Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hae kurzer Zeit wieder ausschied, um dieWiener Hochschule zu beziehen u. da- selbst Literaturgeschichte u. moderne Sprachwissenschaft zu studieren. Als Schriftleiter des literarischen Ver- bandes "Ostarrichi" und Redakteur des Musenjahrbuches "Blätter für deutsche Dichtung" trat H. mit den bekanntesten älteren Dichtern Wiens in Verbindung und empfing durch sie die erfolgreichste Förderung seiner literarischen Neigungen. Jm Jahre 1895 fand er Anstellung als Lehrer an einer Wiener Realschule, wurde 1903 zum Professor an der Realschule in Znaim ernannt u. 1905 nach Wien zurückversetzt. Seit 1909 redigiert er das "Scheffel-Jahrbuch". S: Früh- *Haemmerli-Marti, Sophie,
Ham Haushalts ins Vaterhaus zurückkeh-ren. Jndessen hat dies einzige Leh- rerjahr für ihre innere Ausbildung und für das Studium des Kinderge- müts reiche Früchte getragen. Jm Jahre 1890 vermählte sie sich mit dem Arzte Dr. Max Haemmerli in Lenzburg und hatte sie bald Gelegen- heit, an ihren eigenen vier Mädchen die ihr so lieb gewordene Lehr- und Erziehungstätigkeit auszuüben. An- geregt durch die Schrift "Volkslied und Mundart" von Prof. J. Win- teler (s. d.!) sammelte sie ihre mund- artlichen Kinderlieder und übergab diese, bevorwortet von J. Winteler, der Öffentlichkeit. Sie haben in den Schweizer Blättern weite Verbrei- tung gefunden. S: Mis Chindli (Ein *Hammerstein, Olga von, pseud. S: Um des Gewissens *Hammon, Rudolf Leonhard,
*
Hae kurzer Zeit wieder ausſchied, um dieWiener Hochſchule zu beziehen u. da- ſelbſt Literaturgeſchichte u. moderne Sprachwiſſenſchaft zu ſtudieren. Als Schriftleiter des literariſchen Ver- bandes „Oſtarrichi“ und Redakteur des Muſenjahrbuches „Blätter für deutſche Dichtung“ trat H. mit den bekannteſten älteren Dichtern Wiens in Verbindung und empfing durch ſie die erfolgreichſte Förderung ſeiner literariſchen Neigungen. Jm Jahre 1895 fand er Anſtellung als Lehrer an einer Wiener Realſchule, wurde 1903 zum Profeſſor an der Realſchule in Znaim ernannt u. 1905 nach Wien zurückverſetzt. Seit 1909 redigiert er das „Scheffel-Jahrbuch“. S: Früh- *Haemmerli-Marti, Sophie,
Ham Haushalts ins Vaterhaus zurückkeh-ren. Jndeſſen hat dies einzige Leh- rerjahr für ihre innere Ausbildung und für das Studium des Kinderge- müts reiche Früchte getragen. Jm Jahre 1890 vermählte ſie ſich mit dem Arzte Dr. Max Haemmerli in Lenzburg und hatte ſie bald Gelegen- heit, an ihren eigenen vier Mädchen die ihr ſo lieb gewordene Lehr- und Erziehungstätigkeit auszuüben. An- geregt durch die Schrift „Volkslied und Mundart“ von Prof. J. Win- teler (ſ. d.!) ſammelte ſie ihre mund- artlichen Kinderlieder und übergab dieſe, bevorwortet von J. Winteler, der Öffentlichkeit. Sie haben in den Schweizer Blättern weite Verbrei- tung gefunden. S: Mis Chindli (Ein *Hammerſtein, Olga von, pſeud. S: Um des Gewiſſens *Hammon, Rudolf Leonhard,
*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="60"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Hae</hi></fw><lb/> kurzer Zeit wieder ausſchied, um die<lb/> Wiener Hochſchule zu beziehen u. da-<lb/> ſelbſt Literaturgeſchichte u. moderne<lb/> Sprachwiſſenſchaft zu ſtudieren. Als<lb/> Schriftleiter des literariſchen Ver-<lb/> bandes „Oſtarrichi“ und Redakteur<lb/> des Muſenjahrbuches „Blätter für<lb/> deutſche Dichtung“ trat H. mit den<lb/> bekannteſten älteren Dichtern Wiens<lb/> in Verbindung und empfing durch ſie<lb/> die erfolgreichſte Förderung ſeiner<lb/> literariſchen Neigungen. Jm Jahre<lb/> 1895 fand er Anſtellung als Lehrer<lb/> an einer Wiener Realſchule, wurde<lb/> 1903 zum Profeſſor an der Realſchule<lb/> in Znaim ernannt u. 1905 nach Wien<lb/> zurückverſetzt. Seit 1909 redigiert er<lb/> das „Scheffel-Jahrbuch“. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Früh-<lb/> lingsſtimmen (Ge.), 1894. – Gedicht-<lb/> Reigen, 1900. – Vogelſang (M. a. d.<lb/> Wienerwalde), 1900.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Haemmerli-Marti,</hi> Sophie,</head> <p><lb/> geb. am 18. Febr. 1868 zu Othmar-<lb/> ſingen im Aargau (Schweiz) als die<lb/> Tochter des Oberſten und Bezirks-<lb/> amtmannes Franz Marti, beſuchte<lb/> die dortige Dorfſchule, vom 11. Jahre<lb/> ab die Bezirksſchule in Lenzburg und<lb/> erhielt im elterlichen Hauſe eine ſorg-<lb/> fältige, von ſeiten des Vaters eine<lb/> militäriſch ſtrenge Erziehung, die aber<lb/> nicht verhinderte, daß ſich die innerſte<lb/> Natur der Tochter frei entfalten<lb/> konnte. Nach der Konfirmation wollte<lb/> dieſe das Gymnaſium in Aarau be-<lb/> ſuchen; da aber der Zutritt zu dem-<lb/> ſelben erſt nach Jahren geſtattet<lb/> wurde, trat ſie in die dortige höhere<lb/> Töchterſchule und das damit verbun-<lb/> dene Lehrerinnenſeminar, deſſen aus-<lb/> gezeichnetem Direktor J. Keller ſie be-<lb/> ſonders viel zu verdanken hatte. Jm<lb/> Frühling 1887 erhielt ſie nach beſtan-<lb/> denem Examen das aargauiſche Lehr-<lb/> patent, ging dann für den nächſten<lb/> Sommer zur Ausbildung in der fran-<lb/> zöſiſchen Sprache nach Paris u. war<lb/> dann ein Jahr lang in Oetlikon als<lb/> Lehrerin tätig. Da ſtarb ihre Mut-<lb/> ter, und ſie mußte zur Führung des<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ham</hi></fw><lb/> Haushalts ins Vaterhaus zurückkeh-<lb/> ren. Jndeſſen hat dies einzige Leh-<lb/> rerjahr für ihre innere Ausbildung<lb/> und für das Studium des Kinderge-<lb/> müts reiche Früchte getragen. Jm<lb/> Jahre 1890 vermählte ſie ſich mit<lb/> dem Arzte <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Max Haemmerli in<lb/> Lenzburg und hatte ſie bald Gelegen-<lb/> heit, an ihren eigenen vier Mädchen<lb/> die ihr ſo lieb gewordene Lehr- und<lb/> Erziehungstätigkeit auszuüben. An-<lb/> geregt durch die Schrift „Volkslied<lb/> und Mundart“ von Prof. J. Win-<lb/> teler (ſ. d.!) ſammelte ſie ihre mund-<lb/> artlichen Kinderlieder und übergab<lb/> dieſe, bevorwortet von J. Winteler,<lb/> der Öffentlichkeit. Sie haben in den<lb/> Schweizer Blättern weite Verbrei-<lb/> tung gefunden. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Mis Chindli (Ein<lb/> Liederkranz für junge Mütter), 1896.<lb/> 2. A. 1899. 3. A. 1907.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Hammerſtein,</hi> Olga von,</head> <p> pſeud.<lb/> O. <hi rendition="#g">Martell,</hi> geb. am 11. Dezember<lb/> 1866 in Retzow bei Mirow (Mecklen-<lb/> burg) auf dem Gute ihres Vaters,<lb/> lebt ſeit einer Reihe von Jahren wäh-<lb/> rend des Sommers im Oſtſeebade<lb/> Heringsdorf und während des Win-<lb/> ters auf Reiſen, beſonders in Jtalien<lb/> oder mit Mutter und Schweſter ver-<lb/> eint in Berlin. Hier ſtarb ſie nach<lb/> kurzem ſchweren Leiden am 8. Febr.<lb/> 1908. Von ihren vielen novelliſtiſchen<lb/> Arbeiten ſind bisher im Buchhandel<lb/> nur erſchienen </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Um des Gewiſſens<lb/> willen (R.), 1895. – Was Gott zu-<lb/> ſammenfügt (R.), 1908.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head>*<hi rendition="#b">Hammon,</hi> <hi rendition="#g">Rudolf</hi> Leonhard,</head> <p><lb/> geb. am 8. Dezbr. 1874 in Treucht-<lb/> lingen (Bayern) als Sohn eines<lb/> Bahnbeamten, beſuchte das Gymna-<lb/> ſium in Aſchaffenburg, das er 1893<lb/> abſolvierte, genügte dann in Erlan-<lb/> gen ſeiner Militärpflicht und ſtu-<lb/> dierte 1893–97 in Erlangen, Leip-<lb/> zig und Halle Theologie. Nachdem er<lb/> ſein erſtes Examen in Ansbach Ende<lb/> 1897 abgelegt, war er 1898–1904 als<lb/> Geiſtlicher der bayeriſchen proteſtan-<lb/> tiſchen Landeskirche tätig, beſtand in<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0064]
Hae
Ham
kurzer Zeit wieder ausſchied, um die
Wiener Hochſchule zu beziehen u. da-
ſelbſt Literaturgeſchichte u. moderne
Sprachwiſſenſchaft zu ſtudieren. Als
Schriftleiter des literariſchen Ver-
bandes „Oſtarrichi“ und Redakteur
des Muſenjahrbuches „Blätter für
deutſche Dichtung“ trat H. mit den
bekannteſten älteren Dichtern Wiens
in Verbindung und empfing durch ſie
die erfolgreichſte Förderung ſeiner
literariſchen Neigungen. Jm Jahre
1895 fand er Anſtellung als Lehrer
an einer Wiener Realſchule, wurde
1903 zum Profeſſor an der Realſchule
in Znaim ernannt u. 1905 nach Wien
zurückverſetzt. Seit 1909 redigiert er
das „Scheffel-Jahrbuch“.
S: Früh-
lingsſtimmen (Ge.), 1894. – Gedicht-
Reigen, 1900. – Vogelſang (M. a. d.
Wienerwalde), 1900.
*Haemmerli-Marti, Sophie,
geb. am 18. Febr. 1868 zu Othmar-
ſingen im Aargau (Schweiz) als die
Tochter des Oberſten und Bezirks-
amtmannes Franz Marti, beſuchte
die dortige Dorfſchule, vom 11. Jahre
ab die Bezirksſchule in Lenzburg und
erhielt im elterlichen Hauſe eine ſorg-
fältige, von ſeiten des Vaters eine
militäriſch ſtrenge Erziehung, die aber
nicht verhinderte, daß ſich die innerſte
Natur der Tochter frei entfalten
konnte. Nach der Konfirmation wollte
dieſe das Gymnaſium in Aarau be-
ſuchen; da aber der Zutritt zu dem-
ſelben erſt nach Jahren geſtattet
wurde, trat ſie in die dortige höhere
Töchterſchule und das damit verbun-
dene Lehrerinnenſeminar, deſſen aus-
gezeichnetem Direktor J. Keller ſie be-
ſonders viel zu verdanken hatte. Jm
Frühling 1887 erhielt ſie nach beſtan-
denem Examen das aargauiſche Lehr-
patent, ging dann für den nächſten
Sommer zur Ausbildung in der fran-
zöſiſchen Sprache nach Paris u. war
dann ein Jahr lang in Oetlikon als
Lehrerin tätig. Da ſtarb ihre Mut-
ter, und ſie mußte zur Führung des
Haushalts ins Vaterhaus zurückkeh-
ren. Jndeſſen hat dies einzige Leh-
rerjahr für ihre innere Ausbildung
und für das Studium des Kinderge-
müts reiche Früchte getragen. Jm
Jahre 1890 vermählte ſie ſich mit
dem Arzte Dr. Max Haemmerli in
Lenzburg und hatte ſie bald Gelegen-
heit, an ihren eigenen vier Mädchen
die ihr ſo lieb gewordene Lehr- und
Erziehungstätigkeit auszuüben. An-
geregt durch die Schrift „Volkslied
und Mundart“ von Prof. J. Win-
teler (ſ. d.!) ſammelte ſie ihre mund-
artlichen Kinderlieder und übergab
dieſe, bevorwortet von J. Winteler,
der Öffentlichkeit. Sie haben in den
Schweizer Blättern weite Verbrei-
tung gefunden.
S: Mis Chindli (Ein
Liederkranz für junge Mütter), 1896.
2. A. 1899. 3. A. 1907.
*Hammerſtein, Olga von, pſeud.
O. Martell, geb. am 11. Dezember
1866 in Retzow bei Mirow (Mecklen-
burg) auf dem Gute ihres Vaters,
lebt ſeit einer Reihe von Jahren wäh-
rend des Sommers im Oſtſeebade
Heringsdorf und während des Win-
ters auf Reiſen, beſonders in Jtalien
oder mit Mutter und Schweſter ver-
eint in Berlin. Hier ſtarb ſie nach
kurzem ſchweren Leiden am 8. Febr.
1908. Von ihren vielen novelliſtiſchen
Arbeiten ſind bisher im Buchhandel
nur erſchienen
S: Um des Gewiſſens
willen (R.), 1895. – Was Gott zu-
ſammenfügt (R.), 1908.
*Hammon, Rudolf Leonhard,
geb. am 8. Dezbr. 1874 in Treucht-
lingen (Bayern) als Sohn eines
Bahnbeamten, beſuchte das Gymna-
ſium in Aſchaffenburg, das er 1893
abſolvierte, genügte dann in Erlan-
gen ſeiner Militärpflicht und ſtu-
dierte 1893–97 in Erlangen, Leip-
zig und Halle Theologie. Nachdem er
ſein erſtes Examen in Ansbach Ende
1897 abgelegt, war er 1898–1904 als
Geiſtlicher der bayeriſchen proteſtan-
tiſchen Landeskirche tätig, beſtand in
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |