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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kun
zieherstelle versah, u. kehrte 1842 in
die Heimat zurück. Hier übernahm
er Ostern desselben Jahres die be-
scheidene Stelle eines Lehrers am
Gymnasium zu Worms, von wo er
im folgenden Jahre an die Real- u.
höhere Gewerbeschule nach Darmstadt
versetzt wurde. Gleichzeitig unterrich-
tete er die Prinzessin Marie v. Hessen,
spätere Kaiserin von Rußland, in der
Geschichte, deutschen Sprache u. Lite-
ratur. Wiederholte Besuche in Eng-
land regten in ihm den Plan an, ein
deutsches Musterschauspiel in England
einzuführen. Hier fand dasselbe all-
seitigen Beifall, u. im Sommer 1852
reiste K. mit einer Elite deutscher
Schauspieler nach England, die hier
die größten Triumphe feierte. Zu
einer zweiten solchen Reise im Jahre
1853 versagte ihm seine Behörde den
Urlaub. Die folgenden Jahre seines
Lebens waren teils schriftstellerischen
Arbeiten, teils humanitären Vereins-
bestrebungen gewidmet. Er starb am
11. Novbr. 1873.

S:

Musenalmanach
für das Jahr 1833 (mit Fr. Metz). -
Elisabeth (Festspiel), 1836. - Drei
Bücher deutscher Prosa in Sprach- u.
Stilproben von Ulphilas bis auf die
Gegenwart; III, 1838. - Fliegende
Blätter (Ge.), 1839. - Hessische Lie-
derchronik, 1855.

Kunzendorf, Paul,

geboren am
11. Septbr. 1853 zu Berlin als der
Sohn eines Kaufmanns, verlor sei-
nen Vater bereits im achten Jahre
und mußte in der Folge deshalb auf
die wissenschaftliche Laufbahn ver-
zichten. Nachdem er seit 1861 das
Gymnasium zum grauen Kloster be-
sucht hatte, trat er, um baldigen Er-
werbes willen, in ein kausmännisches
Geschäft ein, widmete sich jedoch in
seinen Mußestunden literarischer Be-
schäftigung, der er seit 1879, nach
Aufgabe seines Berufes, ausschließ-
lich lebt. Seinen Wohnsitz hat er in
Zehlendorf bei Berlin und redigierie
hier einige Zeit die "Berliner Pferde-
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Kuo
bahnzeitung".

S:

Festgrüße (Ge.),
1880. - Buch der Tafellieder, 1889. -
Verkannte Poeten, 1891. - Das Urteil
des Jahrhunderts (Festsp.), 1900. -
Jm Rauschen deutscher Eichen (Fest-
spiel), 1903. - Turnerklänge (Ge.),
1904.

Künzer, Gustav,

psd. K. Gruenz,
wurde am 22. Juni 1826 in Neiße
(Schlesien) als Sohn des kathol. Bür-
gers Franz K. geboren. Er besuchte
1838-46 das dortige Gymnasium u.
studierte darauf in Breslau Philo-
logie. Jm Februar 1853 bestand er
sein Rektor-Examen vor der Prü-
fungskommission des kathol. Lehrer-
seminars in Breslau, unterrichtete
dann bis zum August 1854 an der
katholischen höheren Mädchenschule
in Berlin und absolvierte bis 1855
sein Probejahr am Gymnasium in
Glatz (Schlesien). Am 6. April 1856
trat er in Breslau zur evang. Kirche
über, wirkte vom Herbst d. J. bis
Ende März 1857 an der mittleren
Bürgerschule in Guben, war darauf
ein Jahr lang Rektor der Bürger-
schule in Wittenberge (Prov. Bran-
denburg) und wurde im Mai 1858
Rektor der ersten Bürgerschule in
Weißenfels. Jm März 1859 erschoß
er sich aus unbekannten Gründen in
einer Bahnwärterbude bei Halle a. d.
Saale.

S:

Der Weltpriester und
"Försters Lieschen" (Zeitroman aus
voller Wahrheit), 1858. - Eine ge-
mischte Ehe (Wirklichkeit u. Wahrheit
in einem Lebensbilde), 1859.

*Kuoni, J.,

geb. am 6. November
1850 zu Mayenfeld in Graubünden,
besuchte die dortigen Primarschulen,
dann das Lehrerseminar zu Schiers,
wurde 1870 Lehrer in Engi, Kanton
Glarus, 1872 in Kirchberg, Graf-
schaft Toggenburg, und 1880 in St.
Gallen, wo er als Lehrer an der Mäd-
chen-Oberschule noch im Amte steht.

S:

Der Jesuitenstreit. 1. Teil: Die
Freischarenzüge (Vaterländ. Schsp.),
1881. 2. Teil: Der Kampf mit dem

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Kun
zieherſtelle verſah, u. kehrte 1842 in
die Heimat zurück. Hier übernahm
er Oſtern desſelben Jahres die be-
ſcheidene Stelle eines Lehrers am
Gymnaſium zu Worms, von wo er
im folgenden Jahre an die Real- u.
höhere Gewerbeſchule nach Darmſtadt
verſetzt wurde. Gleichzeitig unterrich-
tete er die Prinzeſſin Marie v. Heſſen,
ſpätere Kaiſerin von Rußland, in der
Geſchichte, deutſchen Sprache u. Lite-
ratur. Wiederholte Beſuche in Eng-
land regten in ihm den Plan an, ein
deutſches Muſterſchauſpiel in England
einzuführen. Hier fand dasſelbe all-
ſeitigen Beifall, u. im Sommer 1852
reiſte K. mit einer Elite deutſcher
Schauſpieler nach England, die hier
die größten Triumphe feierte. Zu
einer zweiten ſolchen Reiſe im Jahre
1853 verſagte ihm ſeine Behörde den
Urlaub. Die folgenden Jahre ſeines
Lebens waren teils ſchriftſtelleriſchen
Arbeiten, teils humanitären Vereins-
beſtrebungen gewidmet. Er ſtarb am
11. Novbr. 1873.

S:

Muſenalmanach
für das Jahr 1833 (mit Fr. Metz). ‒
Eliſabeth (Feſtſpiel), 1836. ‒ Drei
Bücher deutſcher Proſa in Sprach- u.
Stilproben von Ulphilas bis auf die
Gegenwart; III, 1838. ‒ Fliegende
Blätter (Ge.), 1839. ‒ Heſſiſche Lie-
derchronik, 1855.

Kunzendorf, Paul,

geboren am
11. Septbr. 1853 zu Berlin als der
Sohn eines Kaufmanns, verlor ſei-
nen Vater bereits im achten Jahre
und mußte in der Folge deshalb auf
die wiſſenſchaftliche Laufbahn ver-
zichten. Nachdem er ſeit 1861 das
Gymnaſium zum grauen Kloſter be-
ſucht hatte, trat er, um baldigen Er-
werbes willen, in ein kauſmänniſches
Geſchäft ein, widmete ſich jedoch in
ſeinen Mußeſtunden literariſcher Be-
ſchäftigung, der er ſeit 1879, nach
Aufgabe ſeines Berufes, ausſchließ-
lich lebt. Seinen Wohnſitz hat er in
Zehlendorf bei Berlin und redigierie
hier einige Zeit die „Berliner Pferde-
[Spaltenumbruch]

Kuo
bahnzeitung‟.

S:

Feſtgrüße (Ge.),
1880. ‒ Buch der Tafellieder, 1889. ‒
Verkannte Poeten, 1891. ‒ Das Urteil
des Jahrhunderts (Feſtſp.), 1900. ‒
Jm Rauſchen deutſcher Eichen (Feſt-
ſpiel), 1903. ‒ Turnerklänge (Ge.),
1904.

Künzer, Guſtav,

pſd. K. Gruenz,
wurde am 22. Juni 1826 in Neiße
(Schleſien) als Sohn des kathol. Bür-
gers Franz K. geboren. Er beſuchte
1838‒46 das dortige Gymnaſium u.
ſtudierte darauf in Breslau Philo-
logie. Jm Februar 1853 beſtand er
ſein Rektor-Examen vor der Prü-
fungskommiſſion des kathol. Lehrer-
ſeminars in Breslau, unterrichtete
dann bis zum Auguſt 1854 an der
katholiſchen höheren Mädchenſchule
in Berlin und abſolvierte bis 1855
ſein Probejahr am Gymnaſium in
Glatz (Schleſien). Am 6. April 1856
trat er in Breslau zur evang. Kirche
über, wirkte vom Herbſt d. J. bis
Ende März 1857 an der mittleren
Bürgerſchule in Guben, war darauf
ein Jahr lang Rektor der Bürger-
ſchule in Wittenberge (Prov. Bran-
denburg) und wurde im Mai 1858
Rektor der erſten Bürgerſchule in
Weißenfels. Jm März 1859 erſchoß
er ſich aus unbekannten Gründen in
einer Bahnwärterbude bei Halle a. d.
Saale.

S:

Der Weltprieſter und
„Förſters Lieschen‟ (Zeitroman aus
voller Wahrheit), 1858. ‒ Eine ge-
miſchte Ehe (Wirklichkeit u. Wahrheit
in einem Lebensbilde), 1859.

*Kuoni, J.,

geb. am 6. November
1850 zu Mayenfeld in Graubünden,
beſuchte die dortigen Primarſchulen,
dann das Lehrerſeminar zu Schiers,
wurde 1870 Lehrer in Engi, Kanton
Glarus, 1872 in Kirchberg, Graf-
ſchaft Toggenburg, und 1880 in St.
Gallen, wo er als Lehrer an der Mäd-
chen-Oberſchule noch im Amte ſteht.

S:

Der Jeſuitenſtreit. 1. Teil: Die
Freiſcharenzüge (Vaterländ. Schſp.),
1881. 2. Teil: Der Kampf mit dem

*
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[146/0150] Kun Kuo zieherſtelle verſah, u. kehrte 1842 in die Heimat zurück. Hier übernahm er Oſtern desſelben Jahres die be- ſcheidene Stelle eines Lehrers am Gymnaſium zu Worms, von wo er im folgenden Jahre an die Real- u. höhere Gewerbeſchule nach Darmſtadt verſetzt wurde. Gleichzeitig unterrich- tete er die Prinzeſſin Marie v. Heſſen, ſpätere Kaiſerin von Rußland, in der Geſchichte, deutſchen Sprache u. Lite- ratur. Wiederholte Beſuche in Eng- land regten in ihm den Plan an, ein deutſches Muſterſchauſpiel in England einzuführen. Hier fand dasſelbe all- ſeitigen Beifall, u. im Sommer 1852 reiſte K. mit einer Elite deutſcher Schauſpieler nach England, die hier die größten Triumphe feierte. Zu einer zweiten ſolchen Reiſe im Jahre 1853 verſagte ihm ſeine Behörde den Urlaub. Die folgenden Jahre ſeines Lebens waren teils ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, teils humanitären Vereins- beſtrebungen gewidmet. Er ſtarb am 11. Novbr. 1873. S: Muſenalmanach für das Jahr 1833 (mit Fr. Metz). ‒ Eliſabeth (Feſtſpiel), 1836. ‒ Drei Bücher deutſcher Proſa in Sprach- u. Stilproben von Ulphilas bis auf die Gegenwart; III, 1838. ‒ Fliegende Blätter (Ge.), 1839. ‒ Heſſiſche Lie- derchronik, 1855. Kunzendorf, Paul, geboren am 11. Septbr. 1853 zu Berlin als der Sohn eines Kaufmanns, verlor ſei- nen Vater bereits im achten Jahre und mußte in der Folge deshalb auf die wiſſenſchaftliche Laufbahn ver- zichten. Nachdem er ſeit 1861 das Gymnaſium zum grauen Kloſter be- ſucht hatte, trat er, um baldigen Er- werbes willen, in ein kauſmänniſches Geſchäft ein, widmete ſich jedoch in ſeinen Mußeſtunden literariſcher Be- ſchäftigung, der er ſeit 1879, nach Aufgabe ſeines Berufes, ausſchließ- lich lebt. Seinen Wohnſitz hat er in Zehlendorf bei Berlin und redigierie hier einige Zeit die „Berliner Pferde- bahnzeitung‟. S: Feſtgrüße (Ge.), 1880. ‒ Buch der Tafellieder, 1889. ‒ Verkannte Poeten, 1891. ‒ Das Urteil des Jahrhunderts (Feſtſp.), 1900. ‒ Jm Rauſchen deutſcher Eichen (Feſt- ſpiel), 1903. ‒ Turnerklänge (Ge.), 1904. Künzer, Guſtav, pſd. K. Gruenz, wurde am 22. Juni 1826 in Neiße (Schleſien) als Sohn des kathol. Bür- gers Franz K. geboren. Er beſuchte 1838‒46 das dortige Gymnaſium u. ſtudierte darauf in Breslau Philo- logie. Jm Februar 1853 beſtand er ſein Rektor-Examen vor der Prü- fungskommiſſion des kathol. Lehrer- ſeminars in Breslau, unterrichtete dann bis zum Auguſt 1854 an der katholiſchen höheren Mädchenſchule in Berlin und abſolvierte bis 1855 ſein Probejahr am Gymnaſium in Glatz (Schleſien). Am 6. April 1856 trat er in Breslau zur evang. Kirche über, wirkte vom Herbſt d. J. bis Ende März 1857 an der mittleren Bürgerſchule in Guben, war darauf ein Jahr lang Rektor der Bürger- ſchule in Wittenberge (Prov. Bran- denburg) und wurde im Mai 1858 Rektor der erſten Bürgerſchule in Weißenfels. Jm März 1859 erſchoß er ſich aus unbekannten Gründen in einer Bahnwärterbude bei Halle a. d. Saale. S: Der Weltprieſter und „Förſters Lieschen‟ (Zeitroman aus voller Wahrheit), 1858. ‒ Eine ge- miſchte Ehe (Wirklichkeit u. Wahrheit in einem Lebensbilde), 1859. *Kuoni, J., geb. am 6. November 1850 zu Mayenfeld in Graubünden, beſuchte die dortigen Primarſchulen, dann das Lehrerſeminar zu Schiers, wurde 1870 Lehrer in Engi, Kanton Glarus, 1872 in Kirchberg, Graf- ſchaft Toggenburg, und 1880 in St. Gallen, wo er als Lehrer an der Mäd- chen-Oberſchule noch im Amte ſteht. S: Der Jeſuitenſtreit. 1. Teil: Die Freiſcharenzüge (Vaterländ. Schſp.), 1881. 2. Teil: Der Kampf mit dem *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/150>, abgerufen am 23.11.2024.