Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Gut
ihre Erziehung nach der Weise jener
Zeit durch Gouvernanten u. Erzieher
im elterlichen Hause. Mit 12 Jahren
beherrschte sie die deutsche und fran-
zösische Sprache derart, daß sie in bei-
den sich poetisch auszudrücken ver-
mochte, und kein Geringerer, wie
Emanuel Geibel, äußerte sich in
freundlichster Weise über die poeti-
schen Leistungen der jungen Dichterin.
Jm Jahre 1859 vermählte sich Nina
mit dem bayerischen Jngenieurhaupt-
mann Christoph Güthner, mit dem
sie bald darauf nach Neu-Ulm zog,
wo sie auch dann noch ihren Wohnsitz
beibehielt, nachdem der Gatte infolge
eines Sturzes 1872 als Major seinen
Abschied nehmen mußte. Jm Jahre
1891 wurde sie Witwe, u. bald danach
verlegte sie ihren Wohnsitz nach Mün-
chen, wo sie am 29. Jan. 1905 starb.

S:

Die Wahl (Dramat. Kleinigkeit),
1879. - Balladen, 1880. - Das Hen-
kerstöchterlein von Ulm (E.), 1884. -
Die Schwanenjungfrau (E.), 1885. -
Das Blaustrümpfchen (E.), 1887. -
Überwunden (R.); II, 1891. - Jm
Schatten des Todes (N.), 1896. - Das
Lied des Löwen. Er hat abgefärbt
(2 Nn.), 1897.

Gutmann, Dr.

Pseud. für Hein-
rich Ludolphi;
s. d.!

Gutmann, Paul,

geb. am 27. Ja-
nuar 1873 in Berlin, lebt (1903) in
München.

S:

Gedichte, 1895. - Ele-
gien (Ge.); Frühling (Dr.), 1899. -
Der verkaufte Dichter (Tragikom.),
1904. - Die Wahrheitsschule (Kom.),
1908. - Die ungeratene Tochter
(Kom.), 1905. - Los vom Weibe!
(Kom.), 1909.

*Gutsch, Friedrich,

* am 30.
Novbr. 1838 zu Karlsruhe in Baden
als jüngster Sohn des (1875) verstor-
benen Buchdruckereibesitzers Friedrich
G., besuchte das Lyzeum und das La
Fontainesche Privatlehrinstitut in sei-
ner Vaterstadt und kam dann, ein
Handwerk zu erlernen, zu einem
Schreinermeister in die Lehre. Aber
[Spaltenumbruch]

Gut
schon nach Jahresfrist mußte er die-
sen Beruf aufgeben, da sich bei ihm
ein ernstes Augenleiden zu entwickeln
begonnen hatte. Erst nach einer Ope-
ration konnte er wieder an die Wahl
eines Berufes gehen, und nun trat er
als Buchdruckerlehrling in das väter-
liche Geschäft ein. Nach Verlauf sei-
ner Lehrzeit suchte er seine weitere
Ausbildung, besonders im Verlags-
wesen, bei einem Oheim in Lörrach
und verwertete dann seine Kenntnisse
in Gemeinschaft mit seinem älteren
Bruder Wilhelm im väterlichen Ge-
schäfte als Teilhaber an demselben.
Sein früheres Augenleiden meldete
sich wieder und bereitete ihm man-
cherlei Schwierigkeiten, bis ihm in
seinem 24. Jahre durch eine zweite
glückliche Operation die Sehkraft in-
soweit wieder geschenkt wurde, daß er
sich nun völlig seinem Berufe widmen
konnte. Am 1. Juli 1870 gründete er
das dreimal wöchentlich erscheinende
Lokalblatt "Karlsruher Nachrichten",
in dem lediglich städtische Angelegen-
heiten mit Ernst und Humor behan-
delt wurden. Bis zum 1. Juli 1894
führte er die Redaktion dieses Blat-
tes, u. als dann zunehmende Kränk-
lichkeit ihn nötigte, der anstrengenden
Redaktionsführung zu entsagen, ließ
er das Blatt, um es nicht in andere
Hände zu geben, eingehen. Jn seinen
geschäftlich. Unternehmungen leisteten
ihm schon seit dem 1. Juli 1890 seine
Söhne Unterstützung. G. starb am
24. September 1897.

S:

Aus Karls-
ruhes Volksleben (Ge. in Karlsruher
Mundart); II, 1876-89. - D' Eppin-
ger Feschtfahrt (Jn Karlsr. Mund-
art erz.), 1880.

Guttmann, Emma,

geb. am 11.
Oktbr. 1856 zu Berlin als die Tochter
eines Lehrers, besuchte daselbst die
höhere Töchterschule des Schulvor-
stehers Dierbach und legte 1875 ihr
Examen als Lehrerin ab. Sie wirkte
dann einige Jahre in diesem Berufe,
bis sie ihm durch einen unglücklichen

*


[Spaltenumbruch]

Gut
ihre Erziehung nach der Weiſe jener
Zeit durch Gouvernanten u. Erzieher
im elterlichen Hauſe. Mit 12 Jahren
beherrſchte ſie die deutſche und fran-
zöſiſche Sprache derart, daß ſie in bei-
den ſich poetiſch auszudrücken ver-
mochte, und kein Geringerer, wie
Emanuel Geibel, äußerte ſich in
freundlichſter Weiſe über die poeti-
ſchen Leiſtungen der jungen Dichterin.
Jm Jahre 1859 vermählte ſich Nina
mit dem bayeriſchen Jngenieurhaupt-
mann Chriſtoph Güthner, mit dem
ſie bald darauf nach Neu-Ulm zog,
wo ſie auch dann noch ihren Wohnſitz
beibehielt, nachdem der Gatte infolge
eines Sturzes 1872 als Major ſeinen
Abſchied nehmen mußte. Jm Jahre
1891 wurde ſie Witwe, u. bald danach
verlegte ſie ihren Wohnſitz nach Mün-
chen, wo ſie am 29. Jan. 1905 ſtarb.

S:

Die Wahl (Dramat. Kleinigkeit),
1879. – Balladen, 1880. – Das Hen-
kerstöchterlein von Ulm (E.), 1884. –
Die Schwanenjungfrau (E.), 1885. –
Das Blauſtrümpfchen (E.), 1887. –
Überwunden (R.); II, 1891. – Jm
Schatten des Todes (N.), 1896. – Das
Lied des Löwen. Er hat abgefärbt
(2 Nn.), 1897.

Gutmann, Dr.

Pſeud. für Hein-
rich Ludolphi;
ſ. d.!

Gutmann, Paul,

geb. am 27. Ja-
nuar 1873 in Berlin, lebt (1903) in
München.

S:

Gedichte, 1895. – Ele-
gien (Ge.); Frühling (Dr.), 1899. –
Der verkaufte Dichter (Tragikom.),
1904. – Die Wahrheitsſchule (Kom.),
1908. – Die ungeratene Tochter
(Kom.), 1905. – Los vom Weibe!
(Kom.), 1909.

*Gutſch, Friedrich,

* am 30.
Novbr. 1838 zu Karlsruhe in Baden
als jüngſter Sohn des (1875) verſtor-
benen Buchdruckereibeſitzers Friedrich
G., beſuchte das Lyzeum und das La
Fontaineſche Privatlehrinſtitut in ſei-
ner Vaterſtadt und kam dann, ein
Handwerk zu erlernen, zu einem
Schreinermeiſter in die Lehre. Aber
[Spaltenumbruch]

Gut
ſchon nach Jahresfriſt mußte er die-
ſen Beruf aufgeben, da ſich bei ihm
ein ernſtes Augenleiden zu entwickeln
begonnen hatte. Erſt nach einer Ope-
ration konnte er wieder an die Wahl
eines Berufes gehen, und nun trat er
als Buchdruckerlehrling in das väter-
liche Geſchäft ein. Nach Verlauf ſei-
ner Lehrzeit ſuchte er ſeine weitere
Ausbildung, beſonders im Verlags-
weſen, bei einem Oheim in Lörrach
und verwertete dann ſeine Kenntniſſe
in Gemeinſchaft mit ſeinem älteren
Bruder Wilhelm im väterlichen Ge-
ſchäfte als Teilhaber an demſelben.
Sein früheres Augenleiden meldete
ſich wieder und bereitete ihm man-
cherlei Schwierigkeiten, bis ihm in
ſeinem 24. Jahre durch eine zweite
glückliche Operation die Sehkraft in-
ſoweit wieder geſchenkt wurde, daß er
ſich nun völlig ſeinem Berufe widmen
konnte. Am 1. Juli 1870 gründete er
das dreimal wöchentlich erſcheinende
Lokalblatt „Karlsruher Nachrichten“,
in dem lediglich ſtädtiſche Angelegen-
heiten mit Ernſt und Humor behan-
delt wurden. Bis zum 1. Juli 1894
führte er die Redaktion dieſes Blat-
tes, u. als dann zunehmende Kränk-
lichkeit ihn nötigte, der anſtrengenden
Redaktionsführung zu entſagen, ließ
er das Blatt, um es nicht in andere
Hände zu geben, eingehen. Jn ſeinen
geſchäftlich. Unternehmungen leiſteten
ihm ſchon ſeit dem 1. Juli 1890 ſeine
Söhne Unterſtützung. G. ſtarb am
24. September 1897.

S:

Aus Karls-
ruhes Volksleben (Ge. in Karlsruher
Mundart); II, 1876–89. – D’ Eppin-
ger Feſchtfahrt (Jn Karlsr. Mund-
art erz.), 1880.

Guttmann, Emma,

geb. am 11.
Oktbr. 1856 zu Berlin als die Tochter
eines Lehrers, beſuchte daſelbſt die
höhere Töchterſchule des Schulvor-
ſtehers Dierbach und legte 1875 ihr
Examen als Lehrerin ab. Sie wirkte
dann einige Jahre in dieſem Berufe,
bis ſie ihm durch einen unglücklichen

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0022" n="18"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gut</hi></fw><lb/>
ihre Erziehung nach der Wei&#x017F;e jener<lb/>
Zeit durch Gouvernanten u. Erzieher<lb/>
im elterlichen Hau&#x017F;e. Mit 12 Jahren<lb/>
beherr&#x017F;chte &#x017F;ie die deut&#x017F;che und fran-<lb/>&#x017F;i&#x017F;che Sprache derart, daß &#x017F;ie in bei-<lb/>
den &#x017F;ich poeti&#x017F;ch auszudrücken ver-<lb/>
mochte, und kein Geringerer, wie<lb/>
Emanuel Geibel, äußerte &#x017F;ich in<lb/>
freundlich&#x017F;ter Wei&#x017F;e über die poeti-<lb/>
&#x017F;chen Lei&#x017F;tungen der jungen Dichterin.<lb/>
Jm Jahre 1859 vermählte &#x017F;ich Nina<lb/>
mit dem bayeri&#x017F;chen Jngenieurhaupt-<lb/>
mann Chri&#x017F;toph <hi rendition="#g">Güthner,</hi> mit dem<lb/>
&#x017F;ie bald darauf nach Neu-Ulm zog,<lb/>
wo &#x017F;ie auch dann noch ihren Wohn&#x017F;itz<lb/>
beibehielt, nachdem der Gatte infolge<lb/>
eines Sturzes 1872 als Major &#x017F;einen<lb/>
Ab&#x017F;chied nehmen mußte. Jm Jahre<lb/>
1891 wurde &#x017F;ie Witwe, u. bald danach<lb/>
verlegte &#x017F;ie ihren Wohn&#x017F;itz nach Mün-<lb/>
chen, wo &#x017F;ie am 29. Jan. 1905 &#x017F;tarb.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Die Wahl (Dramat. Kleinigkeit),<lb/>
1879. &#x2013; Balladen, 1880. &#x2013; Das Hen-<lb/>
kerstöchterlein von Ulm (E.), 1884. &#x2013;<lb/>
Die Schwanenjungfrau (E.), 1885. &#x2013;<lb/>
Das Blau&#x017F;trümpfchen (E.), 1887. &#x2013;<lb/>
Überwunden (R.); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1891. &#x2013; Jm<lb/>
Schatten des Todes (N.), 1896. &#x2013; Das<lb/>
Lied des Löwen. Er hat abgefärbt<lb/>
(2 Nn.), 1897.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Gutmann,</hi> <hi rendition="#aq">Dr.</hi> </head>
        <p> P&#x017F;eud. für <hi rendition="#g">Hein-<lb/>
rich Ludolphi;</hi> &#x017F;. d.!</p><lb/>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Gutmann,</hi> Paul,</head>
        <p> geb. am 27. Ja-<lb/>
nuar 1873 in Berlin, lebt (1903) in<lb/>
München. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte, 1895. &#x2013; Ele-<lb/>
gien (Ge.); Frühling (Dr.), 1899. &#x2013;<lb/>
Der verkaufte Dichter (Tragikom.),<lb/>
1904. &#x2013; Die Wahrheits&#x017F;chule (Kom.),<lb/>
1908. &#x2013; Die ungeratene Tochter<lb/>
(Kom.), 1905. &#x2013; Los vom Weibe!<lb/>
(Kom.), 1909.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Gut&#x017F;ch,</hi> <hi rendition="#g">Friedrich,</hi></head>
        <p> * am 30.<lb/>
Novbr. 1838 zu Karlsruhe in Baden<lb/>
als jüng&#x017F;ter Sohn des (1875) ver&#x017F;tor-<lb/>
benen Buchdruckereibe&#x017F;itzers Friedrich<lb/>
G., be&#x017F;uchte das Lyzeum und das La<lb/>
Fontaine&#x017F;che Privatlehrin&#x017F;titut in &#x017F;ei-<lb/>
ner Vater&#x017F;tadt und kam dann, ein<lb/>
Handwerk zu erlernen, zu einem<lb/>
Schreinermei&#x017F;ter in die Lehre. Aber<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Gut</hi></fw><lb/>
&#x017F;chon nach Jahresfri&#x017F;t mußte er die-<lb/>
&#x017F;en Beruf aufgeben, da &#x017F;ich bei ihm<lb/>
ein ern&#x017F;tes Augenleiden zu entwickeln<lb/>
begonnen hatte. Er&#x017F;t nach einer Ope-<lb/>
ration konnte er wieder an die Wahl<lb/>
eines Berufes gehen, und nun trat er<lb/>
als Buchdruckerlehrling in das väter-<lb/>
liche Ge&#x017F;chäft ein. Nach Verlauf &#x017F;ei-<lb/>
ner Lehrzeit &#x017F;uchte er &#x017F;eine weitere<lb/>
Ausbildung, be&#x017F;onders im Verlags-<lb/>
we&#x017F;en, bei einem Oheim in Lörrach<lb/>
und verwertete dann &#x017F;eine Kenntni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
in Gemein&#x017F;chaft mit &#x017F;einem älteren<lb/>
Bruder Wilhelm im väterlichen Ge-<lb/>
&#x017F;chäfte als Teilhaber an dem&#x017F;elben.<lb/>
Sein früheres Augenleiden meldete<lb/>
&#x017F;ich wieder und bereitete ihm man-<lb/>
cherlei Schwierigkeiten, bis ihm in<lb/>
&#x017F;einem 24. Jahre durch eine zweite<lb/>
glückliche Operation die Sehkraft in-<lb/>
&#x017F;oweit wieder ge&#x017F;chenkt wurde, daß er<lb/>
&#x017F;ich nun völlig &#x017F;einem Berufe widmen<lb/>
konnte. Am 1. Juli 1870 gründete er<lb/>
das dreimal wöchentlich er&#x017F;cheinende<lb/>
Lokalblatt &#x201E;Karlsruher Nachrichten&#x201C;,<lb/>
in dem lediglich &#x017F;tädti&#x017F;che Angelegen-<lb/>
heiten mit Ern&#x017F;t und Humor behan-<lb/>
delt wurden. Bis zum 1. Juli 1894<lb/>
führte er die Redaktion die&#x017F;es Blat-<lb/>
tes, u. als dann zunehmende Kränk-<lb/>
lichkeit ihn nötigte, der an&#x017F;trengenden<lb/>
Redaktionsführung zu ent&#x017F;agen, ließ<lb/>
er das Blatt, um es nicht in andere<lb/>
Hände zu geben, eingehen. Jn &#x017F;einen<lb/>
ge&#x017F;chäftlich. Unternehmungen lei&#x017F;teten<lb/>
ihm &#x017F;chon &#x017F;eit dem 1. Juli 1890 &#x017F;eine<lb/>
Söhne Unter&#x017F;tützung. G. &#x017F;tarb am<lb/>
24. September 1897. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Aus Karls-<lb/>
ruhes Volksleben (Ge. in Karlsruher<lb/>
Mundart); <hi rendition="#aq">II</hi>, 1876&#x2013;89. &#x2013; D&#x2019; Eppin-<lb/>
ger Fe&#x017F;chtfahrt (Jn Karlsr. Mund-<lb/>
art erz.), 1880.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Guttmann,</hi> Emma,</head>
        <p> geb. am 11.<lb/>
Oktbr. 1856 zu Berlin als die Tochter<lb/>
eines Lehrers, be&#x017F;uchte da&#x017F;elb&#x017F;t die<lb/>
höhere Töchter&#x017F;chule des Schulvor-<lb/>
&#x017F;tehers Dierbach und legte 1875 ihr<lb/>
Examen als Lehrerin ab. Sie wirkte<lb/>
dann einige Jahre in die&#x017F;em Berufe,<lb/>
bis &#x017F;ie ihm durch einen unglücklichen<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0022] Gut Gut ihre Erziehung nach der Weiſe jener Zeit durch Gouvernanten u. Erzieher im elterlichen Hauſe. Mit 12 Jahren beherrſchte ſie die deutſche und fran- zöſiſche Sprache derart, daß ſie in bei- den ſich poetiſch auszudrücken ver- mochte, und kein Geringerer, wie Emanuel Geibel, äußerte ſich in freundlichſter Weiſe über die poeti- ſchen Leiſtungen der jungen Dichterin. Jm Jahre 1859 vermählte ſich Nina mit dem bayeriſchen Jngenieurhaupt- mann Chriſtoph Güthner, mit dem ſie bald darauf nach Neu-Ulm zog, wo ſie auch dann noch ihren Wohnſitz beibehielt, nachdem der Gatte infolge eines Sturzes 1872 als Major ſeinen Abſchied nehmen mußte. Jm Jahre 1891 wurde ſie Witwe, u. bald danach verlegte ſie ihren Wohnſitz nach Mün- chen, wo ſie am 29. Jan. 1905 ſtarb. S: Die Wahl (Dramat. Kleinigkeit), 1879. – Balladen, 1880. – Das Hen- kerstöchterlein von Ulm (E.), 1884. – Die Schwanenjungfrau (E.), 1885. – Das Blauſtrümpfchen (E.), 1887. – Überwunden (R.); II, 1891. – Jm Schatten des Todes (N.), 1896. – Das Lied des Löwen. Er hat abgefärbt (2 Nn.), 1897. Gutmann, Dr. Pſeud. für Hein- rich Ludolphi; ſ. d.! Gutmann, Paul, geb. am 27. Ja- nuar 1873 in Berlin, lebt (1903) in München. S: Gedichte, 1895. – Ele- gien (Ge.); Frühling (Dr.), 1899. – Der verkaufte Dichter (Tragikom.), 1904. – Die Wahrheitsſchule (Kom.), 1908. – Die ungeratene Tochter (Kom.), 1905. – Los vom Weibe! (Kom.), 1909. *Gutſch, Friedrich, * am 30. Novbr. 1838 zu Karlsruhe in Baden als jüngſter Sohn des (1875) verſtor- benen Buchdruckereibeſitzers Friedrich G., beſuchte das Lyzeum und das La Fontaineſche Privatlehrinſtitut in ſei- ner Vaterſtadt und kam dann, ein Handwerk zu erlernen, zu einem Schreinermeiſter in die Lehre. Aber ſchon nach Jahresfriſt mußte er die- ſen Beruf aufgeben, da ſich bei ihm ein ernſtes Augenleiden zu entwickeln begonnen hatte. Erſt nach einer Ope- ration konnte er wieder an die Wahl eines Berufes gehen, und nun trat er als Buchdruckerlehrling in das väter- liche Geſchäft ein. Nach Verlauf ſei- ner Lehrzeit ſuchte er ſeine weitere Ausbildung, beſonders im Verlags- weſen, bei einem Oheim in Lörrach und verwertete dann ſeine Kenntniſſe in Gemeinſchaft mit ſeinem älteren Bruder Wilhelm im väterlichen Ge- ſchäfte als Teilhaber an demſelben. Sein früheres Augenleiden meldete ſich wieder und bereitete ihm man- cherlei Schwierigkeiten, bis ihm in ſeinem 24. Jahre durch eine zweite glückliche Operation die Sehkraft in- ſoweit wieder geſchenkt wurde, daß er ſich nun völlig ſeinem Berufe widmen konnte. Am 1. Juli 1870 gründete er das dreimal wöchentlich erſcheinende Lokalblatt „Karlsruher Nachrichten“, in dem lediglich ſtädtiſche Angelegen- heiten mit Ernſt und Humor behan- delt wurden. Bis zum 1. Juli 1894 führte er die Redaktion dieſes Blat- tes, u. als dann zunehmende Kränk- lichkeit ihn nötigte, der anſtrengenden Redaktionsführung zu entſagen, ließ er das Blatt, um es nicht in andere Hände zu geben, eingehen. Jn ſeinen geſchäftlich. Unternehmungen leiſteten ihm ſchon ſeit dem 1. Juli 1890 ſeine Söhne Unterſtützung. G. ſtarb am 24. September 1897. S: Aus Karls- ruhes Volksleben (Ge. in Karlsruher Mundart); II, 1876–89. – D’ Eppin- ger Feſchtfahrt (Jn Karlsr. Mund- art erz.), 1880. Guttmann, Emma, geb. am 11. Oktbr. 1856 zu Berlin als die Tochter eines Lehrers, beſuchte daſelbſt die höhere Töchterſchule des Schulvor- ſtehers Dierbach und legte 1875 ihr Examen als Lehrerin ab. Sie wirkte dann einige Jahre in dieſem Berufe, bis ſie ihm durch einen unglücklichen *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/22
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/22>, abgerufen am 03.12.2024.