Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Jan Mutter durch verschiedene Schicksals-schläge in der Familie verarmt war, in äußerst bescheidenen Verhältnissen auf. Aber gerade diesen Verhält- nissen, welche vorwiegend ein Jnnen- leben begünstigten, verbunden mit den landschaftlichen Reizen der Hei- mat, verdankte Marie die ersten poe- tischen Anregungeu. Jhre Erziehung erhielt sie teilweise in einem ungari- schen Kloster. Zu Anfang der 80er Jahre vermählte sie sich mit dem Kunsthistoriker und Professor an der Universität Straßburg, Dr. Hubert J., dem sie 1892 nach Leipzig folgte. Schon im folgenden Jahre verlor sie den Gatten durch den Tod und nahm darauf ihren Wohnsitz in Berlin, von wo sie 1901 nach München übersiedelte. S: Legenden und Geschichten (Dn.), Jan Garten (Nn.); II, 1902 (Jnhalt: I.Maiblumen. - II. Feuerlilie). - Auf weiten Flügeln (Nn.), 1902. - Kinder der Sehnsucht, 1901. - Mimikry (Ein Stück modernes Leben), 1903. - Das Haus in den Rosen (R.), 1905. - Wo die Adler horsten (R.), 1906. - Es- clarmonde. Jhr Lieben und Leiden, 1906. - Überm Tal (N.), 1907. - Eine Liebesnacht (R.), 1908. - Jrrende Liebe (R.), 1909. - Jm Finstern (R.), 1910. Janitschka, Johann u. Jakob, sind S: Lieder der *Janke, Carola, oder wie sie sich *
Jan Mutter durch verſchiedene Schickſals-ſchläge in der Familie verarmt war, in äußerſt beſcheidenen Verhältniſſen auf. Aber gerade dieſen Verhält- niſſen, welche vorwiegend ein Jnnen- leben begünſtigten, verbunden mit den landſchaftlichen Reizen der Hei- mat, verdankte Marie die erſten poe- tiſchen Anregungeu. Jhre Erziehung erhielt ſie teilweiſe in einem ungari- ſchen Kloſter. Zu Anfang der 80er Jahre vermählte ſie ſich mit dem Kunſthiſtoriker und Profeſſor an der Univerſität Straßburg, Dr. Hubert J., dem ſie 1892 nach Leipzig folgte. Schon im folgenden Jahre verlor ſie den Gatten durch den Tod und nahm darauf ihren Wohnſitz in Berlin, von wo ſie 1901 nach München überſiedelte. S: Legenden und Geſchichten (Dn.), Jan Garten (Nn.); II, 1902 (Jnhalt: I.Maiblumen. – II. Feuerlilie). – Auf weiten Flügeln (Nn.), 1902. – Kinder der Sehnſucht, 1901. – Mimikry (Ein Stück modernes Leben), 1903. – Das Haus in den Roſen (R.), 1905. – Wo die Adler horſten (R.), 1906. – Es- clarmonde. Jhr Lieben und Leiden, 1906. – Überm Tal (N.), 1907. – Eine Liebesnacht (R.), 1908. – Jrrende Liebe (R.), 1909. – Jm Finſtern (R.), 1910. Janitſchka, Johann u. Jakob, ſind S: Lieder der *Janke, Carola, oder wie ſie ſich *
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Jan
Jan
Mutter durch verſchiedene Schickſals-
ſchläge in der Familie verarmt war,
in äußerſt beſcheidenen Verhältniſſen
auf. Aber gerade dieſen Verhält-
niſſen, welche vorwiegend ein Jnnen-
leben begünſtigten, verbunden mit
den landſchaftlichen Reizen der Hei-
mat, verdankte Marie die erſten poe-
tiſchen Anregungeu. Jhre Erziehung
erhielt ſie teilweiſe in einem ungari-
ſchen Kloſter. Zu Anfang der 80er
Jahre vermählte ſie ſich mit dem
Kunſthiſtoriker und Profeſſor an der
Univerſität Straßburg, Dr. Hubert
J., dem ſie 1892 nach Leipzig folgte.
Schon im folgenden Jahre verlor ſie
den Gatten durch den Tod und nahm
darauf ihren Wohnſitz in Berlin, von
wo ſie 1901 nach München überſiedelte.
S: Legenden und Geſchichten (Dn.),
1885. – Jm Kampf um die Zukunft
(D.), 1887. – Verzaubert (Eine Her-
zensfabel in V.), 1888. – Jrdiſche u.
unirdiſche Träume (Ge.), 1889. –
Aus der Schmiede des Lebens (En.),
1890. 2. A. 1902. – Lichthungrige
Leute (Nn.), 1892. – Geſammelte Ge-
dichte, 1892. – Atlas (N.), 1893. –
Pfadſucher (4 Nn.), 1894. – Lilien-
zauber (3 Nn.), 1895. – Gott hat es
gewollt (Aus dem Leben eines ruſſi-
ſchen Prieſters). 1895. – Jm Som-
merwind (Ge.), 1895. – Der Schleif-
ſtein (Lebensbild), 1896. – Vom
Weibe (Charakterzeichnung), 1896.
2. A. 1901. – Ninive (R.), 1897. –
Die Amazonenſchlacht, 1897. – Raoul
und Jrene, 1897. – Jns Leben ver-
irrt, 1897. – Gelandet (R.), 2. Aufl.
1897. – Kreuzfahrer (N.), 1897. – Jm
Sonnenbrand. Nicht vergebens. Der
Bauernbub. Ein Jrrtum. Der Hau-
benſtock. Gerichtet. Leopold. Eine
Harzreiſe (8 Nn.), 1898. – Frauen-
kraft (N.), 1900. – Aus alten Zeiten
(Ge.), 1900. – Stückwerk (R.), 1900.
2. A. 1901. – Olympier (N.), 1901. –
Harter Sieg (R.), 1902. – Die neue
Eva, 1902. 3. A. 1905. – Pfingſt-
ſonne (N.), 1903. – Aus Aphroditens
Garten (Nn.); II, 1902 (Jnhalt: I.
Maiblumen. – II. Feuerlilie). – Auf
weiten Flügeln (Nn.), 1902. – Kinder
der Sehnſucht, 1901. – Mimikry (Ein
Stück modernes Leben), 1903. – Das
Haus in den Roſen (R.), 1905. – Wo
die Adler horſten (R.), 1906. – Es-
clarmonde. Jhr Lieben und Leiden,
1906. – Überm Tal (N.), 1907. – Eine
Liebesnacht (R.), 1908. – Jrrende
Liebe (R.), 1909. – Jm Finſtern (R.),
1910.
Janitſchka, Johann u. Jakob, ſind
Söhne eines armen Wagners zu Buch
in Tirol, der ſich bei der Landesver-
teidigung im Jahre 1809 unter Speck-
bacher rühmlichſt auszeichnete. Der
ältere, Johann, wurde am 19. Oktbr.
1797 geboren u. ſtudierte in Graz u.
Wien anfänglich Jurisprudenz und
dann Medizin. Der jüngere, gebo-
ren am 25. Juli 1801, erlernte erſt
das Handwerk ſeines Vaters, bezog
aber ſpäter das Gymnaſium in Hall
und ſtudierte in Salzburg, Graz und
Wien Chirurgie und Geburtshilfe, †
aber ſchon daſelbſt am 18. Juli 1841.
Beide Brüder veröffentlichten eine
Sammlung von Gedichten, von denen
jedoch keines mit dem Namen des
älteren oder jüngeren bezeichnet iſt,
um ſo, „wie ſie im Leben ihr weniges
Glück und ihr vieles Leid einmütig
trugen, auch mit den Erzeugniſſen
ihrer Muſe „vereint“ das Lob wie
den Tadel zu ernten.“
S: Lieder der
Brüder Janitſchka, 1838.
*Janke, Carola, oder wie ſie ſich
nach einem längeren Aufenthalt in
Ungarn nennt, Janke-Cárola,
iſt die Tochter des Regierungsrats Dr.
Janke, Stifters der Luiſenſtiftung,
und wurde am 24. Dezbr. 1824 zu
Köslin geboren. Jn Berlin und
Naumburg erzogen, hat ſie ſchon ſeit
früher Jugend auf größeren Reiſen
Deutſchland, England, Frankreich,
Öſterreich-Ungarn, die Donaufür-
ſtentümer und Siebenbürgen kennen
gelernt u. ſich dabei eine umfaſſende
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