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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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mann u. war als solcher längere Zeit
tätig. Unter dem Zwange dieses ihm
aufgedrungenen Berufs erwachte in
ihm eine ungestüme Lust zu Kunst u.
Wissenschaft, und mit ungewöhnlicher
Energie wußte er es zu erzwingen,
daß er fast drei Jahre lang an der
Berliner Universität und Humboldt-
Akademie neben seiner Kontortätig-
keit durch regelmäßigen Besuch von
Vorlesungen über Philosophie, Kunst-
und Literaturgeschichte einen Grund
für umfassendes Selbststudium legen
konnte. Danach war er zwei Jahre
im Staatsdienst tätig, gab denselben
aber auf, um sein Universitätsstudium
regelrecht zu beenden und danach als
Schriftsteller auf dem Gebiete der
Kunst für nord- u. süddeutsche Kunst-
journale tätig zu sein. Daneben ist
er Verwaltungsdirektor des zoologi-
schen Gartens in Berlin. Außer eini-
gen Monographien über die Künstler
Arnold Böcklin (10. A. 1901), Max
Klinger (5. A. 1904), F. Stuck (3. A.
1900), H. Thoma (3. A. 1900), F.
von Uhde (2. A. 1900), F. v. Defreg-
ger (1900) und A. von Menzel (2. A.
1902) gibt er seit 1911 die "Volks-
bücher der Kunst" heraus (bisher drei
Bde.: Dürer. - Hans Holbein der
Jüngere. - Tizian) u. veröffentlichte

S:

Der Jnsulaner (Bergsee-Novelle),
1889. - Moderne Menschen (Berliner
R.), 1909. 15. T. 1911.

Meißner, Heinrich,

* am 3. Dezbr.
1842 zu Münster in Westfalen, be-
suchte das Gymnasium u. die Akade-
mie daselbst, an der er Philosophie u.
Theologie studierte. Jm Jahre 1866
kam er nach den Vereinigten Staaten
Amerikas, wurde hier zum Priester
geweiht und verwaltete dann deutsch-
katholische Gemeinden zu Goshen und
Crown Point, Jndiana, und gegen-
wärtig (1892) zu Peru, Jllinois.

S:

Plattdeutsche Knebbeln, 1884. -
Orgeltöne (Ge), 1887.

Meißner, Leopold Florian,

geb.
am 10. Juni 1835 in Wien, absol-
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Mei
vierte die politisch-juridischen Stu-
dien an der dortigen Universität und
trat frühzeitig als k. k. Polizeibeamter
in den Staatsdienst, aus welchem er
1872 als k. k. Polizeikommissär schied.
Er begann nun die Laufbahn des
Advokaten und eröffnete 1882 seine
selbständige Advokaturskanzlei. Die
damals selbständige Vorortsgemeinde
Währing, wo er seinen Wohnsitz
nahm, berief ihn in den Gemeinde-
ausschuß, woselbst er bis zum Jahre
1891 die ersten Ehrenstellen bekleidete,
auch als unbesoldeter Rechtsanwalt
der Gemeinde fungierte und 1887
zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Ebenso war er jahrelang als unent-
geltlicher Rechtsanwalt der k. k. Wie-
ner Sicherheitswache tätig. Jm J.
1893 verlieh ihm der Kaiser den
Titel eines Regierungsrats. Er starb
in Wien (Währing) am 29. April
1895.

S:

Aus den Papieren eines
Polizeikommissärs, 5 Bdchn., 1892
bis 1894. - Weihnachtsspiele (Bilder
a. d. deutschen Gesch. zu festlich. Auf-
führungen), 12 Hefte, 1895.

Meißner, Marie,

wurde am 18.
Juni 1851 in Flurstedt im Groß-
herzogtum Sachsen-Weimar als die
Tochter des dortigen Pfarrers gebo-
ren, den sie aber bereits im 7. Lebens-
jahre verlor. Trotz mannifacher
Schwierigkeiten rang sich die Vor-
wärtsstrebende bis zum Lehrerinnen-
examen durch, das sie in Erfurt be-
stand. Sie wirkte dann als Lehrerin
in Muskau, darauf sieben Jahre in
Dresden u. beschäftigt sich nunmehr
hierselbst mit Erteilung von Privat-
unterricht auf verschiedenen, beson-
ders schöngeistigen Gebieten, hält
auch von Zeit zu Zeit Vorträge über
die deutschen Musik- und Dichter-
Heroen. Jhr Pseudonym ist Alma
von Walkenried.

S:

Knospen u.
Blüten (Ge.), 1881. - Aus meiner
Welt (Geschn. für Große und Kleine),
1888. 2. A. 1900. - Das Liebeslied
der neuen Zeit. Frauenliebe und

*


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Mei
mann u. war als ſolcher längere Zeit
tätig. Unter dem Zwange dieſes ihm
aufgedrungenen Berufs erwachte in
ihm eine ungeſtüme Luſt zu Kunſt u.
Wiſſenſchaft, und mit ungewöhnlicher
Energie wußte er es zu erzwingen,
daß er faſt drei Jahre lang an der
Berliner Univerſität und Humboldt-
Akademie neben ſeiner Kontortätig-
keit durch regelmäßigen Beſuch von
Vorleſungen über Philoſophie, Kunſt-
und Literaturgeſchichte einen Grund
für umfaſſendes Selbſtſtudium legen
konnte. Danach war er zwei Jahre
im Staatsdienſt tätig, gab denſelben
aber auf, um ſein Univerſitätsſtudium
regelrecht zu beenden und danach als
Schriftſteller auf dem Gebiete der
Kunſt für nord- u. ſüddeutſche Kunſt-
journale tätig zu ſein. Daneben iſt
er Verwaltungsdirektor des zoologi-
ſchen Gartens in Berlin. Außer eini-
gen Monographien über die Künſtler
Arnold Böcklin (10. A. 1901), Max
Klinger (5. A. 1904), F. Stuck (3. A.
1900), H. Thoma (3. A. 1900), F.
von Uhde (2. A. 1900), F. v. Defreg-
ger (1900) und A. von Menzel (2. A.
1902) gibt er ſeit 1911 die „Volks-
bücher der Kunſt‟ heraus (bisher drei
Bde.: Dürer. ‒ Hans Holbein der
Jüngere. ‒ Tizian) u. veröffentlichte

S:

Der Jnſulaner (Bergſee-Novelle),
1889. ‒ Moderne Menſchen (Berliner
R.), 1909. 15. T. 1911.

Meißner, Heinrich,

* am 3. Dezbr.
1842 zu Münſter in Weſtfalen, be-
ſuchte das Gymnaſium u. die Akade-
mie daſelbſt, an der er Philoſophie u.
Theologie ſtudierte. Jm Jahre 1866
kam er nach den Vereinigten Staaten
Amerikas, wurde hier zum Prieſter
geweiht und verwaltete dann deutſch-
katholiſche Gemeinden zu Goſhen und
Crown Point, Jndiana, und gegen-
wärtig (1892) zu Peru, Jllinois.

S:

Plattdeutſche Knebbeln, 1884. ‒
Orgeltöne (Ge), 1887.

Meißner, Leopold Florian,

geb.
am 10. Juni 1835 in Wien, abſol-
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Mei
vierte die politiſch-juridiſchen Stu-
dien an der dortigen Univerſität und
trat frühzeitig als k. k. Polizeibeamter
in den Staatsdienſt, aus welchem er
1872 als k. k. Polizeikommiſſär ſchied.
Er begann nun die Laufbahn des
Advokaten und eröffnete 1882 ſeine
ſelbſtändige Advokaturskanzlei. Die
damals ſelbſtändige Vorortsgemeinde
Währing, wo er ſeinen Wohnſitz
nahm, berief ihn in den Gemeinde-
ausſchuß, woſelbſt er bis zum Jahre
1891 die erſten Ehrenſtellen bekleidete,
auch als unbeſoldeter Rechtsanwalt
der Gemeinde fungierte und 1887
zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Ebenſo war er jahrelang als unent-
geltlicher Rechtsanwalt der k. k. Wie-
ner Sicherheitswache tätig. Jm J.
1893 verlieh ihm der Kaiſer den
Titel eines Regierungsrats. Er ſtarb
in Wien (Währing) am 29. April
1895.

S:

Aus den Papieren eines
Polizeikommiſſärs, 5 Bdchn., 1892
bis 1894. ‒ Weihnachtsſpiele (Bilder
a. d. deutſchen Geſch. zu feſtlich. Auf-
führungen), 12 Hefte, 1895.

Meißner, Marie,

wurde am 18.
Juni 1851 in Flurſtedt im Groß-
herzogtum Sachſen-Weimar als die
Tochter des dortigen Pfarrers gebo-
ren, den ſie aber bereits im 7. Lebens-
jahre verlor. Trotz mannifacher
Schwierigkeiten rang ſich die Vor-
wärtsſtrebende bis zum Lehrerinnen-
examen durch, das ſie in Erfurt be-
ſtand. Sie wirkte dann als Lehrerin
in Muskau, darauf ſieben Jahre in
Dresden u. beſchäftigt ſich nunmehr
hierſelbſt mit Erteilung von Privat-
unterricht auf verſchiedenen, beſon-
ders ſchöngeiſtigen Gebieten, hält
auch von Zeit zu Zeit Vorträge über
die deutſchen Muſik- und Dichter-
Heroen. Jhr Pſeudonym iſt Alma
von Walkenried.

S:

Knoſpen u.
Blüten (Ge.), 1881. ‒ Aus meiner
Welt (Geſchn. für Große und Kleine),
1888. 2. A. 1900. ‒ Das Liebeslied
der neuen Zeit. Frauenliebe und

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[423/0427] Mei Mei mann u. war als ſolcher längere Zeit tätig. Unter dem Zwange dieſes ihm aufgedrungenen Berufs erwachte in ihm eine ungeſtüme Luſt zu Kunſt u. Wiſſenſchaft, und mit ungewöhnlicher Energie wußte er es zu erzwingen, daß er faſt drei Jahre lang an der Berliner Univerſität und Humboldt- Akademie neben ſeiner Kontortätig- keit durch regelmäßigen Beſuch von Vorleſungen über Philoſophie, Kunſt- und Literaturgeſchichte einen Grund für umfaſſendes Selbſtſtudium legen konnte. Danach war er zwei Jahre im Staatsdienſt tätig, gab denſelben aber auf, um ſein Univerſitätsſtudium regelrecht zu beenden und danach als Schriftſteller auf dem Gebiete der Kunſt für nord- u. ſüddeutſche Kunſt- journale tätig zu ſein. Daneben iſt er Verwaltungsdirektor des zoologi- ſchen Gartens in Berlin. Außer eini- gen Monographien über die Künſtler Arnold Böcklin (10. A. 1901), Max Klinger (5. A. 1904), F. Stuck (3. A. 1900), H. Thoma (3. A. 1900), F. von Uhde (2. A. 1900), F. v. Defreg- ger (1900) und A. von Menzel (2. A. 1902) gibt er ſeit 1911 die „Volks- bücher der Kunſt‟ heraus (bisher drei Bde.: Dürer. ‒ Hans Holbein der Jüngere. ‒ Tizian) u. veröffentlichte S: Der Jnſulaner (Bergſee-Novelle), 1889. ‒ Moderne Menſchen (Berliner R.), 1909. 15. T. 1911. Meißner, Heinrich, * am 3. Dezbr. 1842 zu Münſter in Weſtfalen, be- ſuchte das Gymnaſium u. die Akade- mie daſelbſt, an der er Philoſophie u. Theologie ſtudierte. Jm Jahre 1866 kam er nach den Vereinigten Staaten Amerikas, wurde hier zum Prieſter geweiht und verwaltete dann deutſch- katholiſche Gemeinden zu Goſhen und Crown Point, Jndiana, und gegen- wärtig (1892) zu Peru, Jllinois. S: Plattdeutſche Knebbeln, 1884. ‒ Orgeltöne (Ge), 1887. Meißner, Leopold Florian, geb. am 10. Juni 1835 in Wien, abſol- vierte die politiſch-juridiſchen Stu- dien an der dortigen Univerſität und trat frühzeitig als k. k. Polizeibeamter in den Staatsdienſt, aus welchem er 1872 als k. k. Polizeikommiſſär ſchied. Er begann nun die Laufbahn des Advokaten und eröffnete 1882 ſeine ſelbſtändige Advokaturskanzlei. Die damals ſelbſtändige Vorortsgemeinde Währing, wo er ſeinen Wohnſitz nahm, berief ihn in den Gemeinde- ausſchuß, woſelbſt er bis zum Jahre 1891 die erſten Ehrenſtellen bekleidete, auch als unbeſoldeter Rechtsanwalt der Gemeinde fungierte und 1887 zum Ehrenbürger ernannt wurde. Ebenſo war er jahrelang als unent- geltlicher Rechtsanwalt der k. k. Wie- ner Sicherheitswache tätig. Jm J. 1893 verlieh ihm der Kaiſer den Titel eines Regierungsrats. Er ſtarb in Wien (Währing) am 29. April 1895. S: Aus den Papieren eines Polizeikommiſſärs, 5 Bdchn., 1892 bis 1894. ‒ Weihnachtsſpiele (Bilder a. d. deutſchen Geſch. zu feſtlich. Auf- führungen), 12 Hefte, 1895. Meißner, Marie, wurde am 18. Juni 1851 in Flurſtedt im Groß- herzogtum Sachſen-Weimar als die Tochter des dortigen Pfarrers gebo- ren, den ſie aber bereits im 7. Lebens- jahre verlor. Trotz mannifacher Schwierigkeiten rang ſich die Vor- wärtsſtrebende bis zum Lehrerinnen- examen durch, das ſie in Erfurt be- ſtand. Sie wirkte dann als Lehrerin in Muskau, darauf ſieben Jahre in Dresden u. beſchäftigt ſich nunmehr hierſelbſt mit Erteilung von Privat- unterricht auf verſchiedenen, beſon- ders ſchöngeiſtigen Gebieten, hält auch von Zeit zu Zeit Vorträge über die deutſchen Muſik- und Dichter- Heroen. Jhr Pſeudonym iſt Alma von Walkenried. S: Knoſpen u. Blüten (Ge.), 1881. ‒ Aus meiner Welt (Geſchn. für Große und Kleine), 1888. 2. A. 1900. ‒ Das Liebeslied der neuen Zeit. Frauenliebe und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/427>, abgerufen am 25.11.2024.