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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lau
*Lautensack, Heinrich,

geb. am
15. Juli 1881 zu Vilshofen in Nie-
derbayern, kam nach dem Tode seiner
Mutter mit dem Vater nach Passau,
wo er 1897 die Kreisrealschule absol-
vierte, besuchte darauf bis 1899 die
Industrieschule in München und stu-
dierte bis 1901 an der Technischen
Hochschule daselbst. Der Einfluß Leo
Greiners (s. d.!) bewog ihn, das Stu-
dium aufzugeben und sich der litera-
rischen Tätigkeit zu widmen. Er war
Mitarbeiter an den Münchener "Elf
Scharfrichtern", dann an den "Sie-
ben Tantenmördern", lebte später als
Conferencier und Rezitator am "Ka-
barett" in Berlin, Hamburg, Stettin
u. a. O. und hat jetzt seinen Wohnsitz
in Berlin.

S:

Medusa. Aus den
Papieren eines Mönches (Kom., mit
einem Vorspiel: Jmprovisationen der
Liebe), 1904. - Fünf Gedichte (Lyr.
Flugblatt), 1907. - Hahnenkampf
Kom.), 1908. - Jud und Christ,
Christ und Jud (Poet. Flugblatt),
1908. - Der Doktor Lerne (Schauer-
roman, n. dem Franz. des Maurice
Renard), 1909. - Der Mord an der
Jungfrau (N. n. d. Franz. des Mau-
rice Barres), 1908. - Dokumente der
Liebesraserei (Gesamm. Ge.), 1910.
Die Pfarrhauskomödie. Carmen
sacerdotale
(3 Szenen), 1911.

Lautenschläger, Othmar,

pseud.
Priester Ottmar, * am 27. Juli
1809 zu Amberg als der Sohn eines
Beamten, vollendete daselbst seine
Gymnasial- und Lyzealstudien, trat
1830 als Alumnus ins Seminar zu
München, erhielt am 5. August 1833
die Priesterweihe, war dann Kaplan
in verschiedenen Orten und wurde
1837 Kurator des St. Josephs-Spi-
tals in München. Jm Juni 1858 trat
er in den Ruhestand. Er starb am
24. August 1878.

S:

Erzählungen,
1836. - Gesammelte Erzählungen für
cristliche Jugend u. christliches Volk;
XIII, 1855-68.

Lauter(-Richter), Emma,

wurde
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Lau
am 31. August 1838 zu Kölleda (Prov.
Sachsen) als die Tochter eines Leh-
rers geboren und erhielt eine strenge,
auf ernste Tätigkeit gerichtete Er-
ziehung, damit sie befähigt werde, der-
einst auf eigenen Füßen stehen zu
können. Jm Jahre 1861 verheiratete
sie sich mit dem Kassenrendanten
Lauter in Weißenfels. Solange die
Gatten- u. Mutterpflichten in ihrem
Haushalt überwogen, fand sie nicht
Zeit, ihr schriftstellerisches Talent zur
Entfaltung zu bringen. Erst später,
als jene nicht mehr ihre ganze Zeit
ausfüllten, konnte sie mehr und mehr
ihrer Neigung folgen, aber auch nur
verstohlen, in den Stunden, welche
den Gatten an sein Bureau fesselten,
da sich dieser mit der schriftstellerischen
Tätigkeit der Frauen nicht recht be-
freunden konnte. Gleichwohl ent-
wickelte Emma L. eine bedeutende
Tätigkeit auf poetischem Gebiete.
brachte auch dieses und jenes ihrer
Theaterstücke zur Darstellung auf der
Bühne.

S:

Erinnerung an Weißenfels
und seine Umgebung (Reimchronik),
1892. - Ein Strauß Kaiserblumen
(Dn.), 1892. - Aus großen Tagen
(Schsp.), 1896. - Der brave Johann,
oder: Eine komische Verwechslung
(Lsp.), 1896. - Die Gnädigen (Lsp.),
1896. - Sigrid, oder: Durch Nacht
zum Licht (Schsp.), 1896. - Der Leut-
nant und sein Musterbursche, oder:
Der Jubiläumstag, 1897. - Jm
Hexennest (Lsp.), 1897. - Eine Tages-
komödie (Lsp.), 1898. - Die Macht
der Liebe (Dram. M. in V.), 1897. -
Goethes Jphigenia (Schsp.), 1898. -
Doktor Kultur (Lsp.), 1899. - Der
Schwur (Lsp.), 1900. - Die natürliche
Tochter (Schsp.), 1900. Dasselbe in
V., 1902. - Der zweite Goethe (Schsp.),
1901. - Aus großen Tagen (Schsp.),
1901. Dasselbe in V., 1903. - Um
der Ähnlichkeit willen (Lsp.), 1901. -
Jch bin! (Lsp.), 1901. - Wenn die
Frau in der Sommerfrische ist (Lsp.),
1901. - Kaiser Heinrich u. Prinzessin

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Lau
*Lautenſack, Heinrich,

geb. am
15. Juli 1881 zu Vilshofen in Nie-
derbayern, kam nach dem Tode ſeiner
Mutter mit dem Vater nach Paſſau,
wo er 1897 die Kreisrealſchule abſol-
vierte, beſuchte darauf bis 1899 die
Induſtrieſchule in München und ſtu-
dierte bis 1901 an der Techniſchen
Hochſchule daſelbſt. Der Einfluß Leo
Greiners (ſ. d.!) bewog ihn, das Stu-
dium aufzugeben und ſich der litera-
riſchen Tätigkeit zu widmen. Er war
Mitarbeiter an den Münchener „Elf
Scharfrichtern‟, dann an den „Sie-
ben Tantenmördern‟, lebte ſpäter als
Conférencier und Rezitator am „Ka-
barett‟ in Berlin, Hamburg, Stettin
u. a. O. und hat jetzt ſeinen Wohnſitz
in Berlin.

S:

Meduſa. Aus den
Papieren eines Mönches (Kom., mit
einem Vorſpiel: Jmproviſationen der
Liebe), 1904. ‒ Fünf Gedichte (Lyr.
Flugblatt), 1907. ‒ Hahnenkampf
Kom.), 1908. ‒ Jud und Chriſt,
Chriſt und Jud (Poet. Flugblatt),
1908. ‒ Der Doktor Lerne (Schauer-
roman, n. dem Franz. des Maurice
Renard), 1909. ‒ Der Mord an der
Jungfrau (N. n. d. Franz. des Mau-
rice Barrès), 1908. ‒ Dokumente der
Liebesraſerei (Geſamm. Ge.), 1910.
Die Pfarrhauskomödie. Carmen
ſacerdotale
(3 Szenen), 1911.

Lautenſchläger, Othmar,

pſeud.
Prieſter Ottmar, * am 27. Juli
1809 zu Amberg als der Sohn eines
Beamten, vollendete daſelbſt ſeine
Gymnaſial- und Lyzealſtudien, trat
1830 als Alumnus ins Seminar zu
München, erhielt am 5. Auguſt 1833
die Prieſterweihe, war dann Kaplan
in verſchiedenen Orten und wurde
1837 Kurator des St. Joſephs-Spi-
tals in München. Jm Juni 1858 trat
er in den Ruheſtand. Er ſtarb am
24. Auguſt 1878.

S:

Erzählungen,
1836. ‒ Geſammelte Erzählungen für
criſtliche Jugend u. chriſtliches Volk;
XIII, 1855‒68.

Lauter(-Richter), Emma,

wurde
[Spaltenumbruch]

Lau
am 31. Auguſt 1838 zu Kölleda (Prov.
Sachſen) als die Tochter eines Leh-
rers geboren und erhielt eine ſtrenge,
auf ernſte Tätigkeit gerichtete Er-
ziehung, damit ſie befähigt werde, der-
einſt auf eigenen Füßen ſtehen zu
können. Jm Jahre 1861 verheiratete
ſie ſich mit dem Kaſſenrendanten
Lauter in Weißenfels. Solange die
Gatten- u. Mutterpflichten in ihrem
Haushalt überwogen, fand ſie nicht
Zeit, ihr ſchriftſtelleriſches Talent zur
Entfaltung zu bringen. Erſt ſpäter,
als jene nicht mehr ihre ganze Zeit
ausfüllten, konnte ſie mehr und mehr
ihrer Neigung folgen, aber auch nur
verſtohlen, in den Stunden, welche
den Gatten an ſein Bureau feſſelten,
da ſich dieſer mit der ſchriftſtelleriſchen
Tätigkeit der Frauen nicht recht be-
freunden konnte. Gleichwohl ent-
wickelte Emma L. eine bedeutende
Tätigkeit auf poetiſchem Gebiete.
brachte auch dieſes und jenes ihrer
Theaterſtücke zur Darſtellung auf der
Bühne.

S:

Erinnerung an Weißenfels
und ſeine Umgebung (Reimchronik),
1892. ‒ Ein Strauß Kaiſerblumen
(Dn.), 1892. ‒ Aus großen Tagen
(Schſp.), 1896. ‒ Der brave Johann,
oder: Eine komiſche Verwechſlung
(Lſp.), 1896. ‒ Die Gnädigen (Lſp.),
1896. ‒ Sigrid, oder: Durch Nacht
zum Licht (Schſp.), 1896. ‒ Der Leut-
nant und ſein Muſterburſche, oder:
Der Jubiläumstag, 1897. ‒ Jm
Hexenneſt (Lſp.), 1897. ‒ Eine Tages-
komödie (Lſp.), 1898. ‒ Die Macht
der Liebe (Dram. M. in V.), 1897. ‒
Goethes Jphigenia (Schſp.), 1898. ‒
Doktor Kultur (Lſp.), 1899. ‒ Der
Schwur (Lſp.), 1900. ‒ Die natürliche
Tochter (Schſp.), 1900. Dasſelbe in
V., 1902. ‒ Der zweite Goethe (Schſp.),
1901. ‒ Aus großen Tagen (Schſp.),
1901. Dasſelbe in V., 1903. ‒ Um
der Ähnlichkeit willen (Lſp.), 1901. ‒
Jch bin! (Lſp.), 1901. ‒ Wenn die
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1901. ‒ Kaiſer Heinrich u. Prinzeſſin

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[201/0205] Lau Lau *Lautenſack, Heinrich, geb. am 15. Juli 1881 zu Vilshofen in Nie- derbayern, kam nach dem Tode ſeiner Mutter mit dem Vater nach Paſſau, wo er 1897 die Kreisrealſchule abſol- vierte, beſuchte darauf bis 1899 die Induſtrieſchule in München und ſtu- dierte bis 1901 an der Techniſchen Hochſchule daſelbſt. Der Einfluß Leo Greiners (ſ. d.!) bewog ihn, das Stu- dium aufzugeben und ſich der litera- riſchen Tätigkeit zu widmen. Er war Mitarbeiter an den Münchener „Elf Scharfrichtern‟, dann an den „Sie- ben Tantenmördern‟, lebte ſpäter als Conférencier und Rezitator am „Ka- barett‟ in Berlin, Hamburg, Stettin u. a. O. und hat jetzt ſeinen Wohnſitz in Berlin. S: Meduſa. Aus den Papieren eines Mönches (Kom., mit einem Vorſpiel: Jmproviſationen der Liebe), 1904. ‒ Fünf Gedichte (Lyr. Flugblatt), 1907. ‒ Hahnenkampf Kom.), 1908. ‒ Jud und Chriſt, Chriſt und Jud (Poet. Flugblatt), 1908. ‒ Der Doktor Lerne (Schauer- roman, n. dem Franz. des Maurice Renard), 1909. ‒ Der Mord an der Jungfrau (N. n. d. Franz. des Mau- rice Barrès), 1908. ‒ Dokumente der Liebesraſerei (Geſamm. Ge.), 1910. Die Pfarrhauskomödie. Carmen ſacerdotale (3 Szenen), 1911. Lautenſchläger, Othmar, pſeud. Prieſter Ottmar, * am 27. Juli 1809 zu Amberg als der Sohn eines Beamten, vollendete daſelbſt ſeine Gymnaſial- und Lyzealſtudien, trat 1830 als Alumnus ins Seminar zu München, erhielt am 5. Auguſt 1833 die Prieſterweihe, war dann Kaplan in verſchiedenen Orten und wurde 1837 Kurator des St. Joſephs-Spi- tals in München. Jm Juni 1858 trat er in den Ruheſtand. Er ſtarb am 24. Auguſt 1878. S: Erzählungen, 1836. ‒ Geſammelte Erzählungen für criſtliche Jugend u. chriſtliches Volk; XIII, 1855‒68. Lauter(-Richter), Emma, wurde am 31. Auguſt 1838 zu Kölleda (Prov. Sachſen) als die Tochter eines Leh- rers geboren und erhielt eine ſtrenge, auf ernſte Tätigkeit gerichtete Er- ziehung, damit ſie befähigt werde, der- einſt auf eigenen Füßen ſtehen zu können. Jm Jahre 1861 verheiratete ſie ſich mit dem Kaſſenrendanten Lauter in Weißenfels. Solange die Gatten- u. Mutterpflichten in ihrem Haushalt überwogen, fand ſie nicht Zeit, ihr ſchriftſtelleriſches Talent zur Entfaltung zu bringen. Erſt ſpäter, als jene nicht mehr ihre ganze Zeit ausfüllten, konnte ſie mehr und mehr ihrer Neigung folgen, aber auch nur verſtohlen, in den Stunden, welche den Gatten an ſein Bureau feſſelten, da ſich dieſer mit der ſchriftſtelleriſchen Tätigkeit der Frauen nicht recht be- freunden konnte. Gleichwohl ent- wickelte Emma L. eine bedeutende Tätigkeit auf poetiſchem Gebiete. brachte auch dieſes und jenes ihrer Theaterſtücke zur Darſtellung auf der Bühne. S: Erinnerung an Weißenfels und ſeine Umgebung (Reimchronik), 1892. ‒ Ein Strauß Kaiſerblumen (Dn.), 1892. ‒ Aus großen Tagen (Schſp.), 1896. ‒ Der brave Johann, oder: Eine komiſche Verwechſlung (Lſp.), 1896. ‒ Die Gnädigen (Lſp.), 1896. ‒ Sigrid, oder: Durch Nacht zum Licht (Schſp.), 1896. ‒ Der Leut- nant und ſein Muſterburſche, oder: Der Jubiläumstag, 1897. ‒ Jm Hexenneſt (Lſp.), 1897. ‒ Eine Tages- komödie (Lſp.), 1898. ‒ Die Macht der Liebe (Dram. M. in V.), 1897. ‒ Goethes Jphigenia (Schſp.), 1898. ‒ Doktor Kultur (Lſp.), 1899. ‒ Der Schwur (Lſp.), 1900. ‒ Die natürliche Tochter (Schſp.), 1900. Dasſelbe in V., 1902. ‒ Der zweite Goethe (Schſp.), 1901. ‒ Aus großen Tagen (Schſp.), 1901. Dasſelbe in V., 1903. ‒ Um der Ähnlichkeit willen (Lſp.), 1901. ‒ Jch bin! (Lſp.), 1901. ‒ Wenn die Frau in der Sommerfriſche iſt (Lſp.), 1901. ‒ Kaiſer Heinrich u. Prinzeſſin *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/205>, abgerufen am 30.11.2024.