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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lie
laßten ihn, seinen Beruf nochmals zu
wechseln; er wurde 1886 Redakteur
der "Heilbronner Stadtglocke", eines
demokratischen Blattes, später der
"Posener Morgenzeitung", kehrte aber
bald in die Heimat zurück u. bekleidet
nunmehr eine Buchhalterstelle in
Tuttlingen.

S:

Boulanger, der welt-
bekannte Deutschenfresser (Humor.
Helden-G.), 1867. - Der Kanonen-
peter von Luntenhausen (Soldaten-
Gesch.), 1890. - Gedichte, 1894.

*Liebermann, Marie,

pseud. M.
Roda Roda, wurde am 1. Mai 1875
auf der Pußta Zdenci in Slavonien
als Tochter eines Gutsdirektors ge-
boren und verlebte dort auch ihre
erste Kindheit. Als sie 1889 zu ihrer
älteren Schwester Gisela, verehel. von
Janußewska nach Brünn kam, um
sich die konventionelle Pensionatsbil-
dung anzueignen, hatte sie nicht übel
Lust, dem Beispiele dieser Schwester
(späteren Amtsärztin in Bosnien)
nacheifernd, ebenfalls sich dem Stu-
dium der Medizin zu widmen, allein
die Heirat mit dem Apotheker Josef
von Balas-Kisocz in Budapest (1892)
vereitelte diesen Plan. Ausgedehnte
Reisen brachten sie später in alle Teile
Westeuropas. Jetzt lebt sie in zwei-
ter Ehe mit dem Arzte Dr. Emanuel
L. in Budapest. Schon im Kindes-
alter schloß sie mit ihrem Bruder
Sandor Roda Roda (s. d.) einen
Bund, daß beide nur gemeinsam
arbeiten wollten, und so präsentiert
sich ihr gemeinsames Pseudonym M.
Noda Roda bis zum Jahre 1900
als eine einzige Person. Jm Jahre
1907 nahmen dann beide wieder die
gemeinsame Arbeit auf.

S:

(mit ihrem
Gatten:) Der König von Crucina
(Kom.), 1892. - Der Gutsherr von
Ljubin (R.), 1892. - Zwei Jahre (R.),
1894. - Kukuruz (Lustige Geschn. aus
Slavonien), 1898. - Die Arnauten
(a. d. Serbischen des A. Gj. Bojosav-
levich übers.), 1899. - (mit ihrem
Gatten und Ernst Grund, Komiker
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Lie
am kroatischen Nationaltheater in
Agram:) Soubrettenliebe (Lustsp.),
1899. - Die Schmuggler (Libretto),
1899. - Jnserate (Lustspiel), 1900. -
(allein:) Der wilde Milan (R. aus
Slavonien), 1900. - Mariagnad (R.),
1911.

Liebermann v. Sonnenberg,
Max Hugo,

geboren am 21. August
1848 zu Bielscastruga in Ostpreußen
als der Sohn eines Ökonomierats u.
Majors a. D., der später als Spezial-
kommissarius nach Rhein am Spir-
dingsee versetzt wurde, absolvierte das
Gymnasium in Rastenburg und trat
1866 als Offiziersaspirant beim Er-
satzbataillon des 2. ostpreußischen
Grenadierregiments Nr. 3. ein. Er
nahm an dem Feldzuge gegen Frank-
reich mit Auszeichnung (Eisernes
Kreuz) teil, gehörte 1872-75 der
Kriegsakademie als Zögling an, trat
aber 1880 als Halbinvalide und Pre-
mierleutnant zur Landwehr über und
schloß sich nun der antisemitischen Be-
wegung an. Jm Jahre 1881 begrün-
dete er die "Deutsche Volkszeitung",
der er bis 1885 diente, war 1889 Mit-
begründer der deutsch-sozialen Partei
u. als deren Vertreter seit 1890 Mit-
glied des Deutschen Reichstags für
den 3. hessischen Wahlkreis (Fritzlar).
Er lebte zuletzt in Berlin-Charlotten-
burg u. + hier am 17. Septbr. 1911.

S:

Rheinreise (Zyklus lyr. Ge.), 1878.
- Gedichte, 1879. 3. A. 1903. 4. A.
u. d. T.: Lebensbilder, 1908.

*Liebetreu, C. F.,

geboren am 13.
Novbr. 1833 zu Berlin, wo sein Vater
Professor war, besuchte das Gymna-
sium zum grauen Kloster und begann
an der Universität das Studium der
Naturwissenschaften. Als ihm jedoch
1855 im Hause des Hausmarschalls
von Dachröden eine Stelle als Privat-
lehrer geboten wurde, nahm er dieselbe
an und reiste mit genannter Familie
nach Jtalien, wo er sich ein Jahr,
hauptsächlich in Rom, aufhielt u. sich
dem Kunststudium widmete. Nach

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Lie
laßten ihn, ſeinen Beruf nochmals zu
wechſeln; er wurde 1886 Redakteur
der „Heilbronner Stadtglocke‟, eines
demokratiſchen Blattes, ſpäter der
„Poſener Morgenzeitung‟, kehrte aber
bald in die Heimat zurück u. bekleidet
nunmehr eine Buchhalterſtelle in
Tuttlingen.

S:

Boulanger, der welt-
bekannte Deutſchenfreſſer (Humor.
Helden-G.), 1867. ‒ Der Kanonen-
peter von Luntenhauſen (Soldaten-
Geſch.), 1890. ‒ Gedichte, 1894.

*Liebermann, Marie,

pſeud. M.
Roda Roda, wurde am 1. Mai 1875
auf der Pußta Zdenci in Slavonien
als Tochter eines Gutsdirektors ge-
boren und verlebte dort auch ihre
erſte Kindheit. Als ſie 1889 zu ihrer
älteren Schweſter Giſela, verehel. von
Janußewska nach Brünn kam, um
ſich die konventionelle Penſionatsbil-
dung anzueignen, hatte ſie nicht übel
Luſt, dem Beiſpiele dieſer Schweſter
(ſpäteren Amtsärztin in Bosnien)
nacheifernd, ebenfalls ſich dem Stu-
dium der Medizin zu widmen, allein
die Heirat mit dem Apotheker Joſef
von Balás-Kiſòcz in Budapeſt (1892)
vereitelte dieſen Plan. Ausgedehnte
Reiſen brachten ſie ſpäter in alle Teile
Weſteuropas. Jetzt lebt ſie in zwei-
ter Ehe mit dem Arzte Dr. Emanuel
L. in Budapeſt. Schon im Kindes-
alter ſchloß ſie mit ihrem Bruder
Sándor Roda Roda (ſ. d.) einen
Bund, daß beide nur gemeinſam
arbeiten wollten, und ſo präſentiert
ſich ihr gemeinſames Pſeudonym M.
Noda Roda bis zum Jahre 1900
als eine einzige Perſon. Jm Jahre
1907 nahmen dann beide wieder die
gemeinſame Arbeit auf.

S:

(mit ihrem
Gatten:) Der König von Crucina
(Kom.), 1892. ‒ Der Gutsherr von
Ljubin (R.), 1892. ‒ Zwei Jahre (R.),
1894. ‒ Kukuruz (Luſtige Geſchn. aus
Slavonien), 1898. ‒ Die Arnauten
(a. d. Serbiſchen des A. Gj. Bojoſav-
levich überſ.), 1899. ‒ (mit ihrem
Gatten und Ernſt Grund, Komiker
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Lie
am kroatiſchen Nationaltheater in
Agram:) Soubrettenliebe (Luſtſp.),
1899. ‒ Die Schmuggler (Libretto),
1899. ‒ Jnſerate (Luſtſpiel), 1900. ‒
(allein:) Der wilde Milan (R. aus
Slavonien), 1900. ‒ Mariagnad (R.),
1911.

Liebermann v. Sonnenberg,
Max Hugo,

geboren am 21. Auguſt
1848 zu Bielscaſtruga in Oſtpreußen
als der Sohn eines Ökonomierats u.
Majors a. D., der ſpäter als Spezial-
kommiſſarius nach Rhein am Spir-
dingſee verſetzt wurde, abſolvierte das
Gymnaſium in Raſtenburg und trat
1866 als Offiziersaſpirant beim Er-
ſatzbataillon des 2. oſtpreußiſchen
Grenadierregiments Nr. 3. ein. Er
nahm an dem Feldzuge gegen Frank-
reich mit Auszeichnung (Eiſernes
Kreuz) teil, gehörte 1872‒75 der
Kriegsakademie als Zögling an, trat
aber 1880 als Halbinvalide und Pre-
mierleutnant zur Landwehr über und
ſchloß ſich nun der antiſemitiſchen Be-
wegung an. Jm Jahre 1881 begrün-
dete er die „Deutſche Volkszeitung‟,
der er bis 1885 diente, war 1889 Mit-
begründer der deutſch-ſozialen Partei
u. als deren Vertreter ſeit 1890 Mit-
glied des Deutſchen Reichstags für
den 3. heſſiſchen Wahlkreis (Fritzlar).
Er lebte zuletzt in Berlin-Charlotten-
burg u. † hier am 17. Septbr. 1911.

S:

Rheinreiſe (Zyklus lyr. Ge.), 1878.
‒ Gedichte, 1879. 3. A. 1903. 4. A.
u. d. T.: Lebensbilder, 1908.

*Liebetreu, C. F.,

geboren am 13.
Novbr. 1833 zu Berlin, wo ſein Vater
Profeſſor war, beſuchte das Gymna-
ſium zum grauen Kloſter und begann
an der Univerſität das Studium der
Naturwiſſenſchaften. Als ihm jedoch
1855 im Hauſe des Hausmarſchalls
von Dachröden eine Stelle als Privat-
lehrer geboten wurde, nahm er dieſelbe
an und reiſte mit genannter Familie
nach Jtalien, wo er ſich ein Jahr,
hauptſächlich in Rom, aufhielt u. ſich
dem Kunſtſtudium widmete. Nach

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[253/0257] Lie Lie laßten ihn, ſeinen Beruf nochmals zu wechſeln; er wurde 1886 Redakteur der „Heilbronner Stadtglocke‟, eines demokratiſchen Blattes, ſpäter der „Poſener Morgenzeitung‟, kehrte aber bald in die Heimat zurück u. bekleidet nunmehr eine Buchhalterſtelle in Tuttlingen. S: Boulanger, der welt- bekannte Deutſchenfreſſer (Humor. Helden-G.), 1867. ‒ Der Kanonen- peter von Luntenhauſen (Soldaten- Geſch.), 1890. ‒ Gedichte, 1894. *Liebermann, Marie, pſeud. M. Roda Roda, wurde am 1. Mai 1875 auf der Pußta Zdenci in Slavonien als Tochter eines Gutsdirektors ge- boren und verlebte dort auch ihre erſte Kindheit. Als ſie 1889 zu ihrer älteren Schweſter Giſela, verehel. von Janußewska nach Brünn kam, um ſich die konventionelle Penſionatsbil- dung anzueignen, hatte ſie nicht übel Luſt, dem Beiſpiele dieſer Schweſter (ſpäteren Amtsärztin in Bosnien) nacheifernd, ebenfalls ſich dem Stu- dium der Medizin zu widmen, allein die Heirat mit dem Apotheker Joſef von Balás-Kiſòcz in Budapeſt (1892) vereitelte dieſen Plan. Ausgedehnte Reiſen brachten ſie ſpäter in alle Teile Weſteuropas. Jetzt lebt ſie in zwei- ter Ehe mit dem Arzte Dr. Emanuel L. in Budapeſt. Schon im Kindes- alter ſchloß ſie mit ihrem Bruder Sándor Roda Roda (ſ. d.) einen Bund, daß beide nur gemeinſam arbeiten wollten, und ſo präſentiert ſich ihr gemeinſames Pſeudonym M. Noda Roda bis zum Jahre 1900 als eine einzige Perſon. Jm Jahre 1907 nahmen dann beide wieder die gemeinſame Arbeit auf. S: (mit ihrem Gatten:) Der König von Crucina (Kom.), 1892. ‒ Der Gutsherr von Ljubin (R.), 1892. ‒ Zwei Jahre (R.), 1894. ‒ Kukuruz (Luſtige Geſchn. aus Slavonien), 1898. ‒ Die Arnauten (a. d. Serbiſchen des A. Gj. Bojoſav- levich überſ.), 1899. ‒ (mit ihrem Gatten und Ernſt Grund, Komiker am kroatiſchen Nationaltheater in Agram:) Soubrettenliebe (Luſtſp.), 1899. ‒ Die Schmuggler (Libretto), 1899. ‒ Jnſerate (Luſtſpiel), 1900. ‒ (allein:) Der wilde Milan (R. aus Slavonien), 1900. ‒ Mariagnad (R.), 1911. Liebermann v. Sonnenberg, Max Hugo, geboren am 21. Auguſt 1848 zu Bielscaſtruga in Oſtpreußen als der Sohn eines Ökonomierats u. Majors a. D., der ſpäter als Spezial- kommiſſarius nach Rhein am Spir- dingſee verſetzt wurde, abſolvierte das Gymnaſium in Raſtenburg und trat 1866 als Offiziersaſpirant beim Er- ſatzbataillon des 2. oſtpreußiſchen Grenadierregiments Nr. 3. ein. Er nahm an dem Feldzuge gegen Frank- reich mit Auszeichnung (Eiſernes Kreuz) teil, gehörte 1872‒75 der Kriegsakademie als Zögling an, trat aber 1880 als Halbinvalide und Pre- mierleutnant zur Landwehr über und ſchloß ſich nun der antiſemitiſchen Be- wegung an. Jm Jahre 1881 begrün- dete er die „Deutſche Volkszeitung‟, der er bis 1885 diente, war 1889 Mit- begründer der deutſch-ſozialen Partei u. als deren Vertreter ſeit 1890 Mit- glied des Deutſchen Reichstags für den 3. heſſiſchen Wahlkreis (Fritzlar). Er lebte zuletzt in Berlin-Charlotten- burg u. † hier am 17. Septbr. 1911. S: Rheinreiſe (Zyklus lyr. Ge.), 1878. ‒ Gedichte, 1879. 3. A. 1903. 4. A. u. d. T.: Lebensbilder, 1908. *Liebetreu, C. F., geboren am 13. Novbr. 1833 zu Berlin, wo ſein Vater Profeſſor war, beſuchte das Gymna- ſium zum grauen Kloſter und begann an der Univerſität das Studium der Naturwiſſenſchaften. Als ihm jedoch 1855 im Hauſe des Hausmarſchalls von Dachröden eine Stelle als Privat- lehrer geboten wurde, nahm er dieſelbe an und reiſte mit genannter Familie nach Jtalien, wo er ſich ein Jahr, hauptſächlich in Rom, aufhielt u. ſich dem Kunſtſtudium widmete. Nach *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/257>, abgerufen am 25.11.2024.