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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Leo
Genossenschaft, deren Leiter er sechs
Jahre blieb, worauf er sich 1897 selb-
ständig machte und in Meran sein
eigenes Geschäft betrieb. Seit dieser
Zeit hat er denn auch Muße gefunden,
sich als Dichter betätigen zu können.
Er starb am 25. April 1908.

S:

Um
Geld und Ehre (Bürgerl. Schsp.),
1894. - Deutsche Bauern (Volksst.),
1902. - Savonarola (Tr.), 1902. -
Franzosen in Tirol (Textbuch zu einem
Libretto), 1902. - Der Bauerndoktor
(Volksst.), 1905.

*Leon, Viktor,

eigentlich Hirsch-
feld
geheißen, ein Sohn des Dr. phil.
J. H. Hirschfeld, wurde am 1. Jan.
1860 in Wien geb., erhielt seine Gym-
nasialbildung in Augsburg, in der
Jacobson-Schule zu Seesen am Harz
und schließlich in Wien, wo er auch an
der Universität seine philosophischen
Studien machte. Gleichzeitig besuchte
er die Schauspielschule des Wiener
Konservatoriums. Nachdem er dann
neben literarischer Tätigkeit als
Schauspieler und Regisseur in der
Provinz gewirkt, fand er Engagement
in Wien, wo er von 1881 84 am The-
ater in der Josephstadt, am Carl-
theater, am Theater an der Wien tätig
war, von 1884-93 als Journalist
wirkte und 1894 eine Stellung als
Dramaturg, Regisseur und Stellver-
treter des Direktors am Theater in
der Josephstadt übernahm, die er 1897
mit derjenigen eines Oberregisseurs
am Carltheater vertauschte. Daneben
erteilte er auch dramatischen Unter-
richt.

S:

Die Opern, Operetten,
Singspiele: d'Artagnan. - Phryne. -
Der Doppelgänger. - Simplizius. -
Der Savoyarde. - Die Königin von
Arragon. - O diese Götter! - Der
bleiche Gast. - Der Herr Abbe. - Ka-
pitän Wilson. - Der Bajazzo. - Die
Kammerjungfer. - Erminy. - Der
Maikäfer. - Gringoire. - Friedel mit
der leeren Tasche. - Schach dem König!
- Struwelpeter. - Modell. - Opern-
ball. - Jhre Exzellenz. - Wiener Blut
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Leo
usw. - Der Postillon D'amour (Lsp.),
1879. - Falsche Fährte (Lsp.). 1878. -
Madonna (Romant. G.), 1881. - Der
Herr Abbe (Lsp.), 1885. - Wir Bul-
garen (Schw.), 1888. - Gold (Phan-
tast. Kom.), 1898. - Gebildete Menschen
(Volksst.), 1898. - Der Nachfolger
(Schw., mit H. von Waldberg), 1899.
- Die grünen Bücher (Lsp.), 1905.

Leonardus, Johannes,

Pseudon.
für Hans Koch; s. d.!

Leonhard, Camilla,

Pseudon. für
Camilla Lucerna; s. d.!

Leonhard, Ernst,

Pseudon. für
Oskar Elsner; s. d.!

*Leonhardt, Wilhelm Emil,


pseud. E. Leinweber, wurde am
7. Oktbr. 1862 in Reichenbach im
Vogtlande als Sohn eines Webers
geboren, besuchte seit Ostern 1869
je 4 Jahre lang die Volksschule und
die Bürgerschule in seiner Vaterstadt
und trat Ende März 1877 als Kopist
beim dortigen Rat in den städtischen
Dienst. Er wurde 1883 zum Hilfs-
expedienten, 1887 zum wirklichen Ex-
pedienten und am 1. Januar 1896
zum Sekretär in der Bauabteilung
befördert, in welcher Stellung er noch
jetzt tätig ist. Auf dem Gebiet mund-
artlicher Dichtung wirkt er seit 1894;
auch ist er seit Gründung der "Ver-
einigung vogtländischer Schriftsteller
und Künstler" Mitglied derselben.

S:


Nu itze aufgepaßt! Do muß mer lach'n
(Lustige Geschn. in vogtländ. Mdt.),
1900. - Jn d'r Waldmühl un Anne-
res aus'm Vugtland (Geschn. u. Ge.
in vogtl. Mdt.), 1901. - Frische Griene
(desgl.), 1902. - Tollhaaten (Ulk un
Spuk in vogtl. Mdt.), 1903. - Baa-
senreisig (Geschn. u. Ge. in vogtl.
Mdt.), 1904. - Rewinsele (desgl.),
1905. - Spinneganker (desgl.), 1906.
- D'r Rupprich (desgl.), 1907. -
Halt a! Rußbutten (Geschn.), 1908. -
Huch unner Brautpaar! (Vorträge,
Ge. usw. für Polterabend und Hoch-
zeit), 1906. - Unnern Tannebaam
(Geschichten u. Ge. in vogtländischer

*


[Spaltenumbruch]

Leo
Genoſſenſchaft, deren Leiter er ſechs
Jahre blieb, worauf er ſich 1897 ſelb-
ſtändig machte und in Meran ſein
eigenes Geſchäft betrieb. Seit dieſer
Zeit hat er denn auch Muße gefunden,
ſich als Dichter betätigen zu können.
Er ſtarb am 25. April 1908.

S:

Um
Geld und Ehre (Bürgerl. Schſp.),
1894. ‒ Deutſche Bauern (Volksſt.),
1902. ‒ Savonarola (Tr.), 1902. ‒
Franzoſen in Tirol (Textbuch zu einem
Libretto), 1902. ‒ Der Bauerndoktor
(Volksſt.), 1905.

*Léon, Viktor,

eigentlich Hirſch-
feld
geheißen, ein Sohn des Dr. phil.
J. H. Hirſchfeld, wurde am 1. Jan.
1860 in Wien geb., erhielt ſeine Gym-
naſialbildung in Augsburg, in der
Jacobſon-Schule zu Seeſen am Harz
und ſchließlich in Wien, wo er auch an
der Univerſität ſeine philoſophiſchen
Studien machte. Gleichzeitig beſuchte
er die Schauſpielſchule des Wiener
Konſervatoriums. Nachdem er dann
neben literariſcher Tätigkeit als
Schauſpieler und Regiſſeur in der
Provinz gewirkt, fand er Engagement
in Wien, wo er von 1881 84 am The-
ater in der Joſephſtadt, am Carl-
theater, am Theater an der Wien tätig
war, von 1884-93 als Journaliſt
wirkte und 1894 eine Stellung als
Dramaturg, Regiſſeur und Stellver-
treter des Direktors am Theater in
der Joſephſtadt übernahm, die er 1897
mit derjenigen eines Oberregiſſeurs
am Carltheater vertauſchte. Daneben
erteilte er auch dramatiſchen Unter-
richt.

S:

Die Opern, Operetten,
Singſpiele: d’Artagnan. ‒ Phryne. ‒
Der Doppelgänger. ‒ Simplizius. ‒
Der Savoyarde. ‒ Die Königin von
Arragon. ‒ O dieſe Götter! ‒ Der
bleiche Gaſt. ‒ Der Herr Abbé. ‒ Ka-
pitän Wilſon. ‒ Der Bajazzo. ‒ Die
Kammerjungfer. ‒ Erminy. ‒ Der
Maikäfer. ‒ Gringoire. ‒ Friedel mit
der leeren Taſche. ‒ Schach dem König!
‒ Struwelpeter. ‒ Modell. ‒ Opern-
ball. ‒ Jhre Exzellenz. ‒ Wiener Blut
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Leo
uſw. ‒ Der Poſtillon D’amour (Lſp.),
1879. ‒ Falſche Fährte (Lſp.). 1878. ‒
Madonna (Romant. G.), 1881. ‒ Der
Herr Abbé (Lſp.), 1885. ‒ Wir Bul-
garen (Schw.), 1888. ‒ Gold (Phan-
taſt. Kom.), 1898. ‒ Gebildete Menſchen
(Volksſt.), 1898. ‒ Der Nachfolger
(Schw., mit H. von Waldberg), 1899.
‒ Die grünen Bücher (Lſp.), 1905.

Leonardus, Johannes,

Pſeudon.
für Hans Koch; ſ. d.!

Leonhard, Camilla,

Pſeudon. für
Camilla Lucerna; ſ. d.!

Leonhard, Ernſt,

Pſeudon. für
Oskar Elſner; ſ. d.!

*Leonhardt, Wilhelm Emil,


pſeud. E. Leinweber, wurde am
7. Oktbr. 1862 in Reichenbach im
Vogtlande als Sohn eines Webers
geboren, beſuchte ſeit Oſtern 1869
je 4 Jahre lang die Volksſchule und
die Bürgerſchule in ſeiner Vaterſtadt
und trat Ende März 1877 als Kopiſt
beim dortigen Rat in den ſtädtiſchen
Dienſt. Er wurde 1883 zum Hilfs-
expedienten, 1887 zum wirklichen Ex-
pedienten und am 1. Januar 1896
zum Sekretär in der Bauabteilung
befördert, in welcher Stellung er noch
jetzt tätig iſt. Auf dem Gebiet mund-
artlicher Dichtung wirkt er ſeit 1894;
auch iſt er ſeit Gründung der „Ver-
einigung vogtländiſcher Schriftſteller
und Künſtler‟ Mitglied derſelben.

S:


Nu itze aufgepaßt! Do muß mer lach’n
(Luſtige Geſchn. in vogtländ. Mdt.),
1900. ‒ Jn d’r Waldmühl un Anne-
res aus’m Vugtland (Geſchn. u. Ge.
in vogtl. Mdt.), 1901. ‒ Friſche Griene
(desgl.), 1902. ‒ Tollhaaten (Ulk un
Spuk in vogtl. Mdt.), 1903. ‒ Baa-
ſenreiſig (Geſchn. u. Ge. in vogtl.
Mdt.), 1904. ‒ Rewinſele (desgl.),
1905. ‒ Spinneganker (desgl.), 1906.
‒ D’r Rupprich (desgl.), 1907. ‒
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Huch unner Brautpaar! (Vorträge,
Ge. uſw. für Polterabend und Hoch-
zeit), 1906. ‒ Unnern Tannebaam
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[234/0238] Leo Leo Genoſſenſchaft, deren Leiter er ſechs Jahre blieb, worauf er ſich 1897 ſelb- ſtändig machte und in Meran ſein eigenes Geſchäft betrieb. Seit dieſer Zeit hat er denn auch Muße gefunden, ſich als Dichter betätigen zu können. Er ſtarb am 25. April 1908. S: Um Geld und Ehre (Bürgerl. Schſp.), 1894. ‒ Deutſche Bauern (Volksſt.), 1902. ‒ Savonarola (Tr.), 1902. ‒ Franzoſen in Tirol (Textbuch zu einem Libretto), 1902. ‒ Der Bauerndoktor (Volksſt.), 1905. *Léon, Viktor, eigentlich Hirſch- feld geheißen, ein Sohn des Dr. phil. J. H. Hirſchfeld, wurde am 1. Jan. 1860 in Wien geb., erhielt ſeine Gym- naſialbildung in Augsburg, in der Jacobſon-Schule zu Seeſen am Harz und ſchließlich in Wien, wo er auch an der Univerſität ſeine philoſophiſchen Studien machte. Gleichzeitig beſuchte er die Schauſpielſchule des Wiener Konſervatoriums. Nachdem er dann neben literariſcher Tätigkeit als Schauſpieler und Regiſſeur in der Provinz gewirkt, fand er Engagement in Wien, wo er von 1881 84 am The- ater in der Joſephſtadt, am Carl- theater, am Theater an der Wien tätig war, von 1884-93 als Journaliſt wirkte und 1894 eine Stellung als Dramaturg, Regiſſeur und Stellver- treter des Direktors am Theater in der Joſephſtadt übernahm, die er 1897 mit derjenigen eines Oberregiſſeurs am Carltheater vertauſchte. Daneben erteilte er auch dramatiſchen Unter- richt. S: Die Opern, Operetten, Singſpiele: d’Artagnan. ‒ Phryne. ‒ Der Doppelgänger. ‒ Simplizius. ‒ Der Savoyarde. ‒ Die Königin von Arragon. ‒ O dieſe Götter! ‒ Der bleiche Gaſt. ‒ Der Herr Abbé. ‒ Ka- pitän Wilſon. ‒ Der Bajazzo. ‒ Die Kammerjungfer. ‒ Erminy. ‒ Der Maikäfer. ‒ Gringoire. ‒ Friedel mit der leeren Taſche. ‒ Schach dem König! ‒ Struwelpeter. ‒ Modell. ‒ Opern- ball. ‒ Jhre Exzellenz. ‒ Wiener Blut uſw. ‒ Der Poſtillon D’amour (Lſp.), 1879. ‒ Falſche Fährte (Lſp.). 1878. ‒ Madonna (Romant. G.), 1881. ‒ Der Herr Abbé (Lſp.), 1885. ‒ Wir Bul- garen (Schw.), 1888. ‒ Gold (Phan- taſt. Kom.), 1898. ‒ Gebildete Menſchen (Volksſt.), 1898. ‒ Der Nachfolger (Schw., mit H. von Waldberg), 1899. ‒ Die grünen Bücher (Lſp.), 1905. Leonardus, Johannes, Pſeudon. für Hans Koch; ſ. d.! Leonhard, Camilla, Pſeudon. für Camilla Lucerna; ſ. d.! Leonhard, Ernſt, Pſeudon. für Oskar Elſner; ſ. d.! *Leonhardt, Wilhelm Emil, pſeud. E. Leinweber, wurde am 7. Oktbr. 1862 in Reichenbach im Vogtlande als Sohn eines Webers geboren, beſuchte ſeit Oſtern 1869 je 4 Jahre lang die Volksſchule und die Bürgerſchule in ſeiner Vaterſtadt und trat Ende März 1877 als Kopiſt beim dortigen Rat in den ſtädtiſchen Dienſt. Er wurde 1883 zum Hilfs- expedienten, 1887 zum wirklichen Ex- pedienten und am 1. Januar 1896 zum Sekretär in der Bauabteilung befördert, in welcher Stellung er noch jetzt tätig iſt. Auf dem Gebiet mund- artlicher Dichtung wirkt er ſeit 1894; auch iſt er ſeit Gründung der „Ver- einigung vogtländiſcher Schriftſteller und Künſtler‟ Mitglied derſelben. S: Nu itze aufgepaßt! Do muß mer lach’n (Luſtige Geſchn. in vogtländ. Mdt.), 1900. ‒ Jn d’r Waldmühl un Anne- res aus’m Vugtland (Geſchn. u. Ge. in vogtl. Mdt.), 1901. ‒ Friſche Griene (desgl.), 1902. ‒ Tollhaaten (Ulk un Spuk in vogtl. Mdt.), 1903. ‒ Baa- ſenreiſig (Geſchn. u. Ge. in vogtl. Mdt.), 1904. ‒ Rewinſele (desgl.), 1905. ‒ Spinneganker (desgl.), 1906. ‒ D’r Rupprich (desgl.), 1907. ‒ Halt a! Rußbutten (Geſchn.), 1908. ‒ Huch unner Brautpaar! (Vorträge, Ge. uſw. für Polterabend und Hoch- zeit), 1906. ‒ Unnern Tannebaam (Geſchichten u. Ge. in vogtländiſcher *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/238>, abgerufen am 24.11.2024.