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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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in die Reihen der Kämpfer zu stellen,
erwarb sich durch ausgezeichnete Füh-
rung bald den Offiziersrang u. blieb
nach dem Kriege im Militärverbande.
Jn Passau, wo er garnisonierte,
wandte er sich mit besonderer Vorliebe
der Musik zu, gründete einen Musik-
Dilettantenverein, erlangte bald als
Violinspieler Anerkennung u. betrat,
nachdem er in seinem neuen Garnison-
orte Bayreuth Rich. Wagner kennen
gelernt hatte, mit seiner Oper "Rich.
Wagners Traum" die Laufbahn eines
Komponisten. Darauf nahm er Ur-
laub, um eine Konzertreise zu machen,
erzielte aber meist Mißerfolge u. gab
deshalb diese Beschäftigung bald wie-
der auf. Jnzwischen mit Pension ver-
abschiedet, bereitete er sich in der Stille
des Waldes auf das Forstfach vor,
wurde Forstgehilfe u. später Zögling
der Forstakademie in Tharandt. Doch
scheint er in dieser Laufbahn auch
wenig Erfolg gehabt zu haben, so daß
er nach vorübergehender redaktio-
neller und journalistischer Tätigkeit
wieder zur Musik zurückkehrte. Er lebt
jetzt als Musikdirektor u. Musiklehrer
in München.

S:

Astorga (Dr. D.),
1875. - Jm Elfenland (Eleg. D.),
1876. - Hussitentrilogie (3 Dr.: Huß.
- Ziska. - Prokop - und 1 Vorsp.),
1876. - Elisabeth, die Regensburgerin
(Dr.), 1878. - König Heinrichs Rück-
fahrt von Canossa (Dr.), 1878. - Der
Pomposaner (O.), 1885. - Prager
Trilogie (I. Schwesterstreit. - II. Die
Erhebung und hussitische Totenfeier.
- III. Auf den lipanischen Feldern u.
die Erlösung), 1885. - Eppelein von
Gailingen (Kom. O.), 1886. - Regie-
u. Soufflierbuch zu Doktor Eisenbart
(Kom. O.), 1888. - Die Himmelsglocken
(Bühnendichtung in Wort und Ton),
1895. - Der Abt von Ebrach (Kultur-
hist. E. a. d. fränk. Bauernkriege), 1907.

Lia,

Pseudon. f. Luise Baronin
Normann; s. d.!

Lich, Fred,

Pseudon. für Alfred
Möglich;
s. d.!

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Lich
Lichatscheff, Elisabeth,

geb. am
28. Juli 1882 in Moskau, lebt (1904)
in St. Petersburg.

S:

Gedichte, 1903.
- Erinnerungen einer Berühmtheit,
1904. - Bunte Phantasien, 1904. -
Susannas Tagebuch (R.), 1904.

*Lichtblau, Adolf,

geb. in Wien
am 17. Mai 1844 als der Sohn blut-
armer Eltern, besuchte bis zum 18.
Jahre das Realgymnasium in Wien
und erwarb sich während dieser Zeit
seine Subsistenzmittel durch Erteilung
von Privatunterricht an Elementar-
schüler. Dann wurde er Schriftsteller,
arbeitete bis 1868 für die bekannte
Zeitschrift "Jllustrierte Welt", gab
danach das demokratische Blatt "Freie
Volksstimme" heraus und begründete
1871 mit Siegmund Spitz das "Öster-
reich.-ungar. Volksblatt für Stadt u.
Land". Seine Bekanntschaft mit dem
großen Nationalökonomen Lorenz
Ritter von Stein (s. d.!) wurde für
seine spätere schriftstellerische Tätigkeit
entscheidend. Er studierte eifrig Volks-
wirtschaftslehre u. Statistik u. machte
sich schon 1874 durch eine Statistik
über das Bier u. dessen Steuer weit-
hin bekannt, so daß er noch in dem-
selben Jahre die Brauer- und Hop-
fenzeitung "Gambrinus" gründen
konnte, die er zu einem vielgelesenen
Blatte erhob u. viele Jahre redigierte.
Als Präsident des "Österreich. Fach-
schriftsteller-Verbandes" vertrat er
diesen bisher auf allen Kongressen;
1890 u. 1891 war er Generalbericht-
erstatter der Jury auf den Ausstellun-
gen und 1894 Direktor der Nähr- und
Wehrausstellung in Wien. Jm Jahre
1904 wurde er zum kaiserl. Rat er-
nannt. Er starb am 10. Mai 1908.

S:

Ein moderner Menelaus (Lsp.),
1865. - Ein Volksmann (Dr.), 1865.
- Moderne Grasel (Dr.), 1867. - Die
falsche Helena (Dr.), 1867.

*Lichtenberger, Franz,

geb. am
31. August 1881 in Ahrendsfelde bei
Berlin als Sohn eines Landwirts,
besuchte vom achten Jahre ab ver-

*


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Lia
in die Reihen der Kämpfer zu ſtellen,
erwarb ſich durch ausgezeichnete Füh-
rung bald den Offiziersrang u. blieb
nach dem Kriege im Militärverbande.
Jn Paſſau, wo er garniſonierte,
wandte er ſich mit beſonderer Vorliebe
der Muſik zu, gründete einen Muſik-
Dilettantenverein, erlangte bald als
Violinſpieler Anerkennung u. betrat,
nachdem er in ſeinem neuen Garniſon-
orte Bayreuth Rich. Wagner kennen
gelernt hatte, mit ſeiner Oper „Rich.
Wagners Traum‟ die Laufbahn eines
Komponiſten. Darauf nahm er Ur-
laub, um eine Konzertreiſe zu machen,
erzielte aber meiſt Mißerfolge u. gab
deshalb dieſe Beſchäftigung bald wie-
der auf. Jnzwiſchen mit Penſion ver-
abſchiedet, bereitete er ſich in der Stille
des Waldes auf das Forſtfach vor,
wurde Forſtgehilfe u. ſpäter Zögling
der Forſtakademie in Tharandt. Doch
ſcheint er in dieſer Laufbahn auch
wenig Erfolg gehabt zu haben, ſo daß
er nach vorübergehender redaktio-
neller und journaliſtiſcher Tätigkeit
wieder zur Muſik zurückkehrte. Er lebt
jetzt als Muſikdirektor u. Muſiklehrer
in München.

S:

Aſtorga (Dr. D.),
1875. ‒ Jm Elfenland (Eleg. D.),
1876. ‒ Huſſitentrilogie (3 Dr.: Huß.
‒ Ziska. ‒ Prokop ‒ und 1 Vorſp.),
1876. ‒ Eliſabeth, die Regensburgerin
(Dr.), 1878. ‒ König Heinrichs Rück-
fahrt von Canoſſa (Dr.), 1878. ‒ Der
Pompoſaner (O.), 1885. ‒ Prager
Trilogie (I. Schweſterſtreit. ‒ II. Die
Erhebung und huſſitiſche Totenfeier.
III. Auf den lipaniſchen Feldern u.
die Erlöſung), 1885. ‒ Eppelein von
Gailingen (Kom. O.), 1886. ‒ Regie-
u. Soufflierbuch zu Doktor Eiſenbart
(Kom. O.), 1888. ‒ Die Himmelsglocken
(Bühnendichtung in Wort und Ton),
1895. ‒ Der Abt von Ebrach (Kultur-
hiſt. E. a. d. fränk. Bauernkriege), 1907.

Lia,

Pſeudon. f. Luiſe Baronin
Normann; ſ. d.!

Lich, Fred,

Pſeudon. für Alfred
Möglich;
ſ. d.!

[Spaltenumbruch]
Lich
Lichatſcheff, Eliſabeth,

geb. am
28. Juli 1882 in Moskau, lebt (1904)
in St. Petersburg.

S:

Gedichte, 1903.
‒ Erinnerungen einer Berühmtheit,
1904. ‒ Bunte Phantaſien, 1904. ‒
Suſannas Tagebuch (R.), 1904.

*Lichtblau, Adolf,

geb. in Wien
am 17. Mai 1844 als der Sohn blut-
armer Eltern, beſuchte bis zum 18.
Jahre das Realgymnaſium in Wien
und erwarb ſich während dieſer Zeit
ſeine Subſiſtenzmittel durch Erteilung
von Privatunterricht an Elementar-
ſchüler. Dann wurde er Schriftſteller,
arbeitete bis 1868 für die bekannte
Zeitſchrift „Jlluſtrierte Welt‟, gab
danach das demokratiſche Blatt „Freie
Volksſtimme‟ heraus und begründete
1871 mit Siegmund Spitz das „Öſter-
reich.-ungar. Volksblatt für Stadt u.
Land‟. Seine Bekanntſchaft mit dem
großen Nationalökonomen Lorenz
Ritter von Stein (ſ. d.!) wurde für
ſeine ſpätere ſchriftſtelleriſche Tätigkeit
entſcheidend. Er ſtudierte eifrig Volks-
wirtſchaftslehre u. Statiſtik u. machte
ſich ſchon 1874 durch eine Statiſtik
über das Bier u. deſſen Steuer weit-
hin bekannt, ſo daß er noch in dem-
ſelben Jahre die Brauer- und Hop-
fenzeitung „Gambrinus‟ gründen
konnte, die er zu einem vielgeleſenen
Blatte erhob u. viele Jahre redigierte.
Als Präſident des „Öſterreich. Fach-
ſchriftſteller-Verbandes‟ vertrat er
dieſen bisher auf allen Kongreſſen;
1890 u. 1891 war er Generalbericht-
erſtatter der Jury auf den Ausſtellun-
gen und 1894 Direktor der Nähr- und
Wehrausſtellung in Wien. Jm Jahre
1904 wurde er zum kaiſerl. Rat er-
nannt. Er ſtarb am 10. Mai 1908.

S:

Ein moderner Menelaus (Lſp.),
1865. ‒ Ein Volksmann (Dr.), 1865.
‒ Moderne Graſel (Dr.), 1867. ‒ Die
falſche Helena (Dr.), 1867.

*Lichtenberger, Franz,

geb. am
31. Auguſt 1881 in Ahrendsfelde bei
Berlin als Sohn eines Landwirts,
beſuchte vom achten Jahre ab ver-

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[249/0253] Lia Lich in die Reihen der Kämpfer zu ſtellen, erwarb ſich durch ausgezeichnete Füh- rung bald den Offiziersrang u. blieb nach dem Kriege im Militärverbande. Jn Paſſau, wo er garniſonierte, wandte er ſich mit beſonderer Vorliebe der Muſik zu, gründete einen Muſik- Dilettantenverein, erlangte bald als Violinſpieler Anerkennung u. betrat, nachdem er in ſeinem neuen Garniſon- orte Bayreuth Rich. Wagner kennen gelernt hatte, mit ſeiner Oper „Rich. Wagners Traum‟ die Laufbahn eines Komponiſten. Darauf nahm er Ur- laub, um eine Konzertreiſe zu machen, erzielte aber meiſt Mißerfolge u. gab deshalb dieſe Beſchäftigung bald wie- der auf. Jnzwiſchen mit Penſion ver- abſchiedet, bereitete er ſich in der Stille des Waldes auf das Forſtfach vor, wurde Forſtgehilfe u. ſpäter Zögling der Forſtakademie in Tharandt. Doch ſcheint er in dieſer Laufbahn auch wenig Erfolg gehabt zu haben, ſo daß er nach vorübergehender redaktio- neller und journaliſtiſcher Tätigkeit wieder zur Muſik zurückkehrte. Er lebt jetzt als Muſikdirektor u. Muſiklehrer in München. S: Aſtorga (Dr. D.), 1875. ‒ Jm Elfenland (Eleg. D.), 1876. ‒ Huſſitentrilogie (3 Dr.: Huß. ‒ Ziska. ‒ Prokop ‒ und 1 Vorſp.), 1876. ‒ Eliſabeth, die Regensburgerin (Dr.), 1878. ‒ König Heinrichs Rück- fahrt von Canoſſa (Dr.), 1878. ‒ Der Pompoſaner (O.), 1885. ‒ Prager Trilogie (I. Schweſterſtreit. ‒ II. Die Erhebung und huſſitiſche Totenfeier. ‒ III. Auf den lipaniſchen Feldern u. die Erlöſung), 1885. ‒ Eppelein von Gailingen (Kom. O.), 1886. ‒ Regie- u. Soufflierbuch zu Doktor Eiſenbart (Kom. O.), 1888. ‒ Die Himmelsglocken (Bühnendichtung in Wort und Ton), 1895. ‒ Der Abt von Ebrach (Kultur- hiſt. E. a. d. fränk. Bauernkriege), 1907. Lia, Pſeudon. f. Luiſe Baronin Normann; ſ. d.! Lich, Fred, Pſeudon. für Alfred Möglich; ſ. d.! Lichatſcheff, Eliſabeth, geb. am 28. Juli 1882 in Moskau, lebt (1904) in St. Petersburg. S: Gedichte, 1903. ‒ Erinnerungen einer Berühmtheit, 1904. ‒ Bunte Phantaſien, 1904. ‒ Suſannas Tagebuch (R.), 1904. *Lichtblau, Adolf, geb. in Wien am 17. Mai 1844 als der Sohn blut- armer Eltern, beſuchte bis zum 18. Jahre das Realgymnaſium in Wien und erwarb ſich während dieſer Zeit ſeine Subſiſtenzmittel durch Erteilung von Privatunterricht an Elementar- ſchüler. Dann wurde er Schriftſteller, arbeitete bis 1868 für die bekannte Zeitſchrift „Jlluſtrierte Welt‟, gab danach das demokratiſche Blatt „Freie Volksſtimme‟ heraus und begründete 1871 mit Siegmund Spitz das „Öſter- reich.-ungar. Volksblatt für Stadt u. Land‟. Seine Bekanntſchaft mit dem großen Nationalökonomen Lorenz Ritter von Stein (ſ. d.!) wurde für ſeine ſpätere ſchriftſtelleriſche Tätigkeit entſcheidend. Er ſtudierte eifrig Volks- wirtſchaftslehre u. Statiſtik u. machte ſich ſchon 1874 durch eine Statiſtik über das Bier u. deſſen Steuer weit- hin bekannt, ſo daß er noch in dem- ſelben Jahre die Brauer- und Hop- fenzeitung „Gambrinus‟ gründen konnte, die er zu einem vielgeleſenen Blatte erhob u. viele Jahre redigierte. Als Präſident des „Öſterreich. Fach- ſchriftſteller-Verbandes‟ vertrat er dieſen bisher auf allen Kongreſſen; 1890 u. 1891 war er Generalbericht- erſtatter der Jury auf den Ausſtellun- gen und 1894 Direktor der Nähr- und Wehrausſtellung in Wien. Jm Jahre 1904 wurde er zum kaiſerl. Rat er- nannt. Er ſtarb am 10. Mai 1908. S: Ein moderner Menelaus (Lſp.), 1865. ‒ Ein Volksmann (Dr.), 1865. ‒ Moderne Graſel (Dr.), 1867. ‒ Die falſche Helena (Dr.), 1867. *Lichtenberger, Franz, geb. am 31. Auguſt 1881 in Ahrendsfelde bei Berlin als Sohn eines Landwirts, beſuchte vom achten Jahre ab ver- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 249. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/253>, abgerufen am 25.11.2024.