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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kre
mien unterzogen und war sodann
1886-89 als Assistent und Supplent
an der Wiener Handelsakademie tätig
gewesen. An dieselbe kehrte er, nach-
dem er seit 1890 Professor der Natio-
nalökonomie und Arithmetik an der
Handelsakademie in Jnnsbruck ge-
wesen war, und hier im Dezbr. 1893
die Würde eines Dr. phil. erlangt
hatte, im Sommer 1894 als defini-
tiver Professor zurück. Daneben wirkte
er seit dem März 1898 auch noch als
Privatdozent für Ethik u. Psychologie
an der Wiener Universität, bis er
1906 zum Direktor der Handelsakade-
mie in Graz ernannt wurde. Schon
im folgenden Jahre kehrte er in glei-
cher Eigenschaft nach Wien zurück und
wurde bald darauf zum k. k. Regie-
rungsrat ernannt.

S:

Die Kreuzer-
sonate des Grafen Tolstoi vom
Standpunkt der Moral, 1891. - See-
lenwanderungen (Psycholog. Nn. u.
Lg.), 1892.

Kreidner, G. L.,

geb. am 5. Aug.
1841 zu Bösenburg, besuchte das
Gymnasium in Eisleben, widmete sich
dann dem Postdienst und starb am
20. November 1893 in Halle a. S.

S:

Schnaken un Schnurren aus'n
Leben derr ohlen Mannsfäller, 1880. -
Schebbern un Wacken (Mannsfäller
Ge.), 1886.

*Kreidolf, Ernst,

geb. am 9. Fe-
bruar 1863 in Bern (Schweiz) als der
Sohn des Kaufmanns Jakob K., ver-
lebte seine Kindheit bei den Groß-
eltern in Tägerweilen (Kt. Thurgau),
besuchte hier die Volksschule, später
die Sekundarschule in Emmishofen u.
trat 1879 als Lehrling in die litho-
graphische Anstalt von J. A. Pecht in
Konstanz ein. Nach vierjähriger Lehr-
zeit ging er 1883 nach München, wo
er die Kunstgewerbeschule besuchte u.
1886 zu weiterer Ausbildung die
Akademie der bildenden Künste bezog,
auf der er sich besonders von den
Professoren Hackl und Löfftz leiten
ließ. Wegen angegriffener Gesundheit
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Kre
wählte er 1889 Partenkirchen zu sei-
nem Wohnsitz, wo er viele landschaft-
liche Aquarelle zeichnete, und kehrte
später (1895) nach München zurück,
wo er noch jetzt lebt. Seit 1898
machte er sich vorteilhaft bekannt
durch seine Jllustrationen zu Bilder-
büchern, deren Text auch meist von
ihm herrührte.

S:

Blumenmärchen
(Bilder u. Text von K.), 1898. - Die
schlafenden Bäume (Desgl.), 1901. -
Die Wiesenzwerge (Desgl.), 1902. -
Schwätzchen (Desgl.), 1903. - Som-
mervögel (M.), 1908.

Kreiml, Antonie,

psd. Antonie
Baumberg,
wurde am 25. April
1858 zu Baumgartenberg im Mühl-
viertel Österreichs als die Tochter
eines Gutsbesitzers geboren. Sie er-
hielt ihre ganze Erziehung auf dem
Lande und zog dann später mit ihrem
Gatten, Arthur Kreiml, nach Wien.
Seit dem Jahre 1895 schrifftellerisch,
besonders auf dramat. Gebiete, tätig,
bekundete sie bald ein hervorragendes
Talent, und ihre Dramen wurden in
Wien, Berlin, München, Dresden u. a.
Städten mit Erfolg aufgeführt, ja
im Jahre 1901 wurde ihr für ihre
Volksstücke aus der Bauernfeld-Stif-
tung ein Preis von 1000 Kronen zu-
erkannt. Am 12. April 1902 wurden
am Deutschen Volkstheater in Wien
drei kleine Einakter der Dichterin auf-
geführt, die auch lebhaften Anklang
fanden, aber dann einer Theater-
intrige zum Opfer fielen und des-
halb vom Spielplan wieder abgesetzt
wurden. Die Dichterin, die sich in
mißlichen Verhältnissen befand und
ihre letzte Hoffnung auf den Erfolg
dieser Stücke gesetzt hatte, nahm sich
diese Jntrige so zu Herzen, daß sie
sich am 15. April 1902 erschoß.

S:


Trab-Trab! (Lsp. vom Rennplatz,
Manuskrpt.), 1898. - Nur aus Trutz
(Charaktersk.), 1900. - Eine Liebes-
heirat (Dram. Lebensbild), 1900. -
Das Kind (Volksst.), 1901. - Familie
Vollmann (Volksst., Manuskr.), 1901.

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Kre
mien unterzogen und war ſodann
1886-89 als Aſſiſtent und Supplent
an der Wiener Handelsakademie tätig
geweſen. An dieſelbe kehrte er, nach-
dem er ſeit 1890 Profeſſor der Natio-
nalökonomie und Arithmetik an der
Handelsakademie in Jnnsbruck ge-
weſen war, und hier im Dezbr. 1893
die Würde eines Dr. phil. erlangt
hatte, im Sommer 1894 als defini-
tiver Profeſſor zurück. Daneben wirkte
er ſeit dem März 1898 auch noch als
Privatdozent für Ethik u. Pſychologie
an der Wiener Univerſität, bis er
1906 zum Direktor der Handelsakade-
mie in Graz ernannt wurde. Schon
im folgenden Jahre kehrte er in glei-
cher Eigenſchaft nach Wien zurück und
wurde bald darauf zum k. k. Regie-
rungsrat ernannt.

S:

Die Kreuzer-
ſonate des Grafen Tolſtoi vom
Standpunkt der Moral, 1891. ‒ See-
lenwanderungen (Pſycholog. Nn. u.
Lg.), 1892.

Kreidner, G. L.,

geb. am 5. Aug.
1841 zu Böſenburg, beſuchte das
Gymnaſium in Eisleben, widmete ſich
dann dem Poſtdienſt und ſtarb am
20. November 1893 in Halle a. S.

S:

Schnaken un Schnurren aus’n
Leben derr ohlen Mannsfäller, 1880. ‒
Schebbern un Wacken (Mannsfäller
Ge.), 1886.

*Kreidolf, Ernſt,

geb. am 9. Fe-
bruar 1863 in Bern (Schweiz) als der
Sohn des Kaufmanns Jakob K., ver-
lebte ſeine Kindheit bei den Groß-
eltern in Tägerweilen (Kt. Thurgau),
beſuchte hier die Volksſchule, ſpäter
die Sekundarſchule in Emmishofen u.
trat 1879 als Lehrling in die litho-
graphiſche Anſtalt von J. A. Pecht in
Konſtanz ein. Nach vierjähriger Lehr-
zeit ging er 1883 nach München, wo
er die Kunſtgewerbeſchule beſuchte u.
1886 zu weiterer Ausbildung die
Akademie der bildenden Künſte bezog,
auf der er ſich beſonders von den
Profeſſoren Hackl und Löfftz leiten
ließ. Wegen angegriffener Geſundheit
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Kre
wählte er 1889 Partenkirchen zu ſei-
nem Wohnſitz, wo er viele landſchaft-
liche Aquarelle zeichnete, und kehrte
ſpäter (1895) nach München zurück,
wo er noch jetzt lebt. Seit 1898
machte er ſich vorteilhaft bekannt
durch ſeine Jlluſtrationen zu Bilder-
büchern, deren Text auch meiſt von
ihm herrührte.

S:

Blumenmärchen
(Bilder u. Text von K.), 1898. ‒ Die
ſchlafenden Bäume (Desgl.), 1901. ‒
Die Wieſenzwerge (Desgl.), 1902. ‒
Schwätzchen (Desgl.), 1903. ‒ Som-
mervögel (M.), 1908.

Kreiml, Antonie,

pſd. Antonie
Baumberg,
wurde am 25. April
1858 zu Baumgartenberg im Mühl-
viertel Öſterreichs als die Tochter
eines Gutsbeſitzers geboren. Sie er-
hielt ihre ganze Erziehung auf dem
Lande und zog dann ſpäter mit ihrem
Gatten, Arthur Kreiml, nach Wien.
Seit dem Jahre 1895 ſchrifftelleriſch,
beſonders auf dramat. Gebiete, tätig,
bekundete ſie bald ein hervorragendes
Talent, und ihre Dramen wurden in
Wien, Berlin, München, Dresden u. a.
Städten mit Erfolg aufgeführt, ja
im Jahre 1901 wurde ihr für ihre
Volksſtücke aus der Bauernfeld-Stif-
tung ein Preis von 1000 Kronen zu-
erkannt. Am 12. April 1902 wurden
am Deutſchen Volkstheater in Wien
drei kleine Einakter der Dichterin auf-
geführt, die auch lebhaften Anklang
fanden, aber dann einer Theater-
intrige zum Opfer fielen und des-
halb vom Spielplan wieder abgeſetzt
wurden. Die Dichterin, die ſich in
mißlichen Verhältniſſen befand und
ihre letzte Hoffnung auf den Erfolg
dieſer Stücke geſetzt hatte, nahm ſich
dieſe Jntrige ſo zu Herzen, daß ſie
ſich am 15. April 1902 erſchoß.

S:


Trab-Trab! (Lſp. vom Rennplatz,
Manuſkrpt.), 1898. ‒ Nur aus Trutz
(Charakterſk.), 1900. ‒ Eine Liebes-
heirat (Dram. Lebensbild), 1900. ‒
Das Kind (Volksſt.), 1901. ‒ Familie
Vollmann (Volksſt., Manuſkr.), 1901.

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[106/0110] Kre Kre mien unterzogen und war ſodann 1886-89 als Aſſiſtent und Supplent an der Wiener Handelsakademie tätig geweſen. An dieſelbe kehrte er, nach- dem er ſeit 1890 Profeſſor der Natio- nalökonomie und Arithmetik an der Handelsakademie in Jnnsbruck ge- weſen war, und hier im Dezbr. 1893 die Würde eines Dr. phil. erlangt hatte, im Sommer 1894 als defini- tiver Profeſſor zurück. Daneben wirkte er ſeit dem März 1898 auch noch als Privatdozent für Ethik u. Pſychologie an der Wiener Univerſität, bis er 1906 zum Direktor der Handelsakade- mie in Graz ernannt wurde. Schon im folgenden Jahre kehrte er in glei- cher Eigenſchaft nach Wien zurück und wurde bald darauf zum k. k. Regie- rungsrat ernannt. S: Die Kreuzer- ſonate des Grafen Tolſtoi vom Standpunkt der Moral, 1891. ‒ See- lenwanderungen (Pſycholog. Nn. u. Lg.), 1892. Kreidner, G. L., geb. am 5. Aug. 1841 zu Böſenburg, beſuchte das Gymnaſium in Eisleben, widmete ſich dann dem Poſtdienſt und ſtarb am 20. November 1893 in Halle a. S. S: Schnaken un Schnurren aus’n Leben derr ohlen Mannsfäller, 1880. ‒ Schebbern un Wacken (Mannsfäller Ge.), 1886. *Kreidolf, Ernſt, geb. am 9. Fe- bruar 1863 in Bern (Schweiz) als der Sohn des Kaufmanns Jakob K., ver- lebte ſeine Kindheit bei den Groß- eltern in Tägerweilen (Kt. Thurgau), beſuchte hier die Volksſchule, ſpäter die Sekundarſchule in Emmishofen u. trat 1879 als Lehrling in die litho- graphiſche Anſtalt von J. A. Pecht in Konſtanz ein. Nach vierjähriger Lehr- zeit ging er 1883 nach München, wo er die Kunſtgewerbeſchule beſuchte u. 1886 zu weiterer Ausbildung die Akademie der bildenden Künſte bezog, auf der er ſich beſonders von den Profeſſoren Hackl und Löfftz leiten ließ. Wegen angegriffener Geſundheit wählte er 1889 Partenkirchen zu ſei- nem Wohnſitz, wo er viele landſchaft- liche Aquarelle zeichnete, und kehrte ſpäter (1895) nach München zurück, wo er noch jetzt lebt. Seit 1898 machte er ſich vorteilhaft bekannt durch ſeine Jlluſtrationen zu Bilder- büchern, deren Text auch meiſt von ihm herrührte. S: Blumenmärchen (Bilder u. Text von K.), 1898. ‒ Die ſchlafenden Bäume (Desgl.), 1901. ‒ Die Wieſenzwerge (Desgl.), 1902. ‒ Schwätzchen (Desgl.), 1903. ‒ Som- mervögel (M.), 1908. Kreiml, Antonie, pſd. Antonie Baumberg, wurde am 25. April 1858 zu Baumgartenberg im Mühl- viertel Öſterreichs als die Tochter eines Gutsbeſitzers geboren. Sie er- hielt ihre ganze Erziehung auf dem Lande und zog dann ſpäter mit ihrem Gatten, Arthur Kreiml, nach Wien. Seit dem Jahre 1895 ſchrifftelleriſch, beſonders auf dramat. Gebiete, tätig, bekundete ſie bald ein hervorragendes Talent, und ihre Dramen wurden in Wien, Berlin, München, Dresden u. a. Städten mit Erfolg aufgeführt, ja im Jahre 1901 wurde ihr für ihre Volksſtücke aus der Bauernfeld-Stif- tung ein Preis von 1000 Kronen zu- erkannt. Am 12. April 1902 wurden am Deutſchen Volkstheater in Wien drei kleine Einakter der Dichterin auf- geführt, die auch lebhaften Anklang fanden, aber dann einer Theater- intrige zum Opfer fielen und des- halb vom Spielplan wieder abgeſetzt wurden. Die Dichterin, die ſich in mißlichen Verhältniſſen befand und ihre letzte Hoffnung auf den Erfolg dieſer Stücke geſetzt hatte, nahm ſich dieſe Jntrige ſo zu Herzen, daß ſie ſich am 15. April 1902 erſchoß. S: Trab-Trab! (Lſp. vom Rennplatz, Manuſkrpt.), 1898. ‒ Nur aus Trutz (Charakterſk.), 1900. ‒ Eine Liebes- heirat (Dram. Lebensbild), 1900. ‒ Das Kind (Volksſt.), 1901. ‒ Familie Vollmann (Volksſt., Manuſkr.), 1901. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/110>, abgerufen am 28.11.2024.