Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Kist stich, erhielt behufs Wiederherstellungseiner Gesundheit auf vier Jahre Ab- senzbewilligung von seiner Pfarrei u. privatisierte fünf Jahre im Unterinn- tale. Da seine völlige Heilung 1878 noch nicht erfolgt war, so wurde er pensioniert und zog nach Südtirol, wo er in Kaltern, Tramin, Söll lebte und seit 1897 seinen Wohnsitz in Bozen hatte. Hier starb er am 5. Juli 1902. Außer einer Reihe von theologischen und geistlichen Volksschriften ver- öffentlichte er S: Erlebnisse eines Kistner, Anna, pseudon. Anny Kla großen Bewegung zur Besserstellungder Frau im Bürgerlichen Gesetzbuche. S: Harte Gesetze (R.), 1875. - Der Kitir, Joseph, wurde am 11. Febr. S: Ausgewählte Ge- *Klaar, Alfred, * am 7. Nov. 1848 *
Kiſt ſtich, erhielt behufs Wiederherſtellungſeiner Geſundheit auf vier Jahre Ab- ſenzbewilligung von ſeiner Pfarrei u. privatiſierte fünf Jahre im Unterinn- tale. Da ſeine völlige Heilung 1878 noch nicht erfolgt war, ſo wurde er penſioniert und zog nach Südtirol, wo er in Kaltern, Tramin, Söll lebte und ſeit 1897 ſeinen Wohnſitz in Bozen hatte. Hier ſtarb er am 5. Juli 1902. Außer einer Reihe von theologiſchen und geiſtlichen Volksſchriften ver- öffentlichte er S: Erlebniſſe eines Kiſtner, Anna, pſeudon. Anny Kla großen Bewegung zur Beſſerſtellungder Frau im Bürgerlichen Geſetzbuche. S: Harte Geſetze (R.), 1875. – Der Kitir, Joſeph, wurde am 11. Febr. S: Ausgewählte Ge- *Klaar, Alfred, * am 7. Nov. 1848 *
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Kiſt
Kla
ſtich, erhielt behufs Wiederherſtellung
ſeiner Geſundheit auf vier Jahre Ab-
ſenzbewilligung von ſeiner Pfarrei u.
privatiſierte fünf Jahre im Unterinn-
tale. Da ſeine völlige Heilung 1878
noch nicht erfolgt war, ſo wurde er
penſioniert und zog nach Südtirol,
wo er in Kaltern, Tramin, Söll lebte
und ſeit 1897 ſeinen Wohnſitz in Bozen
hatte. Hier ſtarb er am 5. Juli 1902.
Außer einer Reihe von theologiſchen
und geiſtlichen Volksſchriften ver-
öffentlichte er
S: Erlebniſſe eines
deutſchen Feldpaters, 1888. – Die
Augenſprache, 1889. – Studium und
Studentenleben vor 40 bis 50 Jah-
ren, 1891. – Ein edles Frauenherz
(E.), 1897. – Denkwürdigkeiten aus
alter und neuer Zeit; III, 1899. –
Hausapothek’; III, 1863–64. 4. A.
1885. (Jnhalt: I. Familienleben. –
II. Die Familienkrankheiten oder neun
Sargnägel. – III. Aufklärung, Fort-
ſchritt, Freiheit, oder: Die wahre Be-
kehrung.)
Kiſtner, Anna, pſeudon. Anny
Albert, geb. am 24. Novbr. 1834
zu Celle (Hannover) als die Tochter
eines Offiziers, verheiratete ſich 1856
mit dem Hauptmann Kiſtner, mit dem
ſie mehrere Monate in Frankreich u.
Algier zubrachte. Jhre dort gewon-
nenen Eindrücke legte ſie ſpäter in
dem Buche „Volk und Zuſtände in
Algier von einer deutſchen Dame“
(1865) nieder. Bereits im Jahre 1862
war ſie Witwe geworden. Jn der
Folge lebte ſie viel auf Reiſen, weilte
für längere Zeit in Paris, Spanien,
Jtalien, München, Dresden, Berlin,
Stuttgart, während ſie ihren ſtän-
digen Wohnſitz in Hannover beibehielt.
Seit dem Frauentage in Stuttgart
(1873) nahm ſie lebhaften Anteil an
der Frauenbewegung, wurde Mitglied
des Allgemeinen deutſchen Frauen-
vereins in Leipzig und ſchrieb 1874
ihren Roman „Harte Geſetze“, auf
den neuerdings vielfach hingewieſen
wurde als auf einen Vorläufer der
großen Bewegung zur Beſſerſtellung
der Frau im Bürgerlichen Geſetzbuche.
S: Harte Geſetze (R.), 1875. – Der
Herr Graf (Lſp.), 1877. – Ein Aben-
teurer (Lſp.), 1877. – Die Eheſtands-
pädagogen (Schw.), 1878. – Loſe
Blüten (Kleine Bilder a. d. großen
Welt), 1878. – Ein Schatz fürs Haus
(Lſp.), 1882. – Hut ab! (Dramat.
Scherz), 1883. – Eine eroberte Schwie-
germutter (Schw.), 1883. – Eine wie
die andere (Polterabendſchw.), 1886.
– Keine Hochzeitreiſe (Lſp.), 1895. 2.
A. 1902. – Späte Heirat (Familien-
geſch.), 1896.
Kitir, Joſeph, wurde am 11. Febr.
1867 (nicht 1866) zu Aspang am
Wechſel in Niederöſterreich als der
Sohn eines wetterharten Forſt-
meiſters und einer ſchwermütigen
Mutter geboren, beſuchte nach dem
Gymnaſium eine landwirtſchaftliche
Lehranſtalt und die juridiſche Fakul-
tät, war dann journaliſtiſch in Mün-
chen und als Beamter in Wien tätig,
lebte ſeit 1889 als Schriftſteller auf
ſeiner Villa in Kirchberg am Wechſel
und hat ſeit 1895 ſeinen dauernden
Wohnſitz in Wien. Von 1898–1901
gab er daſelbſt die „Poetiſchen Flug-
blätter“ heraus.
S: Ausgewählte Ge-
dichte, 1887. – Leben und Stimmung
(Ge.), 1891. – Blätter der Freund-
ſchaft (Neue Ge.), 1892. – Die Weihe
des Alltags (Dn.), 1897. – Lyriſche
Radierungen, 1898. – Neuer Muſen-
Almanach (Deutſche Poeſie zu Beginn
des 20. Jahrh., ausgewählt), 1901. –
Phönix (Neue Ge.), 1909. – Jm lyri-
ſchen Spiegel (Ge.), 1910.
*Klaar, Alfred, * am 7. Nov. 1848
zu Prag als der Sohn eines wohl-
habenden Kaufmanns, abſolvierte
das dortige Gymnaſium und bezog
1866 die Univerſität Wien, wo er
zwei Jahre lang die Rechte ſtudierte,
ſich aber auch beſonders lebhaft an
ſtudentiſchen Vereins-Beſtrebungen
beteiligte. Ende 1868 kehrte er nach
Prag zurück, wo er bis 1871 ſeine
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