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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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lebte ihre weitere Kindheit bis zum
zehnten Jahre bei einer Großmutter.
Dann erhielt sie ihre Erziehung durch
eine Tante im Jnstitut Philippsburg
in Braubach am Rhein u. schloß ihre
Schulbildung im Stift Keppel (West-
falen) ab. Jm Septbr. 1896 trat sie
in die Redaktion der "Schweizer
Hauszeitung" in Basel ein u. erwarb
sich in der Herausgeberin u. Leiterin
der Zeitung, Frau Rosalie Wirz-
Baumann,
eine Freundin u. Mut-
ter für das Leben. Jm Jahre 1898
siedelte sie nach Bellinzona (Kt. Tes-
sin) über, wo sie noch einige Jahre
als Redaktrice der genannten Zeitung
wirkte, danach aber als freie Schrift-
stellerin lebte, bis sie 1908 ihren
Wohnsitz in Solothurn nahm.

S:


Junge Lieder u. Bilder, 1897. 2. A.
1898. - Hartwiga (Dram. Spiel),
1898. - Neue Lieder, 1900. - Claudine
(Ep.-lyr. D.), 1902. - Vom Alltag u.
Sonntag (Ge,), 1902. - Tessiner No-
vellen, 1906 (Jnhalt: Der Sindaco
von Sorengo. - Über die Brücke. -
Die Madonna von Sementina. - Der
Rächer. - Der Pfarrherr von Villa.) -
Die guten Willens sind (Tessiner R.),
1910.

*Matthey, Maria,

pseud. Mari-
anne Maidorf,
wurde am 19. Jan.
1871 in Barmen als die Tochter des
Fabrikbesitzers Emil Homberg ge-
boren und verlebte im Elternhause,
auf der "Gosenburg", inmitten einer
großen Geschwisterschar eine glückliche
Kindheit und Jugendzeit. Auch die
Schuljahre waren für sie eine frohe
Zeit, da ihr bei einer leichten Auf-
fassungsgabedas Lernen keine Schwie-
rigkeiten bereitete. Die zur Vollen-
dung der Erziehung und Ausbildung
im Kloster Marienwerth (Holland),
wohin die Franziskanerinnen von
Nonnenwerth bei Rolandseck sich zur
Zeit des Kulturkampfes begeben hat-
ten, verbrachten Jahre bilden die
schönsten Erinnerungen ihres Lebens.
Dort regten sich auch zum erstenmal
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die Dichterschwingen, aber erst mit
25 Jahren, nach sechsjähriger Ehe,
wurde ein langwieriges Krankenlager
die Veranlassung, daß diese Schwin-
gen den Flug wagten. Sie ersann
zunächst Kinder- und Jugendschriften,
die teils in Zeitschriften, teils im
Buchhandel erschienen, u. der Erfolg
veranlaßte sie dann 1907, die Töch-
terbibliothek "Wildrosenzeit" (Verl.
Benzinger & Co. in Einsiedeln) zu
gründen. Neuerdings hat sie dann
auch das Feld des Romans betreten.
Eine geschäftliche Krise erforderte im
Septbr. 1909 die Übersiedelung des
Gatten und seiner Familie von Bar-
men nach St. Gallen (Schweiz).

S:


Rudolfs Stiefmutter (E.), 1902. 2. A.
1905. - Der verhängnisvolle Stein-
wurf (E.), 1902. 2. A. 1905. - Freud
und Leid (E.), 1902. 3. A. 1907. -
Licht und Schatten (En.), 1904. -
Magdalenens Mission (E.), 1905. -
Ferientage an der Mosel (En.), 1905.
- Mutters Romreise, 1905. - Unter
schwerem Verdacht (E.), 1906. - Das
Künstlerkind (E.), 1907. - Lotty Frei-
berg (E.), 1908. - Nur ein Jahr!
(E.), 1908. - Die Hexe vom Triesner-
berg (E. aus Lichtensteins dunklen
Tagen), 1908. - Auf der Sonnenseite
des Lebens (E. für junge Mädchen),
1909. - Die Pflegekinder (desgl.),
1909. - Wege des Glücks (desgl.),
1910. - Schuld (R.), 1910.

*Matthias, Karl,

geboren am 18.
April 1838 in Danzig, besuchte die
Gymnasien in Danzig u. Schulpforta
und widmete sich der Landwirtschaft.
Nach Ableistung seines Militärjahres
ging er zur Bühne und sang als erster
Tenorist auf den Stadttheatern in
Graz, Elberfeld, Köln, Leipzig, Alten-
burg und Gera. Dann wurde er
Theaterdirektor, leitete die Jnstitute
zu Aachen, Köln, Pilsen und Eger u.
war danach in Magdeburg, Aachen u.
zuletzt in Berlin als Oberregisseur
tätig. Jm Jahr 1898 übernahm er die
Redaktion des "Veteran" u. die Ge-

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Mat
lebte ihre weitere Kindheit bis zum
zehnten Jahre bei einer Großmutter.
Dann erhielt ſie ihre Erziehung durch
eine Tante im Jnſtitut Philippsburg
in Braubach am Rhein u. ſchloß ihre
Schulbildung im Stift Keppel (Weſt-
falen) ab. Jm Septbr. 1896 trat ſie
in die Redaktion der „Schweizer
Hauszeitung‟ in Baſel ein u. erwarb
ſich in der Herausgeberin u. Leiterin
der Zeitung, Frau Roſalie Wirz-
Baumann,
eine Freundin u. Mut-
ter für das Leben. Jm Jahre 1898
ſiedelte ſie nach Bellinzona (Kt. Teſ-
ſin) über, wo ſie noch einige Jahre
als Redaktrice der genannten Zeitung
wirkte, danach aber als freie Schrift-
ſtellerin lebte, bis ſie 1908 ihren
Wohnſitz in Solothurn nahm.

S:


Junge Lieder u. Bilder, 1897. 2. A.
1898. ‒ Hartwiga (Dram. Spiel),
1898. ‒ Neue Lieder, 1900. ‒ Claudine
(Ep.-lyr. D.), 1902. ‒ Vom Alltag u.
Sonntag (Ge,), 1902. ‒ Teſſiner No-
vellen, 1906 (Jnhalt: Der Sindaco
von Sorengo. ‒ Über die Brücke. ‒
Die Madonna von Sementina. ‒ Der
Rächer. ‒ Der Pfarrherr von Villa.) ‒
Die guten Willens ſind (Teſſiner R.),
1910.

*Matthey, Maria,

pſeud. Mari-
anne Maidorf,
wurde am 19. Jan.
1871 in Barmen als die Tochter des
Fabrikbeſitzers Emil Homberg ge-
boren und verlebte im Elternhauſe,
auf der „Goſenburg‟, inmitten einer
großen Geſchwiſterſchar eine glückliche
Kindheit und Jugendzeit. Auch die
Schuljahre waren für ſie eine frohe
Zeit, da ihr bei einer leichten Auf-
faſſungsgabedas Lernen keine Schwie-
rigkeiten bereitete. Die zur Vollen-
dung der Erziehung und Ausbildung
im Kloſter Marienwerth (Holland),
wohin die Franziskanerinnen von
Nonnenwerth bei Rolandseck ſich zur
Zeit des Kulturkampfes begeben hat-
ten, verbrachten Jahre bilden die
ſchönſten Erinnerungen ihres Lebens.
Dort regten ſich auch zum erſtenmal
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die Dichterſchwingen, aber erſt mit
25 Jahren, nach ſechsjähriger Ehe,
wurde ein langwieriges Krankenlager
die Veranlaſſung, daß dieſe Schwin-
gen den Flug wagten. Sie erſann
zunächſt Kinder- und Jugendſchriften,
die teils in Zeitſchriften, teils im
Buchhandel erſchienen, u. der Erfolg
veranlaßte ſie dann 1907, die Töch-
terbibliothek „Wildroſenzeit‟ (Verl.
Benzinger & Co. in Einſiedeln) zu
gründen. Neuerdings hat ſie dann
auch das Feld des Romans betreten.
Eine geſchäftliche Kriſe erforderte im
Septbr. 1909 die Überſiedelung des
Gatten und ſeiner Familie von Bar-
men nach St. Gallen (Schweiz).

S:


Rudolfs Stiefmutter (E.), 1902. 2. A.
1905. ‒ Der verhängnisvolle Stein-
wurf (E.), 1902. 2. A. 1905. ‒ Freud
und Leid (E.), 1902. 3. A. 1907. ‒
Licht und Schatten (En.), 1904. ‒
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Ferientage an der Moſel (En.), 1905.
‒ Mutters Romreiſe, 1905. ‒ Unter
ſchwerem Verdacht (E.), 1906. ‒ Das
Künſtlerkind (E.), 1907. ‒ Lotty Frei-
berg (E.), 1908. ‒ Nur ein Jahr!
(E.), 1908. ‒ Die Hexe vom Triesner-
berg (E. aus Lichtenſteins dunklen
Tagen), 1908. ‒ Auf der Sonnenſeite
des Lebens (E. für junge Mädchen),
1909. ‒ Die Pflegekinder (desgl.),
1909. ‒ Wege des Glücks (desgl.),
1910. ‒ Schuld (R.), 1910.

*Matthias, Karl,

geboren am 18.
April 1838 in Danzig, beſuchte die
Gymnaſien in Danzig u. Schulpforta
und widmete ſich der Landwirtſchaft.
Nach Ableiſtung ſeines Militärjahres
ging er zur Bühne und ſang als erſter
Tenoriſt auf den Stadttheatern in
Graz, Elberfeld, Köln, Leipzig, Alten-
burg und Gera. Dann wurde er
Theaterdirektor, leitete die Jnſtitute
zu Aachen, Köln, Pilſen und Eger u.
war danach in Magdeburg, Aachen u.
zuletzt in Berlin als Oberregiſſeur
tätig. Jm Jahr 1898 übernahm er die
Redaktion des „Veteran‟ u. die Ge-

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[387/0391] Mat Mat lebte ihre weitere Kindheit bis zum zehnten Jahre bei einer Großmutter. Dann erhielt ſie ihre Erziehung durch eine Tante im Jnſtitut Philippsburg in Braubach am Rhein u. ſchloß ihre Schulbildung im Stift Keppel (Weſt- falen) ab. Jm Septbr. 1896 trat ſie in die Redaktion der „Schweizer Hauszeitung‟ in Baſel ein u. erwarb ſich in der Herausgeberin u. Leiterin der Zeitung, Frau Roſalie Wirz- Baumann, eine Freundin u. Mut- ter für das Leben. Jm Jahre 1898 ſiedelte ſie nach Bellinzona (Kt. Teſ- ſin) über, wo ſie noch einige Jahre als Redaktrice der genannten Zeitung wirkte, danach aber als freie Schrift- ſtellerin lebte, bis ſie 1908 ihren Wohnſitz in Solothurn nahm. S: Junge Lieder u. Bilder, 1897. 2. A. 1898. ‒ Hartwiga (Dram. Spiel), 1898. ‒ Neue Lieder, 1900. ‒ Claudine (Ep.-lyr. D.), 1902. ‒ Vom Alltag u. Sonntag (Ge,), 1902. ‒ Teſſiner No- vellen, 1906 (Jnhalt: Der Sindaco von Sorengo. ‒ Über die Brücke. ‒ Die Madonna von Sementina. ‒ Der Rächer. ‒ Der Pfarrherr von Villa.) ‒ Die guten Willens ſind (Teſſiner R.), 1910. *Matthey, Maria, pſeud. Mari- anne Maidorf, wurde am 19. Jan. 1871 in Barmen als die Tochter des Fabrikbeſitzers Emil Homberg ge- boren und verlebte im Elternhauſe, auf der „Goſenburg‟, inmitten einer großen Geſchwiſterſchar eine glückliche Kindheit und Jugendzeit. Auch die Schuljahre waren für ſie eine frohe Zeit, da ihr bei einer leichten Auf- faſſungsgabedas Lernen keine Schwie- rigkeiten bereitete. Die zur Vollen- dung der Erziehung und Ausbildung im Kloſter Marienwerth (Holland), wohin die Franziskanerinnen von Nonnenwerth bei Rolandseck ſich zur Zeit des Kulturkampfes begeben hat- ten, verbrachten Jahre bilden die ſchönſten Erinnerungen ihres Lebens. Dort regten ſich auch zum erſtenmal die Dichterſchwingen, aber erſt mit 25 Jahren, nach ſechsjähriger Ehe, wurde ein langwieriges Krankenlager die Veranlaſſung, daß dieſe Schwin- gen den Flug wagten. Sie erſann zunächſt Kinder- und Jugendſchriften, die teils in Zeitſchriften, teils im Buchhandel erſchienen, u. der Erfolg veranlaßte ſie dann 1907, die Töch- terbibliothek „Wildroſenzeit‟ (Verl. Benzinger & Co. in Einſiedeln) zu gründen. Neuerdings hat ſie dann auch das Feld des Romans betreten. Eine geſchäftliche Kriſe erforderte im Septbr. 1909 die Überſiedelung des Gatten und ſeiner Familie von Bar- men nach St. Gallen (Schweiz). S: Rudolfs Stiefmutter (E.), 1902. 2. A. 1905. ‒ Der verhängnisvolle Stein- wurf (E.), 1902. 2. A. 1905. ‒ Freud und Leid (E.), 1902. 3. A. 1907. ‒ Licht und Schatten (En.), 1904. ‒ Magdalenens Miſſion (E.), 1905. ‒ Ferientage an der Moſel (En.), 1905. ‒ Mutters Romreiſe, 1905. ‒ Unter ſchwerem Verdacht (E.), 1906. ‒ Das Künſtlerkind (E.), 1907. ‒ Lotty Frei- berg (E.), 1908. ‒ Nur ein Jahr! (E.), 1908. ‒ Die Hexe vom Triesner- berg (E. aus Lichtenſteins dunklen Tagen), 1908. ‒ Auf der Sonnenſeite des Lebens (E. für junge Mädchen), 1909. ‒ Die Pflegekinder (desgl.), 1909. ‒ Wege des Glücks (desgl.), 1910. ‒ Schuld (R.), 1910. *Matthias, Karl, geboren am 18. April 1838 in Danzig, beſuchte die Gymnaſien in Danzig u. Schulpforta und widmete ſich der Landwirtſchaft. Nach Ableiſtung ſeines Militärjahres ging er zur Bühne und ſang als erſter Tenoriſt auf den Stadttheatern in Graz, Elberfeld, Köln, Leipzig, Alten- burg und Gera. Dann wurde er Theaterdirektor, leitete die Jnſtitute zu Aachen, Köln, Pilſen und Eger u. war danach in Magdeburg, Aachen u. zuletzt in Berlin als Oberregiſſeur tätig. Jm Jahr 1898 übernahm er die Redaktion des „Veteran‟ u. die Ge- * 25*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/391>, abgerufen am 30.12.2024.