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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gesangunterricht weiter auszubilden,
während anderseits der Unterricht
im Jnstitut des Fräulein Hansch sie
besonders zu Literatur-, Kunst- und
Kulturgeschichts-Studien anregte.
Nach ihrer Heimkehr erkrankte der
Vater an Tuberkulose, an der er denn
auch bald starb. Die Mutter zog nun
nach Eberswalde, weil sie dort bessere
Schulen für ihre jüngsten Kinder
fand, u. hier verlobte sich Julie 1887
mit einem Jugendfreunde, dem Kan-
didaten Theodor Meyer, dem sie nach
fast vierjährigem Brautstande die
die Hand zum Ehebunde reichte und
nach Schmalförden bei Twistringen,
unweit Bremen, folgte, wo er als
Pfarrer angestellt wurde. Nach sieben
Jahren erhielt dieser die Pfarrstelle
in Hasbergen bei Osnabrück, wo die
Gatten noch jetzt leben.

S:

Pfarr-
hausklänge (Ge., anonym hersg.),
1910.

*Meyer, Julius Theodor Ru-
dolf,

geb. am 12. Dezbr. 1846 zu Göt-
tingen, besuchte das dortige Gymna-
sium bis zur Sekunda und widmete
sich dann seit 1861 dem Kaufmanns-
stande. Nachdem er von 1865-70 in
verschiedenen kanfmännischen Geschäf-
ten in Glasgow gearbeitet, kehrte er
in die Heimat zurück, um als Kriegs-
freiwilliger in das Heer einzutreten.
Vom Juli bis Dezember diente er als
Musketier beim Ersatzbataillon des
76. Regiments in Hamburg u. dann
beim mobilen Regimente in Frank-
reich. Nach seiner Rückkehr aus Frank-
reich ging er im April 1871 nach Riga,
und war hier, wie auch 1882-90 in
Libau in Bankgeschäften und Banken
tätig. Seitdem ist er Direktor der
Rigaer Stadt-Diskontobank.

S:

Aus
siebzehn Zungen (Lr. und Ge., ver-
deutscht), 1874. - Durstige Lieder,
1876. 4. A. 1900. - Jrung u. Jrmin-
fried (Kneiphumoreske), 1880. - Juch-
heidi! (Neue durstige Lr.), 1900.

Meyer, Karl,

pseud. Johannes
Ryemer,
wurde am 12. Aug. 1845
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Mey
zu Drebsdorf in der Provinz Sachsen
geboren, besuchte das Lehrerseminar
in Eisleben und wurde Ostern 1872
Lehrer in Nordhausen, wo er noch
im Amte steht. Außer verschiedenen
topographischen u. historischen Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Nordhieser
Schnurren, 4 Hefte, 1880-96. - Kyff-
häuser Sagenstrauß, 1891.

Meyer, Karl Gustav,

geb. zu Ham-
burg am 15. November 1803 als der
Sohn eines Weinhändlers, erhielt
seine Bildung in dortigen höheren
Privatschulen und etablierte sich 1829
als Weinhändler. Jm Jahre 1839
verheiratete er sich mit Anna Gesa
aus Eppendorf, wo er im Jahre 1853
auch seinen ständigen Wohnsitz ge-
nommen hat.

S:

Hamburger Gedichte,
1854. - Neue Hamburger Gedichte,
1854.

*Meyer, Konrad,

wurde den 3.
September 1824 in dem zürcherischen
Dorfe Winkel bei Bülach geboren.
Er besuchte 1836-39 die Sekundar-
schule, trat dann als Kanzlist des
Statthalters seines Bezirks ins Be-
amtenleben, war 1848-59 Gemeinde-
präsident und Gemeindeschreiber sei-
ner Heimatgemeinde, fungierte seit
1855 daselbst auch als Bezirksschul-
pfleger und 1859-62 als Bezirksrich-
ter und siedelte im Frühjahr 1862
nach Zürich über, wo ihm die Haupt-
agentur der schweizerischen Mobiliar-
Versicherungsgesellschaft übertragen
wurde, deren Jnspektor er seit 1877
war. Von 1858-62 redigierte er den
"Republikaner-Kalender" und von
1859-62 den "Zuger Haus-Kalender".
Er starb am 31. März 1903.

S:

Ge-
dichte in schweizerischer Mundart,
1844. 3. A. u. d. T.: Gedichte in
schweizerdeutscher Mundart, 1900. -
Geistliche Lieder, 1847. - Jubellieder,
1848. - Die Jungfrau von Orleans
(Heldengedicht), 1854. - Lieder der
Armut, 1856, 1872. - Die Schulreise
(Preisschrift), 1857. - Bantlis Ge-
spräch mit dem Webernhans, 1875.

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Mey
Geſangunterricht weiter auszubilden,
während anderſeits der Unterricht
im Jnſtitut des Fräulein Hanſch ſie
beſonders zu Literatur-, Kunſt- und
Kulturgeſchichts-Studien anregte.
Nach ihrer Heimkehr erkrankte der
Vater an Tuberkuloſe, an der er denn
auch bald ſtarb. Die Mutter zog nun
nach Eberswalde, weil ſie dort beſſere
Schulen für ihre jüngſten Kinder
fand, u. hier verlobte ſich Julie 1887
mit einem Jugendfreunde, dem Kan-
didaten Theodor Meyer, dem ſie nach
faſt vierjährigem Brautſtande die
die Hand zum Ehebunde reichte und
nach Schmalförden bei Twiſtringen,
unweit Bremen, folgte, wo er als
Pfarrer angeſtellt wurde. Nach ſieben
Jahren erhielt dieſer die Pfarrſtelle
in Hasbergen bei Osnabrück, wo die
Gatten noch jetzt leben.

S:

Pfarr-
hausklänge (Ge., anonym hersg.),
1910.

*Meyer, Julius Theodor Ru-
dolf,

geb. am 12. Dezbr. 1846 zu Göt-
tingen, beſuchte das dortige Gymna-
ſium bis zur Sekunda und widmete
ſich dann ſeit 1861 dem Kaufmanns-
ſtande. Nachdem er von 1865‒70 in
verſchiedenen kanfmänniſchen Geſchäf-
ten in Glasgow gearbeitet, kehrte er
in die Heimat zurück, um als Kriegs-
freiwilliger in das Heer einzutreten.
Vom Juli bis Dezember diente er als
Musketier beim Erſatzbataillon des
76. Regiments in Hamburg u. dann
beim mobilen Regimente in Frank-
reich. Nach ſeiner Rückkehr aus Frank-
reich ging er im April 1871 nach Riga,
und war hier, wie auch 1882-90 in
Libau in Bankgeſchäften und Banken
tätig. Seitdem iſt er Direktor der
Rigaer Stadt-Diskontobank.

S:

Aus
ſiebzehn Zungen (Lr. und Ge., ver-
deutſcht), 1874. ‒ Durſtige Lieder,
1876. 4. A. 1900. ‒ Jrung u. Jrmin-
fried (Kneiphumoreske), 1880. ‒ Juch-
heidi! (Neue durſtige Lr.), 1900.

Meyer, Karl,

pſeud. Johannes
Ryemer,
wurde am 12. Aug. 1845
[Spaltenumbruch]

Mey
zu Drebsdorf in der Provinz Sachſen
geboren, beſuchte das Lehrerſeminar
in Eisleben und wurde Oſtern 1872
Lehrer in Nordhauſen, wo er noch
im Amte ſteht. Außer verſchiedenen
topographiſchen u. hiſtoriſchen Schrif-
ten veröffentlichte er

S:

Nordhieſer
Schnurren, 4 Hefte, 1880‒96. ‒ Kyff-
häuſer Sagenſtrauß, 1891.

Meyer, Karl Guſtav,

geb. zu Ham-
burg am 15. November 1803 als der
Sohn eines Weinhändlers, erhielt
ſeine Bildung in dortigen höheren
Privatſchulen und etablierte ſich 1829
als Weinhändler. Jm Jahre 1839
verheiratete er ſich mit Anna Geſa
aus Eppendorf, wo er im Jahre 1853
auch ſeinen ſtändigen Wohnſitz ge-
nommen hat.

S:

Hamburger Gedichte,
1854. ‒ Neue Hamburger Gedichte,
1854.

*Meyer, Konrad,

wurde den 3.
September 1824 in dem zürcheriſchen
Dorfe Winkel bei Bülach geboren.
Er beſuchte 1836‒39 die Sekundar-
ſchule, trat dann als Kanzliſt des
Statthalters ſeines Bezirks ins Be-
amtenleben, war 1848‒59 Gemeinde-
präſident und Gemeindeſchreiber ſei-
ner Heimatgemeinde, fungierte ſeit
1855 daſelbſt auch als Bezirksſchul-
pfleger und 1859‒62 als Bezirksrich-
ter und ſiedelte im Frühjahr 1862
nach Zürich über, wo ihm die Haupt-
agentur der ſchweizeriſchen Mobiliar-
Verſicherungsgeſellſchaft übertragen
wurde, deren Jnſpektor er ſeit 1877
war. Von 1858‒62 redigierte er den
„Republikaner-Kalender‟ und von
1859‒62 den „Zuger Haus-Kalender‟.
Er ſtarb am 31. März 1903.

S:

Ge-
dichte in ſchweizeriſcher Mundart,
1844. 3. A. u. d. T.: Gedichte in
ſchweizerdeutſcher Mundart, 1900. ‒
Geiſtliche Lieder, 1847. ‒ Jubellieder,
1848. ‒ Die Jungfrau von Orleans
(Heldengedicht), 1854. ‒ Lieder der
Armut, 1856, 1872. ‒ Die Schulreiſe
(Preisſchrift), 1857. ‒ Bantlis Ge-
ſpräch mit dem Webernhans, 1875.

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[450/0454] Mey Mey Geſangunterricht weiter auszubilden, während anderſeits der Unterricht im Jnſtitut des Fräulein Hanſch ſie beſonders zu Literatur-, Kunſt- und Kulturgeſchichts-Studien anregte. Nach ihrer Heimkehr erkrankte der Vater an Tuberkuloſe, an der er denn auch bald ſtarb. Die Mutter zog nun nach Eberswalde, weil ſie dort beſſere Schulen für ihre jüngſten Kinder fand, u. hier verlobte ſich Julie 1887 mit einem Jugendfreunde, dem Kan- didaten Theodor Meyer, dem ſie nach faſt vierjährigem Brautſtande die die Hand zum Ehebunde reichte und nach Schmalförden bei Twiſtringen, unweit Bremen, folgte, wo er als Pfarrer angeſtellt wurde. Nach ſieben Jahren erhielt dieſer die Pfarrſtelle in Hasbergen bei Osnabrück, wo die Gatten noch jetzt leben. S: Pfarr- hausklänge (Ge., anonym hersg.), 1910. *Meyer, Julius Theodor Ru- dolf, geb. am 12. Dezbr. 1846 zu Göt- tingen, beſuchte das dortige Gymna- ſium bis zur Sekunda und widmete ſich dann ſeit 1861 dem Kaufmanns- ſtande. Nachdem er von 1865‒70 in verſchiedenen kanfmänniſchen Geſchäf- ten in Glasgow gearbeitet, kehrte er in die Heimat zurück, um als Kriegs- freiwilliger in das Heer einzutreten. Vom Juli bis Dezember diente er als Musketier beim Erſatzbataillon des 76. Regiments in Hamburg u. dann beim mobilen Regimente in Frank- reich. Nach ſeiner Rückkehr aus Frank- reich ging er im April 1871 nach Riga, und war hier, wie auch 1882-90 in Libau in Bankgeſchäften und Banken tätig. Seitdem iſt er Direktor der Rigaer Stadt-Diskontobank. S: Aus ſiebzehn Zungen (Lr. und Ge., ver- deutſcht), 1874. ‒ Durſtige Lieder, 1876. 4. A. 1900. ‒ Jrung u. Jrmin- fried (Kneiphumoreske), 1880. ‒ Juch- heidi! (Neue durſtige Lr.), 1900. Meyer, Karl, pſeud. Johannes Ryemer, wurde am 12. Aug. 1845 zu Drebsdorf in der Provinz Sachſen geboren, beſuchte das Lehrerſeminar in Eisleben und wurde Oſtern 1872 Lehrer in Nordhauſen, wo er noch im Amte ſteht. Außer verſchiedenen topographiſchen u. hiſtoriſchen Schrif- ten veröffentlichte er S: Nordhieſer Schnurren, 4 Hefte, 1880‒96. ‒ Kyff- häuſer Sagenſtrauß, 1891. Meyer, Karl Guſtav, geb. zu Ham- burg am 15. November 1803 als der Sohn eines Weinhändlers, erhielt ſeine Bildung in dortigen höheren Privatſchulen und etablierte ſich 1829 als Weinhändler. Jm Jahre 1839 verheiratete er ſich mit Anna Geſa aus Eppendorf, wo er im Jahre 1853 auch ſeinen ſtändigen Wohnſitz ge- nommen hat. S: Hamburger Gedichte, 1854. ‒ Neue Hamburger Gedichte, 1854. *Meyer, Konrad, wurde den 3. September 1824 in dem zürcheriſchen Dorfe Winkel bei Bülach geboren. Er beſuchte 1836‒39 die Sekundar- ſchule, trat dann als Kanzliſt des Statthalters ſeines Bezirks ins Be- amtenleben, war 1848‒59 Gemeinde- präſident und Gemeindeſchreiber ſei- ner Heimatgemeinde, fungierte ſeit 1855 daſelbſt auch als Bezirksſchul- pfleger und 1859‒62 als Bezirksrich- ter und ſiedelte im Frühjahr 1862 nach Zürich über, wo ihm die Haupt- agentur der ſchweizeriſchen Mobiliar- Verſicherungsgeſellſchaft übertragen wurde, deren Jnſpektor er ſeit 1877 war. Von 1858‒62 redigierte er den „Republikaner-Kalender‟ und von 1859‒62 den „Zuger Haus-Kalender‟. Er ſtarb am 31. März 1903. S: Ge- dichte in ſchweizeriſcher Mundart, 1844. 3. A. u. d. T.: Gedichte in ſchweizerdeutſcher Mundart, 1900. ‒ Geiſtliche Lieder, 1847. ‒ Jubellieder, 1848. ‒ Die Jungfrau von Orleans (Heldengedicht), 1854. ‒ Lieder der Armut, 1856, 1872. ‒ Die Schulreiſe (Preisſchrift), 1857. ‒ Bantlis Ge- ſpräch mit dem Webernhans, 1875. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/454>, abgerufen am 25.11.2024.