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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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tristik). Als schönwissenschaftlicher
Schriftsteller pflegte er zunächst das
dramatische Gebiet, wandte sich aber
in den letzten zehn Jahren dem Ro-
man zu und hat damit glänzende Er-
folge erzielt, da seine Romane mehr-
fach in fremde Sprachen übersetzt
wurden. L. lebt in Groß-Lichterfelde
bei Berlin.

S:

Abwärts (Schsp.),
1895. - Eine Mutter (Schsp.), 1895.
- Die fünfte Schwadron (Lsp.), 1896.
- Gegen den Strom (Schsp.), 1897. -
Lieder des Glücks (Ge.), 1897. - Her-
zogin Agnes (Dr.), 1898. - Orlow
(Schausp.), 1899. - Um Nichts (R.),
1903. 3. A. 1907. - Um Nichts (Fa-
miliendrama), 1906. - Jm Blüten-
schnee (Lr. des Glücks), 1906. 3. A.
1909. - Arme kleine Eva! (R.), 1907.
20. T. 1909. - Eine dumme Geschichte
(Humor. R.), 1908. - Graf Cohn (R.),
1.-10. T. 1909. - Jch hab' dich lieb!
(R.), 1.-13. T. 1910. - Du bist mein!
(R.), 1911. - Blondes Gift (R.), 1912.

Langenschwarz, Maximilian
Leopold,

pseud. N. Z. Charles-
wang
und Jakob Zwangsohn,
wurde 1801 zu Rödelheim bei Frank-
furt a. M. von unbemittelten jüdischen
Eltern geboren. Da er in seiner Kind-
heit viel versprechende Anlagen zeigte,
nahmen sich seiner mehrere edelden-
kende Männer seines Geburtsortes
tätig an, und so besuchte er mit ihrer
Unterstützung die Gymnasien zu Darm-
stadt u. Frankfurt. Später verscherzte
er sich indessen die Gunst seiner Wohl-
täter und geriet dadurch in mißliche
Verhältnisse. Er verließ deshalb seine
Heimat, soll dann bei mehreren wan-
dernden Truppen engagiert gewesen
und in Wien zur katholischen Kirche
übergetreten sein. Jm Jahre 1830
trat er plötzlich zu München u. später-
hin auch in den meisten größeren
Städten Deutschlands als Deklamator
und Jmprovisator auf, bereiste auch
als solcher England, Frankreich und
Rußland und erntete überall durch
seine glücklichen, in gewandter Form
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ausgesprochenen Gedanken reichen
Beifall. Seit 1842 lebte er unter dem
Namen Langenschwarz-Rubini
als Wasserdoktor in Paris, kehrte
1848 nach Deutschland zurück und soll
in den fünfziger Jahren gestorben
sein.

S:

Arnoldo, (Ep. G.), 1829. -
Die Fahrt ins Jnnere (G.), 1830. -
Der Hofnarr (G.); II, 1831; III, 1832.
- Satirische Brille für alle Nasen.
Zeitschrift, 1830 - Die Weiber u. die
Badereisen (Jmprovisation), 1835. -
Das tote Parlament (G.), 1835. - Die
Männer und die Badereisen, 1836. -
Bergerliche Haamlichkeite aus der Um-
gegend (Mundartl.); 4 Hefte, 1839-41.
- Die europäischen Lieder, 1839. Neue
Ausgabe u. d. T.: Poetische Bilder,
1841. - Die berühmtesten Calem-
bourgs u. Witzmomente, 1841. - Die
Gutenberg-Schwärmerei unserer
Tage, 1841. - Die Malitiosa, 1841. -
Schneider Kitz. Das Buch des Jahr-
hunderts; IV, 1842.

Langensiepen, Clara Johanna,


bekannter unter ihrem früheren
Frauennamen Clara Förstner,
wurde am 30. August 1850 als die
Tochter des Lehrers Müller zu Kro-
sigk im Saalkreise (Provinz Sachsen)
geboren und erhielt ihren Unterricht
durch den Pastor Otto daselbst und
durch dessen ältesten Sohn, der ihr
auch in der Folge ein brüderlicher
Freund geblieben ist. Später kam sie
nach Wettin, wohin ihr Vater als
Bürgermeister gewählt worden war,
und begann hier ihre schriftstellerische
Tätigkeit, die sie auch nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Rendanten der
Stadtsparkasse in Quedlinburg, Först-
ner, fortsetzte. Nach dem Tode des
Gatten und dem Verlust ihrer Kinder
siedelte sie 1892 nach Elberfeld und
1895 nach Wülfrath in der Rheinprov.
über. Nach ihrer Wiedervermählung
(1898) wohnte sie erst in Höntrop
(Westfalen) und seit mehreren Jahren
auf der Zeche Engelsburg bei Weitmar
(Westfalen). Hier verlor sie am 20. Sep-

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triſtik). Als ſchönwiſſenſchaftlicher
Schriftſteller pflegte er zunächſt das
dramatiſche Gebiet, wandte ſich aber
in den letzten zehn Jahren dem Ro-
man zu und hat damit glänzende Er-
folge erzielt, da ſeine Romane mehr-
fach in fremde Sprachen überſetzt
wurden. L. lebt in Groß-Lichterfelde
bei Berlin.

S:

Abwärts (Schſp.),
1895. ‒ Eine Mutter (Schſp.), 1895.
‒ Die fünfte Schwadron (Lſp.), 1896.
‒ Gegen den Strom (Schſp.), 1897. ‒
Lieder des Glücks (Ge.), 1897. ‒ Her-
zogin Agnes (Dr.), 1898. ‒ Orlow
(Schauſp.), 1899. ‒ Um Nichts (R.),
1903. 3. A. 1907. ‒ Um Nichts (Fa-
miliendrama), 1906. ‒ Jm Blüten-
ſchnee (Lr. des Glücks), 1906. 3. A.
1909. ‒ Arme kleine Eva! (R.), 1907.
20. T. 1909. ‒ Eine dumme Geſchichte
(Humor. R.), 1908. ‒ Graf Cohn (R.),
1.‒10. T. 1909. ‒ Jch hab’ dich lieb!
(R.), 1.‒13. T. 1910. ‒ Du biſt mein!
(R.), 1911. ‒ Blondes Gift (R.), 1912.

Langenſchwarz, Maximilian
Leopold,

pſeud. N. Z. Charles-
wang
und Jakob Zwangſohn,
wurde 1801 zu Rödelheim bei Frank-
furt a. M. von unbemittelten jüdiſchen
Eltern geboren. Da er in ſeiner Kind-
heit viel verſprechende Anlagen zeigte,
nahmen ſich ſeiner mehrere edelden-
kende Männer ſeines Geburtsortes
tätig an, und ſo beſuchte er mit ihrer
Unterſtützung die Gymnaſien zu Darm-
ſtadt u. Frankfurt. Später verſcherzte
er ſich indeſſen die Gunſt ſeiner Wohl-
täter und geriet dadurch in mißliche
Verhältniſſe. Er verließ deshalb ſeine
Heimat, ſoll dann bei mehreren wan-
dernden Truppen engagiert geweſen
und in Wien zur katholiſchen Kirche
übergetreten ſein. Jm Jahre 1830
trat er plötzlich zu München u. ſpäter-
hin auch in den meiſten größeren
Städten Deutſchlands als Deklamator
und Jmproviſator auf, bereiſte auch
als ſolcher England, Frankreich und
Rußland und erntete überall durch
ſeine glücklichen, in gewandter Form
[Spaltenumbruch]

Lan
ausgeſprochenen Gedanken reichen
Beifall. Seit 1842 lebte er unter dem
Namen Langenſchwarz-Rubini
als Waſſerdoktor in Paris, kehrte
1848 nach Deutſchland zurück und ſoll
in den fünfziger Jahren geſtorben
ſein.

S:

Arnoldo, (Ep. G.), 1829. ‒
Die Fahrt ins Jnnere (G.), 1830. ‒
Der Hofnarr (G.); II, 1831; III, 1832.
‒ Satiriſche Brille für alle Naſen.
Zeitſchrift, 1830 ‒ Die Weiber u. die
Badereiſen (Jmproviſation), 1835. ‒
Das tote Parlament (G.), 1835. ‒ Die
Männer und die Badereiſen, 1836. ‒
Bergerliche Haamlichkeite aus der Um-
gegend (Mundartl.); 4 Hefte, 1839‒41.
‒ Die europäiſchen Lieder, 1839. Neue
Ausgabe u. d. T.: Poetiſche Bilder,
1841. ‒ Die berühmteſten Calem-
bourgs u. Witzmomente, 1841. ‒ Die
Gutenberg-Schwärmerei unſerer
Tage, 1841. ‒ Die Malitioſa, 1841. ‒
Schneider Kitz. Das Buch des Jahr-
hunderts; IV, 1842.

Langenſiepen, Clara Johanna,


bekannter unter ihrem früheren
Frauennamen Clara Förſtner,
wurde am 30. Auguſt 1850 als die
Tochter des Lehrers Müller zu Kro-
ſigk im Saalkreiſe (Provinz Sachſen)
geboren und erhielt ihren Unterricht
durch den Paſtor Otto daſelbſt und
durch deſſen älteſten Sohn, der ihr
auch in der Folge ein brüderlicher
Freund geblieben iſt. Später kam ſie
nach Wettin, wohin ihr Vater als
Bürgermeiſter gewählt worden war,
und begann hier ihre ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit, die ſie auch nach ihrer Ver-
heiratung mit dem Rendanten der
Stadtſparkaſſe in Quedlinburg, Förſt-
ner, fortſetzte. Nach dem Tode des
Gatten und dem Verluſt ihrer Kinder
ſiedelte ſie 1892 nach Elberfeld und
1895 nach Wülfrath in der Rheinprov.
über. Nach ihrer Wiedervermählung
(1898) wohnte ſie erſt in Höntrop
(Weſtfalen) und ſeit mehreren Jahren
auf der Zeche Engelsburg bei Weitmar
(Weſtfalen). Hier verlor ſie am 20. Sep-

*
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[182/0186] Lan Lan triſtik). Als ſchönwiſſenſchaftlicher Schriftſteller pflegte er zunächſt das dramatiſche Gebiet, wandte ſich aber in den letzten zehn Jahren dem Ro- man zu und hat damit glänzende Er- folge erzielt, da ſeine Romane mehr- fach in fremde Sprachen überſetzt wurden. L. lebt in Groß-Lichterfelde bei Berlin. S: Abwärts (Schſp.), 1895. ‒ Eine Mutter (Schſp.), 1895. ‒ Die fünfte Schwadron (Lſp.), 1896. ‒ Gegen den Strom (Schſp.), 1897. ‒ Lieder des Glücks (Ge.), 1897. ‒ Her- zogin Agnes (Dr.), 1898. ‒ Orlow (Schauſp.), 1899. ‒ Um Nichts (R.), 1903. 3. A. 1907. ‒ Um Nichts (Fa- miliendrama), 1906. ‒ Jm Blüten- ſchnee (Lr. des Glücks), 1906. 3. A. 1909. ‒ Arme kleine Eva! (R.), 1907. 20. T. 1909. ‒ Eine dumme Geſchichte (Humor. R.), 1908. ‒ Graf Cohn (R.), 1.‒10. T. 1909. ‒ Jch hab’ dich lieb! (R.), 1.‒13. T. 1910. ‒ Du biſt mein! (R.), 1911. ‒ Blondes Gift (R.), 1912. Langenſchwarz, Maximilian Leopold, pſeud. N. Z. Charles- wang und Jakob Zwangſohn, wurde 1801 zu Rödelheim bei Frank- furt a. M. von unbemittelten jüdiſchen Eltern geboren. Da er in ſeiner Kind- heit viel verſprechende Anlagen zeigte, nahmen ſich ſeiner mehrere edelden- kende Männer ſeines Geburtsortes tätig an, und ſo beſuchte er mit ihrer Unterſtützung die Gymnaſien zu Darm- ſtadt u. Frankfurt. Später verſcherzte er ſich indeſſen die Gunſt ſeiner Wohl- täter und geriet dadurch in mißliche Verhältniſſe. Er verließ deshalb ſeine Heimat, ſoll dann bei mehreren wan- dernden Truppen engagiert geweſen und in Wien zur katholiſchen Kirche übergetreten ſein. Jm Jahre 1830 trat er plötzlich zu München u. ſpäter- hin auch in den meiſten größeren Städten Deutſchlands als Deklamator und Jmproviſator auf, bereiſte auch als ſolcher England, Frankreich und Rußland und erntete überall durch ſeine glücklichen, in gewandter Form ausgeſprochenen Gedanken reichen Beifall. Seit 1842 lebte er unter dem Namen Langenſchwarz-Rubini als Waſſerdoktor in Paris, kehrte 1848 nach Deutſchland zurück und ſoll in den fünfziger Jahren geſtorben ſein. S: Arnoldo, (Ep. G.), 1829. ‒ Die Fahrt ins Jnnere (G.), 1830. ‒ Der Hofnarr (G.); II, 1831; III, 1832. ‒ Satiriſche Brille für alle Naſen. Zeitſchrift, 1830 ‒ Die Weiber u. die Badereiſen (Jmproviſation), 1835. ‒ Das tote Parlament (G.), 1835. ‒ Die Männer und die Badereiſen, 1836. ‒ Bergerliche Haamlichkeite aus der Um- gegend (Mundartl.); 4 Hefte, 1839‒41. ‒ Die europäiſchen Lieder, 1839. Neue Ausgabe u. d. T.: Poetiſche Bilder, 1841. ‒ Die berühmteſten Calem- bourgs u. Witzmomente, 1841. ‒ Die Gutenberg-Schwärmerei unſerer Tage, 1841. ‒ Die Malitioſa, 1841. ‒ Schneider Kitz. Das Buch des Jahr- hunderts; IV, 1842. Langenſiepen, Clara Johanna, bekannter unter ihrem früheren Frauennamen Clara Förſtner, wurde am 30. Auguſt 1850 als die Tochter des Lehrers Müller zu Kro- ſigk im Saalkreiſe (Provinz Sachſen) geboren und erhielt ihren Unterricht durch den Paſtor Otto daſelbſt und durch deſſen älteſten Sohn, der ihr auch in der Folge ein brüderlicher Freund geblieben iſt. Später kam ſie nach Wettin, wohin ihr Vater als Bürgermeiſter gewählt worden war, und begann hier ihre ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, die ſie auch nach ihrer Ver- heiratung mit dem Rendanten der Stadtſparkaſſe in Quedlinburg, Förſt- ner, fortſetzte. Nach dem Tode des Gatten und dem Verluſt ihrer Kinder ſiedelte ſie 1892 nach Elberfeld und 1895 nach Wülfrath in der Rheinprov. über. Nach ihrer Wiedervermählung (1898) wohnte ſie erſt in Höntrop (Weſtfalen) und ſeit mehreren Jahren auf der Zeche Engelsburg bei Weitmar (Weſtfalen). Hier verlor ſie am 20. Sep- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/186>, abgerufen am 26.11.2024.