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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kre
sundheit einen Aufenthalt in England
nicht gestattete, nach Aix in Südfrank-
reich gesandt, wo er 1873 die Priester-
weihe empfing. Nachdem er 1874-75
zu Castres bei Toulouse sein drittes
Probejahr absolviert hatte, ging er
als Seelsorger und Lehrer am Kol-
legium nach Lyon, im Herbst 1876 als
Redakteur der "Stimmen aus Maria-
Laach" nach Schloß Tervueren bei
Brüssel und lebte seit 1878 in Kirch-
rat (Holland), meist leidend, aber un-
gemein rührig auf literarischem Ge-
biete. Er starb daselbst am 6. Juni
1902.

S:

Heimatweisen a. d. Fremde
(Übertragungen aus dem Provencali-
schen), 1882. 2. A. u. d. T.: Den Weg
entlang (Dn.), 1888. 10. A. 1904. -
Bethlehem (Aus den neuprovencali-
schen Weihnachtsliedern des Pfarrers
Lambert ausgewählt und frei über-
tragen), 1882. - Splitter und Späne
aus eigener und fremder Werkstatt
(Aphorismen), 1903. - Gab heraus:
Clemens Brentano (Lebensbild); II,
1877-78. - Clem. Brentanos Chro-
nika eines fahrenden Schülers, 1881.
- J. B. Diels nachgelassene Schriften;
II, 1882. - Gesammelte Werke der
Freiin Annette von Droste-Hülshoff;
IV, 1883-86. - Leben der Annette v.
Droste-Hülshoff, 1886. 2. A. 1899. -
Molieres Leben und Werke. Nach den
neuesten Forschgn. dargestellt, 1887.
- Leberecht Dreves. Ein Lebensbild,
1897. - Allerlei Weisheit (Sprüche
und Widersprüche), 1900.

*Krejci, Marie Anna,

pseudon. E.
Ven, ist polnischer Abstammung und
wurde 1860 zu Wien als die Tochter
des (1882 +) bekannten Musikdirek-
tors und Kirchenkomponisten Joseph
K. geboren. Sie genoß einerseits eine
sorgfältige Erziehung, während ander-
seits der Verkehr mit Künstlern und
Schriftstellern von wohltätigem Ein-
fluß auf ihre natürlichen Anlagen
war. Auf den Reisen, die sie mit
ihren Eltern unternommen, lernte
sie das Leben und die Kunstschätze der
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Kre
großen Städte, aber auch das Volks-
leben auf dem Lande kennen; beides
hat sie in ihren novellistischen Arbeiten
zu schildern versucht. Jm Jahre 1880
begründete K. die Ecole francaise in
Prag, und ihr Beruf als Lehrerin,
der ihr die französische Sprache zur
zweiten Muttersprache macht, hat sie
nicht nur zu gelungenen Übersetzungen,
sondern auch zu französischen Origi-
nalarbeiten befähigt, von denen be-
sonders ihr "Abrege de la littera-
ture francaise"
zu erwähnen ist. Eine
Sammlung ihrer novellistischen Ar-
beiten wird vorbereitet.

Krela, Rolf de,

Pseud. für Fried-
rich Adolf Kerrl; s. d.!

*Kremer, Heinrich,

* am 29. Fe-
bruar 1836 zu Wickrath in der Rhein-
provinz als der Sohn eines Barbiers,
besuchte die dortige Volksschule bis
zum 13. Jahre u. trat dann als Ge-
hilfe in das Geschäft seines Vaters
ein, in dem er auch bis zum Tode des
letzteren verblieb. Jm Jahre 1862
gründete er in seiner Vaterstadt eine
Buchhandlung, die er noch jetzt leitet.

S:

Der letzte Gesang im Schlosse zu
Wickrath (G.), 1862. 2. A. u. d. T.:
Ein Schwanengesang (Erz. G.), 1883.
- Gedichte, 1869. 3. A. 1891. - Noch
ist Lelau nicht verloren! (Erzähl. G.),
3. A. 1883. - Deutschlands Einigung
(Ge.), 1883.

Kremnitz, Mite (Marie),

pseudon.
George Allan u. (in dem Kollek-
tivpseudon. Dito und Jdem der
Königin Elisabeth v. Rumänien u. der
Mite Kr.) Jdem, wurde am 4. Jan.
1852 zu Greifswald als die Tochter
des (1895 +) Professors der Chirurgie
H. Ad. Bardeleben geboren, er-
hielt daselbst u. in Berlin, wohin der
Vater 1868 als Universitätsprofessor
berufen worden, ihre Bildung und
verheiratete sich in Berlin mit dem
praktischen Arzte Dr. Kremnitz,
mit dem sie bald darauf (1875) nach
Bukarest übersiedelte, wo sie in an-
genehmen Verhältnissen und beglückt

*


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Kre
ſundheit einen Aufenthalt in England
nicht geſtattete, nach Aix in Südfrank-
reich geſandt, wo er 1873 die Prieſter-
weihe empfing. Nachdem er 1874‒75
zu Caſtres bei Toulouſe ſein drittes
Probejahr abſolviert hatte, ging er
als Seelſorger und Lehrer am Kol-
legium nach Lyon, im Herbſt 1876 als
Redakteur der „Stimmen aus Maria-
Laach‟ nach Schloß Tervueren bei
Brüſſel und lebte ſeit 1878 in Kirch-
rat (Holland), meiſt leidend, aber un-
gemein rührig auf literariſchem Ge-
biete. Er ſtarb daſelbſt am 6. Juni
1902.

S:

Heimatweiſen a. d. Fremde
(Übertragungen aus dem Provençali-
ſchen), 1882. 2. A. u. d. T.: Den Weg
entlang (Dn.), 1888. 10. A. 1904. ‒
Bethlehem (Aus den neuprovençali-
ſchen Weihnachtsliedern des Pfarrers
Lambert ausgewählt und frei über-
tragen), 1882. ‒ Splitter und Späne
aus eigener und fremder Werkſtatt
(Aphorismen), 1903. ‒ Gab heraus:
Clemens Brentano (Lebensbild); II,
1877‒78. ‒ Clem. Brentanos Chro-
nika eines fahrenden Schülers, 1881.
‒ J. B. Diels nachgelaſſene Schriften;
II, 1882. ‒ Geſammelte Werke der
Freiin Annette von Droſte-Hülshoff;
IV, 1883‒86. ‒ Leben der Annette v.
Droſte-Hülshoff, 1886. 2. A. 1899. ‒
Molières Leben und Werke. Nach den
neueſten Forſchgn. dargeſtellt, 1887.
‒ Leberecht Dreves. Ein Lebensbild,
1897. ‒ Allerlei Weisheit (Sprüche
und Widerſprüche), 1900.

*Krejči, Marie Anna,

pſeudon. E.
Ven, iſt polniſcher Abſtammung und
wurde 1860 zu Wien als die Tochter
des (1882 †) bekannten Muſikdirek-
tors und Kirchenkomponiſten Joſeph
K. geboren. Sie genoß einerſeits eine
ſorgfältige Erziehung, während ander-
ſeits der Verkehr mit Künſtlern und
Schriftſtellern von wohltätigem Ein-
fluß auf ihre natürlichen Anlagen
war. Auf den Reiſen, die ſie mit
ihren Eltern unternommen, lernte
ſie das Leben und die Kunſtſchätze der
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Kre
großen Städte, aber auch das Volks-
leben auf dem Lande kennen; beides
hat ſie in ihren novelliſtiſchen Arbeiten
zu ſchildern verſucht. Jm Jahre 1880
begründete K. die Ecole française in
Prag, und ihr Beruf als Lehrerin,
der ihr die franzöſiſche Sprache zur
zweiten Mutterſprache macht, hat ſie
nicht nur zu gelungenen Überſetzungen,
ſondern auch zu franzöſiſchen Origi-
nalarbeiten befähigt, von denen be-
ſonders ihr „Abrégé de la littera-
ture française‟
zu erwähnen iſt. Eine
Sammlung ihrer novelliſtiſchen Ar-
beiten wird vorbereitet.

Krela, Rolf de,

Pſeud. für Fried-
rich Adolf Kerrl; ſ. d.!

*Kremer, Heinrich,

* am 29. Fe-
bruar 1836 zu Wickrath in der Rhein-
provinz als der Sohn eines Barbiers,
beſuchte die dortige Volksſchule bis
zum 13. Jahre u. trat dann als Ge-
hilfe in das Geſchäft ſeines Vaters
ein, in dem er auch bis zum Tode des
letzteren verblieb. Jm Jahre 1862
gründete er in ſeiner Vaterſtadt eine
Buchhandlung, die er noch jetzt leitet.

S:

Der letzte Geſang im Schloſſe zu
Wickrath (G.), 1862. 2. A. u. d. T.:
Ein Schwanengeſang (Erz. G.), 1883.
‒ Gedichte, 1869. 3. A. 1891. ‒ Noch
iſt Lelau nicht verloren! (Erzähl. G.),
3. A. 1883. ‒ Deutſchlands Einigung
(Ge.), 1883.

Kremnitz, Mite (Marie),

pſeudon.
George Allan u. (in dem Kollek-
tivpſeudon. Dito und Jdem der
Königin Eliſabeth v. Rumänien u. der
Mite Kr.) Jdem, wurde am 4. Jan.
1852 zu Greifswald als die Tochter
des (1895 †) Profeſſors der Chirurgie
H. Ad. Bardeleben geboren, er-
hielt daſelbſt u. in Berlin, wohin der
Vater 1868 als Univerſitätsprofeſſor
berufen worden, ihre Bildung und
verheiratete ſich in Berlin mit dem
praktiſchen Arzte Dr. Kremnitz,
mit dem ſie bald darauf (1875) nach
Bukareſt überſiedelte, wo ſie in an-
genehmen Verhältniſſen und beglückt

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[108/0112] Kre Kre ſundheit einen Aufenthalt in England nicht geſtattete, nach Aix in Südfrank- reich geſandt, wo er 1873 die Prieſter- weihe empfing. Nachdem er 1874‒75 zu Caſtres bei Toulouſe ſein drittes Probejahr abſolviert hatte, ging er als Seelſorger und Lehrer am Kol- legium nach Lyon, im Herbſt 1876 als Redakteur der „Stimmen aus Maria- Laach‟ nach Schloß Tervueren bei Brüſſel und lebte ſeit 1878 in Kirch- rat (Holland), meiſt leidend, aber un- gemein rührig auf literariſchem Ge- biete. Er ſtarb daſelbſt am 6. Juni 1902. S: Heimatweiſen a. d. Fremde (Übertragungen aus dem Provençali- ſchen), 1882. 2. A. u. d. T.: Den Weg entlang (Dn.), 1888. 10. A. 1904. ‒ Bethlehem (Aus den neuprovençali- ſchen Weihnachtsliedern des Pfarrers Lambert ausgewählt und frei über- tragen), 1882. ‒ Splitter und Späne aus eigener und fremder Werkſtatt (Aphorismen), 1903. ‒ Gab heraus: Clemens Brentano (Lebensbild); II, 1877‒78. ‒ Clem. Brentanos Chro- nika eines fahrenden Schülers, 1881. ‒ J. B. Diels nachgelaſſene Schriften; II, 1882. ‒ Geſammelte Werke der Freiin Annette von Droſte-Hülshoff; IV, 1883‒86. ‒ Leben der Annette v. Droſte-Hülshoff, 1886. 2. A. 1899. ‒ Molières Leben und Werke. Nach den neueſten Forſchgn. dargeſtellt, 1887. ‒ Leberecht Dreves. Ein Lebensbild, 1897. ‒ Allerlei Weisheit (Sprüche und Widerſprüche), 1900. *Krejči, Marie Anna, pſeudon. E. Ven, iſt polniſcher Abſtammung und wurde 1860 zu Wien als die Tochter des (1882 †) bekannten Muſikdirek- tors und Kirchenkomponiſten Joſeph K. geboren. Sie genoß einerſeits eine ſorgfältige Erziehung, während ander- ſeits der Verkehr mit Künſtlern und Schriftſtellern von wohltätigem Ein- fluß auf ihre natürlichen Anlagen war. Auf den Reiſen, die ſie mit ihren Eltern unternommen, lernte ſie das Leben und die Kunſtſchätze der großen Städte, aber auch das Volks- leben auf dem Lande kennen; beides hat ſie in ihren novelliſtiſchen Arbeiten zu ſchildern verſucht. Jm Jahre 1880 begründete K. die Ecole française in Prag, und ihr Beruf als Lehrerin, der ihr die franzöſiſche Sprache zur zweiten Mutterſprache macht, hat ſie nicht nur zu gelungenen Überſetzungen, ſondern auch zu franzöſiſchen Origi- nalarbeiten befähigt, von denen be- ſonders ihr „Abrégé de la littera- ture française‟ zu erwähnen iſt. Eine Sammlung ihrer novelliſtiſchen Ar- beiten wird vorbereitet. Krela, Rolf de, Pſeud. für Fried- rich Adolf Kerrl; ſ. d.! *Kremer, Heinrich, * am 29. Fe- bruar 1836 zu Wickrath in der Rhein- provinz als der Sohn eines Barbiers, beſuchte die dortige Volksſchule bis zum 13. Jahre u. trat dann als Ge- hilfe in das Geſchäft ſeines Vaters ein, in dem er auch bis zum Tode des letzteren verblieb. Jm Jahre 1862 gründete er in ſeiner Vaterſtadt eine Buchhandlung, die er noch jetzt leitet. S: Der letzte Geſang im Schloſſe zu Wickrath (G.), 1862. 2. A. u. d. T.: Ein Schwanengeſang (Erz. G.), 1883. ‒ Gedichte, 1869. 3. A. 1891. ‒ Noch iſt Lelau nicht verloren! (Erzähl. G.), 3. A. 1883. ‒ Deutſchlands Einigung (Ge.), 1883. Kremnitz, Mite (Marie), pſeudon. George Allan u. (in dem Kollek- tivpſeudon. Dito und Jdem der Königin Eliſabeth v. Rumänien u. der Mite Kr.) Jdem, wurde am 4. Jan. 1852 zu Greifswald als die Tochter des (1895 †) Profeſſors der Chirurgie H. Ad. Bardeleben geboren, er- hielt daſelbſt u. in Berlin, wohin der Vater 1868 als Univerſitätsprofeſſor berufen worden, ihre Bildung und verheiratete ſich in Berlin mit dem praktiſchen Arzte Dr. Kremnitz, mit dem ſie bald darauf (1875) nach Bukareſt überſiedelte, wo ſie in an- genehmen Verhältniſſen und beglückt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/112>, abgerufen am 22.11.2024.