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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Luß
geboren und hat schon frühe, beson-
ders nach dem Tode ihrer über alles
geliebten Mutter, den Dornenweg des
Lebens kennen gelernt. Jn Rußland
und Polen war sie längere Zeit als
Erzieherin und Lehrerin tätig u. hat
sich in diesen Stellungen sehr wohl
gefühlt. Auch begann in dieser Zeit
ihre schriftstellerische Tätigkeit. Seit
einigen Jahren hat sie, des Wanderns
müde, ihren Wohnsitz in Berlin ge-
nommen und sich hier auch 1908 mit
dem Grafen L. vermählt.

S:

Lieder-
strauß (Ge.), 1902. 3. A. 1906. - Va
banque
(Episode a. d. Spiel-, Sport-
und Liebesleben a. d. Riviera), 1908.

*Luß, Salomon,

geb. am 13. Dzbr.
1847 in Spengenberg (Bez. Kassel)
als Sohn eines israelit. Lehrers, be-
suchte die Elementarschule seines Va-
ters und vom 13. Jahre ab die inter-
nationale Handels- und Realschule
des Dr. Plato in Weinheim an der
Bergstraße, später auch das damit
verbundene Lehrerseminar. Nachdem
er seine Lehrerprüfung bestanden, bil-
dete er sich in Privatlehrerstellen und
durch Reisen im Auslande in den
neueren Sprachen aus u. wurde am
1. April 1870 Lehrer für die Ober-
klassen am Lehr- u. Erziehungsinsti-
tut des Dr. Joel in Pfungstadt (Groß-
herz. Hessen), an welchem er Fran-
zösisch, Englisch, Jtalienisch, Talmud
und Bibelexegese lehrte. Am 1. Jan.
1898 verließ er diese Schule, weil die
Schülerzahl zurückgegangen war und
ging nach Mannheim, wo er eine
kurze Zeit Annoncenblätter zur Ver-
mittlung von Geschäftsankäufen etc.
herausgab, sich aber dann als Mit-
arbeiter an verschiedenen Zeitungen
literarisch betätigte.

S:

Der Ärzte-
streik (R. a. d. Leben), 1906. Scham-
sche (R. a. dem jüdischen Gemeinde-
leben), 1909. - Um zwanzig Gulden
(desgl.), 1910. - Frauenrechtlerinnen
(R.), 1910.

*Lustig, August,

wurde am 4. Nov.
1840 zu Hartmannsweiler im Ober-
[Spaltenumbruch]

Lut
elsaß geboren, kam vier Jahre spä-
ter mit seinen Eltern nach Mülhau-
sen, wo er die Primarschule besuchte,
und trat mit 12 Jahren als Zeichner-
lehrling in eine Zeugdruckerei ein.
Als er militärpflichtig wurde, suchte
er seine Aufnahme in die Regiments-
musik nach, trieb nun die Musik mit
großem Eifer u. benutzte namentlich
einen zweijährigen Aufenthalt in
Versailles, sich in dieser Kunst weiter
auszubilden. Nach vollendeter sie-
benjähriger Dienstzeit kehrte er nach
Mülhausen zurück, wo er in einer der
ersten photographischen Anstalten ar-
beitete und am 2. Janr. 1895 starb.

S:

Lustige milhüserditsche Vars,
1875. - Kurzwilige Gedichtle, 1876.
- Winterunterhaltunge, 1876. - Er-
heiterunge, 1877. - Gesamtausgabe
der vorigen vier Sammlungen u. d.
T.: Lustige Gedichte, 1878. - Drei
schwarze Liebschafte (Lsp.), 1879. -
Hans, dich hat's (Lsp.), 1879. - Herbst-
blättle (Ge.), 1880. - Jm Gretele
sine Künstler (Lsp.), 1880. - Milhü-
serbilder (Dr.), 1880. - D'Milhüser
in Paris (Lsp.), 1880. - Dr Astro-
nom (Lsp.), 1881. - D'Tante Domino
(Lsp.), 1881. - Ne Hiroth dur d'Ex-
trapost (Lsp.), 1882. - D'Hüslit vo
de Fraü Suppedunke (Lsp.), 1882. -
Bilder us em Elsaß (Ge.), 1883. -
Zwei Erfindunge (Dr. mit Gesang),
1884.

Lütetsburg, A.

Psd. für Fanny
Klinck;
s. d.!

Luther, Karl August Friedrich,

der
Sohn eines Lehrers am Waisenhause
in Hamburg, wurde daselbst am 1.
Novbr. 1809 geboren, widmete sich
gleichfalls dem Berufe eines Lehrers
u. starb als solcher in Hamburg am
28. Oktbr. 1838.

S:

Gedichte, 1832.
- Hammonia (Ge.), 1833. - Töne der
Andacht (Relig. Ge.), 1835.

*Lutkat, Robert,

pseud. Robert
Johannes,
wurde am 26. Septbr.
1846 in Jnsterburg geboren, erlernte
die Optik und Mechanik u. ging dann

*


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Luß
geboren und hat ſchon frühe, beſon-
ders nach dem Tode ihrer über alles
geliebten Mutter, den Dornenweg des
Lebens kennen gelernt. Jn Rußland
und Polen war ſie längere Zeit als
Erzieherin und Lehrerin tätig u. hat
ſich in dieſen Stellungen ſehr wohl
gefühlt. Auch begann in dieſer Zeit
ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Seit
einigen Jahren hat ſie, des Wanderns
müde, ihren Wohnſitz in Berlin ge-
nommen und ſich hier auch 1908 mit
dem Grafen L. vermählt.

S:

Lieder-
ſtrauß (Ge.), 1902. 3. A. 1906. ‒ Va
banque
(Epiſode a. d. Spiel-, Sport-
und Liebesleben a. d. Riviera), 1908.

*Luß, Salomon,

geb. am 13. Dzbr.
1847 in Spengenberg (Bez. Kaſſel)
als Sohn eines iſraelit. Lehrers, be-
ſuchte die Elementarſchule ſeines Va-
ters und vom 13. Jahre ab die inter-
nationale Handels- und Realſchule
des Dr. Plato in Weinheim an der
Bergſtraße, ſpäter auch das damit
verbundene Lehrerſeminar. Nachdem
er ſeine Lehrerprüfung beſtanden, bil-
dete er ſich in Privatlehrerſtellen und
durch Reiſen im Auslande in den
neueren Sprachen aus u. wurde am
1. April 1870 Lehrer für die Ober-
klaſſen am Lehr- u. Erziehungsinſti-
tut des Dr. Joel in Pfungſtadt (Groß-
herz. Heſſen), an welchem er Fran-
zöſiſch, Engliſch, Jtalieniſch, Talmud
und Bibelexegeſe lehrte. Am 1. Jan.
1898 verließ er dieſe Schule, weil die
Schülerzahl zurückgegangen war und
ging nach Mannheim, wo er eine
kurze Zeit Annoncenblätter zur Ver-
mittlung von Geſchäftsankäufen ꝛc.
herausgab, ſich aber dann als Mit-
arbeiter an verſchiedenen Zeitungen
literariſch betätigte.

S:

Der Ärzte-
ſtreik (R. a. d. Leben), 1906. Scham-
ſche (R. a. dem jüdiſchen Gemeinde-
leben), 1909. ‒ Um zwanzig Gulden
(desgl.), 1910. ‒ Frauenrechtlerinnen
(R.), 1910.

*Luſtig, Auguſt,

wurde am 4. Nov.
1840 zu Hartmannsweiler im Ober-
[Spaltenumbruch]

Lut
elſaß geboren, kam vier Jahre ſpä-
ter mit ſeinen Eltern nach Mülhau-
ſen, wo er die Primarſchule beſuchte,
und trat mit 12 Jahren als Zeichner-
lehrling in eine Zeugdruckerei ein.
Als er militärpflichtig wurde, ſuchte
er ſeine Aufnahme in die Regiments-
muſik nach, trieb nun die Muſik mit
großem Eifer u. benutzte namentlich
einen zweijährigen Aufenthalt in
Verſailles, ſich in dieſer Kunſt weiter
auszubilden. Nach vollendeter ſie-
benjähriger Dienſtzeit kehrte er nach
Mülhauſen zurück, wo er in einer der
erſten photographiſchen Anſtalten ar-
beitete und am 2. Janr. 1895 ſtarb.

S:

Luſtige milhüſerditſche Vars,
1875. ‒ Kurzwilige Gedichtle, 1876.
‒ Winterunterhaltunge, 1876. ‒ Er-
heiterunge, 1877. ‒ Geſamtausgabe
der vorigen vier Sammlungen u. d.
T.: Luſtige Gedichte, 1878. ‒ Drei
ſchwarze Liebſchafte (Lſp.), 1879. ‒
Hans, dich hat’s (Lſp.), 1879. ‒ Herbſt-
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ſine Künſtler (Lſp.), 1880. ‒ Milhü-
ſerbilder (Dr.), 1880. ‒ D’Milhüſer
in Paris (Lſp.), 1880. ‒ Dr Aſtro-
nom (Lſp.), 1881. ‒ D’Tante Domino
(Lſp.), 1881. ‒ Ne Hiroth dur d’Ex-
trapoſt (Lſp.), 1882. ‒ D’Hüslit vo
de Fraü Suppedunke (Lſp.), 1882. ‒
Bilder us em Elſaß (Ge.), 1883. ‒
Zwei Erfindunge (Dr. mit Geſang),
1884.

Lütetsburg, A.

Pſd. für Fanny
Klinck;
ſ. d.!

Luther, Karl Auguſt Friedrich,

der
Sohn eines Lehrers am Waiſenhauſe
in Hamburg, wurde daſelbſt am 1.
Novbr. 1809 geboren, widmete ſich
gleichfalls dem Berufe eines Lehrers
u. ſtarb als ſolcher in Hamburg am
28. Oktbr. 1838.

S:

Gedichte, 1832.
‒ Hammonia (Ge.), 1833. ‒ Töne der
Andacht (Relig. Ge.), 1835.

*Lutkat, Robert,

pſeud. Robert
Johannes,
wurde am 26. Septbr.
1846 in Jnſterburg geboren, erlernte
die Optik und Mechanik u. ging dann

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[329/0333] Luß Lut geboren und hat ſchon frühe, beſon- ders nach dem Tode ihrer über alles geliebten Mutter, den Dornenweg des Lebens kennen gelernt. Jn Rußland und Polen war ſie längere Zeit als Erzieherin und Lehrerin tätig u. hat ſich in dieſen Stellungen ſehr wohl gefühlt. Auch begann in dieſer Zeit ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit. Seit einigen Jahren hat ſie, des Wanderns müde, ihren Wohnſitz in Berlin ge- nommen und ſich hier auch 1908 mit dem Grafen L. vermählt. S: Lieder- ſtrauß (Ge.), 1902. 3. A. 1906. ‒ Va banque (Epiſode a. d. Spiel-, Sport- und Liebesleben a. d. Riviera), 1908. *Luß, Salomon, geb. am 13. Dzbr. 1847 in Spengenberg (Bez. Kaſſel) als Sohn eines iſraelit. Lehrers, be- ſuchte die Elementarſchule ſeines Va- ters und vom 13. Jahre ab die inter- nationale Handels- und Realſchule des Dr. Plato in Weinheim an der Bergſtraße, ſpäter auch das damit verbundene Lehrerſeminar. Nachdem er ſeine Lehrerprüfung beſtanden, bil- dete er ſich in Privatlehrerſtellen und durch Reiſen im Auslande in den neueren Sprachen aus u. wurde am 1. April 1870 Lehrer für die Ober- klaſſen am Lehr- u. Erziehungsinſti- tut des Dr. Joel in Pfungſtadt (Groß- herz. Heſſen), an welchem er Fran- zöſiſch, Engliſch, Jtalieniſch, Talmud und Bibelexegeſe lehrte. Am 1. Jan. 1898 verließ er dieſe Schule, weil die Schülerzahl zurückgegangen war und ging nach Mannheim, wo er eine kurze Zeit Annoncenblätter zur Ver- mittlung von Geſchäftsankäufen ꝛc. herausgab, ſich aber dann als Mit- arbeiter an verſchiedenen Zeitungen literariſch betätigte. S: Der Ärzte- ſtreik (R. a. d. Leben), 1906. Scham- ſche (R. a. dem jüdiſchen Gemeinde- leben), 1909. ‒ Um zwanzig Gulden (desgl.), 1910. ‒ Frauenrechtlerinnen (R.), 1910. *Luſtig, Auguſt, wurde am 4. Nov. 1840 zu Hartmannsweiler im Ober- elſaß geboren, kam vier Jahre ſpä- ter mit ſeinen Eltern nach Mülhau- ſen, wo er die Primarſchule beſuchte, und trat mit 12 Jahren als Zeichner- lehrling in eine Zeugdruckerei ein. Als er militärpflichtig wurde, ſuchte er ſeine Aufnahme in die Regiments- muſik nach, trieb nun die Muſik mit großem Eifer u. benutzte namentlich einen zweijährigen Aufenthalt in Verſailles, ſich in dieſer Kunſt weiter auszubilden. Nach vollendeter ſie- benjähriger Dienſtzeit kehrte er nach Mülhauſen zurück, wo er in einer der erſten photographiſchen Anſtalten ar- beitete und am 2. Janr. 1895 ſtarb. S: Luſtige milhüſerditſche Vars, 1875. ‒ Kurzwilige Gedichtle, 1876. ‒ Winterunterhaltunge, 1876. ‒ Er- heiterunge, 1877. ‒ Geſamtausgabe der vorigen vier Sammlungen u. d. T.: Luſtige Gedichte, 1878. ‒ Drei ſchwarze Liebſchafte (Lſp.), 1879. ‒ Hans, dich hat’s (Lſp.), 1879. ‒ Herbſt- blättle (Ge.), 1880. ‒ Jm Gretele ſine Künſtler (Lſp.), 1880. ‒ Milhü- ſerbilder (Dr.), 1880. ‒ D’Milhüſer in Paris (Lſp.), 1880. ‒ Dr Aſtro- nom (Lſp.), 1881. ‒ D’Tante Domino (Lſp.), 1881. ‒ Ne Hiroth dur d’Ex- trapoſt (Lſp.), 1882. ‒ D’Hüslit vo de Fraü Suppedunke (Lſp.), 1882. ‒ Bilder us em Elſaß (Ge.), 1883. ‒ Zwei Erfindunge (Dr. mit Geſang), 1884. Lütetsburg, A. Pſd. für Fanny Klinck; ſ. d.! Luther, Karl Auguſt Friedrich, der Sohn eines Lehrers am Waiſenhauſe in Hamburg, wurde daſelbſt am 1. Novbr. 1809 geboren, widmete ſich gleichfalls dem Berufe eines Lehrers u. ſtarb als ſolcher in Hamburg am 28. Oktbr. 1838. S: Gedichte, 1832. ‒ Hammonia (Ge.), 1833. ‒ Töne der Andacht (Relig. Ge.), 1835. *Lutkat, Robert, pſeud. Robert Johannes, wurde am 26. Septbr. 1846 in Jnſterburg geboren, erlernte die Optik und Mechanik u. ging dann *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/333>, abgerufen am 22.11.2024.