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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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suchte bis 1895 das Friedrichs Wer-
dersche Gymnasium u. studierte dar-
auf die Rechte. Nachdem er sich in
Greifswald den Grad eines Dr. jur.
erworben, studierte er noch Literatur-
und Kunstgeschichte und übernahm
1906 die Verlagsanstalt Marquart
& Co. in Berlin. Jm Jahre 1907 be-
gründete er mit mehreren Schriftstel-
lern die Zeitschrift "Morgen", die
1909 mit der Zeitschrift "Nord und
Süd" verschmolzen ward.

S:

Wie
Hilde Simon mit Gott u. dem Teufel
kämpfte (R. e. Berlinerin), 1910. 5. A.
1911.

Landsberger, Heinrich,

s. Hein-
rich Lee!

Landsberger, Hugo,

siehe Hans
Land!

Landsman, C. F.,

Pseudon. für
Eugen Fallot; s. d.!

*Landsteiner, Karl Boromäus,


pseud. Arthur Landerstein, wur-
de am 30. Aug. 1835 zu Stoizendorf
bei Eggenburg in Niederösterreich ge-
boren. Sein Vater war daselbst stifts-
herrlicher Verwalter. 4 Jahre später
zog die Familie nach Klosterneuburg,
wo der Vater in den unmittelbaren
Dienst des Stiftes trat. Hier empfing
der Sohn in der vom Stifte unter-
haltenen Hauptschule seinen ersten
Unterricht, der dann in der Haupt-
schule der Piaristen zu Wien und seit
1847 im Benediktinerstift Melk fort-
gesetzt wurde. Jm Septbr. 1854 trat
er, begeistert von dem Gedanken, geist-
licher Lehrer und Erzieher der Jugend
zu werden, in das Piaristenkollegium
zu Wien ein, begann nun seine theo-
logischen Studien und legte am 25.
März 1857 die Ordensgelübde ab. Jm
darauffolgenden Schuljahre erhielt er
nach den Gepflogenheiten seines Or-
dens die Weisung, erst nach Freistadt
in Oberösterreich, dann nach Horn als
Lehrer der dritten Hauptschulklasse zu
gehen; bald darauf kam er als Er-
zieher in das gräflich Löwenburgsche
Konvikt nach Wien und setzte nun hier
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Lan
seine Studien an der philosophischen
Fakultät der Universität unter den
Professoren Aschbach, Jäger, Simony,
Zimmermann, Pfeiffer und anderen
mit einigen Unterbrechungen fort, so
daß er im ganzen auf sieben Studien-
jahre verweisen konnte. Zwischendurch
wirkte er seit dem Oktober 1859 als
provisorischer Lehrer der deutschen
Sprache und Literatur am Joseph-
städter Gymnasium in Wien; 1860
erhielt er die Priesterweihe und 1864
ward er an das Gymnasium in Krems
versetzt, wo er, nachdem er im Febr.
1865 die Staatsprüfungen mit Aus-
zeichnung abgelegt hatte, das Diplom
eines wirklichen Professors erhielt.
Jm Herbste 1869 wurde er in gleicher
Eigenschaft an das Josephstädter
Gymnasium in Wien zurückversetzt.
Hier ward er 1876 zum Mitgliede des
Gemeinderats der Stadt erwählt und
war er zehn Jahre lang in demselben
teils als Schriftführer, teils als Be-
zirksschulrat tätig. Ein besonderes
Jnteresse wandte er auch dem Wiener
Tierschutzverein zu, redigierte dessen
Organ "Der Tierfreund" und stand
ihm erst als Vizepräsident und seit
1882 als Präsident vor. Jm Jahre
1881 wurde er zum Konsistorialrat
von St. Stephan in Wien, zum Schul-
referenten und Landesschulrat und
1883 zum Ehrendomherrn von St.
Stephan ernannt. Jm Jahre 1886 be-
rief ihn die Fürstin Dietrichstein zum
infulierten Propst von Nikolsburg in
Mähren, u. gleichzeitig erhielt er seine
Ernennung zum mährischen Landes-
schulprälaten, während ihn Papst Leo
XIII. 1900 zum päpstlichen Hausprä-
laten ernannte. Es mag noch erwähnt
werden, daß L. wiederholt größere
Reisen in Österreich, nach der Schweiz
und Deutschland unternommen hat,
1883 den Kardinal Ganglbauer auf
einer Romreise begleitete, 1898 eine
Pilgerkarawane ins heilige Land und
1902 eine Schar Pilger aus der
Brünner Diözese nach Rom führte.

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Lan
ſuchte bis 1895 das Friedrichs Wer-
derſche Gymnaſium u. ſtudierte dar-
auf die Rechte. Nachdem er ſich in
Greifswald den Grad eines Dr. jur.
erworben, ſtudierte er noch Literatur-
und Kunſtgeſchichte und übernahm
1906 die Verlagsanſtalt Marquart
& Co. in Berlin. Jm Jahre 1907 be-
gründete er mit mehreren Schriftſtel-
lern die Zeitſchrift „Morgen‟, die
1909 mit der Zeitſchrift „Nord und
Süd‟ verſchmolzen ward.

S:

Wie
Hilde Simon mit Gott u. dem Teufel
kämpfte (R. e. Berlinerin), 1910. 5. A.
1911.

Landsberger, Heinrich,

ſ. Hein-
rich Lee!

Landsberger, Hugo,

ſiehe Hans
Land!

Landsman, C. F.,

Pſeudon. für
Eugen Fallot; ſ. d.!

*Landſteiner, Karl Boromäus,


pſeud. Arthur Landerſtein, wur-
de am 30. Aug. 1835 zu Stoizendorf
bei Eggenburg in Niederöſterreich ge-
boren. Sein Vater war daſelbſt ſtifts-
herrlicher Verwalter. 4 Jahre ſpäter
zog die Familie nach Kloſterneuburg,
wo der Vater in den unmittelbaren
Dienſt des Stiftes trat. Hier empfing
der Sohn in der vom Stifte unter-
haltenen Hauptſchule ſeinen erſten
Unterricht, der dann in der Haupt-
ſchule der Piariſten zu Wien und ſeit
1847 im Benediktinerſtift Melk fort-
geſetzt wurde. Jm Septbr. 1854 trat
er, begeiſtert von dem Gedanken, geiſt-
licher Lehrer und Erzieher der Jugend
zu werden, in das Piariſtenkollegium
zu Wien ein, begann nun ſeine theo-
logiſchen Studien und legte am 25.
März 1857 die Ordensgelübde ab. Jm
darauffolgenden Schuljahre erhielt er
nach den Gepflogenheiten ſeines Or-
dens die Weiſung, erſt nach Freiſtadt
in Oberöſterreich, dann nach Horn als
Lehrer der dritten Hauptſchulklaſſe zu
gehen; bald darauf kam er als Er-
zieher in das gräflich Löwenburgſche
Konvikt nach Wien und ſetzte nun hier
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ſeine Studien an der philoſophiſchen
Fakultät der Univerſität unter den
Profeſſoren Aſchbach, Jäger, Simony,
Zimmermann, Pfeiffer und anderen
mit einigen Unterbrechungen fort, ſo
daß er im ganzen auf ſieben Studien-
jahre verweiſen konnte. Zwiſchendurch
wirkte er ſeit dem Oktober 1859 als
proviſoriſcher Lehrer der deutſchen
Sprache und Literatur am Joſeph-
ſtädter Gymnaſium in Wien; 1860
erhielt er die Prieſterweihe und 1864
ward er an das Gymnaſium in Krems
verſetzt, wo er, nachdem er im Febr.
1865 die Staatsprüfungen mit Aus-
zeichnung abgelegt hatte, das Diplom
eines wirklichen Profeſſors erhielt.
Jm Herbſte 1869 wurde er in gleicher
Eigenſchaft an das Joſephſtädter
Gymnaſium in Wien zurückverſetzt.
Hier ward er 1876 zum Mitgliede des
Gemeinderats der Stadt erwählt und
war er zehn Jahre lang in demſelben
teils als Schriftführer, teils als Be-
zirksſchulrat tätig. Ein beſonderes
Jntereſſe wandte er auch dem Wiener
Tierſchutzverein zu, redigierte deſſen
Organ „Der Tierfreund‟ und ſtand
ihm erſt als Vizepräſident und ſeit
1882 als Präſident vor. Jm Jahre
1881 wurde er zum Konſiſtorialrat
von St. Stephan in Wien, zum Schul-
referenten und Landesſchulrat und
1883 zum Ehrendomherrn von St.
Stephan ernannt. Jm Jahre 1886 be-
rief ihn die Fürſtin Dietrichſtein zum
infulierten Propſt von Nikolsburg in
Mähren, u. gleichzeitig erhielt er ſeine
Ernennung zum mähriſchen Landes-
ſchulprälaten, während ihn Papſt Leo
XIII. 1900 zum päpſtlichen Hausprä-
laten ernannte. Es mag noch erwähnt
werden, daß L. wiederholt größere
Reiſen in Öſterreich, nach der Schweiz
und Deutſchland unternommen hat,
1883 den Kardinal Ganglbauer auf
einer Romreiſe begleitete, 1898 eine
Pilgerkarawane ins heilige Land und
1902 eine Schar Pilger aus der
Brünner Diözeſe nach Rom führte.

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[171/0175] Lan Lan ſuchte bis 1895 das Friedrichs Wer- derſche Gymnaſium u. ſtudierte dar- auf die Rechte. Nachdem er ſich in Greifswald den Grad eines Dr. jur. erworben, ſtudierte er noch Literatur- und Kunſtgeſchichte und übernahm 1906 die Verlagsanſtalt Marquart & Co. in Berlin. Jm Jahre 1907 be- gründete er mit mehreren Schriftſtel- lern die Zeitſchrift „Morgen‟, die 1909 mit der Zeitſchrift „Nord und Süd‟ verſchmolzen ward. S: Wie Hilde Simon mit Gott u. dem Teufel kämpfte (R. e. Berlinerin), 1910. 5. A. 1911. Landsberger, Heinrich, ſ. Hein- rich Lee! Landsberger, Hugo, ſiehe Hans Land! Landsman, C. F., Pſeudon. für Eugen Fallot; ſ. d.! *Landſteiner, Karl Boromäus, pſeud. Arthur Landerſtein, wur- de am 30. Aug. 1835 zu Stoizendorf bei Eggenburg in Niederöſterreich ge- boren. Sein Vater war daſelbſt ſtifts- herrlicher Verwalter. 4 Jahre ſpäter zog die Familie nach Kloſterneuburg, wo der Vater in den unmittelbaren Dienſt des Stiftes trat. Hier empfing der Sohn in der vom Stifte unter- haltenen Hauptſchule ſeinen erſten Unterricht, der dann in der Haupt- ſchule der Piariſten zu Wien und ſeit 1847 im Benediktinerſtift Melk fort- geſetzt wurde. Jm Septbr. 1854 trat er, begeiſtert von dem Gedanken, geiſt- licher Lehrer und Erzieher der Jugend zu werden, in das Piariſtenkollegium zu Wien ein, begann nun ſeine theo- logiſchen Studien und legte am 25. März 1857 die Ordensgelübde ab. Jm darauffolgenden Schuljahre erhielt er nach den Gepflogenheiten ſeines Or- dens die Weiſung, erſt nach Freiſtadt in Oberöſterreich, dann nach Horn als Lehrer der dritten Hauptſchulklaſſe zu gehen; bald darauf kam er als Er- zieher in das gräflich Löwenburgſche Konvikt nach Wien und ſetzte nun hier ſeine Studien an der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität unter den Profeſſoren Aſchbach, Jäger, Simony, Zimmermann, Pfeiffer und anderen mit einigen Unterbrechungen fort, ſo daß er im ganzen auf ſieben Studien- jahre verweiſen konnte. Zwiſchendurch wirkte er ſeit dem Oktober 1859 als proviſoriſcher Lehrer der deutſchen Sprache und Literatur am Joſeph- ſtädter Gymnaſium in Wien; 1860 erhielt er die Prieſterweihe und 1864 ward er an das Gymnaſium in Krems verſetzt, wo er, nachdem er im Febr. 1865 die Staatsprüfungen mit Aus- zeichnung abgelegt hatte, das Diplom eines wirklichen Profeſſors erhielt. Jm Herbſte 1869 wurde er in gleicher Eigenſchaft an das Joſephſtädter Gymnaſium in Wien zurückverſetzt. Hier ward er 1876 zum Mitgliede des Gemeinderats der Stadt erwählt und war er zehn Jahre lang in demſelben teils als Schriftführer, teils als Be- zirksſchulrat tätig. Ein beſonderes Jntereſſe wandte er auch dem Wiener Tierſchutzverein zu, redigierte deſſen Organ „Der Tierfreund‟ und ſtand ihm erſt als Vizepräſident und ſeit 1882 als Präſident vor. Jm Jahre 1881 wurde er zum Konſiſtorialrat von St. Stephan in Wien, zum Schul- referenten und Landesſchulrat und 1883 zum Ehrendomherrn von St. Stephan ernannt. Jm Jahre 1886 be- rief ihn die Fürſtin Dietrichſtein zum infulierten Propſt von Nikolsburg in Mähren, u. gleichzeitig erhielt er ſeine Ernennung zum mähriſchen Landes- ſchulprälaten, während ihn Papſt Leo XIII. 1900 zum päpſtlichen Hausprä- laten ernannte. Es mag noch erwähnt werden, daß L. wiederholt größere Reiſen in Öſterreich, nach der Schweiz und Deutſchland unternommen hat, 1883 den Kardinal Ganglbauer auf einer Romreiſe begleitete, 1898 eine Pilgerkarawane ins heilige Land und 1902 eine Schar Pilger aus der Brünner Diözeſe nach Rom führte. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/175>, abgerufen am 27.11.2024.