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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mee
terial f. d. rethor.-deklamator. Vor-
trag), 1888. - Drei Prologe zum
Wettiner Fest, 1889. - Vom Kickelhahn
bis zum Brocken u. Kyffhäuser; hrsg.
2. A. 1889. - Graf Mansfelds Ende
(Psycho-Dr.), 1890. - Longfellows
King Robert of Sicily,
zum erstenmal
verdeutscht, 1891. - Eine Nacht auf
dem Parkett (Ep. a. d. Salonwelt),
1896.

Meerscheidt-Hüllessem, Leonie


Baronin von, geb. am 17. Septbr.
1848 in Grobin (Kurland), lebt (1906)
in Mitau.

S:

Elsi. Ein Frauenleben
(R.), 1905. 2. A. 1910.

*Megede, Johannes Richard


zur, entstammte einem alten west-
fälischen Geschlechte, das schon 1332
nachweisbar ist und sich damals "ter
Megeden" nannte. Er wurde am 8.
Septbr. 1864 in Sagan (Schlesien)
geboren, wohin sich sein Vater, der
Landrat des Kreises Freystadt, Hans
zur M., nach seiner Pensionierung
zurückgezogen hatte. Jm Jahre 1872
zogen die Eltern nach Sondershausen,
wo Johannes das Gymnasium be-
suchte und auch verblieb, als sein
Vater 1877 Bürgermeister in Peine
(Hannover) wurde. Schon auf dem
Gymnasium offenbarte er eine aus-
gezeichnete stilistische Fertigkeit, wirk-
liche Darstellungskunst u. ein reiches
Phantasieleben. Nach bestandenem
Reifeexamen trat M. als Avantageur
beim 10. Jägerbataillon in Goslar in
das Heer ein in der Absicht, die mili-
tärische Läufbahn zu ergreifen, doch
verließ er dieselbe bald u. bezog 1885
die Universität Berlin, an der er erst
Ästhetik, dann die Rechte studierte;
auch besuchte er eine Zeitlang das
orientalische Seminar daselbst. Wäh-
rend seines zehnjährigen Aufenthalts
in Berlin unternahm er, ohne seine
Studien zum Abschluß zu bringen,
längere Reisen, die ihn nach Frank-
reich, der Schweiz, Jtalien, Sizilien
und Tunis führten. Auch war er in
diesem Zeitraum als Schriftsteller
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Meg
tätig gewesen, fand aber erst Ver-
ständnis und Anerkennung seines
Talents, als er 1895 in die Redaktion
der "Deutschen Verlagsanstalt" in
Stuttgart eintrat, der er bis 1897
angehörte. Diese zwei Jahre bilden
einen Ruhepunkt in seinem Reise-
dasein; doch trat er, um den Schwer-
punkt wieder auf die Produktion ver-
legen zu können, von der redaktio-
nellen Arbeit zurück. Seine wankende
Gesundheit führte ihn in der Folge
bald in deutsche, bald in internatio-
nale Kurorte, aber ohne nachhaltigen
Erfolg. Jm Spätherbst 1905 trat die
erste tatsächliche Wendung zum
Schlimmsten ein. Er ging nach Jta-
lien, rief in Territet seine Schwester
zu sich, und diese begleitete ihn acht
Tage vor seinem Tode auf der Heim-
reise zu Verwandten in Ostpreußen.
Jn Bartenstein blieb er Gast des ihm
befreundeten Arztes Dr. Engelien, u.
in dessen Hause starb er am 22. März
1906. Auf dem Friedhofe in Groß-
Schwaraunen, im Mausoleum einer
verwandten Familie fand er seine
letzte Ruhestätte.

S:

Kismet. Früh-
lingstage in St. Surin. Schloß
Tombrowska (Nn.), 1896. 6. T. 1905.
- Unter Zigeunern (R.), 1896. 6. T.
1905. - Quitt! (R.), 1897. 11. T. 1906.
- Von zarter Hand (R.); II, 1898. 6.
A. 1904. - Felicie. Aus den Briefen
eines Toren, 1900. 4. A. 1906.
- Das Blinkfeuer von Brüsterort
(R.), 1901. 6. A. 1906. - Trianon u.
andere Novellen, 1902. 4. A. 1903. -
Der Überkater (R.), 1.-5. A. 1905. -
Modeste (R.), 1905. 8. T. 1906. -
Josi (Dr.), 1906.

Megede, Marie zur,

s. Marie
Hartog!

Megerle von Mühlfeld, The-
rese,

Tochter des reichen ungarischen
Gutsbesitzers Pop von Popen-
burg,
wurde 1813 zu Preßburg ge-
boren und verheiratete sich 1829 mit
dem dortigen Zahnarzt u. Chirurgen
Megerle von Mühlfeld, der nun seine

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Mee
terial f. d. rethor.-deklamator. Vor-
trag), 1888. ‒ Drei Prologe zum
Wettiner Feſt, 1889. ‒ Vom Kickelhahn
bis zum Brocken u. Kyffhäuſer; hrsg.
2. A. 1889. ‒ Graf Mansfelds Ende
(Pſycho-Dr.), 1890. ‒ Longfellows
King Robert of Sicily,
zum erſtenmal
verdeutſcht, 1891. ‒ Eine Nacht auf
dem Parkett (Ep. a. d. Salonwelt),
1896.

Meerſcheidt-Hülleſſem, Leonie


Baronin von, geb. am 17. Septbr.
1848 in Grobin (Kurland), lebt (1906)
in Mitau.

S:

Elſi. Ein Frauenleben
(R.), 1905. 2. A. 1910.

*Megede, Johannes Richard


zur, entſtammte einem alten weſt-
fäliſchen Geſchlechte, das ſchon 1332
nachweisbar iſt und ſich damals „ter
Megeden‟ nannte. Er wurde am 8.
Septbr. 1864 in Sagan (Schleſien)
geboren, wohin ſich ſein Vater, der
Landrat des Kreiſes Freyſtadt, Hans
zur M., nach ſeiner Penſionierung
zurückgezogen hatte. Jm Jahre 1872
zogen die Eltern nach Sondershauſen,
wo Johannes das Gymnaſium be-
ſuchte und auch verblieb, als ſein
Vater 1877 Bürgermeiſter in Peine
(Hannover) wurde. Schon auf dem
Gymnaſium offenbarte er eine aus-
gezeichnete ſtiliſtiſche Fertigkeit, wirk-
liche Darſtellungskunſt u. ein reiches
Phantaſieleben. Nach beſtandenem
Reifeexamen trat M. als Avantageur
beim 10. Jägerbataillon in Goslar in
das Heer ein in der Abſicht, die mili-
täriſche Läufbahn zu ergreifen, doch
verließ er dieſelbe bald u. bezog 1885
die Univerſität Berlin, an der er erſt
Äſthetik, dann die Rechte ſtudierte;
auch beſuchte er eine Zeitlang das
orientaliſche Seminar daſelbſt. Wäh-
rend ſeines zehnjährigen Aufenthalts
in Berlin unternahm er, ohne ſeine
Studien zum Abſchluß zu bringen,
längere Reiſen, die ihn nach Frank-
reich, der Schweiz, Jtalien, Sizilien
und Tunis führten. Auch war er in
dieſem Zeitraum als Schriftſteller
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tätig geweſen, fand aber erſt Ver-
ſtändnis und Anerkennung ſeines
Talents, als er 1895 in die Redaktion
der „Deutſchen Verlagsanſtalt‟ in
Stuttgart eintrat, der er bis 1897
angehörte. Dieſe zwei Jahre bilden
einen Ruhepunkt in ſeinem Reiſe-
daſein; doch trat er, um den Schwer-
punkt wieder auf die Produktion ver-
legen zu können, von der redaktio-
nellen Arbeit zurück. Seine wankende
Geſundheit führte ihn in der Folge
bald in deutſche, bald in internatio-
nale Kurorte, aber ohne nachhaltigen
Erfolg. Jm Spätherbſt 1905 trat die
erſte tatſächliche Wendung zum
Schlimmſten ein. Er ging nach Jta-
lien, rief in Territet ſeine Schweſter
zu ſich, und dieſe begleitete ihn acht
Tage vor ſeinem Tode auf der Heim-
reiſe zu Verwandten in Oſtpreußen.
Jn Bartenſtein blieb er Gaſt des ihm
befreundeten Arztes Dr. Engelien, u.
in deſſen Hauſe ſtarb er am 22. März
1906. Auf dem Friedhofe in Groß-
Schwaraunen, im Mauſoleum einer
verwandten Familie fand er ſeine
letzte Ruheſtätte.

S:

Kismet. Früh-
lingstage in St. Surin. Schloß
Tombrowska (Nn.), 1896. 6. T. 1905.
‒ Unter Zigeunern (R.), 1896. 6. T.
1905. ‒ Quitt! (R.), 1897. 11. T. 1906.
‒ Von zarter Hand (R.); II, 1898. 6.
A. 1904. ‒ Félicie. Aus den Briefen
eines Toren, 1900. 4. A. 1906.
‒ Das Blinkfeuer von Brüſterort
(R.), 1901. 6. A. 1906. ‒ Trianon u.
andere Novellen, 1902. 4. A. 1903. ‒
Der Überkater (R.), 1.‒5. A. 1905. ‒
Modeſte (R.), 1905. 8. T. 1906. ‒
Joſi (Dr.), 1906.

Megede, Marie zur,

ſ. Marie
Hartog!

Megerle von Mühlfeld, The-
reſe,

Tochter des reichen ungariſchen
Gutsbeſitzers Pop von Popen-
burg,
wurde 1813 zu Preßburg ge-
boren und verheiratete ſich 1829 mit
dem dortigen Zahnarzt u. Chirurgen
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[414/0418] Mee Meg terial f. d. rethor.-deklamator. Vor- trag), 1888. ‒ Drei Prologe zum Wettiner Feſt, 1889. ‒ Vom Kickelhahn bis zum Brocken u. Kyffhäuſer; hrsg. 2. A. 1889. ‒ Graf Mansfelds Ende (Pſycho-Dr.), 1890. ‒ Longfellows King Robert of Sicily, zum erſtenmal verdeutſcht, 1891. ‒ Eine Nacht auf dem Parkett (Ep. a. d. Salonwelt), 1896. Meerſcheidt-Hülleſſem, Leonie Baronin von, geb. am 17. Septbr. 1848 in Grobin (Kurland), lebt (1906) in Mitau. S: Elſi. Ein Frauenleben (R.), 1905. 2. A. 1910. *Megede, Johannes Richard zur, entſtammte einem alten weſt- fäliſchen Geſchlechte, das ſchon 1332 nachweisbar iſt und ſich damals „ter Megeden‟ nannte. Er wurde am 8. Septbr. 1864 in Sagan (Schleſien) geboren, wohin ſich ſein Vater, der Landrat des Kreiſes Freyſtadt, Hans zur M., nach ſeiner Penſionierung zurückgezogen hatte. Jm Jahre 1872 zogen die Eltern nach Sondershauſen, wo Johannes das Gymnaſium be- ſuchte und auch verblieb, als ſein Vater 1877 Bürgermeiſter in Peine (Hannover) wurde. Schon auf dem Gymnaſium offenbarte er eine aus- gezeichnete ſtiliſtiſche Fertigkeit, wirk- liche Darſtellungskunſt u. ein reiches Phantaſieleben. Nach beſtandenem Reifeexamen trat M. als Avantageur beim 10. Jägerbataillon in Goslar in das Heer ein in der Abſicht, die mili- täriſche Läufbahn zu ergreifen, doch verließ er dieſelbe bald u. bezog 1885 die Univerſität Berlin, an der er erſt Äſthetik, dann die Rechte ſtudierte; auch beſuchte er eine Zeitlang das orientaliſche Seminar daſelbſt. Wäh- rend ſeines zehnjährigen Aufenthalts in Berlin unternahm er, ohne ſeine Studien zum Abſchluß zu bringen, längere Reiſen, die ihn nach Frank- reich, der Schweiz, Jtalien, Sizilien und Tunis führten. Auch war er in dieſem Zeitraum als Schriftſteller tätig geweſen, fand aber erſt Ver- ſtändnis und Anerkennung ſeines Talents, als er 1895 in die Redaktion der „Deutſchen Verlagsanſtalt‟ in Stuttgart eintrat, der er bis 1897 angehörte. Dieſe zwei Jahre bilden einen Ruhepunkt in ſeinem Reiſe- daſein; doch trat er, um den Schwer- punkt wieder auf die Produktion ver- legen zu können, von der redaktio- nellen Arbeit zurück. Seine wankende Geſundheit führte ihn in der Folge bald in deutſche, bald in internatio- nale Kurorte, aber ohne nachhaltigen Erfolg. Jm Spätherbſt 1905 trat die erſte tatſächliche Wendung zum Schlimmſten ein. Er ging nach Jta- lien, rief in Territet ſeine Schweſter zu ſich, und dieſe begleitete ihn acht Tage vor ſeinem Tode auf der Heim- reiſe zu Verwandten in Oſtpreußen. Jn Bartenſtein blieb er Gaſt des ihm befreundeten Arztes Dr. Engelien, u. in deſſen Hauſe ſtarb er am 22. März 1906. Auf dem Friedhofe in Groß- Schwaraunen, im Mauſoleum einer verwandten Familie fand er ſeine letzte Ruheſtätte. S: Kismet. Früh- lingstage in St. Surin. Schloß Tombrowska (Nn.), 1896. 6. T. 1905. ‒ Unter Zigeunern (R.), 1896. 6. T. 1905. ‒ Quitt! (R.), 1897. 11. T. 1906. ‒ Von zarter Hand (R.); II, 1898. 6. A. 1904. ‒ Félicie. Aus den Briefen eines Toren, 1900. 4. A. 1906. ‒ Das Blinkfeuer von Brüſterort (R.), 1901. 6. A. 1906. ‒ Trianon u. andere Novellen, 1902. 4. A. 1903. ‒ Der Überkater (R.), 1.‒5. A. 1905. ‒ Modeſte (R.), 1905. 8. T. 1906. ‒ Joſi (Dr.), 1906. Megede, Marie zur, ſ. Marie Hartog! Megerle von Mühlfeld, The- reſe, Tochter des reichen ungariſchen Gutsbeſitzers Pop von Popen- burg, wurde 1813 zu Preßburg ge- boren und verheiratete ſich 1829 mit dem dortigen Zahnarzt u. Chirurgen Megerle von Mühlfeld, der nun ſeine *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/418>, abgerufen am 26.11.2024.