in den Ruheſtand trat. Die
Univerſität Jena verlieh ihm für
ſeine Arbeiten zur Geſchichte der deut-
ſchen Predigt, ſowie auf katecheti-
ſchem und ethiſchem Gebiet die Würde
eines Dr. theol. Er ſtarb in Eiſenach
am 21. Novbr. 1905.

S:

Heſſiſches
Dichterbuch (hrsg.), 1857. ‒ Sula-
mit, das ſchönſte Lied der Liebe (über-
ſetzt), 1863. ‒ Blätter und Blüten a.
d. Jugendzeit (Sk. u. Ge.), 1899.

Marbach, Klara,

ſ. Held-Mar-
bach!

Marbach, Gotthard Oswald,


pſd. Sileſius Minor, Sohn eines
Predigers zu Jauer in Schleſien,
wurde daſelbſt am 13. April 1810
geboren, zuerſt von ſeinem Vater,
ſpäter von ſeinem Oheim, dem Su-
perintendenten Bobertag in Loben-
dau bei Liegnitz unterrichtet u. dann
(1821) auf die Ritterakademie in
Liegnitz geſandt, die er aber (1827)
nach des Vaters Tode mit dem dor-
tigen Gymnaſium vertauſchte. Jn
Liegnitz entwickelte ſich nicht nur ſeine

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[364/0368] Mar Mar 1903 tätig. Jnzwiſchen hatte er ſich auch 1899 als Privatdozent für Chirurgie habilitiert und ſeine Do- zententätigkeit bis 1905 ausgeübt. Seitdem iſt er als Schriftſteller auf mediziniſchem und ſchönwiſſenſchaftl. Gebiete tätig. S: Römer (3 Einakter: Der Schwertkämpfer. ‒ Der Zäſar. ‒ Der Gönner), 1907. ‒ Ermenrich (Romant. Dr.), 1909. ‒ Gedichte, 1910. Marbach, Ernſt, Pſeud. für Ju- lius Baron Potier; ſ. d.! Marbach, Hans, Sohn des ſpäter zu nennenden Profeſſors und Dich- ters Oswald M., wurde am 21. Jan. 1841 in Leipzig geboren, beſuchte die dortigen Schulen, zuletzt das Nikolai- Gymnaſium, bezog Oſtern 1860 die Univerſität Tübingen, ging von da nach Berlin und abſolvierte ſeine Studien in Leipzig durch Erwerbung des Diploms eines Dr. phil. Hier- auf hielt er ſich zeitweilig in Dres- den, Genf, München, Paris, Wies- baden, Berlin u. Leipzig auf u. ließ ſich in letzterer Stadt nach ſeiner Verheiratung 1872 dauernd nieder, um ſich ausſchließlich mit ſchriftſtel- leriſchen Arbeiten zu beſchäftigen. Er ſtarb daſelbſt am 5. Septbr. 1905. S: Gedichte, 1869. ‒ Timoleon (Tr.), 1869. ‒ Lorenzino von Medici (Tr.), 1875. ‒ Marius in Minturnä (Schau- ſpiel), 1875. ‒ Auf Jrrwegen (En.), 1890. ‒ Das Myſterium der Kunſt, 1890. ‒ Chriſtus und Fauſt (Gedan- ken über Religion und Sittlichkeit), 1901. König und Kaufmann (Hiſt, Dr.), 1903. *Marbach, Johannes, * am 3. Mai 1829 in Staden bei Friedberg in Oberheſſen als der Sohn eines Schie- ferdeckermeiſters, beſuchte, durch Volksſchul- u. Privatunterricht vor- bereitet, ſeit 1843 die Gymnaſien zu Büdingen und Darmſtadt, und ſtu- dierte 1850-53 in Gießen Theologie, wo er ſich beſonders dem Einfluſſe des Profeſſors Credner überließ. Nach Erſtehung des Fakultätsexa- mens bezog er das Predigerſeminar in Friedberg und übernahm 1854 eine Lehrerſtelle an einer höheren Privatmädchenſchule in Gießen, er- warb auch in demſelben Jahre die Würde eines Dr. phil. Jm Dezember 1856 kam M. als Pfarrvikar nach Eſſenheim bei Mainz, im Herbſt 1860 nach Hauſen bei Gießen und im Juni 1863 als dritter Pfarrer nach Bü- dingen. Der freieren, hiſtoriſch- wiſſenſchaftlichen Richtung in der Theologie folgend, nahm er 1865 an der Gründung des Proteſtantenver- eins in Eiſenach hervorragenden Anteil. Seit 1869 Pfarrer in Ob- bornhofen in der Wetterau, berief ihn 1872 der Gemeindekirchenvor- ſtand von Eiſenach in die dortige Oberpfarrſtelle, und die Staatsbe- hörde übertrug ihm 1879 auch die Superintendentur. Jn dieſen Äm- tern wirkte er bis zum Jahre 1899, wo er in den Ruheſtand trat. Die Univerſität Jena verlieh ihm für ſeine Arbeiten zur Geſchichte der deut- ſchen Predigt, ſowie auf katecheti- ſchem und ethiſchem Gebiet die Würde eines Dr. theol. Er ſtarb in Eiſenach am 21. Novbr. 1905. S: Heſſiſches Dichterbuch (hrsg.), 1857. ‒ Sula- mit, das ſchönſte Lied der Liebe (über- ſetzt), 1863. ‒ Blätter und Blüten a. d. Jugendzeit (Sk. u. Ge.), 1899. Marbach, Klara, ſ. Held-Mar- bach! Marbach, Gotthard Oswald, pſd. Sileſius Minor, Sohn eines Predigers zu Jauer in Schleſien, wurde daſelbſt am 13. April 1810 geboren, zuerſt von ſeinem Vater, ſpäter von ſeinem Oheim, dem Su- perintendenten Bobertag in Loben- dau bei Liegnitz unterrichtet u. dann (1821) auf die Ritterakademie in Liegnitz geſandt, die er aber (1827) nach des Vaters Tode mit dem dor- tigen Gymnaſium vertauſchte. Jn Liegnitz entwickelte ſich nicht nur ſeine *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/368>, abgerufen am 28.11.2024.