Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Kist
stich, erhielt behufs Wiederherstellung
seiner Gesundheit auf vier Jahre Ab-
senzbewilligung von seiner Pfarrei u.
privatisierte fünf Jahre im Unterinn-
tale. Da seine völlige Heilung 1878
noch nicht erfolgt war, so wurde er
pensioniert und zog nach Südtirol,
wo er in Kaltern, Tramin, Söll lebte
und seit 1897 seinen Wohnsitz in Bozen
hatte. Hier starb er am 5. Juli 1902.
Außer einer Reihe von theologischen
und geistlichen Volksschriften ver-
öffentlichte er

S:

Erlebnisse eines
deutschen Feldpaters, 1888. - Die
Augensprache, 1889. - Studium und
Studentenleben vor 40 bis 50 Jah-
ren, 1891. - Ein edles Frauenherz
(E.), 1897. - Denkwürdigkeiten aus
alter und neuer Zeit; III, 1899. -
Hausapothek'; III, 1863-64. 4. A.
1885. (Jnhalt: I. Familienleben. -
II. Die Familienkrankheiten oder neun
Sargnägel. - III. Aufklärung, Fort-
schritt, Freiheit, oder: Die wahre Be-
kehrung.)

Kistner, Anna,

pseudon. Anny
Albert,
geb. am 24. Novbr. 1834
zu Celle (Hannover) als die Tochter
eines Offiziers, verheiratete sich 1856
mit dem Hauptmann Kistner, mit dem
sie mehrere Monate in Frankreich u.
Algier zubrachte. Jhre dort gewon-
nenen Eindrücke legte sie später in
dem Buche "Volk und Zustände in
Algier von einer deutschen Dame"
(1865) nieder. Bereits im Jahre 1862
war sie Witwe geworden. Jn der
Folge lebte sie viel auf Reisen, weilte
für längere Zeit in Paris, Spanien,
Jtalien, München, Dresden, Berlin,
Stuttgart, während sie ihren stän-
digen Wohnsitz in Hannover beibehielt.
Seit dem Frauentage in Stuttgart
(1873) nahm sie lebhaften Anteil an
der Frauenbewegung, wurde Mitglied
des Allgemeinen deutschen Frauen-
vereins in Leipzig und schrieb 1874
ihren Roman "Harte Gesetze", auf
den neuerdings vielfach hingewiesen
wurde als auf einen Vorläufer der
[Spaltenumbruch]

Kla
großen Bewegung zur Besserstellung
der Frau im Bürgerlichen Gesetzbuche.

S:

Harte Gesetze (R.), 1875. - Der
Herr Graf (Lsp.), 1877. - Ein Aben-
teurer (Lsp.), 1877. - Die Ehestands-
pädagogen (Schw.), 1878. - Lose
Blüten (Kleine Bilder a. d. großen
Welt), 1878. - Ein Schatz fürs Haus
(Lsp.), 1882. - Hut ab! (Dramat.
Scherz), 1883. - Eine eroberte Schwie-
germutter (Schw.), 1883. - Eine wie
die andere (Polterabendschw.), 1886.
- Keine Hochzeitreise (Lsp.), 1895. 2.
A. 1902. - Späte Heirat (Familien-
gesch.), 1896.

Kitir, Joseph,

wurde am 11. Febr.
1867 (nicht 1866) zu Aspang am
Wechsel in Niederösterreich als der
Sohn eines wetterharten Forst-
meisters und einer schwermütigen
Mutter geboren, besuchte nach dem
Gymnasium eine landwirtschaftliche
Lehranstalt und die juridische Fakul-
tät, war dann journalistisch in Mün-
chen und als Beamter in Wien tätig,
lebte seit 1889 als Schriftsteller auf
seiner Villa in Kirchberg am Wechsel
und hat seit 1895 seinen dauernden
Wohnsitz in Wien. Von 1898-1901
gab er daselbst die "Poetischen Flug-
blätter" heraus.

S:

Ausgewählte Ge-
dichte, 1887. - Leben und Stimmung
(Ge.), 1891. - Blätter der Freund-
schaft (Neue Ge.), 1892. - Die Weihe
des Alltags (Dn.), 1897. - Lyrische
Radierungen, 1898. - Neuer Musen-
Almanach (Deutsche Poesie zu Beginn
des 20. Jahrh., ausgewählt), 1901. -
Phönix (Neue Ge.), 1909. - Jm lyri-
schen Spiegel (Ge.), 1910.

*Klaar, Alfred,

* am 7. Nov. 1848
zu Prag als der Sohn eines wohl-
habenden Kaufmanns, absolvierte
das dortige Gymnasium und bezog
1866 die Universität Wien, wo er
zwei Jahre lang die Rechte studierte,
sich aber auch besonders lebhaft an
studentischen Vereins-Bestrebungen
beteiligte. Ende 1868 kehrte er nach
Prag zurück, wo er bis 1871 seine

*


[Spaltenumbruch]

Kiſt
ſtich, erhielt behufs Wiederherſtellung
ſeiner Geſundheit auf vier Jahre Ab-
ſenzbewilligung von ſeiner Pfarrei u.
privatiſierte fünf Jahre im Unterinn-
tale. Da ſeine völlige Heilung 1878
noch nicht erfolgt war, ſo wurde er
penſioniert und zog nach Südtirol,
wo er in Kaltern, Tramin, Söll lebte
und ſeit 1897 ſeinen Wohnſitz in Bozen
hatte. Hier ſtarb er am 5. Juli 1902.
Außer einer Reihe von theologiſchen
und geiſtlichen Volksſchriften ver-
öffentlichte er

S:

Erlebniſſe eines
deutſchen Feldpaters, 1888. – Die
Augenſprache, 1889. – Studium und
Studentenleben vor 40 bis 50 Jah-
ren, 1891. – Ein edles Frauenherz
(E.), 1897. – Denkwürdigkeiten aus
alter und neuer Zeit; III, 1899. –
Hausapothek’; III, 1863–64. 4. A.
1885. (Jnhalt: I. Familienleben. –
II. Die Familienkrankheiten oder neun
Sargnägel. – III. Aufklärung, Fort-
ſchritt, Freiheit, oder: Die wahre Be-
kehrung.)

Kiſtner, Anna,

pſeudon. Anny
Albert,
geb. am 24. Novbr. 1834
zu Celle (Hannover) als die Tochter
eines Offiziers, verheiratete ſich 1856
mit dem Hauptmann Kiſtner, mit dem
ſie mehrere Monate in Frankreich u.
Algier zubrachte. Jhre dort gewon-
nenen Eindrücke legte ſie ſpäter in
dem Buche „Volk und Zuſtände in
Algier von einer deutſchen Dame“
(1865) nieder. Bereits im Jahre 1862
war ſie Witwe geworden. Jn der
Folge lebte ſie viel auf Reiſen, weilte
für längere Zeit in Paris, Spanien,
Jtalien, München, Dresden, Berlin,
Stuttgart, während ſie ihren ſtän-
digen Wohnſitz in Hannover beibehielt.
Seit dem Frauentage in Stuttgart
(1873) nahm ſie lebhaften Anteil an
der Frauenbewegung, wurde Mitglied
des Allgemeinen deutſchen Frauen-
vereins in Leipzig und ſchrieb 1874
ihren Roman „Harte Geſetze“, auf
den neuerdings vielfach hingewieſen
wurde als auf einen Vorläufer der
[Spaltenumbruch]

Kla
großen Bewegung zur Beſſerſtellung
der Frau im Bürgerlichen Geſetzbuche.

S:

Harte Geſetze (R.), 1875. – Der
Herr Graf (Lſp.), 1877. – Ein Aben-
teurer (Lſp.), 1877. – Die Eheſtands-
pädagogen (Schw.), 1878. – Loſe
Blüten (Kleine Bilder a. d. großen
Welt), 1878. – Ein Schatz fürs Haus
(Lſp.), 1882. – Hut ab! (Dramat.
Scherz), 1883. – Eine eroberte Schwie-
germutter (Schw.), 1883. – Eine wie
die andere (Polterabendſchw.), 1886.
– Keine Hochzeitreiſe (Lſp.), 1895. 2.
A. 1902. – Späte Heirat (Familien-
geſch.), 1896.

Kitir, Joſeph,

wurde am 11. Febr.
1867 (nicht 1866) zu Aspang am
Wechſel in Niederöſterreich als der
Sohn eines wetterharten Forſt-
meiſters und einer ſchwermütigen
Mutter geboren, beſuchte nach dem
Gymnaſium eine landwirtſchaftliche
Lehranſtalt und die juridiſche Fakul-
tät, war dann journaliſtiſch in Mün-
chen und als Beamter in Wien tätig,
lebte ſeit 1889 als Schriftſteller auf
ſeiner Villa in Kirchberg am Wechſel
und hat ſeit 1895 ſeinen dauernden
Wohnſitz in Wien. Von 1898–1901
gab er daſelbſt die „Poetiſchen Flug-
blätter“ heraus.

S:

Ausgewählte Ge-
dichte, 1887. – Leben und Stimmung
(Ge.), 1891. – Blätter der Freund-
ſchaft (Neue Ge.), 1892. – Die Weihe
des Alltags (Dn.), 1897. – Lyriſche
Radierungen, 1898. – Neuer Muſen-
Almanach (Deutſche Poeſie zu Beginn
des 20. Jahrh., ausgewählt), 1901. –
Phönix (Neue Ge.), 1909. – Jm lyri-
ſchen Spiegel (Ge.), 1910.

*Klaar, Alfred,

* am 7. Nov. 1848
zu Prag als der Sohn eines wohl-
habenden Kaufmanns, abſolvierte
das dortige Gymnaſium und bezog
1866 die Univerſität Wien, wo er
zwei Jahre lang die Rechte ſtudierte,
ſich aber auch beſonders lebhaft an
ſtudentiſchen Vereins-Beſtrebungen
beteiligte. Ende 1868 kehrte er nach
Prag zurück, wo er bis 1871 ſeine

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0478" n="474"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ki&#x017F;t</hi></fw><lb/>
&#x017F;tich, erhielt behufs Wiederher&#x017F;tellung<lb/>
&#x017F;einer Ge&#x017F;undheit auf vier Jahre Ab-<lb/>
&#x017F;enzbewilligung von &#x017F;einer Pfarrei u.<lb/>
privati&#x017F;ierte fünf Jahre im Unterinn-<lb/>
tale. Da &#x017F;eine völlige Heilung 1878<lb/>
noch nicht erfolgt war, &#x017F;o wurde er<lb/>
pen&#x017F;ioniert und zog nach Südtirol,<lb/>
wo er in Kaltern, Tramin, Söll lebte<lb/>
und &#x017F;eit 1897 &#x017F;einen Wohn&#x017F;itz in Bozen<lb/>
hatte. Hier &#x017F;tarb er am 5. Juli 1902.<lb/>
Außer einer Reihe von theologi&#x017F;chen<lb/>
und gei&#x017F;tlichen Volks&#x017F;chriften ver-<lb/>
öffentlichte er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Erlebni&#x017F;&#x017F;e eines<lb/>
deut&#x017F;chen Feldpaters, 1888. &#x2013; Die<lb/>
Augen&#x017F;prache, 1889. &#x2013; Studium und<lb/>
Studentenleben vor 40 bis 50 Jah-<lb/>
ren, 1891. &#x2013; Ein edles Frauenherz<lb/>
(E.), 1897. &#x2013; Denkwürdigkeiten aus<lb/>
alter und neuer Zeit; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1899. &#x2013;<lb/>
Hausapothek&#x2019;; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1863&#x2013;64. 4. A.<lb/>
1885. (Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi> Familienleben. &#x2013;<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> Die Familienkrankheiten oder neun<lb/>
Sargnägel. &#x2013; <hi rendition="#aq">III.</hi> Aufklärung, Fort-<lb/>
&#x017F;chritt, Freiheit, oder: Die wahre Be-<lb/>
kehrung.)</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Ki&#x017F;tner,</hi> Anna,</head>
        <p> p&#x017F;eudon. <hi rendition="#g">Anny<lb/>
Albert,</hi> geb. am 24. Novbr. 1834<lb/>
zu Celle (Hannover) als die Tochter<lb/>
eines Offiziers, verheiratete &#x017F;ich 1856<lb/>
mit dem Hauptmann Ki&#x017F;tner, mit dem<lb/>
&#x017F;ie mehrere Monate in Frankreich u.<lb/>
Algier zubrachte. Jhre dort gewon-<lb/>
nenen Eindrücke legte &#x017F;ie &#x017F;päter in<lb/>
dem Buche &#x201E;Volk und Zu&#x017F;tände in<lb/>
Algier von einer deut&#x017F;chen Dame&#x201C;<lb/>
(1865) nieder. Bereits im Jahre 1862<lb/>
war &#x017F;ie Witwe geworden. Jn der<lb/>
Folge lebte &#x017F;ie viel auf Rei&#x017F;en, weilte<lb/>
für längere Zeit in Paris, Spanien,<lb/>
Jtalien, München, Dresden, Berlin,<lb/>
Stuttgart, während &#x017F;ie ihren &#x017F;tän-<lb/>
digen Wohn&#x017F;itz in Hannover beibehielt.<lb/>
Seit dem Frauentage in Stuttgart<lb/>
(1873) nahm &#x017F;ie lebhaften Anteil an<lb/>
der Frauenbewegung, wurde Mitglied<lb/>
des Allgemeinen deut&#x017F;chen Frauen-<lb/>
vereins in Leipzig und &#x017F;chrieb 1874<lb/>
ihren Roman &#x201E;Harte Ge&#x017F;etze&#x201C;, auf<lb/>
den neuerdings vielfach hingewie&#x017F;en<lb/>
wurde als auf einen Vorläufer der<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kla</hi></fw><lb/>
großen Bewegung zur Be&#x017F;&#x017F;er&#x017F;tellung<lb/>
der Frau im Bürgerlichen Ge&#x017F;etzbuche.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Harte Ge&#x017F;etze (R.), 1875. &#x2013; Der<lb/>
Herr Graf (L&#x017F;p.), 1877. &#x2013; Ein Aben-<lb/>
teurer (L&#x017F;p.), 1877. &#x2013; Die Ehe&#x017F;tands-<lb/>
pädagogen (Schw.), 1878. &#x2013; Lo&#x017F;e<lb/>
Blüten (Kleine Bilder a. d. großen<lb/>
Welt), 1878. &#x2013; Ein Schatz fürs Haus<lb/>
(L&#x017F;p.), 1882. &#x2013; Hut ab! (Dramat.<lb/>
Scherz), 1883. &#x2013; Eine eroberte Schwie-<lb/>
germutter (Schw.), 1883. &#x2013; Eine wie<lb/>
die andere (Polterabend&#x017F;chw.), 1886.<lb/>
&#x2013; Keine Hochzeitrei&#x017F;e (L&#x017F;p.), 1895. 2.<lb/>
A. 1902. &#x2013; Späte Heirat (Familien-<lb/>
ge&#x017F;ch.), 1896.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Kitir,</hi> Jo&#x017F;eph,</head>
        <p> wurde am 11. Febr.<lb/>
1867 (nicht 1866) zu Aspang am<lb/>
Wech&#x017F;el in Niederö&#x017F;terreich als der<lb/>
Sohn eines wetterharten For&#x017F;t-<lb/>
mei&#x017F;ters und einer &#x017F;chwermütigen<lb/>
Mutter geboren, be&#x017F;uchte nach dem<lb/>
Gymna&#x017F;ium eine landwirt&#x017F;chaftliche<lb/>
Lehran&#x017F;talt und die juridi&#x017F;che Fakul-<lb/>
tät, war dann journali&#x017F;ti&#x017F;ch in Mün-<lb/>
chen und als Beamter in Wien tätig,<lb/>
lebte &#x017F;eit 1889 als Schrift&#x017F;teller auf<lb/>
&#x017F;einer Villa in Kirchberg am Wech&#x017F;el<lb/>
und hat &#x017F;eit 1895 &#x017F;einen dauernden<lb/>
Wohn&#x017F;itz in Wien. Von 1898&#x2013;1901<lb/>
gab er da&#x017F;elb&#x017F;t die &#x201E;Poeti&#x017F;chen Flug-<lb/>
blätter&#x201C; heraus. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ausgewählte Ge-<lb/>
dichte, 1887. &#x2013; Leben und Stimmung<lb/>
(Ge.), 1891. &#x2013; Blätter der Freund-<lb/>
&#x017F;chaft (Neue Ge.), 1892. &#x2013; Die Weihe<lb/>
des Alltags (Dn.), 1897. &#x2013; Lyri&#x017F;che<lb/>
Radierungen, 1898. &#x2013; Neuer Mu&#x017F;en-<lb/>
Almanach (Deut&#x017F;che Poe&#x017F;ie zu Beginn<lb/>
des 20. Jahrh., ausgewählt), 1901. &#x2013;<lb/>
Phönix (Neue Ge.), 1909. &#x2013; Jm lyri-<lb/>
&#x017F;chen Spiegel (Ge.), 1910.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Klaar,</hi> Alfred,</head>
        <p> * am 7. Nov. 1848<lb/>
zu Prag als der Sohn eines wohl-<lb/>
habenden Kaufmanns, ab&#x017F;olvierte<lb/>
das dortige Gymna&#x017F;ium und bezog<lb/>
1866 die Univer&#x017F;ität Wien, wo er<lb/>
zwei Jahre lang die Rechte &#x017F;tudierte,<lb/>
&#x017F;ich aber auch be&#x017F;onders lebhaft an<lb/>
&#x017F;tudenti&#x017F;chen Vereins-Be&#x017F;trebungen<lb/>
beteiligte. Ende 1868 kehrte er nach<lb/>
Prag zurück, wo er bis 1871 &#x017F;eine<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[474/0478] Kiſt Kla ſtich, erhielt behufs Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit auf vier Jahre Ab- ſenzbewilligung von ſeiner Pfarrei u. privatiſierte fünf Jahre im Unterinn- tale. Da ſeine völlige Heilung 1878 noch nicht erfolgt war, ſo wurde er penſioniert und zog nach Südtirol, wo er in Kaltern, Tramin, Söll lebte und ſeit 1897 ſeinen Wohnſitz in Bozen hatte. Hier ſtarb er am 5. Juli 1902. Außer einer Reihe von theologiſchen und geiſtlichen Volksſchriften ver- öffentlichte er S: Erlebniſſe eines deutſchen Feldpaters, 1888. – Die Augenſprache, 1889. – Studium und Studentenleben vor 40 bis 50 Jah- ren, 1891. – Ein edles Frauenherz (E.), 1897. – Denkwürdigkeiten aus alter und neuer Zeit; III, 1899. – Hausapothek’; III, 1863–64. 4. A. 1885. (Jnhalt: I. Familienleben. – II. Die Familienkrankheiten oder neun Sargnägel. – III. Aufklärung, Fort- ſchritt, Freiheit, oder: Die wahre Be- kehrung.) Kiſtner, Anna, pſeudon. Anny Albert, geb. am 24. Novbr. 1834 zu Celle (Hannover) als die Tochter eines Offiziers, verheiratete ſich 1856 mit dem Hauptmann Kiſtner, mit dem ſie mehrere Monate in Frankreich u. Algier zubrachte. Jhre dort gewon- nenen Eindrücke legte ſie ſpäter in dem Buche „Volk und Zuſtände in Algier von einer deutſchen Dame“ (1865) nieder. Bereits im Jahre 1862 war ſie Witwe geworden. Jn der Folge lebte ſie viel auf Reiſen, weilte für längere Zeit in Paris, Spanien, Jtalien, München, Dresden, Berlin, Stuttgart, während ſie ihren ſtän- digen Wohnſitz in Hannover beibehielt. Seit dem Frauentage in Stuttgart (1873) nahm ſie lebhaften Anteil an der Frauenbewegung, wurde Mitglied des Allgemeinen deutſchen Frauen- vereins in Leipzig und ſchrieb 1874 ihren Roman „Harte Geſetze“, auf den neuerdings vielfach hingewieſen wurde als auf einen Vorläufer der großen Bewegung zur Beſſerſtellung der Frau im Bürgerlichen Geſetzbuche. S: Harte Geſetze (R.), 1875. – Der Herr Graf (Lſp.), 1877. – Ein Aben- teurer (Lſp.), 1877. – Die Eheſtands- pädagogen (Schw.), 1878. – Loſe Blüten (Kleine Bilder a. d. großen Welt), 1878. – Ein Schatz fürs Haus (Lſp.), 1882. – Hut ab! (Dramat. Scherz), 1883. – Eine eroberte Schwie- germutter (Schw.), 1883. – Eine wie die andere (Polterabendſchw.), 1886. – Keine Hochzeitreiſe (Lſp.), 1895. 2. A. 1902. – Späte Heirat (Familien- geſch.), 1896. Kitir, Joſeph, wurde am 11. Febr. 1867 (nicht 1866) zu Aspang am Wechſel in Niederöſterreich als der Sohn eines wetterharten Forſt- meiſters und einer ſchwermütigen Mutter geboren, beſuchte nach dem Gymnaſium eine landwirtſchaftliche Lehranſtalt und die juridiſche Fakul- tät, war dann journaliſtiſch in Mün- chen und als Beamter in Wien tätig, lebte ſeit 1889 als Schriftſteller auf ſeiner Villa in Kirchberg am Wechſel und hat ſeit 1895 ſeinen dauernden Wohnſitz in Wien. Von 1898–1901 gab er daſelbſt die „Poetiſchen Flug- blätter“ heraus. S: Ausgewählte Ge- dichte, 1887. – Leben und Stimmung (Ge.), 1891. – Blätter der Freund- ſchaft (Neue Ge.), 1892. – Die Weihe des Alltags (Dn.), 1897. – Lyriſche Radierungen, 1898. – Neuer Muſen- Almanach (Deutſche Poeſie zu Beginn des 20. Jahrh., ausgewählt), 1901. – Phönix (Neue Ge.), 1909. – Jm lyri- ſchen Spiegel (Ge.), 1910. *Klaar, Alfred, * am 7. Nov. 1848 zu Prag als der Sohn eines wohl- habenden Kaufmanns, abſolvierte das dortige Gymnaſium und bezog 1866 die Univerſität Wien, wo er zwei Jahre lang die Rechte ſtudierte, ſich aber auch beſonders lebhaft an ſtudentiſchen Vereins-Beſtrebungen beteiligte. Ende 1868 kehrte er nach Prag zurück, wo er bis 1871 ſeine *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/478
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/478>, abgerufen am 21.11.2024.