Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Man
gende Knabe eigenen, mit seinem Al-
ter seltsam kontrastierenden Gedanken
nach, während sich bei ihm gleichzeitig
ein starkes Selbstbewußtsein aus-
prägte. Mit 14 Jahren kam er zu
einem Färber in Erfurt in die Lehre,
besuchte später eine Fachschule, um
sich in der Chemie zu vervollkomm-
nen, u. ging dann als Wanderbursch
in die Welt. Jm Jahre 1854 machte
er sich in Arnstadt selbständig und
gründete 1859 seinen Hausstand.
Seine Mußestunden verwendete er
auf philosophische Studien, und be-
sonders läßt sich der Einfluß Hegels
und Jakob Böhmes in den Dichtun-
gen M.s nicht verkennen. M. lebte
als Fabrikant in seiner Vaterstadt,
wo er am 11. Februar 1902 starb.

S:

Durch Leid zur Seligkeit (Ein
Werkstück zum Tempelbau der Er-
lösung in 5 Büchern); III, 1893-96
(Jnhalt: I. Ringen und Werden. -
II. Lieben und Hoffen. - Welt- und
Gotteswissen. - III. Suchen und Fin-
den. - Tod und Leben.)

*Manasse, Waldeck,

geb. am 4.
März 1864 zu Schlepzig im Kreise
Lübben als der Sohn eines jüdischen
Kaufmanns, kam 1868 mit seinen El-
tern nach Lübben und empfing hier
seine Schulbildung, worauf er, wie-
wohl gegen seine Neigung, in ein
großes Spitzengeschäft Berlins als
Lehrling eintrat. Neun Jahre war
er im kaufmännischen Berufe tätig,
während dieser Zeit seine Muße der
Fortbildung widmend. Jm Jahre
1883 gründete er den literarischen
Verein "Schiller", dem er bis 1893
präsidierte. Bald darauf fesselten ihn
die Vorträge der freireligiösen Ge-
meinde u. die Bestrebungen der frei-
denkerischen Vereine, daß er schließ-
lich, nachdem er aus dem Judentum
ausgetreten und Dissident geworden
war, zum Sprecher der freireligiösen
Gemeinde gewählt ward. Dieses Amt
hat er noch jetzt inne. Jm Jahre
1888 hatte er seinen Beruf aufgegeben
[Spaltenumbruch]

Man
und sich bis 1891 an der Berliner
Universität philosophischen Studien
gewidmet u. im April 1890 zur Siche-
rung seiner Existenz eine kleine Buch-
druckerei eingerichtet, die er längere
Zeit leitete. Seit mehreren Jahren
gehört er auch der Stadtverordneten-
versammlung in Berlin an.

S:

Liebe
und Freiheit (Ausgew. Ge.), 1888. -
Gustav Thölde zum Gedächtnis (Bil-
der aus seinem Leben), 1910.

*Mancke, Maria Luise,

pseudon.
Marie von Felseneck und Wil-
liam Forster,
wurde am 29. No-
vember 1847 zu Leipzig als die Toch-
ter des sächsischen Oberstabsarztes
Dr. M. geboren, erhielt ihren ersten
Unterricht in der von dem bekannten
Professor Dr. Vogel geleiteten ersten
Bürgerschule und siedelte später mit
ihren Eltern nach Dresden über.
Durch ihren Vater besonders ward
ihr angeborener Trieb zu ernster,
geistiger Beschäftigung genährt; ein
reger Verkehr mit Schriftstellern und
Künstlern im elterlichen Hause, sowie
häufige Reisen erweckten den Wunsch,
sich schriftstellerisch zu betätigen, und
so entstanden zunächst eine Reihe kul-
turhistorischer Aufsätze u. Skizzen für
verschiedene Zeitschriften, denen dann
seit 1893 selbständige Schriften für
die heranwachsende Jugend folgten.
Marie M. hat ihren Wohnsitz seit April
1896 in Berlin. Außer einer Reihe
von Kinder- u. Jugendschriften ver-
öffentlichte sie

S:

Jn Freud' und
Leid (E.), 1893. - Barfüßele (E.),
1894. - Die schönsten Sagen u. Mär-
chen der Jnseln Usedom und Wollin,
1895. 2. A. 1901. - Draußen und
daheim (E.), 1896. - Schuld u. Sühne.
Das Vermächtnis (2 En.), o. J. -
Aus dem Wunderlande Jndiens (Sg.
und M.), 1896. - Aus eigener Kraft
(E. a. d. Leben eines Tiroler Knaben),
1896. - Aus der Pension ins Leben
(E.), 1896. - Fräulein Doktor. Rin-
gen und Streben eines deutschen
Mädchens, 1899. - Was die rote Suse

* 23*


[Spaltenumbruch]

Man
gende Knabe eigenen, mit ſeinem Al-
ter ſeltſam kontraſtierenden Gedanken
nach, während ſich bei ihm gleichzeitig
ein ſtarkes Selbſtbewußtſein aus-
prägte. Mit 14 Jahren kam er zu
einem Färber in Erfurt in die Lehre,
beſuchte ſpäter eine Fachſchule, um
ſich in der Chemie zu vervollkomm-
nen, u. ging dann als Wanderburſch
in die Welt. Jm Jahre 1854 machte
er ſich in Arnſtadt ſelbſtändig und
gründete 1859 ſeinen Hausſtand.
Seine Mußeſtunden verwendete er
auf philoſophiſche Studien, und be-
ſonders läßt ſich der Einfluß Hegels
und Jakob Böhmes in den Dichtun-
gen M.s nicht verkennen. M. lebte
als Fabrikant in ſeiner Vaterſtadt,
wo er am 11. Februar 1902 ſtarb.

S:

Durch Leid zur Seligkeit (Ein
Werkſtück zum Tempelbau der Er-
löſung in 5 Büchern); III, 1893‒96
(Jnhalt: I. Ringen und Werden. ‒
II. Lieben und Hoffen. ‒ Welt- und
Gotteswiſſen. ‒ III. Suchen und Fin-
den. ‒ Tod und Leben.)

*Manaſſe, Waldeck,

geb. am 4.
März 1864 zu Schlepzig im Kreiſe
Lübben als der Sohn eines jüdiſchen
Kaufmanns, kam 1868 mit ſeinen El-
tern nach Lübben und empfing hier
ſeine Schulbildung, worauf er, wie-
wohl gegen ſeine Neigung, in ein
großes Spitzengeſchäft Berlins als
Lehrling eintrat. Neun Jahre war
er im kaufmänniſchen Berufe tätig,
während dieſer Zeit ſeine Muße der
Fortbildung widmend. Jm Jahre
1883 gründete er den literariſchen
Verein „Schiller‟, dem er bis 1893
präſidierte. Bald darauf feſſelten ihn
die Vorträge der freireligiöſen Ge-
meinde u. die Beſtrebungen der frei-
denkeriſchen Vereine, daß er ſchließ-
lich, nachdem er aus dem Judentum
ausgetreten und Diſſident geworden
war, zum Sprecher der freireligiöſen
Gemeinde gewählt ward. Dieſes Amt
hat er noch jetzt inne. Jm Jahre
1888 hatte er ſeinen Beruf aufgegeben
[Spaltenumbruch]

Man
und ſich bis 1891 an der Berliner
Univerſität philoſophiſchen Studien
gewidmet u. im April 1890 zur Siche-
rung ſeiner Exiſtenz eine kleine Buch-
druckerei eingerichtet, die er längere
Zeit leitete. Seit mehreren Jahren
gehört er auch der Stadtverordneten-
verſammlung in Berlin an.

S:

Liebe
und Freiheit (Ausgew. Ge.), 1888. ‒
Guſtav Thölde zum Gedächtnis (Bil-
der aus ſeinem Leben), 1910.

*Mancke, Maria Luiſe,

pſeudon.
Marie von Felſeneck und Wil-
liam Forſter,
wurde am 29. No-
vember 1847 zu Leipzig als die Toch-
ter des ſächſiſchen Oberſtabsarztes
Dr. M. geboren, erhielt ihren erſten
Unterricht in der von dem bekannten
Profeſſor Dr. Vogel geleiteten erſten
Bürgerſchule und ſiedelte ſpäter mit
ihren Eltern nach Dresden über.
Durch ihren Vater beſonders ward
ihr angeborener Trieb zu ernſter,
geiſtiger Beſchäftigung genährt; ein
reger Verkehr mit Schriftſtellern und
Künſtlern im elterlichen Hauſe, ſowie
häufige Reiſen erweckten den Wunſch,
ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen, und
ſo entſtanden zunächſt eine Reihe kul-
turhiſtoriſcher Aufſätze u. Skizzen für
verſchiedene Zeitſchriften, denen dann
ſeit 1893 ſelbſtändige Schriften für
die heranwachſende Jugend folgten.
Marie M. hat ihren Wohnſitz ſeit April
1896 in Berlin. Außer einer Reihe
von Kinder- u. Jugendſchriften ver-
öffentlichte ſie

S:

Jn Freud’ und
Leid (E.), 1893. ‒ Barfüßele (E.),
1894. ‒ Die ſchönſten Sagen u. Mär-
chen der Jnſeln Uſedom und Wollin,
1895. 2. A. 1901. ‒ Draußen und
daheim (E.), 1896. ‒ Schuld u. Sühne.
Das Vermächtnis (2 En.), o. J. ‒
Aus dem Wunderlande Jndiens (Sg.
und M.), 1896. ‒ Aus eigener Kraft
(E. a. d. Leben eines Tiroler Knaben),
1896. ‒ Aus der Penſion ins Leben
(E.), 1896. ‒ Fräulein Doktor. Rin-
gen und Streben eines deutſchen
Mädchens, 1899. ‒ Was die rote Suſe

* 23*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0359" n="355"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Man</hi></fw><lb/>
gende Knabe eigenen, mit &#x017F;einem Al-<lb/>
ter &#x017F;elt&#x017F;am kontra&#x017F;tierenden Gedanken<lb/>
nach, während &#x017F;ich bei ihm gleichzeitig<lb/>
ein &#x017F;tarkes Selb&#x017F;tbewußt&#x017F;ein aus-<lb/>
prägte. Mit 14 Jahren kam er zu<lb/>
einem Färber in Erfurt in die Lehre,<lb/>
be&#x017F;uchte &#x017F;päter eine Fach&#x017F;chule, um<lb/>
&#x017F;ich in der Chemie zu vervollkomm-<lb/>
nen, u. ging dann als Wanderbur&#x017F;ch<lb/>
in die Welt. Jm Jahre 1854 machte<lb/>
er &#x017F;ich in Arn&#x017F;tadt &#x017F;elb&#x017F;tändig und<lb/>
gründete 1859 &#x017F;einen Haus&#x017F;tand.<lb/>
Seine Muße&#x017F;tunden verwendete er<lb/>
auf philo&#x017F;ophi&#x017F;che Studien, und be-<lb/>
&#x017F;onders läßt &#x017F;ich der Einfluß Hegels<lb/>
und Jakob Böhmes in den Dichtun-<lb/>
gen M.s nicht verkennen. M. lebte<lb/>
als Fabrikant in &#x017F;einer Vater&#x017F;tadt,<lb/>
wo er am 11. Februar 1902 &#x017F;tarb.<lb/></p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Durch Leid zur Seligkeit (Ein<lb/>
Werk&#x017F;tück zum Tempelbau der Er-<lb/>&#x017F;ung in 5 Büchern); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1893&#x2012;96<lb/>
(Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi> Ringen und Werden. &#x2012;<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> Lieben und Hoffen. &#x2012; Welt- und<lb/>
Gotteswi&#x017F;&#x017F;en. &#x2012; <hi rendition="#aq">III.</hi> Suchen und Fin-<lb/>
den. &#x2012; Tod und Leben.)</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Mana&#x017F;&#x017F;e,</hi> Waldeck,</head>
        <p> geb. am 4.<lb/>
März 1864 zu Schlepzig im Krei&#x017F;e<lb/>
Lübben als der Sohn eines jüdi&#x017F;chen<lb/>
Kaufmanns, kam 1868 mit &#x017F;einen El-<lb/>
tern nach Lübben und empfing hier<lb/>
&#x017F;eine Schulbildung, worauf er, wie-<lb/>
wohl gegen &#x017F;eine Neigung, in ein<lb/>
großes Spitzenge&#x017F;chäft Berlins als<lb/>
Lehrling eintrat. Neun Jahre war<lb/>
er im kaufmänni&#x017F;chen Berufe tätig,<lb/>
während die&#x017F;er Zeit &#x017F;eine Muße der<lb/>
Fortbildung widmend. Jm Jahre<lb/>
1883 gründete er den literari&#x017F;chen<lb/>
Verein &#x201E;Schiller&#x201F;, dem er bis 1893<lb/>
prä&#x017F;idierte. Bald darauf fe&#x017F;&#x017F;elten ihn<lb/>
die Vorträge der freireligiö&#x017F;en Ge-<lb/>
meinde u. die Be&#x017F;trebungen der frei-<lb/>
denkeri&#x017F;chen Vereine, daß er &#x017F;chließ-<lb/>
lich, nachdem er aus dem Judentum<lb/>
ausgetreten und Di&#x017F;&#x017F;ident geworden<lb/>
war, zum Sprecher der freireligiö&#x017F;en<lb/>
Gemeinde gewählt ward. Die&#x017F;es Amt<lb/>
hat er noch jetzt inne. Jm Jahre<lb/>
1888 hatte er &#x017F;einen Beruf aufgegeben<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Man</hi></fw><lb/>
und &#x017F;ich bis 1891 an der Berliner<lb/>
Univer&#x017F;ität philo&#x017F;ophi&#x017F;chen Studien<lb/>
gewidmet u. im April 1890 zur Siche-<lb/>
rung &#x017F;einer Exi&#x017F;tenz eine kleine Buch-<lb/>
druckerei eingerichtet, die er längere<lb/>
Zeit leitete. Seit mehreren Jahren<lb/>
gehört er auch der Stadtverordneten-<lb/>
ver&#x017F;ammlung in Berlin an. </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Liebe<lb/>
und Freiheit (Ausgew. Ge.), 1888. &#x2012;<lb/>
Gu&#x017F;tav Thölde zum Gedächtnis (Bil-<lb/>
der aus &#x017F;einem Leben), 1910.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Mancke,</hi> <hi rendition="#g">Maria</hi> Lui&#x017F;e,</head>
        <p> p&#x017F;eudon.<lb/><hi rendition="#g">Marie von Fel&#x017F;eneck</hi> und <hi rendition="#g">Wil-<lb/>
liam For&#x017F;ter,</hi> wurde am 29. No-<lb/>
vember 1847 zu Leipzig als die Toch-<lb/>
ter des &#x017F;äch&#x017F;i&#x017F;chen Ober&#x017F;tabsarztes<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> M. geboren, erhielt ihren er&#x017F;ten<lb/>
Unterricht in der von dem bekannten<lb/>
Profe&#x017F;&#x017F;or <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Vogel geleiteten er&#x017F;ten<lb/>
Bürger&#x017F;chule und &#x017F;iedelte &#x017F;päter mit<lb/>
ihren Eltern nach Dresden über.<lb/>
Durch ihren Vater be&#x017F;onders ward<lb/>
ihr angeborener Trieb zu ern&#x017F;ter,<lb/>
gei&#x017F;tiger Be&#x017F;chäftigung genährt; ein<lb/>
reger Verkehr mit Schrift&#x017F;tellern und<lb/>
Kün&#x017F;tlern im elterlichen Hau&#x017F;e, &#x017F;owie<lb/>
häufige Rei&#x017F;en erweckten den Wun&#x017F;ch,<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;ch zu betätigen, und<lb/>
&#x017F;o ent&#x017F;tanden zunäch&#x017F;t eine Reihe kul-<lb/>
turhi&#x017F;tori&#x017F;cher Auf&#x017F;ätze u. Skizzen für<lb/>
ver&#x017F;chiedene Zeit&#x017F;chriften, denen dann<lb/>
&#x017F;eit 1893 &#x017F;elb&#x017F;tändige Schriften für<lb/>
die heranwach&#x017F;ende Jugend folgten.<lb/>
Marie M. hat ihren Wohn&#x017F;itz &#x017F;eit April<lb/>
1896 in Berlin. Außer einer Reihe<lb/>
von Kinder- u. Jugend&#x017F;chriften ver-<lb/>
öffentlichte &#x017F;ie </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Jn Freud&#x2019; und<lb/>
Leid (E.), 1893. &#x2012; Barfüßele (E.),<lb/>
1894. &#x2012; Die &#x017F;chön&#x017F;ten Sagen u. Mär-<lb/>
chen der Jn&#x017F;eln U&#x017F;edom und Wollin,<lb/>
1895. 2. A. 1901. &#x2012; Draußen und<lb/>
daheim (E.), 1896. &#x2012; Schuld u. Sühne.<lb/>
Das Vermächtnis (2 En.), o. J. &#x2012;<lb/>
Aus dem Wunderlande Jndiens (Sg.<lb/>
und M.), 1896. &#x2012; Aus eigener Kraft<lb/>
(E. a. d. Leben eines Tiroler Knaben),<lb/>
1896. &#x2012; Aus der Pen&#x017F;ion ins Leben<lb/>
(E.), 1896. &#x2012; Fräulein Doktor. Rin-<lb/>
gen und Streben eines deut&#x017F;chen<lb/>
Mädchens, 1899. &#x2012; Was die rote Su&#x017F;e<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">* 23*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0359] Man Man gende Knabe eigenen, mit ſeinem Al- ter ſeltſam kontraſtierenden Gedanken nach, während ſich bei ihm gleichzeitig ein ſtarkes Selbſtbewußtſein aus- prägte. Mit 14 Jahren kam er zu einem Färber in Erfurt in die Lehre, beſuchte ſpäter eine Fachſchule, um ſich in der Chemie zu vervollkomm- nen, u. ging dann als Wanderburſch in die Welt. Jm Jahre 1854 machte er ſich in Arnſtadt ſelbſtändig und gründete 1859 ſeinen Hausſtand. Seine Mußeſtunden verwendete er auf philoſophiſche Studien, und be- ſonders läßt ſich der Einfluß Hegels und Jakob Böhmes in den Dichtun- gen M.s nicht verkennen. M. lebte als Fabrikant in ſeiner Vaterſtadt, wo er am 11. Februar 1902 ſtarb. S: Durch Leid zur Seligkeit (Ein Werkſtück zum Tempelbau der Er- löſung in 5 Büchern); III, 1893‒96 (Jnhalt: I. Ringen und Werden. ‒ II. Lieben und Hoffen. ‒ Welt- und Gotteswiſſen. ‒ III. Suchen und Fin- den. ‒ Tod und Leben.) *Manaſſe, Waldeck, geb. am 4. März 1864 zu Schlepzig im Kreiſe Lübben als der Sohn eines jüdiſchen Kaufmanns, kam 1868 mit ſeinen El- tern nach Lübben und empfing hier ſeine Schulbildung, worauf er, wie- wohl gegen ſeine Neigung, in ein großes Spitzengeſchäft Berlins als Lehrling eintrat. Neun Jahre war er im kaufmänniſchen Berufe tätig, während dieſer Zeit ſeine Muße der Fortbildung widmend. Jm Jahre 1883 gründete er den literariſchen Verein „Schiller‟, dem er bis 1893 präſidierte. Bald darauf feſſelten ihn die Vorträge der freireligiöſen Ge- meinde u. die Beſtrebungen der frei- denkeriſchen Vereine, daß er ſchließ- lich, nachdem er aus dem Judentum ausgetreten und Diſſident geworden war, zum Sprecher der freireligiöſen Gemeinde gewählt ward. Dieſes Amt hat er noch jetzt inne. Jm Jahre 1888 hatte er ſeinen Beruf aufgegeben und ſich bis 1891 an der Berliner Univerſität philoſophiſchen Studien gewidmet u. im April 1890 zur Siche- rung ſeiner Exiſtenz eine kleine Buch- druckerei eingerichtet, die er längere Zeit leitete. Seit mehreren Jahren gehört er auch der Stadtverordneten- verſammlung in Berlin an. S: Liebe und Freiheit (Ausgew. Ge.), 1888. ‒ Guſtav Thölde zum Gedächtnis (Bil- der aus ſeinem Leben), 1910. *Mancke, Maria Luiſe, pſeudon. Marie von Felſeneck und Wil- liam Forſter, wurde am 29. No- vember 1847 zu Leipzig als die Toch- ter des ſächſiſchen Oberſtabsarztes Dr. M. geboren, erhielt ihren erſten Unterricht in der von dem bekannten Profeſſor Dr. Vogel geleiteten erſten Bürgerſchule und ſiedelte ſpäter mit ihren Eltern nach Dresden über. Durch ihren Vater beſonders ward ihr angeborener Trieb zu ernſter, geiſtiger Beſchäftigung genährt; ein reger Verkehr mit Schriftſtellern und Künſtlern im elterlichen Hauſe, ſowie häufige Reiſen erweckten den Wunſch, ſich ſchriftſtelleriſch zu betätigen, und ſo entſtanden zunächſt eine Reihe kul- turhiſtoriſcher Aufſätze u. Skizzen für verſchiedene Zeitſchriften, denen dann ſeit 1893 ſelbſtändige Schriften für die heranwachſende Jugend folgten. Marie M. hat ihren Wohnſitz ſeit April 1896 in Berlin. Außer einer Reihe von Kinder- u. Jugendſchriften ver- öffentlichte ſie S: Jn Freud’ und Leid (E.), 1893. ‒ Barfüßele (E.), 1894. ‒ Die ſchönſten Sagen u. Mär- chen der Jnſeln Uſedom und Wollin, 1895. 2. A. 1901. ‒ Draußen und daheim (E.), 1896. ‒ Schuld u. Sühne. Das Vermächtnis (2 En.), o. J. ‒ Aus dem Wunderlande Jndiens (Sg. und M.), 1896. ‒ Aus eigener Kraft (E. a. d. Leben eines Tiroler Knaben), 1896. ‒ Aus der Penſion ins Leben (E.), 1896. ‒ Fräulein Doktor. Rin- gen und Streben eines deutſchen Mädchens, 1899. ‒ Was die rote Suſe * 23*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/359
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/359>, abgerufen am 22.11.2024.