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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Loch
Lochemes, Michael Joseph,

psd.
Meik Fuchs, wurde am 29. Sept.
1860 zu Neuyork geboren, kam im
folgenden Jahre mit seinen Eltern
nach Milwaukee, Wis., wo er bis zu
seinem 13. Lebensjahre eine katho-
lische Pfarrschule besuchte, und trat
1873 in das Priesterseminar zu St.
Francis, Wis., ein. Jm Jahre 1883
zum Priester geweiht, war er seit-
dem sechs Jahre als Pfarrer in Ran-
dom Lake, Wis., und in St. Michaels
tätig und wurde 1889 als Studien-
präfekt und Professor der Geschichte
und Literatur an das katholische Leh-
rerseminar zu St. Francis, Wis., be-
rufen, an welcher Anstalt er noch jetzt
als Direktor wirkt. Jm Jahre 1910
erhielt er die Würde eines Prälaten.

S:

Der Ferkelpeter (Märchenspiel),
1885. - Drygoods un Noschens (Ge.
in pennsylvanisch-deutscher Mund-
art), 1890. - Theodotus (Dr.), 1895.
- Gedichte eines Deutsch-Amerika-
ners, 1906.

*Locher-Werling, Emilie,

wurde
am 13. März 1870 in Riesbach bei
Zürich als Tochter des Schreiner-
meisters Wilhelm Werling geboren.
Nach anderthalb Jahren verlor sie
ihre Mutter und in ihrem 7. Jahre
auch den Vater. Zwei unverheiratete
Schwestern des letzteren nahmen sich
des Kindes an und haben ihm in
ihrer Weise viel Liebes getan; da sie
aber nach Charakter und Lebensan-
schauung totale Gegensätze waren, so
hatte das Kind unter der dadurch
bedingten Disharmonie viel zu lei-
den. Die obligaten acht Jahre Schul-
zeit und ein 15monatiger Aufenthalt
in der französischen Schweiz waren
der Bildungsgang Emiliens. Zur
Erwerbung des Lebensunterhalts
mußte sie dann, sehr wider ihren
Willen, die Damenschneiderei erler-
nen, später den ihr mehr zusagenden
Beruf einer Modistin, den sie vier
Jahre lang ausübte. Jm Jahre 1892
gründete sie mit dem Kaufmann Fritz
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Loch
Locher einen bescheidenen Hausstand,
und da sie ihre Hausfrauenpflichten
über alles stellt und ihrer Wirtschaft
in allen Teilen allein vorsteht, so
kann sie der Muse nur gelegentlich
dienen. Jm Jahre 1904 hatte sie bei
einem Preisausschreiben mit einem
Züricher Dialektstück unter 16 Be-
werbern den höchsten Preis errungen,
und seit dieser Zeit ist sie, so weit es
ihre Pflichten zulassen, vielfach als
Schriftstellerin hervorgetreten. Sie
lebt noch jetzt in Zürich.

S:

Wie's ä
cha gah! (Preislustsp. in Züricher
Mdt.), 1905. - D'Stüürschrub, oder:
's hät alles zwo Syte (Lsp. in Züri-
cher Mdt.), 1907. - "Sie ischt scho
verseh" (desgl.), 1907. - Es Sechsi-
lüüte (desgl.), 1907. - E Prob mit
Hindernisse (P. mit Ges.), 1907. -
Jm Wartzimmer (Kom. Szene in
Züricher Mdt.), 1907. - Esperanto
(desgl.), 1907. - Wer tuet d'Pfanne-
n-ume? (desgl.), 1907. - Fröhliche
Szenen und Vorträge für die Kinder-
welt, 1908. 2. A. 1909. - J der Hei-
mat (11 Dialekt-Ge., komp. von Felix
Pfirstinger), Zürich o. J. - Frisch,
Fromm, Fröhlich, Frei (Schw. in
Mdt.), 1910. - Manöverlebe (desgl.),
1910. - E verdächtigi G'schicht (Kom.
Szene) und: En schwere Tag (Humor.
Szene), 1911.

Lochmann, Konstanze,

psd. Hans
von Steineck,
wurde am 8. Oktbr.
1847 zu Schlanowitz bei Stroppen
in Schlesien als die Tochter des Rit-
tergutsbesitzers Paul Adolf Harrer
geboren. Von fünf Geschwistern die
jüngste, wuchs sie gewissermaßen in
der Freiheit auf, da sie wegen Kränk-
lichkeit nicht viel mit Lernen geplagt
werden durfte. Jm Jahre 1864 ver-
kaufte der Vater sein Gut und zog
mit seiner Familie nach Rawitsch in
der Provinz Posen. Acht Jahre spä-
ter verheiratete sich Konstanze mit
dem Kaufmann Wilhelm Lochmann.
Die Krankheit und der frühe Tod
des Gatten veranlaßten sie, sich für

* 19

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Loch
Lochemes, Michael Joſeph,

pſd.
Meik Fuchs, wurde am 29. Sept.
1860 zu Neuyork geboren, kam im
folgenden Jahre mit ſeinen Eltern
nach Milwaukee, Wis., wo er bis zu
ſeinem 13. Lebensjahre eine katho-
liſche Pfarrſchule beſuchte, und trat
1873 in das Prieſterſeminar zu St.
Francis, Wis., ein. Jm Jahre 1883
zum Prieſter geweiht, war er ſeit-
dem ſechs Jahre als Pfarrer in Ran-
dom Lake, Wis., und in St. Michaels
tätig und wurde 1889 als Studien-
präfekt und Profeſſor der Geſchichte
und Literatur an das katholiſche Leh-
rerſeminar zu St. Francis, Wis., be-
rufen, an welcher Anſtalt er noch jetzt
als Direktor wirkt. Jm Jahre 1910
erhielt er die Würde eines Prälaten.

S:

Der Ferkelpeter (Märchenſpiel),
1885. ‒ Drygoods un Noſchens (Ge.
in pennſylvaniſch-deutſcher Mund-
art), 1890. ‒ Theodotus (Dr.), 1895.
‒ Gedichte eines Deutſch-Amerika-
ners, 1906.

*Locher-Werling, Emilie,

wurde
am 13. März 1870 in Riesbach bei
Zürich als Tochter des Schreiner-
meiſters Wilhelm Werling geboren.
Nach anderthalb Jahren verlor ſie
ihre Mutter und in ihrem 7. Jahre
auch den Vater. Zwei unverheiratete
Schweſtern des letzteren nahmen ſich
des Kindes an und haben ihm in
ihrer Weiſe viel Liebes getan; da ſie
aber nach Charakter und Lebensan-
ſchauung totale Gegenſätze waren, ſo
hatte das Kind unter der dadurch
bedingten Disharmonie viel zu lei-
den. Die obligaten acht Jahre Schul-
zeit und ein 15monatiger Aufenthalt
in der franzöſiſchen Schweiz waren
der Bildungsgang Emiliens. Zur
Erwerbung des Lebensunterhalts
mußte ſie dann, ſehr wider ihren
Willen, die Damenſchneiderei erler-
nen, ſpäter den ihr mehr zuſagenden
Beruf einer Modiſtin, den ſie vier
Jahre lang ausübte. Jm Jahre 1892
gründete ſie mit dem Kaufmann Fritz
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Loch
Locher einen beſcheidenen Hausſtand,
und da ſie ihre Hausfrauenpflichten
über alles ſtellt und ihrer Wirtſchaft
in allen Teilen allein vorſteht, ſo
kann ſie der Muſe nur gelegentlich
dienen. Jm Jahre 1904 hatte ſie bei
einem Preisausſchreiben mit einem
Züricher Dialektſtück unter 16 Be-
werbern den höchſten Preis errungen,
und ſeit dieſer Zeit iſt ſie, ſo weit es
ihre Pflichten zulaſſen, vielfach als
Schriftſtellerin hervorgetreten. Sie
lebt noch jetzt in Zürich.

S:

Wie’s ä
cha gah! (Preisluſtſp. in Züricher
Mdt.), 1905. ‒ D’Stüürſchrub, oder:
’s hät alles zwo Syte (Lſp. in Züri-
cher Mdt.), 1907. ‒ „Sie iſcht ſcho
verſeh‟ (desgl.), 1907. ‒ Es Sechſi-
lüüte (desgl.), 1907. ‒ E Prob mit
Hinderniſſe (P. mit Geſ.), 1907. ‒
Jm Wartzimmer (Kom. Szene in
Züricher Mdt.), 1907. ‒ Eſperanto
(desgl.), 1907. ‒ Wer tuet d’Pfanne-
n-ume? (desgl.), 1907. ‒ Fröhliche
Szenen und Vorträge für die Kinder-
welt, 1908. 2. A. 1909. ‒ J der Hei-
mat (11 Dialekt-Ge., komp. von Felix
Pfirſtinger), Zürich o. J. ‒ Friſch,
Fromm, Fröhlich, Frei (Schw. in
Mdt.), 1910. ‒ Manöverlebe (desgl.),
1910. ‒ E verdächtigi G’ſchicht (Kom.
Szene) und: En ſchwere Tag (Humor.
Szene), 1911.

Lochmann, Konſtanze,

pſd. Hans
von Steineck,
wurde am 8. Oktbr.
1847 zu Schlanowitz bei Stroppen
in Schleſien als die Tochter des Rit-
tergutsbeſitzers Paul Adolf Harrer
geboren. Von fünf Geſchwiſtern die
jüngſte, wuchs ſie gewiſſermaßen in
der Freiheit auf, da ſie wegen Kränk-
lichkeit nicht viel mit Lernen geplagt
werden durfte. Jm Jahre 1864 ver-
kaufte der Vater ſein Gut und zog
mit ſeiner Familie nach Rawitſch in
der Provinz Poſen. Acht Jahre ſpä-
ter verheiratete ſich Konſtanze mit
dem Kaufmann Wilhelm Lochmann.
Die Krankheit und der frühe Tod
des Gatten veranlaßten ſie, ſich für

* 19
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[289/0293] Loch Loch Lochemes, Michael Joſeph, pſd. Meik Fuchs, wurde am 29. Sept. 1860 zu Neuyork geboren, kam im folgenden Jahre mit ſeinen Eltern nach Milwaukee, Wis., wo er bis zu ſeinem 13. Lebensjahre eine katho- liſche Pfarrſchule beſuchte, und trat 1873 in das Prieſterſeminar zu St. Francis, Wis., ein. Jm Jahre 1883 zum Prieſter geweiht, war er ſeit- dem ſechs Jahre als Pfarrer in Ran- dom Lake, Wis., und in St. Michaels tätig und wurde 1889 als Studien- präfekt und Profeſſor der Geſchichte und Literatur an das katholiſche Leh- rerſeminar zu St. Francis, Wis., be- rufen, an welcher Anſtalt er noch jetzt als Direktor wirkt. Jm Jahre 1910 erhielt er die Würde eines Prälaten. S: Der Ferkelpeter (Märchenſpiel), 1885. ‒ Drygoods un Noſchens (Ge. in pennſylvaniſch-deutſcher Mund- art), 1890. ‒ Theodotus (Dr.), 1895. ‒ Gedichte eines Deutſch-Amerika- ners, 1906. *Locher-Werling, Emilie, wurde am 13. März 1870 in Riesbach bei Zürich als Tochter des Schreiner- meiſters Wilhelm Werling geboren. Nach anderthalb Jahren verlor ſie ihre Mutter und in ihrem 7. Jahre auch den Vater. Zwei unverheiratete Schweſtern des letzteren nahmen ſich des Kindes an und haben ihm in ihrer Weiſe viel Liebes getan; da ſie aber nach Charakter und Lebensan- ſchauung totale Gegenſätze waren, ſo hatte das Kind unter der dadurch bedingten Disharmonie viel zu lei- den. Die obligaten acht Jahre Schul- zeit und ein 15monatiger Aufenthalt in der franzöſiſchen Schweiz waren der Bildungsgang Emiliens. Zur Erwerbung des Lebensunterhalts mußte ſie dann, ſehr wider ihren Willen, die Damenſchneiderei erler- nen, ſpäter den ihr mehr zuſagenden Beruf einer Modiſtin, den ſie vier Jahre lang ausübte. Jm Jahre 1892 gründete ſie mit dem Kaufmann Fritz Locher einen beſcheidenen Hausſtand, und da ſie ihre Hausfrauenpflichten über alles ſtellt und ihrer Wirtſchaft in allen Teilen allein vorſteht, ſo kann ſie der Muſe nur gelegentlich dienen. Jm Jahre 1904 hatte ſie bei einem Preisausſchreiben mit einem Züricher Dialektſtück unter 16 Be- werbern den höchſten Preis errungen, und ſeit dieſer Zeit iſt ſie, ſo weit es ihre Pflichten zulaſſen, vielfach als Schriftſtellerin hervorgetreten. Sie lebt noch jetzt in Zürich. S: Wie’s ä cha gah! (Preisluſtſp. in Züricher Mdt.), 1905. ‒ D’Stüürſchrub, oder: ’s hät alles zwo Syte (Lſp. in Züri- cher Mdt.), 1907. ‒ „Sie iſcht ſcho verſeh‟ (desgl.), 1907. ‒ Es Sechſi- lüüte (desgl.), 1907. ‒ E Prob mit Hinderniſſe (P. mit Geſ.), 1907. ‒ Jm Wartzimmer (Kom. Szene in Züricher Mdt.), 1907. ‒ Eſperanto (desgl.), 1907. ‒ Wer tuet d’Pfanne- n-ume? (desgl.), 1907. ‒ Fröhliche Szenen und Vorträge für die Kinder- welt, 1908. 2. A. 1909. ‒ J der Hei- mat (11 Dialekt-Ge., komp. von Felix Pfirſtinger), Zürich o. J. ‒ Friſch, Fromm, Fröhlich, Frei (Schw. in Mdt.), 1910. ‒ Manöverlebe (desgl.), 1910. ‒ E verdächtigi G’ſchicht (Kom. Szene) und: En ſchwere Tag (Humor. Szene), 1911. Lochmann, Konſtanze, pſd. Hans von Steineck, wurde am 8. Oktbr. 1847 zu Schlanowitz bei Stroppen in Schleſien als die Tochter des Rit- tergutsbeſitzers Paul Adolf Harrer geboren. Von fünf Geſchwiſtern die jüngſte, wuchs ſie gewiſſermaßen in der Freiheit auf, da ſie wegen Kränk- lichkeit nicht viel mit Lernen geplagt werden durfte. Jm Jahre 1864 ver- kaufte der Vater ſein Gut und zog mit ſeiner Familie nach Rawitſch in der Provinz Poſen. Acht Jahre ſpä- ter verheiratete ſich Konſtanze mit dem Kaufmann Wilhelm Lochmann. Die Krankheit und der frühe Tod des Gatten veranlaßten ſie, ſich für * 19

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/293>, abgerufen am 25.11.2024.