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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Kon
eines Universitätsbeamten, besuchte
das dortige Gymnasium und studierte
in Greifswald und Berlin die Rechte,
ließ sich aber nach bestandenem Examen
durch Mantius u. Teschner zum Sän-
ger ausbilden und ging als Tenorist
zur Bühne. Er debütierte im Herbst
1860 in Bern u. lernte hier die Sän-
gerin Johanna Martin kennen, mit
der er sich später in Turin (1862) ver-
mählte. Von Bern ging K. nach Mai-
land, wo er sich bei Lamperti u. San
Giovanni für den italienischen Gesang
vorbereitete, 1862 nach Turin, 1863
wieder nach Mailand, der Schweiz,
1864 nach Leipzig, wo er ein Engage-
ment am Stadttheater angenommen,
und im Herbst 1865 mit seiner Gattin
nach Rußland. Hier lebte das Paar
drei Jahre in Charkow, kehrte 1870
nach Deutschland zurück, und K. nahm
eine Stelle am Leipziger Konservato-
rium an. 1872 ging er nach Frankfurt
a. M., wo seine Gattin an der Musik-
schule tätig war, und beide gründeten
im Herbst 1873 die Konewkasche Ge-
sangschule, die sich bald großen Rufes
erfreute. K. starb am 10. Oktbr. 1877.

S:

Gedichte (hrsg. von seiner Gattin),
1878.

*Koniecki, Christian Gottfried
Hermann,

geb. am 25. Novbr. 1861
in Blankenberg bei Gefell (Provinz
Sachsen), wo sein Vater Pfarrer war,
wurde im elterlichen Hause u. in Kösen
für das Gymnasium vorbereitet, be-
suchte die Schulen in Pforta, Halle u.
Eisenberg u. studierte dann in Greifs-
wald, Halle und Erlangen Theologie
und Philosophie. Er privatisierte
darauf im elterlichen Hause zu Möst
bei Halle und in Berlin unter philo-
sophischen Studien und dichterischen
Arbeiten und war zuletzt Redakteur
der "Stargarder Zeitung" in Star-
gard in Pommern. Hier starb er plötz-
lich am 29. Oktbr. 1895.

S:

Fredegod
und Godofred ohne Kothurn (Zeitge-
nössisches M.), 1889. - Damaskus
(D.), 1890. - Modernes Trio (Ge. von
[Spaltenumbruch]

Kön
H. K., Wilh. Arent u. A. v. Sommer-
feld), 1890. - Wuotan, 1893.

*König, Anton,

geb. am 24. Novbr.
1872 zu Oelkofen in Württemberg als
der Sohn eines Schultheißen, besuchte
die Realschule, die Präparandenan-
stalt und das königl. Lehrerseminar
in Saulgau und wirkte seit 1892 als
provisorischer Lehrer in Schramberg,
Heidenheim, Stuttgart und Waldsee,
Seit 1898 definitiv an der Neckarschule
in Stuttgart angestellt, legte er dort
im Frühjahr 1899 die Prüfung als
Kollaborator an Realschulen ab und
nahm zu seiner weiteren Fortbildung
im Sommer 1899 längeren Aufent-
halt in Villeneuve am Genfer See u.
1905 in Paris. Seit 1900 im Real-
schuldienst verwendet, wirkte er bis
1904 als provisor. Reallehrer in Ulm
a. D. und seitdem als definitiver in
Oberndorf am Neckar.

S:

Mimosen
(Ge.), 1894. - Ein kleiner Strauß
(Ge.), 1905. - Auf stillen Wegen (Ge.),
1911.

König, Bruno Emil,

geb. am 11.
April 1833 zu Hettstedt in der Provinz
Sachsen, besuchte bis zu seiner Kon-
firmation die dortige Stadtschule, da-
nach die Präparandenanstalt und das
Lehrerseminar in Eisleben, war kurze
Zeit Lehrer, schied aber in der Reak-
tionsperiode der fünfziger Jahre aus
diesem Berufe und trat zur Postver-
waltung über (1854). Er war in der-
selben bei verschiedenen Postämtern
in der Prov. Sachsen, in Soest, Dort-
mund, Hamm, Minden u. zuletzt beim
Hauptpostamt in Berlin tätig. Nach
mehr als 12jähriger Wirksamkeit schied
er freiwillig aus dem Postdienste, um
sich der Jouralistik und Schriftstellerei
zuzuwenden. Einige Jahre war er
in der von Dr. Strousberg gegrün-
deten "Post" redaktionell tätig, dann
schuf er 1860 in Berlin das Beamten-
blatt "Deutsche Post", aus dessen Ver-
lag sich allmählich eine Buchhandlung
f. Verkehrswesen entwickelte. Jnfolge
von Prozessen und andern Unannehm-

* 5


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Kon
eines Univerſitätsbeamten, beſuchte
das dortige Gymnaſium und ſtudierte
in Greifswald und Berlin die Rechte,
ließ ſich aber nach beſtandenem Examen
durch Mantius u. Teſchner zum Sän-
ger ausbilden und ging als Tenoriſt
zur Bühne. Er debütierte im Herbſt
1860 in Bern u. lernte hier die Sän-
gerin Johanna Martin kennen, mit
der er ſich ſpäter in Turin (1862) ver-
mählte. Von Bern ging K. nach Mai-
land, wo er ſich bei Lamperti u. San
Giovanni für den italieniſchen Geſang
vorbereitete, 1862 nach Turin, 1863
wieder nach Mailand, der Schweiz,
1864 nach Leipzig, wo er ein Engage-
ment am Stadttheater angenommen,
und im Herbſt 1865 mit ſeiner Gattin
nach Rußland. Hier lebte das Paar
drei Jahre in Charkow, kehrte 1870
nach Deutſchland zurück, und K. nahm
eine Stelle am Leipziger Konſervato-
rium an. 1872 ging er nach Frankfurt
a. M., wo ſeine Gattin an der Muſik-
ſchule tätig war, und beide gründeten
im Herbſt 1873 die Konewkaſche Ge-
ſangſchule, die ſich bald großen Rufes
erfreute. K. ſtarb am 10. Oktbr. 1877.

S:

Gedichte (hrsg. von ſeiner Gattin),
1878.

*Koniecki, Chriſtian Gottfried
Hermann,

geb. am 25. Novbr. 1861
in Blankenberg bei Gefell (Provinz
Sachſen), wo ſein Vater Pfarrer war,
wurde im elterlichen Hauſe u. in Köſen
für das Gymnaſium vorbereitet, be-
ſuchte die Schulen in Pforta, Halle u.
Eiſenberg u. ſtudierte dann in Greifs-
wald, Halle und Erlangen Theologie
und Philoſophie. Er privatiſierte
darauf im elterlichen Hauſe zu Möſt
bei Halle und in Berlin unter philo-
ſophiſchen Studien und dichteriſchen
Arbeiten und war zuletzt Redakteur
der „Stargarder Zeitung‟ in Star-
gard in Pommern. Hier ſtarb er plötz-
lich am 29. Oktbr. 1895.

S:

Fredegod
und Godofred ohne Kothurn (Zeitge-
nöſſiſches M.), 1889. ‒ Damaskus
(D.), 1890. ‒ Modernes Trio (Ge. von
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Kön
H. K., Wilh. Arent u. A. v. Sommer-
feld), 1890. ‒ Wuotan, 1893.

*König, Anton,

geb. am 24. Novbr.
1872 zu Oelkofen in Württemberg als
der Sohn eines Schultheißen, beſuchte
die Realſchule, die Präparandenan-
ſtalt und das königl. Lehrerſeminar
in Saulgau und wirkte ſeit 1892 als
proviſoriſcher Lehrer in Schramberg,
Heidenheim, Stuttgart und Waldſee,
Seit 1898 definitiv an der Neckarſchule
in Stuttgart angeſtellt, legte er dort
im Frühjahr 1899 die Prüfung als
Kollaborator an Realſchulen ab und
nahm zu ſeiner weiteren Fortbildung
im Sommer 1899 längeren Aufent-
halt in Villeneuve am Genfer See u.
1905 in Paris. Seit 1900 im Real-
ſchuldienſt verwendet, wirkte er bis
1904 als proviſor. Reallehrer in Ulm
a. D. und ſeitdem als definitiver in
Oberndorf am Neckar.

S:

Mimoſen
(Ge.), 1894. ‒ Ein kleiner Strauß
(Ge.), 1905. ‒ Auf ſtillen Wegen (Ge.),
1911.

König, Bruno Emil,

geb. am 11.
April 1833 zu Hettſtedt in der Provinz
Sachſen, beſuchte bis zu ſeiner Kon-
firmation die dortige Stadtſchule, da-
nach die Präparandenanſtalt und das
Lehrerſeminar in Eisleben, war kurze
Zeit Lehrer, ſchied aber in der Reak-
tionsperiode der fünfziger Jahre aus
dieſem Berufe und trat zur Poſtver-
waltung über (1854). Er war in der-
ſelben bei verſchiedenen Poſtämtern
in der Prov. Sachſen, in Soeſt, Dort-
mund, Hamm, Minden u. zuletzt beim
Hauptpoſtamt in Berlin tätig. Nach
mehr als 12jähriger Wirkſamkeit ſchied
er freiwillig aus dem Poſtdienſte, um
ſich der Jouraliſtik und Schriftſtellerei
zuzuwenden. Einige Jahre war er
in der von Dr. Strousberg gegrün-
deten „Poſt‟ redaktionell tätig, dann
ſchuf er 1860 in Berlin das Beamten-
blatt „Deutſche Poſt‟, aus deſſen Ver-
lag ſich allmählich eine Buchhandlung
f. Verkehrsweſen entwickelte. Jnfolge
von Prozeſſen und andern Unannehm-

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[65/0069] Kon Kön eines Univerſitätsbeamten, beſuchte das dortige Gymnaſium und ſtudierte in Greifswald und Berlin die Rechte, ließ ſich aber nach beſtandenem Examen durch Mantius u. Teſchner zum Sän- ger ausbilden und ging als Tenoriſt zur Bühne. Er debütierte im Herbſt 1860 in Bern u. lernte hier die Sän- gerin Johanna Martin kennen, mit der er ſich ſpäter in Turin (1862) ver- mählte. Von Bern ging K. nach Mai- land, wo er ſich bei Lamperti u. San Giovanni für den italieniſchen Geſang vorbereitete, 1862 nach Turin, 1863 wieder nach Mailand, der Schweiz, 1864 nach Leipzig, wo er ein Engage- ment am Stadttheater angenommen, und im Herbſt 1865 mit ſeiner Gattin nach Rußland. Hier lebte das Paar drei Jahre in Charkow, kehrte 1870 nach Deutſchland zurück, und K. nahm eine Stelle am Leipziger Konſervato- rium an. 1872 ging er nach Frankfurt a. M., wo ſeine Gattin an der Muſik- ſchule tätig war, und beide gründeten im Herbſt 1873 die Konewkaſche Ge- ſangſchule, die ſich bald großen Rufes erfreute. K. ſtarb am 10. Oktbr. 1877. S: Gedichte (hrsg. von ſeiner Gattin), 1878. *Koniecki, Chriſtian Gottfried Hermann, geb. am 25. Novbr. 1861 in Blankenberg bei Gefell (Provinz Sachſen), wo ſein Vater Pfarrer war, wurde im elterlichen Hauſe u. in Köſen für das Gymnaſium vorbereitet, be- ſuchte die Schulen in Pforta, Halle u. Eiſenberg u. ſtudierte dann in Greifs- wald, Halle und Erlangen Theologie und Philoſophie. Er privatiſierte darauf im elterlichen Hauſe zu Möſt bei Halle und in Berlin unter philo- ſophiſchen Studien und dichteriſchen Arbeiten und war zuletzt Redakteur der „Stargarder Zeitung‟ in Star- gard in Pommern. Hier ſtarb er plötz- lich am 29. Oktbr. 1895. S: Fredegod und Godofred ohne Kothurn (Zeitge- nöſſiſches M.), 1889. ‒ Damaskus (D.), 1890. ‒ Modernes Trio (Ge. von H. K., Wilh. Arent u. A. v. Sommer- feld), 1890. ‒ Wuotan, 1893. *König, Anton, geb. am 24. Novbr. 1872 zu Oelkofen in Württemberg als der Sohn eines Schultheißen, beſuchte die Realſchule, die Präparandenan- ſtalt und das königl. Lehrerſeminar in Saulgau und wirkte ſeit 1892 als proviſoriſcher Lehrer in Schramberg, Heidenheim, Stuttgart und Waldſee, Seit 1898 definitiv an der Neckarſchule in Stuttgart angeſtellt, legte er dort im Frühjahr 1899 die Prüfung als Kollaborator an Realſchulen ab und nahm zu ſeiner weiteren Fortbildung im Sommer 1899 längeren Aufent- halt in Villeneuve am Genfer See u. 1905 in Paris. Seit 1900 im Real- ſchuldienſt verwendet, wirkte er bis 1904 als proviſor. Reallehrer in Ulm a. D. und ſeitdem als definitiver in Oberndorf am Neckar. S: Mimoſen (Ge.), 1894. ‒ Ein kleiner Strauß (Ge.), 1905. ‒ Auf ſtillen Wegen (Ge.), 1911. König, Bruno Emil, geb. am 11. April 1833 zu Hettſtedt in der Provinz Sachſen, beſuchte bis zu ſeiner Kon- firmation die dortige Stadtſchule, da- nach die Präparandenanſtalt und das Lehrerſeminar in Eisleben, war kurze Zeit Lehrer, ſchied aber in der Reak- tionsperiode der fünfziger Jahre aus dieſem Berufe und trat zur Poſtver- waltung über (1854). Er war in der- ſelben bei verſchiedenen Poſtämtern in der Prov. Sachſen, in Soeſt, Dort- mund, Hamm, Minden u. zuletzt beim Hauptpoſtamt in Berlin tätig. Nach mehr als 12jähriger Wirkſamkeit ſchied er freiwillig aus dem Poſtdienſte, um ſich der Jouraliſtik und Schriftſtellerei zuzuwenden. Einige Jahre war er in der von Dr. Strousberg gegrün- deten „Poſt‟ redaktionell tätig, dann ſchuf er 1860 in Berlin das Beamten- blatt „Deutſche Poſt‟, aus deſſen Ver- lag ſich allmählich eine Buchhandlung f. Verkehrsweſen entwickelte. Jnfolge von Prozeſſen und andern Unannehm- * 5

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon04_1913/69>, abgerufen am 25.11.2024.