Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Hin Beruf auf und trat im Oktober d. J.als Buchhalter in die Dienste des Frei- herrn von Grote auf Jühnde. Diese Stellung, die ihm Muße zu weiterer Ausbildung gewährte, verließ er 1881, um hinfort als Rezitator Shake- speares und Reuters tätig zu sein. Seit 1883 in Leipzig wohnend, zwan- gen ihn wiederholte nervöse Leiden, eine vorwiegend regelmäßige Lebens- weise zu führen, und so nahm er am 1. Oktbr. 1886 eine Stelle als Beam- ter der königl. Spezialkommission in Teilungs- und Verkoppelungsange- legenheiten zu Göttingen an, die er bis 1891 bekleidete. Seitdem lebt er als Schriftsteller in Leipzig oder den Vororten dieser Stadt. S: Dämme- Hinze, Johann Friedrich Heim- bertsohn, wurde am 7. Novbr. 1804 Hir Dr. med. nach Petersburg zurück. JmJahre 1831 war er Cholera-Arzt in Ssomina, Gouv. Nowgorod, dann am Obuchowschen Stadthospital in Petersburg, wo er nun auch seinen Hausstand gründete. Sein Beruf ließ ihm immer noch Muße, seinen literarischen Neigungen zu folgen. So gab er mehrere Jahre das schon ein- mal eingegangene "Magazin für deut- sche Leser in Rußland" mit Erfolg aufs neue heraus, beteiligte sich auch mit Beiträgen an verschiedenen poe- tischen Jahrbüchern. Er starb am 1. (13. n. St.) Sept. 1857. S: Poetische Hippel, Hildegard von, siehe Hil- Hirsch, Anton, geb. am 22. März S: Jwein (Dram. G.), 1907. Hirsch, Franz Arnold, * am 11. *
Hin Beruf auf und trat im Oktober d. J.als Buchhalter in die Dienſte des Frei- herrn von Grote auf Jühnde. Dieſe Stellung, die ihm Muße zu weiterer Ausbildung gewährte, verließ er 1881, um hinfort als Rezitator Shake- ſpeares und Reuters tätig zu ſein. Seit 1883 in Leipzig wohnend, zwan- gen ihn wiederholte nervöſe Leiden, eine vorwiegend regelmäßige Lebens- weiſe zu führen, und ſo nahm er am 1. Oktbr. 1886 eine Stelle als Beam- ter der königl. Spezialkommiſſion in Teilungs- und Verkoppelungsange- legenheiten zu Göttingen an, die er bis 1891 bekleidete. Seitdem lebt er als Schriftſteller in Leipzig oder den Vororten dieſer Stadt. S: Dämme- Hinze, Johann Friedrich Heim- bertſohn, wurde am 7. Novbr. 1804 Hir Dr. med. nach Petersburg zurück. JmJahre 1831 war er Cholera-Arzt in Sſomina, Gouv. Nowgorod, dann am Obuchowſchen Stadthoſpital in Petersburg, wo er nun auch ſeinen Hausſtand gründete. Sein Beruf ließ ihm immer noch Muße, ſeinen literariſchen Neigungen zu folgen. So gab er mehrere Jahre das ſchon ein- mal eingegangene „Magazin für deut- ſche Leſer in Rußland“ mit Erfolg aufs neue heraus, beteiligte ſich auch mit Beiträgen an verſchiedenen poe- tiſchen Jahrbüchern. Er ſtarb am 1. (13. n. St.) Sept. 1857. S: Poetiſche Hippel, Hildegard von, ſiehe Hil- Hirſch, Anton, geb. am 22. März S: Jwein (Dram. G.), 1907. Hirſch, Franz Arnold, * am 11. *
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Hin
Hir
Beruf auf und trat im Oktober d. J.
als Buchhalter in die Dienſte des Frei-
herrn von Grote auf Jühnde. Dieſe
Stellung, die ihm Muße zu weiterer
Ausbildung gewährte, verließ er
1881, um hinfort als Rezitator Shake-
ſpeares und Reuters tätig zu ſein.
Seit 1883 in Leipzig wohnend, zwan-
gen ihn wiederholte nervöſe Leiden,
eine vorwiegend regelmäßige Lebens-
weiſe zu führen, und ſo nahm er am
1. Oktbr. 1886 eine Stelle als Beam-
ter der königl. Spezialkommiſſion in
Teilungs- und Verkoppelungsange-
legenheiten zu Göttingen an, die er
bis 1891 bekleidete. Seitdem lebt er
als Schriftſteller in Leipzig oder den
Vororten dieſer Stadt.
S: Dämme-
rungen (Lr.), 1870. 2. A. u. d. T.:
Lieder u. Romanzen, 1883. – Freunde
und Brüder (N.), 1872. – Die Neben-
buhler (Lſp.), 1873. – Das Lied vom
Genius (Eine Goetheſtudie), 1884.
Hinze, Johann Friedrich Heim-
bertſohn, wurde am 7. Novbr. 1804
zu Lübeck geboren, wo ſein Vater das
Stadttheater leitete. Kein Wunder,
daß der Sohn ſein Sehnen auf die
Bühnenlaufbahn richtete, das aber
durch eine Radikalkur des Vaters
gründlich geſtillt wurde: er ließ näm-
lich den Sohn im Stadttheater auf-
treten u. völlig Fiasko machen. Mit
15 Jahren hatte H. das Lübecker Gym-
naſium abſolviert und ſollte nun in
Göttingen Theologie ſtudieren; aber
die Mittel fehlten, da der Vater mit
dem Stadttheater bankerott gemacht
hatte. Ein alter Freund des Hauſes
brachte darauf den Jüngling in einem
großen Kaufhauſe zu Petersburg als
Lehrling unter. Der Kaufherr, ein
edeldenkender Mann, gewann bald
die Überzeugung, daß H. als Kauf-
mann ſeinen Beruf verfehlt habe, und
ließ ihn deshalb 1823 auf ſeine Koſten
in die medico-chirurgiſche Akademie
zu St. Petersburg eintreten. Nach
einigen Jahren beſuchte H. die Uni-
verſität Dorpat und kehrte 1830 als
Dr. med. nach Petersburg zurück. Jm
Jahre 1831 war er Cholera-Arzt in
Sſomina, Gouv. Nowgorod, dann
am Obuchowſchen Stadthoſpital in
Petersburg, wo er nun auch ſeinen
Hausſtand gründete. Sein Beruf
ließ ihm immer noch Muße, ſeinen
literariſchen Neigungen zu folgen. So
gab er mehrere Jahre das ſchon ein-
mal eingegangene „Magazin für deut-
ſche Leſer in Rußland“ mit Erfolg
aufs neue heraus, beteiligte ſich auch
mit Beiträgen an verſchiedenen poe-
tiſchen Jahrbüchern. Er ſtarb am 1.
(13. n. St.) Sept. 1857.
S: Poetiſche
Schriften, hrsg. v. Frdr. Meyer von
Waldeck; III, 1859–64 [Jnhalt: I. Ge-
dichte. – II. Humoresken und Erzäh-
lungen, nebſt einem Anhang: Dra-
matiſche Kritiken. – III. Dramatiſches:
Eine Nacht aus dem Leben eines Arz-
tes (Schſp.). – Rübezahl (Lſp.). – Die
Philoſophen (Lſp.). – Auch eine Teſta-
mentsklauſel (Lſp.). – Tod und Auf-
erſtehung (Schw.). – Der neue Paris
(Lſp. für Kinder)].
Hippel, Hildegard von, ſiehe Hil-
degard Tieſſen!
Hirſch, Anton, geb. am 22. März
1868 in Eich (Luxemburg) als Sohn
eines Staatsbeamten, machte ſeine
Studien an der Univerſität Lüttich
(Belgien) und an der Techniſchen
Hochſchule in Aachen, lebte nach Be-
endigung derſelben als kunſtgewerb-
licher Architekt in Augsburg, Frank-
furt a. M., Budapeſt und iſt ſeit 1897
Direktor der neugegründeten Kunſt-
und Gewerbeſchule in Luxemburg.
S: Jwein (Dram. G.), 1907.
Hirſch, Franz Arnold, * am 11.
(n. a. am 15.) Juni 1815 als der Sohn
eines jüdiſchen Kaufmanns zu Horzitz
in Böhmen, beſuchte das Gymnaſium
in Gitſchin und dann die Hochſchule
zu Prag, ging 1838 nach Wien, wo er
Medizin ſtudierte und 1841 die medi-
ziniſche Doktorwürde erhielt. Wäh-
rend ſeiner Studien lebte er mehrere
Jahre als Erzieher in dem reichen
*
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