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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kle
königl. Lehrerseminar in Waldenburg,
das er 1883 absolvierte. Er wirkte
dann vier Jahre als Lehrer in seiner
Vaterstadt, lernte während dieser Zeit
Dresden mit seinen Kunstschätzen,
seinem Theater und der paradiesischen
Umgebung kennen, und dies alles zog
ihn so mächtig an, daß er zu Ostern
1887 als Lehrer dorthin übersiedelte.
Hier trat er sofort dem ältesten dra-
matischen Lesevereine bei, in dem all-
wöchentlich klassische und moderne
Dramen mit verteilten Rollen gelesen
wurden, empfing besonders starke
Anregung durch die von dem bekann-
ten deutschen Rezitator Paul Mürbe
ins Leben gerufene dramatische Lese-
gesellschaft, in der er hervorragende
Dresdener Literaten kennen lernte,
und besuchte jahrzehntelang die Vor-
lesungen Adolf Sterns am Polytech-
nikum in Dresden, denen er eine Ver-
tiefung in Shakespeare, in den Bau
des Dramas und gründliche Tiefblicke
in alle Literaturperioden verdankt.

S:

Schillers Flucht (Hist. Stück in
5 ßenischen Teilen), 1905. - Germania
in Freud' und Leid (Vaterl. Festsp. in
35 lebenden Bildern), 1906. - Der
Regimentsarzt von Stuttgart (Hist.
Schsp.), 1910.

Klemm, Johanna,

geb. am 13.
Nov. 1856 in Bützow (Mecklenburg),
lebt in Schwerin und ist seit 1895 als
Schriftstellerin tätig.

S:

Kloster
Usingen (E. für junge Mädchen), 1899.
- Heros Lampe und andere Novellen,
1902. - Nellys Notizbuch (Schw.)
1903. - Nina (Genrebild), 1903. -
Muttersprache und andere Novellen,
1906. - Eva König (R.), 1906. - Die
beiden Schwarzbraunen (E. f. junge
Mdchn.), 1909. - Seine kleine Schwe-
ster (desgl.), 1910. - Ein moderner
Paris (Spiel f. d. Jugd.), 1910.

*Klemperer, Viktor,

geb. am 9.
Oktober 1881 in Landsberg a. d.
Warthe, wuchs in Berlin auf u. trat
nach Erlangung des Zeugnisses für
den einjährigen Dienst als Lehrling
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Kle
in ein kaufmännisches Exporthaus.
Nachdem er hier zwei Jahre gearbeitet,
beschloß er, zum Studium überzu-
gehen. Ostern 1902 erhielt er am
Humanistischen Gymnasium in Lands-
berg a. d. W. das Zeugnis der Reife
u. studierte darauf in Berlin, Mün-
chen, Genf und Paris deutsche Lite-
raturgeschichte und romanische Philo-
logie. Nach einer Studienreise nach
Rom ließ er sich in Berlin (-Wilmers-
dorf) als Schriftsteller nieder u. ver-
legte seinen Wohnsitz 1909 nach Ora-
nienburg.

S:

Talmud-Sprüche (Eine
Kulturskizze), 1906. - Schwesterchen,
ein Bilderbuch (Geschn. und Phan-
tasien), 1906. - Glück (E.), 1906. -
Paul Heyse (Studie), 1907. - Adolf
Wilbrandt (Studie über seine Werke),
1907. - Ludwig Fulda (Studie), 1908.
- Berliner Gelehrtenköpfe (Porträt-
skizzen), 1908. - Paul Lindau (Studie),
1909. - Aus härteren und weicheren
Tagen (Geschn.), 1910. - Deutsche
Zeitdichtung von den Freiheitskrie-
gen bis zur Reichsgründung; II; 1910.

Klenau, J. C.,

Pseud. für Julius
Albert Laucken; s. d.!

Klencke, Friedrich Hermann,


als belletristischer Schriftsteller unter
den Psd. Hermann von Maltitz,
E. von Kalenberg u. Worosdar

bekannt, wurde am 16. Januar 1813
zu Hannover geboren, besuchte daselbst
das chirurgische Jnstitut und diente
dann als Chirurg zwei Jahre lang
in der preußischen Armee. Jm Jahre
1832 nahm er an dem holländisch-
belgischen Kampfe teil, von dem er
in "Katharina. Erinnerungen aus
meinem Tagebuche" interessante
Schilderungen gibt. Später kehrte er
nach Hannover zurück u. praktizierte
daselbst als Wundarzt. Gleichzeitig
befaßte er sich mit der Schriftstellerei
und erwarb sich dadurch die Mittel,
Medizin studieren zu können, worauf
er sich 1837 in Leipzig und 1839 in
Braunschweig niederließ. Hier hielt
er naturwissenschaftliche Vorlesungen

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Kle
königl. Lehrerſeminar in Waldenburg,
das er 1883 abſolvierte. Er wirkte
dann vier Jahre als Lehrer in ſeiner
Vaterſtadt, lernte während dieſer Zeit
Dresden mit ſeinen Kunſtſchätzen,
ſeinem Theater und der paradieſiſchen
Umgebung kennen, und dies alles zog
ihn ſo mächtig an, daß er zu Oſtern
1887 als Lehrer dorthin überſiedelte.
Hier trat er ſofort dem älteſten dra-
matiſchen Leſevereine bei, in dem all-
wöchentlich klaſſiſche und moderne
Dramen mit verteilten Rollen geleſen
wurden, empfing beſonders ſtarke
Anregung durch die von dem bekann-
ten deutſchen Rezitator Paul Mürbe
ins Leben gerufene dramatiſche Leſe-
geſellſchaft, in der er hervorragende
Dresdener Literaten kennen lernte,
und beſuchte jahrzehntelang die Vor-
leſungen Adolf Sterns am Polytech-
nikum in Dresden, denen er eine Ver-
tiefung in Shakeſpeare, in den Bau
des Dramas und gründliche Tiefblicke
in alle Literaturperioden verdankt.

S:

Schillers Flucht (Hiſt. Stück in
5 ſzeniſchen Teilen), 1905. ‒ Germania
in Freud’ und Leid (Vaterl. Feſtſp. in
35 lebenden Bildern), 1906. ‒ Der
Regimentsarzt von Stuttgart (Hiſt.
Schſp.), 1910.

Klemm, Johanna,

geb. am 13.
Nov. 1856 in Bützow (Mecklenburg),
lebt in Schwerin und iſt ſeit 1895 als
Schriftſtellerin tätig.

S:

Kloſter
Uſingen (E. für junge Mädchen), 1899.
‒ Heros Lampe und andere Novellen,
1902. ‒ Nellys Notizbuch (Schw.)
1903. ‒ Nina (Genrebild), 1903. ‒
Mutterſprache und andere Novellen,
1906. ‒ Eva König (R.), 1906. ‒ Die
beiden Schwarzbraunen (E. f. junge
Mdchn.), 1909. ‒ Seine kleine Schwe-
ſter (desgl.), 1910. ‒ Ein moderner
Paris (Spiel f. d. Jugd.), 1910.

*Klemperer, Viktor,

geb. am 9.
Oktober 1881 in Landsberg a. d.
Warthe, wuchs in Berlin auf u. trat
nach Erlangung des Zeugniſſes für
den einjährigen Dienſt als Lehrling
[Spaltenumbruch]

Kle
in ein kaufmänniſches Exporthaus.
Nachdem er hier zwei Jahre gearbeitet,
beſchloß er, zum Studium überzu-
gehen. Oſtern 1902 erhielt er am
Humaniſtiſchen Gymnaſium in Lands-
berg a. d. W. das Zeugnis der Reife
u. ſtudierte darauf in Berlin, Mün-
chen, Genf und Paris deutſche Lite-
raturgeſchichte und romaniſche Philo-
logie. Nach einer Studienreiſe nach
Rom ließ er ſich in Berlin (-Wilmers-
dorf) als Schriftſteller nieder u. ver-
legte ſeinen Wohnſitz 1909 nach Ora-
nienburg.

S:

Talmud-Sprüche (Eine
Kulturſkizze), 1906. ‒ Schweſterchen,
ein Bilderbuch (Geſchn. und Phan-
taſien), 1906. ‒ Glück (E.), 1906. ‒
Paul Heyſe (Studie), 1907. ‒ Adolf
Wilbrandt (Studie über ſeine Werke),
1907. ‒ Ludwig Fulda (Studie), 1908.
‒ Berliner Gelehrtenköpfe (Porträt-
ſkizzen), 1908. ‒ Paul Lindau (Studie),
1909. ‒ Aus härteren und weicheren
Tagen (Geſchn.), 1910. ‒ Deutſche
Zeitdichtung von den Freiheitskrie-
gen bis zur Reichsgründung; II; 1910.

Klenau, J. C.,

Pſeud. für Julius
Albert Laucken; ſ. d.!

Klencke, Friedrich Hermann,


als belletriſtiſcher Schriftſteller unter
den Pſd. Hermann von Maltitz,
E. von Kalenberg u. Worosdar

bekannt, wurde am 16. Januar 1813
zu Hannover geboren, beſuchte daſelbſt
das chirurgiſche Jnſtitut und diente
dann als Chirurg zwei Jahre lang
in der preußiſchen Armee. Jm Jahre
1832 nahm er an dem holländiſch-
belgiſchen Kampfe teil, von dem er
in „Katharina. Erinnerungen aus
meinem Tagebuche‟ intereſſante
Schilderungen gibt. Später kehrte er
nach Hannover zurück u. praktizierte
daſelbſt als Wundarzt. Gleichzeitig
befaßte er ſich mit der Schriftſtellerei
und erwarb ſich dadurch die Mittel,
Medizin ſtudieren zu können, worauf
er ſich 1837 in Leipzig und 1839 in
Braunſchweig niederließ. Hier hielt
er naturwiſſenſchaftliche Vorleſungen

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[13/0017] Kle Kle königl. Lehrerſeminar in Waldenburg, das er 1883 abſolvierte. Er wirkte dann vier Jahre als Lehrer in ſeiner Vaterſtadt, lernte während dieſer Zeit Dresden mit ſeinen Kunſtſchätzen, ſeinem Theater und der paradieſiſchen Umgebung kennen, und dies alles zog ihn ſo mächtig an, daß er zu Oſtern 1887 als Lehrer dorthin überſiedelte. Hier trat er ſofort dem älteſten dra- matiſchen Leſevereine bei, in dem all- wöchentlich klaſſiſche und moderne Dramen mit verteilten Rollen geleſen wurden, empfing beſonders ſtarke Anregung durch die von dem bekann- ten deutſchen Rezitator Paul Mürbe ins Leben gerufene dramatiſche Leſe- geſellſchaft, in der er hervorragende Dresdener Literaten kennen lernte, und beſuchte jahrzehntelang die Vor- leſungen Adolf Sterns am Polytech- nikum in Dresden, denen er eine Ver- tiefung in Shakeſpeare, in den Bau des Dramas und gründliche Tiefblicke in alle Literaturperioden verdankt. S: Schillers Flucht (Hiſt. Stück in 5 ſzeniſchen Teilen), 1905. ‒ Germania in Freud’ und Leid (Vaterl. Feſtſp. in 35 lebenden Bildern), 1906. ‒ Der Regimentsarzt von Stuttgart (Hiſt. Schſp.), 1910. Klemm, Johanna, geb. am 13. Nov. 1856 in Bützow (Mecklenburg), lebt in Schwerin und iſt ſeit 1895 als Schriftſtellerin tätig. S: Kloſter Uſingen (E. für junge Mädchen), 1899. ‒ Heros Lampe und andere Novellen, 1902. ‒ Nellys Notizbuch (Schw.) 1903. ‒ Nina (Genrebild), 1903. ‒ Mutterſprache und andere Novellen, 1906. ‒ Eva König (R.), 1906. ‒ Die beiden Schwarzbraunen (E. f. junge Mdchn.), 1909. ‒ Seine kleine Schwe- ſter (desgl.), 1910. ‒ Ein moderner Paris (Spiel f. d. Jugd.), 1910. *Klemperer, Viktor, geb. am 9. Oktober 1881 in Landsberg a. d. Warthe, wuchs in Berlin auf u. trat nach Erlangung des Zeugniſſes für den einjährigen Dienſt als Lehrling in ein kaufmänniſches Exporthaus. Nachdem er hier zwei Jahre gearbeitet, beſchloß er, zum Studium überzu- gehen. Oſtern 1902 erhielt er am Humaniſtiſchen Gymnaſium in Lands- berg a. d. W. das Zeugnis der Reife u. ſtudierte darauf in Berlin, Mün- chen, Genf und Paris deutſche Lite- raturgeſchichte und romaniſche Philo- logie. Nach einer Studienreiſe nach Rom ließ er ſich in Berlin (-Wilmers- dorf) als Schriftſteller nieder u. ver- legte ſeinen Wohnſitz 1909 nach Ora- nienburg. S: Talmud-Sprüche (Eine Kulturſkizze), 1906. ‒ Schweſterchen, ein Bilderbuch (Geſchn. und Phan- taſien), 1906. ‒ Glück (E.), 1906. ‒ Paul Heyſe (Studie), 1907. ‒ Adolf Wilbrandt (Studie über ſeine Werke), 1907. ‒ Ludwig Fulda (Studie), 1908. ‒ Berliner Gelehrtenköpfe (Porträt- ſkizzen), 1908. ‒ Paul Lindau (Studie), 1909. ‒ Aus härteren und weicheren Tagen (Geſchn.), 1910. ‒ Deutſche Zeitdichtung von den Freiheitskrie- gen bis zur Reichsgründung; II; 1910. Klenau, J. C., Pſeud. für Julius Albert Laucken; ſ. d.! Klencke, Friedrich Hermann, als belletriſtiſcher Schriftſteller unter den Pſd. Hermann von Maltitz, E. von Kalenberg u. Worosdar bekannt, wurde am 16. Januar 1813 zu Hannover geboren, beſuchte daſelbſt das chirurgiſche Jnſtitut und diente dann als Chirurg zwei Jahre lang in der preußiſchen Armee. Jm Jahre 1832 nahm er an dem holländiſch- belgiſchen Kampfe teil, von dem er in „Katharina. Erinnerungen aus meinem Tagebuche‟ intereſſante Schilderungen gibt. Später kehrte er nach Hannover zurück u. praktizierte daſelbſt als Wundarzt. Gleichzeitig befaßte er ſich mit der Schriftſtellerei und erwarb ſich dadurch die Mittel, Medizin ſtudieren zu können, worauf er ſich 1837 in Leipzig und 1839 in Braunſchweig niederließ. Hier hielt er naturwiſſenſchaftliche Vorleſungen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/17>, abgerufen am 26.11.2024.