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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mau
Maurer, Ernst,

Pseud. für Al-
phonse Levy;
s. d.!

Maurer, Friedrich Christian,

geb.
am 26. Januar 1846 in Agnetheln
(Siebenbürgen), besuchte zunächst die
Ortsschule, seit 1857 das Gymnasium
in Schäßburg und seit 1861 das in
Hermannstadt, an dem er 1863 die
Maturitätsprüfung ablegte. Jm Ok-
tober d. I. ging er nach Leipzig, wo
er bei Hoffmann, Tuch und Brückner
theologische und bei Wachsmuth und
Wuttke historische Vorlesungen hörte.
Ende März 1864 zog er nach Jena,
wo er auch noch philosophische Stu-
dien aufnahm, im Herbst 1865 nach
Berlin u. zu Ostern 1866 nach Heidel-
berg. Bei Ausbruch des preußisch-
österr. Krieges kehrte er in die Hei-
mat zurück, trat hier zunächst in den
Dienst der Volksschule in Agnetheln,
wurde 1869 Lehrer am Unterreal-
gymnasium in S.-Reen, 1870 Lehrer
am Gymnasium in Schäßburg und
übernahm 1874 die Direktion der neu
zu errichtenden höheren Töchterschule
in Landau in der bayer. Pfalz. Hier
starb er am 26. November 1902.

S:

Harra (Eine germanische Trag.),
1883. - Ganna. Die Seherin der
Chatten (desgl.), 1883. - Ulfilas
(desgl.), 1884.

*Maurer, Joseph,

geb. am 16.
Jan. 1853 in Asparn a. d. Zaya in
Niederösterreich, besuchte von 1865
bis 1873 das Josephstädter Gymna-
sium in Wien u. studierte darauf an
der dortigen Universität vier Jahre
lang Theologie. Jm Jahre 1877 zum
Priester geweiht, wirkte er als Koope-
rator in Groß-Rußbach u. in Wien,
wurde 1884 Pfarrer zu Markthof an
der March in Niederösterreich u. 1890
in Deutsch-Altenburg an der Donau.
Die hier befindliche uralte, vom König
Stephan dem Heiligen gegründete
Kirche, sowie viele Reste aus der
Quadenzeit und auch die Trümmer
der einst dort bestandenen Römer-
stadt Carnuntum gaben seinem For-
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Mau
schungseifer reichliche Nahrung. Er
wurde auch in den Ausschuß des "Ver-
eins Carnuntum" berufen, der die
Ausgrabung dieser hochinteressanten
Stadt unternimmt. Eine Reihe topo-
graphischer und historischer Arbeiten
war die Folge seiner Forschungen,
und als bedeutendste gilt wohl sein
Lebensbild des "Kardinal Graf Leo-
pold Kollonitsch, Primas v. Ungarn"
(1887). Seit 1891 gab M. auch den
früher von Dr. Jarisch redigierten
"Jllustrierten kathol. Bolkskalender"
heraus. Er starb am 19. Novbr. 1894.

S:

Bruder Marcellin Ortner von
Klosterneuburg (E.), 1883. - Wieder
in Frieden (E.), 1888. - Jeder ist der
Schmied seines Glückes (E.), 1890. -
Getrennt und wiedergefunden (E.),
1891.

*Maurer, Joseph Karl,

geb.
am 4. Oktbr 1834 zu Jnnsbruck, be-
suchte die Gymnasien zu Jnnsbruck
und Salzburg und widmete sich dann
an der Universität seiner Vaterstadt
dem Studium der Philosophie, Phi-
lologie u. Naturwissenschaften. Jm
Jahre 1865 wurde er als Lehrer an
der Realschule in Schwaz im Unter-
inntale angestellt u. fand daselbst auch
Gelegenheit, als Sekretär des dorti-
gen liberalen Vereins auf politischem
Felde tätig zu sein. Nachdem die er-
wähnte Anstalt aufgelassen worden
war (1871), wurde M. zur Dispo-
sition gestellt. Die politischen Agita-
tionen seiner Gegner, die sogar eine
Adresse an den Bischof von Brixen in
Szene setzten, damit dieser von der
Regierung die Entfernung M.s aus
dem Amte erwirkte, bewogen ihn,
Tirol zu verlassen und eine Professur
an der Bürgerschule zu Wels in Ober-
österreich anzunehmen. Dort wirkte
er bis zu seiner Quieszierung, Ostern
1883, u. lebte er seitdem erst in Linz
a. D., später in Brixlegg u. seit 1901
zu Hall in Tirol, wo er am 4. Novbr.
1902 starb.

S:

Bertha (Ep. G.), 1871.
- Zwei Geschichten aus den Bergen,

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Mau
Maurer, Ernſt,

Pſeud. für Al-
phonſe Levy;
ſ. d.!

Maurer, Friedrich Chriſtian,

geb.
am 26. Januar 1846 in Agnetheln
(Siebenbürgen), beſuchte zunächſt die
Ortsſchule, ſeit 1857 das Gymnaſium
in Schäßburg und ſeit 1861 das in
Hermannſtadt, an dem er 1863 die
Maturitätsprüfung ablegte. Jm Ok-
tober d. I. ging er nach Leipzig, wo
er bei Hoffmann, Tuch und Brückner
theologiſche und bei Wachsmuth und
Wuttke hiſtoriſche Vorleſungen hörte.
Ende März 1864 zog er nach Jena,
wo er auch noch philoſophiſche Stu-
dien aufnahm, im Herbſt 1865 nach
Berlin u. zu Oſtern 1866 nach Heidel-
berg. Bei Ausbruch des preußiſch-
öſterr. Krieges kehrte er in die Hei-
mat zurück, trat hier zunächſt in den
Dienſt der Volksſchule in Agnetheln,
wurde 1869 Lehrer am Unterreal-
gymnaſium in S.-Reen, 1870 Lehrer
am Gymnaſium in Schäßburg und
übernahm 1874 die Direktion der neu
zu errichtenden höheren Töchterſchule
in Landau in der bayer. Pfalz. Hier
ſtarb er am 26. November 1902.

S:

Harra (Eine germaniſche Trag.),
1883. ‒ Ganna. Die Seherin der
Chatten (desgl.), 1883. ‒ Ulfilas
(desgl.), 1884.

*Maurer, Joſeph,

geb. am 16.
Jan. 1853 in Aſparn a. d. Zaya in
Niederöſterreich, beſuchte von 1865
bis 1873 das Joſephſtädter Gymna-
ſium in Wien u. ſtudierte darauf an
der dortigen Univerſität vier Jahre
lang Theologie. Jm Jahre 1877 zum
Prieſter geweiht, wirkte er als Koope-
rator in Groß-Rußbach u. in Wien,
wurde 1884 Pfarrer zu Markthof an
der March in Niederöſterreich u. 1890
in Deutſch-Altenburg an der Donau.
Die hier befindliche uralte, vom König
Stephan dem Heiligen gegründete
Kirche, ſowie viele Reſte aus der
Quadenzeit und auch die Trümmer
der einſt dort beſtandenen Römer-
ſtadt Carnuntum gaben ſeinem For-
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Mau
ſchungseifer reichliche Nahrung. Er
wurde auch in den Ausſchuß des „Ver-
eins Carnuntum‟ berufen, der die
Ausgrabung dieſer hochintereſſanten
Stadt unternimmt. Eine Reihe topo-
graphiſcher und hiſtoriſcher Arbeiten
war die Folge ſeiner Forſchungen,
und als bedeutendſte gilt wohl ſein
Lebensbild des „Kardinal Graf Leo-
pold Kollonitſch, Primas v. Ungarn‟
(1887). Seit 1891 gab M. auch den
früher von Dr. Jariſch redigierten
„Jlluſtrierten kathol. Bolkskalender‟
heraus. Er ſtarb am 19. Novbr. 1894.

S:

Bruder Marcellin Ortner von
Kloſterneuburg (E.), 1883. ‒ Wieder
in Frieden (E.), 1888. ‒ Jeder iſt der
Schmied ſeines Glückes (E.), 1890. ‒
Getrennt und wiedergefunden (E.),
1891.

*Maurer, Joſeph Karl,

geb.
am 4. Oktbr 1834 zu Jnnsbruck, be-
ſuchte die Gymnaſien zu Jnnsbruck
und Salzburg und widmete ſich dann
an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt
dem Studium der Philoſophie, Phi-
lologie u. Naturwiſſenſchaften. Jm
Jahre 1865 wurde er als Lehrer an
der Realſchule in Schwaz im Unter-
inntale angeſtellt u. fand daſelbſt auch
Gelegenheit, als Sekretär des dorti-
gen liberalen Vereins auf politiſchem
Felde tätig zu ſein. Nachdem die er-
wähnte Anſtalt aufgelaſſen worden
war (1871), wurde M. zur Dispo-
ſition geſtellt. Die politiſchen Agita-
tionen ſeiner Gegner, die ſogar eine
Adreſſe an den Biſchof von Brixen in
Szene ſetzten, damit dieſer von der
Regierung die Entfernung M.s aus
dem Amte erwirkte, bewogen ihn,
Tirol zu verlaſſen und eine Profeſſur
an der Bürgerſchule zu Wels in Ober-
öſterreich anzunehmen. Dort wirkte
er bis zu ſeiner Quieszierung, Oſtern
1883, u. lebte er ſeitdem erſt in Linz
a. D., ſpäter in Brixlegg u. ſeit 1901
zu Hall in Tirol, wo er am 4. Novbr.
1902 ſtarb.

S:

Bertha (Ep. G.), 1871.
‒ Zwei Geſchichten aus den Bergen,

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[394/0398] Mau Mau Maurer, Ernſt, Pſeud. für Al- phonſe Levy; ſ. d.! Maurer, Friedrich Chriſtian, geb. am 26. Januar 1846 in Agnetheln (Siebenbürgen), beſuchte zunächſt die Ortsſchule, ſeit 1857 das Gymnaſium in Schäßburg und ſeit 1861 das in Hermannſtadt, an dem er 1863 die Maturitätsprüfung ablegte. Jm Ok- tober d. I. ging er nach Leipzig, wo er bei Hoffmann, Tuch und Brückner theologiſche und bei Wachsmuth und Wuttke hiſtoriſche Vorleſungen hörte. Ende März 1864 zog er nach Jena, wo er auch noch philoſophiſche Stu- dien aufnahm, im Herbſt 1865 nach Berlin u. zu Oſtern 1866 nach Heidel- berg. Bei Ausbruch des preußiſch- öſterr. Krieges kehrte er in die Hei- mat zurück, trat hier zunächſt in den Dienſt der Volksſchule in Agnetheln, wurde 1869 Lehrer am Unterreal- gymnaſium in S.-Reen, 1870 Lehrer am Gymnaſium in Schäßburg und übernahm 1874 die Direktion der neu zu errichtenden höheren Töchterſchule in Landau in der bayer. Pfalz. Hier ſtarb er am 26. November 1902. S: Harra (Eine germaniſche Trag.), 1883. ‒ Ganna. Die Seherin der Chatten (desgl.), 1883. ‒ Ulfilas (desgl.), 1884. *Maurer, Joſeph, geb. am 16. Jan. 1853 in Aſparn a. d. Zaya in Niederöſterreich, beſuchte von 1865 bis 1873 das Joſephſtädter Gymna- ſium in Wien u. ſtudierte darauf an der dortigen Univerſität vier Jahre lang Theologie. Jm Jahre 1877 zum Prieſter geweiht, wirkte er als Koope- rator in Groß-Rußbach u. in Wien, wurde 1884 Pfarrer zu Markthof an der March in Niederöſterreich u. 1890 in Deutſch-Altenburg an der Donau. Die hier befindliche uralte, vom König Stephan dem Heiligen gegründete Kirche, ſowie viele Reſte aus der Quadenzeit und auch die Trümmer der einſt dort beſtandenen Römer- ſtadt Carnuntum gaben ſeinem For- ſchungseifer reichliche Nahrung. Er wurde auch in den Ausſchuß des „Ver- eins Carnuntum‟ berufen, der die Ausgrabung dieſer hochintereſſanten Stadt unternimmt. Eine Reihe topo- graphiſcher und hiſtoriſcher Arbeiten war die Folge ſeiner Forſchungen, und als bedeutendſte gilt wohl ſein Lebensbild des „Kardinal Graf Leo- pold Kollonitſch, Primas v. Ungarn‟ (1887). Seit 1891 gab M. auch den früher von Dr. Jariſch redigierten „Jlluſtrierten kathol. Bolkskalender‟ heraus. Er ſtarb am 19. Novbr. 1894. S: Bruder Marcellin Ortner von Kloſterneuburg (E.), 1883. ‒ Wieder in Frieden (E.), 1888. ‒ Jeder iſt der Schmied ſeines Glückes (E.), 1890. ‒ Getrennt und wiedergefunden (E.), 1891. *Maurer, Joſeph Karl, geb. am 4. Oktbr 1834 zu Jnnsbruck, be- ſuchte die Gymnaſien zu Jnnsbruck und Salzburg und widmete ſich dann an der Univerſität ſeiner Vaterſtadt dem Studium der Philoſophie, Phi- lologie u. Naturwiſſenſchaften. Jm Jahre 1865 wurde er als Lehrer an der Realſchule in Schwaz im Unter- inntale angeſtellt u. fand daſelbſt auch Gelegenheit, als Sekretär des dorti- gen liberalen Vereins auf politiſchem Felde tätig zu ſein. Nachdem die er- wähnte Anſtalt aufgelaſſen worden war (1871), wurde M. zur Dispo- ſition geſtellt. Die politiſchen Agita- tionen ſeiner Gegner, die ſogar eine Adreſſe an den Biſchof von Brixen in Szene ſetzten, damit dieſer von der Regierung die Entfernung M.s aus dem Amte erwirkte, bewogen ihn, Tirol zu verlaſſen und eine Profeſſur an der Bürgerſchule zu Wels in Ober- öſterreich anzunehmen. Dort wirkte er bis zu ſeiner Quieszierung, Oſtern 1883, u. lebte er ſeitdem erſt in Linz a. D., ſpäter in Brixlegg u. ſeit 1901 zu Hall in Tirol, wo er am 4. Novbr. 1902 ſtarb. S: Bertha (Ep. G.), 1871. ‒ Zwei Geſchichten aus den Bergen, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/398>, abgerufen am 26.12.2024.