Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Kos
erwachte in ihm die Lust zum Zeich-
nen und Malen. Seine Leistungen
auf dem neuen Gebiete waren beach-
tenswert, selbst Defregger bestätigte
K. s Talent, und da um diese Zeit K. s
erste Dichtung mit einigen selbstge-
zeichneten Bildern erschien, so fanden
sich bald einige Gönner, die sich des
jungen Künstlers annahmen und es
ihm ermöglichten, die k. k. Lehr- und
Versuchsanstalt für Photographie u.
Reproduktionsverfahren in Wien zu
besuchen. Mit beispiellosem Eifer be-
wältigte K. in anderthalb Jahren den
gewaltigen Lehrstoff, den die Anstalt
für drei Jahre bemessen, und erhielt
dann sofort die Stelle eines artisti-
schen Assistenten bei Baron Albert v.
Rothschild, welche er bis zum Jahre
1896 innehatte. Er redigierte 1893
bis 1895 die "Blätter für deutsche
Dichtung", gründete 1901 die Zeit-
schrift "Deutsch-Böhmerland", die er
bis 1903 herausgab, war seit 1895
Herausgeber des "Österreichischen
Dichterbuchs" und seit 1904 des
"Photo-Sport"; auch redigierte er
den 1. Band des "Deutsch-österreich.
Künstler-und Schriftsteller-Lexikon"
(1902).

S:

Schwanengesang (Orien-
tal. M.), 1889. - Lieben und streben
(Ge.), 1893. - Eine Fahrt nach dem
Frieden. Zukunft (Phantasien), 1893.
- "Schön-Rose". Des blinden Geigers
Lieder (Rhapsodie), 1895. - Runold
(Ein Sang a. Nürnbergs alten Ta-
gen), 1893. - Licht u. Schatten (Aus
d. Leben eines Künstlers, Lr.), 1894.
- Jrmtraut (Sang a. d. Minnesän-
gerzeit), 1893. - Lieder des Mirza
Schaffy (Satiren), 1896. - Aus dem
Skizzenbuche des Lebens (Ge.), 1896.
- Neue Lieder des Mirza Schaffy
(Sat.), 1897. - Deutsche Dichterstim-
men, 1898. - Der Lehrer als Dichter
(Österr. Anthol., hrsg. mit C. Hof-
mann), 1901. - "Muschelrauschen",
1900. 2. A. 1901.

*Kospoth, William Graf,

pseud.
Ottokar v. Norden, wurde am
[Spaltenumbruch]

Kos
30. März 1824 in Dresden geboren,
wo seine Eltern sich vorübergehend
aufhielten. Sein (1837 +) Vater war
Besitzer der Herrschaft Burau (Kreis
Sagan, Niederschlesien). Bis zu sei-
nem 11. Jahre wurde er im elterlichen
Hause erzogen, kam dann in die Er-
ziehungsanstalt der Brüdergemeinde
in Niesky und 1840 auf die Ritter-
akademie in Liegnitz, wo er bis 1842
blieb. Jm folgenden Jahre trat er
in die Armee ein, u. zwar beim Kai-
ser Franz-Garde-Grenadierregiment
in Berlin, dem er bis 1866 angehörte,
wo er nach seiner Beförderung zum
Major in das 1. Rheinische Jnfante-
rieregiment Nr. 25 versetzt ward. Die
erste Anregung zu schriftstellerischer
Tätigkeit empfing er 1851 in London
zur Zeit der ersten internationalen
Ausstellung, und die dort erhaltenen
großartigen Eindrücke brachte er in
novellistischer Form in einer Reise-
beschreibung zum Ausdruck. Ermutigt
auf diesem Wege wurde er durch sei-
nen Oheim, den Fürsten Hermann
von Pückler-Muskau, der ihn auch in
den interessanten Kreis um Varn-
hagen einführte. Mit seiner Beför-
derung zum Hauptmann (1859) ruhte
seine Feder: die erhöhten Anforde-
rungen des Dienstes ließen ihm keine
Zeit zu schriftstellerischer Tätigkeit.
Erst nachdem er sich 1869 als Major
z. D. vom Dienst zurückgezogen hatte,
nahm er die ihm lieb gewordene Be-
schäftigung wieder auf. Er starb im
Dezember 1903 in Freienwalde a. d.
Oder, wo er die letzten Dezennien ge-
lebt hatte. Außer verschiedenen Ro-
manen und Novellen in Zeitschriften
veröffentlichte er

S:

Die beiden von
Lohberg (R.); II, 1879. - Schloß Le-
morand (R.), 1902.

Kossak, Karl Ludwig Ernst,


wurde am 4. Aug. 1814 in Marien-
werder geboren, genoß seine Gym-
nasialbildung in Danzig u. studierte
seit 1834 in Königsberg und Berlin
Philosophie u. Geschichte. Mit einem

*


[Spaltenumbruch]

Kos
erwachte in ihm die Luſt zum Zeich-
nen und Malen. Seine Leiſtungen
auf dem neuen Gebiete waren beach-
tenswert, ſelbſt Defregger beſtätigte
K. s Talent, und da um dieſe Zeit K. s
erſte Dichtung mit einigen ſelbſtge-
zeichneten Bildern erſchien, ſo fanden
ſich bald einige Gönner, die ſich des
jungen Künſtlers annahmen und es
ihm ermöglichten, die k. k. Lehr- und
Verſuchsanſtalt für Photographie u.
Reproduktionsverfahren in Wien zu
beſuchen. Mit beiſpielloſem Eifer be-
wältigte K. in anderthalb Jahren den
gewaltigen Lehrſtoff, den die Anſtalt
für drei Jahre bemeſſen, und erhielt
dann ſofort die Stelle eines artiſti-
ſchen Aſſiſtenten bei Baron Albert v.
Rothſchild, welche er bis zum Jahre
1896 innehatte. Er redigierte 1893
bis 1895 die „Blätter für deutſche
Dichtung‟, gründete 1901 die Zeit-
ſchrift „Deutſch-Böhmerland‟, die er
bis 1903 herausgab, war ſeit 1895
Herausgeber des „Öſterreichiſchen
Dichterbuchs‟ und ſeit 1904 des
„Photo-Sport‟; auch redigierte er
den 1. Band des „Deutſch-öſterreich.
Künſtler-und Schriftſteller-Lexikon‟
(1902).

S:

Schwanengeſang (Orien-
tal. M.), 1889. ‒ Lieben und ſtreben
(Ge.), 1893. ‒ Eine Fahrt nach dem
Frieden. Zukunft (Phantaſien), 1893.
‒ „Schön-Roſe‟. Des blinden Geigers
Lieder (Rhapſodie), 1895. ‒ Runold
(Ein Sang a. Nürnbergs alten Ta-
gen), 1893. ‒ Licht u. Schatten (Aus
d. Leben eines Künſtlers, Lr.), 1894.
‒ Jrmtraut (Sang a. d. Minneſän-
gerzeit), 1893. ‒ Lieder des Mirza
Schaffy (Satiren), 1896. ‒ Aus dem
Skizzenbuche des Lebens (Ge.), 1896.
‒ Neue Lieder des Mirza Schaffy
(Sat.), 1897. ‒ Deutſche Dichterſtim-
men, 1898. ‒ Der Lehrer als Dichter
(Öſterr. Anthol., hrsg. mit C. Hof-
mann), 1901. ‒ „Muſchelrauſchen‟,
1900. 2. A. 1901.

*Kospoth, William Graf,

pſeud.
Ottokar v. Norden, wurde am
[Spaltenumbruch]

Koſ
30. März 1824 in Dresden geboren,
wo ſeine Eltern ſich vorübergehend
aufhielten. Sein (1837 †) Vater war
Beſitzer der Herrſchaft Burau (Kreis
Sagan, Niederſchleſien). Bis zu ſei-
nem 11. Jahre wurde er im elterlichen
Hauſe erzogen, kam dann in die Er-
ziehungsanſtalt der Brüdergemeinde
in Niesky und 1840 auf die Ritter-
akademie in Liegnitz, wo er bis 1842
blieb. Jm folgenden Jahre trat er
in die Armee ein, u. zwar beim Kai-
ſer Franz-Garde-Grenadierregiment
in Berlin, dem er bis 1866 angehörte,
wo er nach ſeiner Beförderung zum
Major in das 1. Rheiniſche Jnfante-
rieregiment Nr. 25 verſetzt ward. Die
erſte Anregung zu ſchriftſtelleriſcher
Tätigkeit empfing er 1851 in London
zur Zeit der erſten internationalen
Ausſtellung, und die dort erhaltenen
großartigen Eindrücke brachte er in
novelliſtiſcher Form in einer Reiſe-
beſchreibung zum Ausdruck. Ermutigt
auf dieſem Wege wurde er durch ſei-
nen Oheim, den Fürſten Hermann
von Pückler-Muskau, der ihn auch in
den intereſſanten Kreis um Varn-
hagen einführte. Mit ſeiner Beför-
derung zum Hauptmann (1859) ruhte
ſeine Feder: die erhöhten Anforde-
rungen des Dienſtes ließen ihm keine
Zeit zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit.
Erſt nachdem er ſich 1869 als Major
z. D. vom Dienſt zurückgezogen hatte,
nahm er die ihm lieb gewordene Be-
ſchäftigung wieder auf. Er ſtarb im
Dezember 1903 in Freienwalde a. d.
Oder, wo er die letzten Dezennien ge-
lebt hatte. Außer verſchiedenen Ro-
manen und Novellen in Zeitſchriften
veröffentlichte er

S:

Die beiden von
Lohberg (R.); II, 1879. ‒ Schloß Lé-
morand (R.), 1902.

Koſſak, Karl Ludwig Ernſt,


wurde am 4. Aug. 1814 in Marien-
werder geboren, genoß ſeine Gym-
naſialbildung in Danzig u. ſtudierte
ſeit 1834 in Königsberg und Berlin
Philoſophie u. Geſchichte. Mit einem

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0083" n="79"/><lb/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kos</hi></fw><lb/>
erwachte in ihm die Lu&#x017F;t zum Zeich-<lb/>
nen und Malen. Seine Lei&#x017F;tungen<lb/>
auf dem neuen Gebiete waren beach-<lb/>
tenswert, &#x017F;elb&#x017F;t Defregger be&#x017F;tätigte<lb/>
K. s Talent, und da um die&#x017F;e Zeit K. s<lb/>
er&#x017F;te Dichtung mit einigen &#x017F;elb&#x017F;tge-<lb/>
zeichneten Bildern er&#x017F;chien, &#x017F;o fanden<lb/>
&#x017F;ich bald einige Gönner, die &#x017F;ich des<lb/>
jungen Kün&#x017F;tlers annahmen und es<lb/>
ihm ermöglichten, die k. k. Lehr- und<lb/>
Ver&#x017F;uchsan&#x017F;talt für Photographie u.<lb/>
Reproduktionsverfahren in Wien zu<lb/>
be&#x017F;uchen. Mit bei&#x017F;piello&#x017F;em Eifer be-<lb/>
wältigte K. in anderthalb Jahren den<lb/>
gewaltigen Lehr&#x017F;toff, den die An&#x017F;talt<lb/>
für drei Jahre beme&#x017F;&#x017F;en, und erhielt<lb/>
dann &#x017F;ofort die Stelle eines arti&#x017F;ti-<lb/>
&#x017F;chen A&#x017F;&#x017F;i&#x017F;tenten bei Baron Albert v.<lb/>
Roth&#x017F;child, welche er bis zum Jahre<lb/>
1896 innehatte. Er redigierte 1893<lb/>
bis 1895 die &#x201E;Blätter für deut&#x017F;che<lb/>
Dichtung&#x201F;, gründete 1901 die Zeit-<lb/>
&#x017F;chrift &#x201E;Deut&#x017F;ch-Böhmerland&#x201F;, die er<lb/>
bis 1903 herausgab, war &#x017F;eit 1895<lb/>
Herausgeber des &#x201E;Ö&#x017F;terreichi&#x017F;chen<lb/>
Dichterbuchs&#x201F; und &#x017F;eit 1904 des<lb/>
&#x201E;Photo-Sport&#x201F;; auch redigierte er<lb/>
den 1. Band des &#x201E;Deut&#x017F;ch-ö&#x017F;terreich.<lb/>
Kün&#x017F;tler-und Schrift&#x017F;teller-Lexikon&#x201F;<lb/>
(1902). </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Schwanenge&#x017F;ang (Orien-<lb/>
tal. M.), 1889. &#x2012; Lieben und &#x017F;treben<lb/>
(Ge.), 1893. &#x2012; Eine Fahrt nach dem<lb/>
Frieden. Zukunft (Phanta&#x017F;ien), 1893.<lb/>
&#x2012; &#x201E;Schön-Ro&#x017F;e&#x201F;. Des blinden Geigers<lb/>
Lieder (Rhap&#x017F;odie), 1895. &#x2012; Runold<lb/>
(Ein Sang a. Nürnbergs alten Ta-<lb/>
gen), 1893. &#x2012; Licht u. Schatten (Aus<lb/>
d. Leben eines Kün&#x017F;tlers, Lr.), 1894.<lb/>
&#x2012; Jrmtraut (Sang a. d. Minne&#x017F;än-<lb/>
gerzeit), 1893. &#x2012; Lieder des Mirza<lb/>
Schaffy (Satiren), 1896. &#x2012; Aus dem<lb/>
Skizzenbuche des Lebens (Ge.), 1896.<lb/>
&#x2012; Neue Lieder des Mirza Schaffy<lb/>
(Sat.), 1897. &#x2012; Deut&#x017F;che Dichter&#x017F;tim-<lb/>
men, 1898. &#x2012; Der Lehrer als Dichter<lb/>&#x017F;terr. Anthol., hrsg. mit C. Hof-<lb/>
mann), 1901. &#x2012; &#x201E;Mu&#x017F;chelrau&#x017F;chen&#x201F;,<lb/>
1900. 2. A. 1901.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Kospoth,</hi> William Graf,</head>
        <p> p&#x017F;eud.<lb/><hi rendition="#g">Ottokar v. Norden,</hi> wurde am<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ko&#x017F;</hi></fw><lb/>
30. März 1824 in Dresden geboren,<lb/>
wo &#x017F;eine Eltern &#x017F;ich vorübergehend<lb/>
aufhielten. Sein (1837 &#x2020;) Vater war<lb/>
Be&#x017F;itzer der Herr&#x017F;chaft Burau (Kreis<lb/>
Sagan, Nieder&#x017F;chle&#x017F;ien). Bis zu &#x017F;ei-<lb/>
nem 11. Jahre wurde er im elterlichen<lb/>
Hau&#x017F;e erzogen, kam dann in die Er-<lb/>
ziehungsan&#x017F;talt der Brüdergemeinde<lb/>
in Niesky und 1840 auf die Ritter-<lb/>
akademie in Liegnitz, wo er bis 1842<lb/>
blieb. Jm folgenden Jahre trat er<lb/>
in die Armee ein, u. zwar beim Kai-<lb/>
&#x017F;er Franz-Garde-Grenadierregiment<lb/>
in Berlin, dem er bis 1866 angehörte,<lb/>
wo er nach &#x017F;einer Beförderung zum<lb/>
Major in das 1. Rheini&#x017F;che Jnfante-<lb/>
rieregiment Nr. 25 ver&#x017F;etzt ward. Die<lb/>
er&#x017F;te Anregung zu &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;cher<lb/>
Tätigkeit empfing er 1851 in London<lb/>
zur Zeit der er&#x017F;ten internationalen<lb/>
Aus&#x017F;tellung, und die dort erhaltenen<lb/>
großartigen Eindrücke brachte er in<lb/>
novelli&#x017F;ti&#x017F;cher Form in einer Rei&#x017F;e-<lb/>
be&#x017F;chreibung zum Ausdruck. Ermutigt<lb/>
auf die&#x017F;em Wege wurde er durch &#x017F;ei-<lb/>
nen Oheim, den Für&#x017F;ten Hermann<lb/>
von Pückler-Muskau, der ihn auch in<lb/>
den intere&#x017F;&#x017F;anten Kreis um Varn-<lb/>
hagen einführte. Mit &#x017F;einer Beför-<lb/>
derung zum Hauptmann (1859) ruhte<lb/>
&#x017F;eine Feder: die erhöhten Anforde-<lb/>
rungen des Dien&#x017F;tes ließen ihm keine<lb/>
Zeit zu &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;cher Tätigkeit.<lb/>
Er&#x017F;t nachdem er &#x017F;ich 1869 als Major<lb/>
z. D. vom Dien&#x017F;t zurückgezogen hatte,<lb/>
nahm er die ihm lieb gewordene Be-<lb/>
&#x017F;chäftigung wieder auf. Er &#x017F;tarb im<lb/>
Dezember 1903 in Freienwalde a. d.<lb/>
Oder, wo er die letzten Dezennien ge-<lb/>
lebt hatte. Außer ver&#x017F;chiedenen Ro-<lb/>
manen und Novellen in Zeit&#x017F;chriften<lb/>
veröffentlichte er </p>
      </div><lb/>
      <div type="bibliography" n="1">
        <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
        <p> Die beiden von<lb/>
Lohberg (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1879. &#x2012; Schloß Lé-<lb/>
morand (R.), 1902.</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Ko&#x017F;&#x017F;ak,</hi> Karl Ludwig <hi rendition="#g">Ern&#x017F;t,</hi></head>
        <p><lb/>
wurde am 4. Aug. 1814 in Marien-<lb/>
werder geboren, genoß &#x017F;eine Gym-<lb/>
na&#x017F;ialbildung in Danzig u. &#x017F;tudierte<lb/>
&#x017F;eit 1834 in Königsberg und Berlin<lb/>
Philo&#x017F;ophie u. Ge&#x017F;chichte. Mit einem<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[79/0083] Kos Koſ erwachte in ihm die Luſt zum Zeich- nen und Malen. Seine Leiſtungen auf dem neuen Gebiete waren beach- tenswert, ſelbſt Defregger beſtätigte K. s Talent, und da um dieſe Zeit K. s erſte Dichtung mit einigen ſelbſtge- zeichneten Bildern erſchien, ſo fanden ſich bald einige Gönner, die ſich des jungen Künſtlers annahmen und es ihm ermöglichten, die k. k. Lehr- und Verſuchsanſtalt für Photographie u. Reproduktionsverfahren in Wien zu beſuchen. Mit beiſpielloſem Eifer be- wältigte K. in anderthalb Jahren den gewaltigen Lehrſtoff, den die Anſtalt für drei Jahre bemeſſen, und erhielt dann ſofort die Stelle eines artiſti- ſchen Aſſiſtenten bei Baron Albert v. Rothſchild, welche er bis zum Jahre 1896 innehatte. Er redigierte 1893 bis 1895 die „Blätter für deutſche Dichtung‟, gründete 1901 die Zeit- ſchrift „Deutſch-Böhmerland‟, die er bis 1903 herausgab, war ſeit 1895 Herausgeber des „Öſterreichiſchen Dichterbuchs‟ und ſeit 1904 des „Photo-Sport‟; auch redigierte er den 1. Band des „Deutſch-öſterreich. Künſtler-und Schriftſteller-Lexikon‟ (1902). S: Schwanengeſang (Orien- tal. M.), 1889. ‒ Lieben und ſtreben (Ge.), 1893. ‒ Eine Fahrt nach dem Frieden. Zukunft (Phantaſien), 1893. ‒ „Schön-Roſe‟. Des blinden Geigers Lieder (Rhapſodie), 1895. ‒ Runold (Ein Sang a. Nürnbergs alten Ta- gen), 1893. ‒ Licht u. Schatten (Aus d. Leben eines Künſtlers, Lr.), 1894. ‒ Jrmtraut (Sang a. d. Minneſän- gerzeit), 1893. ‒ Lieder des Mirza Schaffy (Satiren), 1896. ‒ Aus dem Skizzenbuche des Lebens (Ge.), 1896. ‒ Neue Lieder des Mirza Schaffy (Sat.), 1897. ‒ Deutſche Dichterſtim- men, 1898. ‒ Der Lehrer als Dichter (Öſterr. Anthol., hrsg. mit C. Hof- mann), 1901. ‒ „Muſchelrauſchen‟, 1900. 2. A. 1901. *Kospoth, William Graf, pſeud. Ottokar v. Norden, wurde am 30. März 1824 in Dresden geboren, wo ſeine Eltern ſich vorübergehend aufhielten. Sein (1837 †) Vater war Beſitzer der Herrſchaft Burau (Kreis Sagan, Niederſchleſien). Bis zu ſei- nem 11. Jahre wurde er im elterlichen Hauſe erzogen, kam dann in die Er- ziehungsanſtalt der Brüdergemeinde in Niesky und 1840 auf die Ritter- akademie in Liegnitz, wo er bis 1842 blieb. Jm folgenden Jahre trat er in die Armee ein, u. zwar beim Kai- ſer Franz-Garde-Grenadierregiment in Berlin, dem er bis 1866 angehörte, wo er nach ſeiner Beförderung zum Major in das 1. Rheiniſche Jnfante- rieregiment Nr. 25 verſetzt ward. Die erſte Anregung zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit empfing er 1851 in London zur Zeit der erſten internationalen Ausſtellung, und die dort erhaltenen großartigen Eindrücke brachte er in novelliſtiſcher Form in einer Reiſe- beſchreibung zum Ausdruck. Ermutigt auf dieſem Wege wurde er durch ſei- nen Oheim, den Fürſten Hermann von Pückler-Muskau, der ihn auch in den intereſſanten Kreis um Varn- hagen einführte. Mit ſeiner Beför- derung zum Hauptmann (1859) ruhte ſeine Feder: die erhöhten Anforde- rungen des Dienſtes ließen ihm keine Zeit zu ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit. Erſt nachdem er ſich 1869 als Major z. D. vom Dienſt zurückgezogen hatte, nahm er die ihm lieb gewordene Be- ſchäftigung wieder auf. Er ſtarb im Dezember 1903 in Freienwalde a. d. Oder, wo er die letzten Dezennien ge- lebt hatte. Außer verſchiedenen Ro- manen und Novellen in Zeitſchriften veröffentlichte er S: Die beiden von Lohberg (R.); II, 1879. ‒ Schloß Lé- morand (R.), 1902. Koſſak, Karl Ludwig Ernſt, wurde am 4. Aug. 1814 in Marien- werder geboren, genoß ſeine Gym- naſialbildung in Danzig u. ſtudierte ſeit 1834 in Königsberg und Berlin Philoſophie u. Geſchichte. Mit einem *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/83
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/83>, abgerufen am 26.11.2024.