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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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seiner zehn unerwachsenen Geschwister
seine Kräfte mit einsetzen. Er wurde
Fabrikarbeiter, arbeitete in Puddel-
und Schweißöfen und erlernte die
Schlosserei, das Schmiedehandwerk,
die Eisendreherei. Jm Jahre 1870
machte er freiwillig im 7. westfäl.
Jnf.-Reg. Nr. 56 den Feldzug gegen
Frankreich mit, wurde in der Schlacht
bei Mars la Tour durch zwei Schüsse
durch den Fuß und einen Bajonnett-
stich in den Rücken schwer verwundet
und mußte deshalb Jahre lang an
Krücken gehen. Jn dieser Zeit schrieb
er sein "Von hinten verwundet", eine
humoristisch-satirische Jnschutznahme
derjenigen, die, wie er, bei der Reti-
rade verwundet wurden. Nach seiner
Wiederherstellung war er nacheinan-
der Eisenbahn-, Gerichts-, Polizei-
beamter, Kaufmann und ging 1878
zum Versicherungswesen über. 1888
wurde er zum ersten Direktor einer
Versicherungsgesellschaft in Halle a. S.
gewählt, welche Stellung er heute
noch bekleidet. Jm Jahre 1894 grün-
dete Lange die Krieger-Zeitschrift
"Der Veteran", die er bis 1899 leitete.
Zum 150. Geburtstage des Kompo-
nisten Johann Friedrich Reicherdt
schrieb er nach neuen von ihm er-
schlossenen Quellen dessen "Lebens-
bild" (1902) und wurde auf seinen
Aufruf dem Komponisten an Stelle
des eingefallenen Denkmals zu Gie-
bichenstein ein neues errichtet.

S:

Der
Salzgraf (Schsp.), 1900. - Ludwig
der Springer (Schsp. m. Ges.), 1902.

*Lange, Max Ferdinand,

geb. am
2. Septbr. 1874 in Breslau als der
Sohn eines geachteten Kaufmanns,
besuchte daselbst die evangel. Bürger-
schule, danach die königl. Oberreal-
schule und widmete sich dann dem
Berufe eines Kaufmanns. Seit der
frühesten Jugend mit schönwissen-
schaftlichen Studien beschäftigt, lebt
er in seiner Vaterstadt und widmet
sich in seinen Mußestunden der Lite-
ratur und Musik.

S:

Knospen und
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Lan
Blüten (Ge.), 1899. - Festklänge
(Dn.), 1900. - Des schwarzen Aares
Ruhm und Ehre (Antholog. histor.
Ge.), 1901.

*Lange, Wilhelm,

psd. Wilhelm
Eichbaum-Lange,
wurde am 28.
April 1875 in Hamburg als der Sohn
eines Rentners (früheren Schiffsbau-
meisters) geboren, besuchte seit 1884
das dortige Wilhelms-Gymnasium u.
verließ dasselbe 1892 aus der Ober-
sekunda, um Bildhauer zu werden.
Zwei Jahre lang war er als Bild-
hauer Schüler der Kunstgewerbeschule
in Hamburg, von Ostern 1894 bis
zum Beginn des Jahres 1897 Stu-
dierender der Hochschule für die bil-
denden Künste in Berlin, an der er
bald zur Malerei überging und schon
1896 den Preis für Aktzeichnen er-
hielt. Das Jahr 1897 verlebte er in
Hamburg, und hier entschloß er sich,
aus Jnteresse für philosophische und
naturwissenschaftliche Studien den
Beruf als Künstler aufzugeben. Er
bezog darum Ostern 1898 wiederum
das Wilhelms-Gymnasium, machte
nach einem Jahre das Abiturienten-
examen und studierte nun in Berlin
und München Philosophie u. Medizin.
Jm April 1904 erhielt er die Appro-
bation als Arzt, im Mai d. J. die
Doktorwürde, war dann in der Hertz-
schen Anstalt in Bonn als Psychiater
tätig und ließ sich 1905 als praktischer
Arzt in Hamburg-Uhlenhorst nieder.
Jm Jahre 1909 siedelte er nach Ber-
lin über, und lebt er jetzt als Sekun-
dararzt in Lichtenrade bei Berlin.

S:

Greift nur hinein! (Nn.), 1901. -
Und wo ihr's packt! (Nn.), 1901. -
Leise! (Prosa-Skizzen), 1905. - Bran-
dung (Dr.), 1909. - Ferne Fahrt
(Reisebilder a. Brasilien u. Ostasien),
1909. - Zum Löwen (Dr.), 1910.

Langen, Heinrich,

wurde am 21.
März 1839 in Köln a. Rhein geboren,
besuchte das Marzellen-Gymnasium
daselbst und studierte in Bonn Philo-
sophie u. Theologie. Nachdem er sich

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Lan
ſeiner zehn unerwachſenen Geſchwiſter
ſeine Kräfte mit einſetzen. Er wurde
Fabrikarbeiter, arbeitete in Puddel-
und Schweißöfen und erlernte die
Schloſſerei, das Schmiedehandwerk,
die Eiſendreherei. Jm Jahre 1870
machte er freiwillig im 7. weſtfäl.
Jnf.-Reg. Nr. 56 den Feldzug gegen
Frankreich mit, wurde in der Schlacht
bei Mars la Tour durch zwei Schüſſe
durch den Fuß und einen Bajonnett-
ſtich in den Rücken ſchwer verwundet
und mußte deshalb Jahre lang an
Krücken gehen. Jn dieſer Zeit ſchrieb
er ſein „Von hinten verwundet‟, eine
humoriſtiſch-ſatiriſche Jnſchutznahme
derjenigen, die, wie er, bei der Reti-
rade verwundet wurden. Nach ſeiner
Wiederherſtellung war er nacheinan-
der Eiſenbahn-, Gerichts-, Polizei-
beamter, Kaufmann und ging 1878
zum Verſicherungsweſen über. 1888
wurde er zum erſten Direktor einer
Verſicherungsgeſellſchaft in Halle a. S.
gewählt, welche Stellung er heute
noch bekleidet. Jm Jahre 1894 grün-
dete Lange die Krieger-Zeitſchrift
„Der Veteran‟, die er bis 1899 leitete.
Zum 150. Geburtstage des Kompo-
niſten Johann Friedrich Reicherdt
ſchrieb er nach neuen von ihm er-
ſchloſſenen Quellen deſſen „Lebens-
bild‟ (1902) und wurde auf ſeinen
Aufruf dem Komponiſten an Stelle
des eingefallenen Denkmals zu Gie-
bichenſtein ein neues errichtet.

S:

Der
Salzgraf (Schſp.), 1900. ‒ Ludwig
der Springer (Schſp. m. Geſ.), 1902.

*Lange, Max Ferdinand,

geb. am
2. Septbr. 1874 in Breslau als der
Sohn eines geachteten Kaufmanns,
beſuchte daſelbſt die evangel. Bürger-
ſchule, danach die königl. Oberreal-
ſchule und widmete ſich dann dem
Berufe eines Kaufmanns. Seit der
früheſten Jugend mit ſchönwiſſen-
ſchaftlichen Studien beſchäftigt, lebt
er in ſeiner Vaterſtadt und widmet
ſich in ſeinen Mußeſtunden der Lite-
ratur und Muſik.

S:

Knoſpen und
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Lan
Blüten (Ge.), 1899. ‒ Feſtklänge
(Dn.), 1900. ‒ Des ſchwarzen Aares
Ruhm und Ehre (Antholog. hiſtor.
Ge.), 1901.

*Lange, Wilhelm,

pſd. Wilhelm
Eichbaum-Lange,
wurde am 28.
April 1875 in Hamburg als der Sohn
eines Rentners (früheren Schiffsbau-
meiſters) geboren, beſuchte ſeit 1884
das dortige Wilhelms-Gymnaſium u.
verließ dasſelbe 1892 aus der Ober-
ſekunda, um Bildhauer zu werden.
Zwei Jahre lang war er als Bild-
hauer Schüler der Kunſtgewerbeſchule
in Hamburg, von Oſtern 1894 bis
zum Beginn des Jahres 1897 Stu-
dierender der Hochſchule für die bil-
denden Künſte in Berlin, an der er
bald zur Malerei überging und ſchon
1896 den Preis für Aktzeichnen er-
hielt. Das Jahr 1897 verlebte er in
Hamburg, und hier entſchloß er ſich,
aus Jntereſſe für philoſophiſche und
naturwiſſenſchaftliche Studien den
Beruf als Künſtler aufzugeben. Er
bezog darum Oſtern 1898 wiederum
das Wilhelms-Gymnaſium, machte
nach einem Jahre das Abiturienten-
examen und ſtudierte nun in Berlin
und München Philoſophie u. Medizin.
Jm April 1904 erhielt er die Appro-
bation als Arzt, im Mai d. J. die
Doktorwürde, war dann in der Hertz-
ſchen Anſtalt in Bonn als Pſychiater
tätig und ließ ſich 1905 als praktiſcher
Arzt in Hamburg-Uhlenhorſt nieder.
Jm Jahre 1909 ſiedelte er nach Ber-
lin über, und lebt er jetzt als Sekun-
dararzt in Lichtenrade bei Berlin.

S:

Greift nur hinein! (Nn.), 1901. ‒
Und wo ihr’s packt! (Nn.), 1901. ‒
Leiſe! (Proſa-Skizzen), 1905. ‒ Bran-
dung (Dr.), 1909. ‒ Ferne Fahrt
(Reiſebilder a. Braſilien u. Oſtaſien),
1909. ‒ Zum Löwen (Dr.), 1910.

Langen, Heinrich,

wurde am 21.
März 1839 in Köln a. Rhein geboren,
beſuchte das Marzellen-Gymnaſium
daſelbſt und ſtudierte in Bonn Philo-
ſophie u. Theologie. Nachdem er ſich

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[180/0184] Lan Lan ſeiner zehn unerwachſenen Geſchwiſter ſeine Kräfte mit einſetzen. Er wurde Fabrikarbeiter, arbeitete in Puddel- und Schweißöfen und erlernte die Schloſſerei, das Schmiedehandwerk, die Eiſendreherei. Jm Jahre 1870 machte er freiwillig im 7. weſtfäl. Jnf.-Reg. Nr. 56 den Feldzug gegen Frankreich mit, wurde in der Schlacht bei Mars la Tour durch zwei Schüſſe durch den Fuß und einen Bajonnett- ſtich in den Rücken ſchwer verwundet und mußte deshalb Jahre lang an Krücken gehen. Jn dieſer Zeit ſchrieb er ſein „Von hinten verwundet‟, eine humoriſtiſch-ſatiriſche Jnſchutznahme derjenigen, die, wie er, bei der Reti- rade verwundet wurden. Nach ſeiner Wiederherſtellung war er nacheinan- der Eiſenbahn-, Gerichts-, Polizei- beamter, Kaufmann und ging 1878 zum Verſicherungsweſen über. 1888 wurde er zum erſten Direktor einer Verſicherungsgeſellſchaft in Halle a. S. gewählt, welche Stellung er heute noch bekleidet. Jm Jahre 1894 grün- dete Lange die Krieger-Zeitſchrift „Der Veteran‟, die er bis 1899 leitete. Zum 150. Geburtstage des Kompo- niſten Johann Friedrich Reicherdt ſchrieb er nach neuen von ihm er- ſchloſſenen Quellen deſſen „Lebens- bild‟ (1902) und wurde auf ſeinen Aufruf dem Komponiſten an Stelle des eingefallenen Denkmals zu Gie- bichenſtein ein neues errichtet. S: Der Salzgraf (Schſp.), 1900. ‒ Ludwig der Springer (Schſp. m. Geſ.), 1902. *Lange, Max Ferdinand, geb. am 2. Septbr. 1874 in Breslau als der Sohn eines geachteten Kaufmanns, beſuchte daſelbſt die evangel. Bürger- ſchule, danach die königl. Oberreal- ſchule und widmete ſich dann dem Berufe eines Kaufmanns. Seit der früheſten Jugend mit ſchönwiſſen- ſchaftlichen Studien beſchäftigt, lebt er in ſeiner Vaterſtadt und widmet ſich in ſeinen Mußeſtunden der Lite- ratur und Muſik. S: Knoſpen und Blüten (Ge.), 1899. ‒ Feſtklänge (Dn.), 1900. ‒ Des ſchwarzen Aares Ruhm und Ehre (Antholog. hiſtor. Ge.), 1901. *Lange, Wilhelm, pſd. Wilhelm Eichbaum-Lange, wurde am 28. April 1875 in Hamburg als der Sohn eines Rentners (früheren Schiffsbau- meiſters) geboren, beſuchte ſeit 1884 das dortige Wilhelms-Gymnaſium u. verließ dasſelbe 1892 aus der Ober- ſekunda, um Bildhauer zu werden. Zwei Jahre lang war er als Bild- hauer Schüler der Kunſtgewerbeſchule in Hamburg, von Oſtern 1894 bis zum Beginn des Jahres 1897 Stu- dierender der Hochſchule für die bil- denden Künſte in Berlin, an der er bald zur Malerei überging und ſchon 1896 den Preis für Aktzeichnen er- hielt. Das Jahr 1897 verlebte er in Hamburg, und hier entſchloß er ſich, aus Jntereſſe für philoſophiſche und naturwiſſenſchaftliche Studien den Beruf als Künſtler aufzugeben. Er bezog darum Oſtern 1898 wiederum das Wilhelms-Gymnaſium, machte nach einem Jahre das Abiturienten- examen und ſtudierte nun in Berlin und München Philoſophie u. Medizin. Jm April 1904 erhielt er die Appro- bation als Arzt, im Mai d. J. die Doktorwürde, war dann in der Hertz- ſchen Anſtalt in Bonn als Pſychiater tätig und ließ ſich 1905 als praktiſcher Arzt in Hamburg-Uhlenhorſt nieder. Jm Jahre 1909 ſiedelte er nach Ber- lin über, und lebt er jetzt als Sekun- dararzt in Lichtenrade bei Berlin. S: Greift nur hinein! (Nn.), 1901. ‒ Und wo ihr’s packt! (Nn.), 1901. ‒ Leiſe! (Proſa-Skizzen), 1905. ‒ Bran- dung (Dr.), 1909. ‒ Ferne Fahrt (Reiſebilder a. Braſilien u. Oſtaſien), 1909. ‒ Zum Löwen (Dr.), 1910. Langen, Heinrich, wurde am 21. März 1839 in Köln a. Rhein geboren, beſuchte das Marzellen-Gymnaſium daſelbſt und ſtudierte in Bonn Philo- ſophie u. Theologie. Nachdem er ſich *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/184>, abgerufen am 26.11.2024.