wurde am 6. Aug. 1803 zu Friedland in Schlesien geboren, erhielt seine Gymnasialbildung auf dem Breslauer Magdalenum und bezog 1824 zum Studium der Rechte die Universität Heidelberg. Jm Verfolg der juri- stischen Laufbahn wurde er 1850 Kammergerichtsrat in Berlin u. starb als solcher am 27. Dezember 1861.
S:
Poetische Versuche; III, 1840 bis 1843. - Ein Urlaub, 1848. - Zwan- zig Gedichte, 1850. - Die Difteldin- ger, 1853. - Maria vom blühenden Dornstrauch (Lg.), 1854. - Sigelind (Normal-Lsp.), 1854. - Kleine Stu- dien, Novellen u. Skizzen; hrsg. von Th. Fontane, 1863. - Gedichte, 1866.
Merer, Ka.
Em., Psd. für Franz Kaemmerer; s. d.!
Merian, Hans,
stammte aus einer alten Baseler Familie und wurde am 18. Februar 1857 in Basel geboren. Er machte sich frühe eine fast univer- selle Bildung zu eigen, sprach und schrieb mehrere Sprachen, war ein gründlicher Kenner der Geschichte, ein scharfsinniger Denker auf philo- sophischem Gebiet u. verfügte außer- dem über ein umfassendes theore- tisches Wissen auf dem Gebiet der Musik, wie auch über große praktische Fertigkeiten auf demselben. Zu An- fang der achtziger Jahre kam er nach Leipzig, wo er seitdem als Schrift- steller nach verschiedenen Richtungen hin tätig gewesen ist. Als Satiriker machte er sich besonders durch seine gegen Georg Ebers u. Gustav Frey- tag gerichteten satirischen Arbeiten bekannt. Ernster geworden, schrieb er eine Reihe musikkritischer und kunst- ästhetischer Schriften und literarischer Studien, war daneben kurze Zeit Musikkritiker an der sozialdemokrati- schen "Leipziger Volkszeitung" und mehrere Jahre Redakteur der Mo- natsschrift "Die Gesellschaft". Auch [Spaltenumbruch]
Mer
hat er mehreres aus dem Jtalienischen (von Rossi, Lombroso, Allara) über- setzt. Er starb in Leipzig am 29. Mai 1902.
S:
Der Nilbräutigam (Sat. R.), 1887. 2. A. 1888. - Die Urahnen (Ein Zyklus vorsintflutlicher Re.), 1888. - Von Elifen bis Zwölifen (Ein wüster Traum, nicht von Gg. Ebers, sondern von H. M.), 1.-3. A. 1888. 5. A. u. d. T.: Jn der zwölften Stunde (Ein wüster Traum), 1890. - Die sogenannten Jungdeutschen in unse- rer zeitgenössischen Literatur, 1888. - Aus der vierten Dimension (Briefe d. alten Drinkwitz), 1890. - Hermann Heiberg (Literar. Studie), 1891. - Karl Bleibtreu (desgl.), 1894. - Die Varusschlacht (Satir. Dr.), 1894. - Geschichte der Musik im 19. Jahrhun- dert, 1902.
Merius, E. D.,
Psd. für Eduard Demmer; s. d.!
Merk, Emma,
s. Emma Haus- hofer!
Merkel, Helene,
wurde als das älteste von drei Kindern eines Kauf- manns in Leipzig geboren, erhielt dort neben einer sorgsamen häus- lichen Erziehung eine tüchtige Schul- bildung und absolvierte dann einen vierjährigen Studienkursus am Leip- ziger Konservatorium, um sich, elter- lichem und eigenem Wunsche folgend, für den Beruf einer Konzertpianistin u. Musiklehrerin auszubilden. Gleich- zeitig folgte sie einer unbezwinglichen Sehnsucht, sich schriftstellerisch zu be- tätigen, und da ihre Arbeiten bald Aufnahme in den verschiedensten Zei- tungen fanden, so ist sie dem schrift- stellerischen Berufe neben ihrem musi- kalischen Lehrberufe bis heute treu geblieben. Sie lebt noch heute, ver- eint mit ihrer kunstsinnigen Mutter und Schwester, in Leipzig.
S:
Aus alten und neuen Tagen (En. u. Nn.), 1907.
*Merkel, Karl Richard,
geb. am 3. Dezbr. 1868 zu Plauen i. V. als Sohn eines Direktors der dortigen
*
[Spaltenumbruch]
Mer
Mercator, B.,
Pſd. für Bertha Joſephſon; ſ. d.!
Merckel, Traugott Wilhelm v.,
wurde am 6. Aug. 1803 zu Friedland in Schleſien geboren, erhielt ſeine Gymnaſialbildung auf dem Breslauer Magdalenum und bezog 1824 zum Studium der Rechte die Univerſität Heidelberg. Jm Verfolg der juri- ſtiſchen Laufbahn wurde er 1850 Kammergerichtsrat in Berlin u. ſtarb als ſolcher am 27. Dezember 1861.
S:
Poetiſche Verſuche; III, 1840 bis 1843. ‒ Ein Urlaub, 1848. ‒ Zwan- zig Gedichte, 1850. ‒ Die Difteldin- ger, 1853. ‒ Maria vom blühenden Dornſtrauch (Lg.), 1854. ‒ Sigelind (Normal-Lſp.), 1854. ‒ Kleine Stu- dien, Novellen u. Skizzen; hrsg. von Th. Fontane, 1863. ‒ Gedichte, 1866.
Merer, Ka.
Em., Pſd. für Franz Kaemmerer; ſ. d.!
Merian, Hans,
ſtammte aus einer alten Baſeler Familie und wurde am 18. Februar 1857 in Baſel geboren. Er machte ſich frühe eine faſt univer- ſelle Bildung zu eigen, ſprach und ſchrieb mehrere Sprachen, war ein gründlicher Kenner der Geſchichte, ein ſcharfſinniger Denker auf philo- ſophiſchem Gebiet u. verfügte außer- dem über ein umfaſſendes theore- tiſches Wiſſen auf dem Gebiet der Muſik, wie auch über große praktiſche Fertigkeiten auf demſelben. Zu An- fang der achtziger Jahre kam er nach Leipzig, wo er ſeitdem als Schrift- ſteller nach verſchiedenen Richtungen hin tätig geweſen iſt. Als Satiriker machte er ſich beſonders durch ſeine gegen Georg Ebers u. Guſtav Frey- tag gerichteten ſatiriſchen Arbeiten bekannt. Ernſter geworden, ſchrieb er eine Reihe muſikkritiſcher und kunſt- äſthetiſcher Schriften und literariſcher Studien, war daneben kurze Zeit Muſikkritiker an der ſozialdemokrati- ſchen „Leipziger Volkszeitung‟ und mehrere Jahre Redakteur der Mo- natsſchrift „Die Geſellſchaft‟. Auch [Spaltenumbruch]
Mer
hat er mehreres aus dem Jtalieniſchen (von Roſſi, Lombroſo, Allara) über- ſetzt. Er ſtarb in Leipzig am 29. Mai 1902.
S:
Der Nilbräutigam (Sat. R.), 1887. 2. A. 1888. ‒ Die Urahnen (Ein Zyklus vorſintflutlicher Re.), 1888. ‒ Von Elifen bis Zwölifen (Ein wüſter Traum, nicht von Gg. Ebers, ſondern von H. M.), 1.‒3. A. 1888. 5. A. u. d. T.: Jn der zwölften Stunde (Ein wüſter Traum), 1890. ‒ Die ſogenannten Jungdeutſchen in unſe- rer zeitgenöſſiſchen Literatur, 1888. ‒ Aus der vierten Dimenſion (Briefe d. alten Drinkwitz), 1890. ‒ Hermann Heiberg (Literar. Studie), 1891. ‒ Karl Bleibtreu (desgl.), 1894. ‒ Die Varusſchlacht (Satir. Dr.), 1894. ‒ Geſchichte der Muſik im 19. Jahrhun- dert, 1902.
Merius, E. D.,
Pſd. für Eduard Demmer; ſ. d.!
Merk, Emma,
ſ. Emma Haus- hofer!
Merkel, Helene,
wurde als das älteſte von drei Kindern eines Kauf- manns in Leipzig geboren, erhielt dort neben einer ſorgſamen häus- lichen Erziehung eine tüchtige Schul- bildung und abſolvierte dann einen vierjährigen Studienkurſus am Leip- ziger Konſervatorium, um ſich, elter- lichem und eigenem Wunſche folgend, für den Beruf einer Konzertpianiſtin u. Muſiklehrerin auszubilden. Gleich- zeitig folgte ſie einer unbezwinglichen Sehnſucht, ſich ſchriftſtelleriſch zu be- tätigen, und da ihre Arbeiten bald Aufnahme in den verſchiedenſten Zei- tungen fanden, ſo iſt ſie dem ſchrift- ſtelleriſchen Berufe neben ihrem muſi- kaliſchen Lehrberufe bis heute treu geblieben. Sie lebt noch heute, ver- eint mit ihrer kunſtſinnigen Mutter und Schweſter, in Leipzig.
S:
Aus alten und neuen Tagen (En. u. Nn.), 1907.
*Merkel, Karl Richard,
geb. am 3. Dezbr. 1868 zu Plauen i. V. als Sohn eines Direktors der dortigen
*
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[432/0436]
Mer
Mer
Mercator, B., Pſd. für Bertha
Joſephſon; ſ. d.!
Merckel, Traugott Wilhelm v.,
wurde am 6. Aug. 1803 zu Friedland
in Schleſien geboren, erhielt ſeine
Gymnaſialbildung auf dem Breslauer
Magdalenum und bezog 1824 zum
Studium der Rechte die Univerſität
Heidelberg. Jm Verfolg der juri-
ſtiſchen Laufbahn wurde er 1850
Kammergerichtsrat in Berlin u. ſtarb
als ſolcher am 27. Dezember 1861.
S: Poetiſche Verſuche; III, 1840 bis
1843. ‒ Ein Urlaub, 1848. ‒ Zwan-
zig Gedichte, 1850. ‒ Die Difteldin-
ger, 1853. ‒ Maria vom blühenden
Dornſtrauch (Lg.), 1854. ‒ Sigelind
(Normal-Lſp.), 1854. ‒ Kleine Stu-
dien, Novellen u. Skizzen; hrsg. von
Th. Fontane, 1863. ‒ Gedichte, 1866.
Merer, Ka. Em., Pſd. für Franz
Kaemmerer; ſ. d.!
Merian, Hans, ſtammte aus einer
alten Baſeler Familie und wurde am
18. Februar 1857 in Baſel geboren.
Er machte ſich frühe eine faſt univer-
ſelle Bildung zu eigen, ſprach und
ſchrieb mehrere Sprachen, war ein
gründlicher Kenner der Geſchichte,
ein ſcharfſinniger Denker auf philo-
ſophiſchem Gebiet u. verfügte außer-
dem über ein umfaſſendes theore-
tiſches Wiſſen auf dem Gebiet der
Muſik, wie auch über große praktiſche
Fertigkeiten auf demſelben. Zu An-
fang der achtziger Jahre kam er nach
Leipzig, wo er ſeitdem als Schrift-
ſteller nach verſchiedenen Richtungen
hin tätig geweſen iſt. Als Satiriker
machte er ſich beſonders durch ſeine
gegen Georg Ebers u. Guſtav Frey-
tag gerichteten ſatiriſchen Arbeiten
bekannt. Ernſter geworden, ſchrieb er
eine Reihe muſikkritiſcher und kunſt-
äſthetiſcher Schriften und literariſcher
Studien, war daneben kurze Zeit
Muſikkritiker an der ſozialdemokrati-
ſchen „Leipziger Volkszeitung‟ und
mehrere Jahre Redakteur der Mo-
natsſchrift „Die Geſellſchaft‟. Auch
hat er mehreres aus dem Jtalieniſchen
(von Roſſi, Lombroſo, Allara) über-
ſetzt. Er ſtarb in Leipzig am 29. Mai
1902.
S: Der Nilbräutigam (Sat.
R.), 1887. 2. A. 1888. ‒ Die Urahnen
(Ein Zyklus vorſintflutlicher Re.),
1888. ‒ Von Elifen bis Zwölifen (Ein
wüſter Traum, nicht von Gg. Ebers,
ſondern von H. M.), 1.‒3. A. 1888.
5. A. u. d. T.: Jn der zwölften Stunde
(Ein wüſter Traum), 1890. ‒ Die
ſogenannten Jungdeutſchen in unſe-
rer zeitgenöſſiſchen Literatur, 1888. ‒
Aus der vierten Dimenſion (Briefe
d. alten Drinkwitz), 1890. ‒ Hermann
Heiberg (Literar. Studie), 1891. ‒
Karl Bleibtreu (desgl.), 1894. ‒ Die
Varusſchlacht (Satir. Dr.), 1894. ‒
Geſchichte der Muſik im 19. Jahrhun-
dert, 1902.
Merius, E. D., Pſd. für Eduard
Demmer; ſ. d.!
Merk, Emma, ſ. Emma Haus-
hofer!
Merkel, Helene, wurde als das
älteſte von drei Kindern eines Kauf-
manns in Leipzig geboren, erhielt
dort neben einer ſorgſamen häus-
lichen Erziehung eine tüchtige Schul-
bildung und abſolvierte dann einen
vierjährigen Studienkurſus am Leip-
ziger Konſervatorium, um ſich, elter-
lichem und eigenem Wunſche folgend,
für den Beruf einer Konzertpianiſtin
u. Muſiklehrerin auszubilden. Gleich-
zeitig folgte ſie einer unbezwinglichen
Sehnſucht, ſich ſchriftſtelleriſch zu be-
tätigen, und da ihre Arbeiten bald
Aufnahme in den verſchiedenſten Zei-
tungen fanden, ſo iſt ſie dem ſchrift-
ſtelleriſchen Berufe neben ihrem muſi-
kaliſchen Lehrberufe bis heute treu
geblieben. Sie lebt noch heute, ver-
eint mit ihrer kunſtſinnigen Mutter
und Schweſter, in Leipzig.
S: Aus
alten und neuen Tagen (En. u. Nn.),
1907.
*Merkel, Karl Richard, geb. am
3. Dezbr. 1868 zu Plauen i. V. als
Sohn eines Direktors der dortigen
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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/436>, abgerufen am 05.07.2024.
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