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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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denen Wiener Buchdruckereien. Jm
Jahre 1848 gründete er zwei Blät-
ter, die bald wieder eingingen; dann
verließ er Wien u. wurde Faktor in der
Eurichschen Druckerei zu Linz. Einige
gelegentlich veröffentlichte Gedichte
erwarben ihm das Wohlwollen des
Statthalters E. Freiherrn Bach, der
ihm eine Anstellung bei den Jod-
bädern in Hall verschaffte. Zuletzt
lebte er wieder in Linz, wo er am
24. April 1897 starb.

S:

Gedichte
eines deutschen Handwerksburschen,
1851.

*Hillmann, Franz,

pseud. Franz
Walden,
wurde am 29. Juli 1881
in Erfurt geboren, besuchte die Rek-
toratschule daselbst und 1897-1901
die Präparandenanstalt und das ka-
tholische Lehrerseminar in Heiligen-
stadt (Provinz Sachsen). 1901 wurde
er Lehrer an der kathol. Volksschule
in Erfurt, 1903 an der katholischen
Domschule in Nordhausen, kehrte
aber 1905 wieder nach Erfurt zurück.
Jm Jahre 1907 weilte er in Berlin,
um an der dortigen Kunstschule Musik
zu studieren.

S:

Jn der Dämmerung
(Verse), 1903. - Aus dunklen Talen
(Verse), 1904 (wurde aus dem Buch-
handel zurückgezogen). - Revanche
(Lsp.), 1906. - Lena S. (Lsp.), 1907.

Hillmann, Robert,

geb. am 23.
Septbr. 1870 in Erfurt, besuchte das
königl. Gymnasium daselbst, von
1886-91 die Präparandenanstalt und
das kathol. Lehrerseminar in Heili-
genstadt. wurde dann Lehrer in Jl-
versgehofen bei Erfurt, 1892 in Be-
nern (Ostpreußen), 1894 in Welfs-
dorf (Ostpreußen), 1896 in Wachstedt
(Prov. Sachsen) und 1901 in Hoch-
heim-Erfurt. Außer einer Reihe von
kultur- und lokalgeschichtlichen Stu-
dien über das Eichsfeld, die teils in
der "Heiligenstädter Zeitung", teils
in "Aus der Heimat" erschienen, ver-
öffentlichte er

S:

Aus Kantor Sim-
sons Studienjahren (Eine heitere
Reimerei), 1903. - Anton Greiner
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Hil
(Volksst.), 1909. - Das Verhängnis
des 1. Mai (Schw.), 1909. - Der Süd-
polarforscher, oder: Ein toller Tag
(Lsp.), 1909.

Hilm, Karl,

siehe Porges!

Hilmar, J.,

Pseud. für Richard
Jüterbock;
s. d.!

Hilscher, Joseph Emanuel,

wurde
am 22. Januar 1806 zu Leitmeritz in
Böhmen geboren, wo das Regiment,
bei dem sein Vater Profoß war, in
Garnison lag. Jm Alter von sechs
Jahren kam er in das Regiments-
erziehungshaus nach Kosmanos, und
1822 trat er zu Laibach als Gemeiner
in ein Regiment ein. Jn seinen Muße-
stunden trieb er mit Eifer neuere
Sprachen und versuchte sich in Über-
setzungen des englischen Dichters
Byron u. des italienischen Ugo Fos-
colo. Anerkannte Autoritäten, wie
Joh. Scherr, Robert Prutz, Karl
Bleibtreu u. a. schätzen H. einmütig
als besten Byron-Übersetzer. Seiner
Fähigkeiten wegen bestimmte man H.
für das Lehramt im Erziehungshause;
1823 besuchte er den Präparanden-
kursus u. wurde dann Lehrer an der-
selben Anstalt, der er als Schüler an-
gehört hatte. Jn dieser Stellung
blieb er bis 1832. Da inzwischen
einige seiner Dramen zur Aufführung
gelangt waren, machte man ihm zwar
Aussicht auf das Offizierspatent, aber
er wurde nicht einmal zum Kadetten
ernannt. Der Geist des vormärz-
lichen Österreich hatte für dichterische
Talente mehr Mißtrauen als Aner-
kennung. Jm Jahre 1832 wurde sein
Regiment nach Jtalien versetzt und
H. auf Verwendung des damaligen
Hauptmanns Marsano der Kanzlei
des General-Quartiermeisterstabes
zugeteilt, später auch als Fourier in
demselben angestellt. H. starb am
2. Novbr. 1837 zu Mailand an der
Schwindsucht.

S:

Byrons hebräische
Gesänge; übers., 1833. - J. E. Hil-
schers Dichtungen; hrsg. von L. A.
Frankl. 1840. 2. A. 1863. - Gedichte

*


[Spaltenumbruch]

Hil
denen Wiener Buchdruckereien. Jm
Jahre 1848 gründete er zwei Blät-
ter, die bald wieder eingingen; dann
verließ er Wien u. wurde Faktor in der
Eurichſchen Druckerei zu Linz. Einige
gelegentlich veröffentlichte Gedichte
erwarben ihm das Wohlwollen des
Statthalters E. Freiherrn Bach, der
ihm eine Anſtellung bei den Jod-
bädern in Hall verſchaffte. Zuletzt
lebte er wieder in Linz, wo er am
24. April 1897 ſtarb.

S:

Gedichte
eines deutſchen Handwerksburſchen,
1851.

*Hillmann, Franz,

pſeud. Franz
Walden,
wurde am 29. Juli 1881
in Erfurt geboren, beſuchte die Rek-
toratſchule daſelbſt und 1897–1901
die Präparandenanſtalt und das ka-
tholiſche Lehrerſeminar in Heiligen-
ſtadt (Provinz Sachſen). 1901 wurde
er Lehrer an der kathol. Volksſchule
in Erfurt, 1903 an der katholiſchen
Domſchule in Nordhauſen, kehrte
aber 1905 wieder nach Erfurt zurück.
Jm Jahre 1907 weilte er in Berlin,
um an der dortigen Kunſtſchule Muſik
zu ſtudieren.

S:

Jn der Dämmerung
(Verſe), 1903. – Aus dunklen Talen
(Verſe), 1904 (wurde aus dem Buch-
handel zurückgezogen). – Revanche
(Lſp.), 1906. – Lena S. (Lſp.), 1907.

Hillmann, Robert,

geb. am 23.
Septbr. 1870 in Erfurt, beſuchte das
königl. Gymnaſium daſelbſt, von
1886–91 die Präparandenanſtalt und
das kathol. Lehrerſeminar in Heili-
genſtadt. wurde dann Lehrer in Jl-
versgehofen bei Erfurt, 1892 in Be-
nern (Oſtpreußen), 1894 in Welfs-
dorf (Oſtpreußen), 1896 in Wachſtedt
(Prov. Sachſen) und 1901 in Hoch-
heim-Erfurt. Außer einer Reihe von
kultur- und lokalgeſchichtlichen Stu-
dien über das Eichsfeld, die teils in
der „Heiligenſtädter Zeitung“, teils
in „Aus der Heimat“ erſchienen, ver-
öffentlichte er

S:

Aus Kantor Sim-
ſons Studienjahren (Eine heitere
Reimerei), 1903. – Anton Greiner
[Spaltenumbruch]

Hil
(Volksſt.), 1909. – Das Verhängnis
des 1. Mai (Schw.), 1909. – Der Süd-
polarforſcher, oder: Ein toller Tag
(Lſp.), 1909.

Hilm, Karl,

ſiehe Porges!

Hilmar, J.,

Pſeud. für Richard
Jüterbock;
ſ. d.!

Hilſcher, Joſeph Emanuel,

wurde
am 22. Januar 1806 zu Leitmeritz in
Böhmen geboren, wo das Regiment,
bei dem ſein Vater Profoß war, in
Garniſon lag. Jm Alter von ſechs
Jahren kam er in das Regiments-
erziehungshaus nach Kosmanos, und
1822 trat er zu Laibach als Gemeiner
in ein Regiment ein. Jn ſeinen Muße-
ſtunden trieb er mit Eifer neuere
Sprachen und verſuchte ſich in Über-
ſetzungen des engliſchen Dichters
Byron u. des italieniſchen Ugo Fos-
colo. Anerkannte Autoritäten, wie
Joh. Scherr, Robert Prutz, Karl
Bleibtreu u. a. ſchätzen H. einmütig
als beſten Byron-Überſetzer. Seiner
Fähigkeiten wegen beſtimmte man H.
für das Lehramt im Erziehungshauſe;
1823 beſuchte er den Präparanden-
kurſus u. wurde dann Lehrer an der-
ſelben Anſtalt, der er als Schüler an-
gehört hatte. Jn dieſer Stellung
blieb er bis 1832. Da inzwiſchen
einige ſeiner Dramen zur Aufführung
gelangt waren, machte man ihm zwar
Ausſicht auf das Offizierspatent, aber
er wurde nicht einmal zum Kadetten
ernannt. Der Geiſt des vormärz-
lichen Öſterreich hatte für dichteriſche
Talente mehr Mißtrauen als Aner-
kennung. Jm Jahre 1832 wurde ſein
Regiment nach Jtalien verſetzt und
H. auf Verwendung des damaligen
Hauptmanns Marſano der Kanzlei
des General-Quartiermeiſterſtabes
zugeteilt, ſpäter auch als Fourier in
demſelben angeſtellt. H. ſtarb am
2. Novbr. 1837 zu Mailand an der
Schwindſucht.

S:

Byrons hebräiſche
Geſänge; überſ., 1833. – J. E. Hil-
ſchers Dichtungen; hrsg. von L. A.
Frankl. 1840. 2. A. 1863. – Gedichte

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[215/0219] Hil Hil denen Wiener Buchdruckereien. Jm Jahre 1848 gründete er zwei Blät- ter, die bald wieder eingingen; dann verließ er Wien u. wurde Faktor in der Eurichſchen Druckerei zu Linz. Einige gelegentlich veröffentlichte Gedichte erwarben ihm das Wohlwollen des Statthalters E. Freiherrn Bach, der ihm eine Anſtellung bei den Jod- bädern in Hall verſchaffte. Zuletzt lebte er wieder in Linz, wo er am 24. April 1897 ſtarb. S: Gedichte eines deutſchen Handwerksburſchen, 1851. *Hillmann, Franz, pſeud. Franz Walden, wurde am 29. Juli 1881 in Erfurt geboren, beſuchte die Rek- toratſchule daſelbſt und 1897–1901 die Präparandenanſtalt und das ka- tholiſche Lehrerſeminar in Heiligen- ſtadt (Provinz Sachſen). 1901 wurde er Lehrer an der kathol. Volksſchule in Erfurt, 1903 an der katholiſchen Domſchule in Nordhauſen, kehrte aber 1905 wieder nach Erfurt zurück. Jm Jahre 1907 weilte er in Berlin, um an der dortigen Kunſtſchule Muſik zu ſtudieren. S: Jn der Dämmerung (Verſe), 1903. – Aus dunklen Talen (Verſe), 1904 (wurde aus dem Buch- handel zurückgezogen). – Revanche (Lſp.), 1906. – Lena S. (Lſp.), 1907. Hillmann, Robert, geb. am 23. Septbr. 1870 in Erfurt, beſuchte das königl. Gymnaſium daſelbſt, von 1886–91 die Präparandenanſtalt und das kathol. Lehrerſeminar in Heili- genſtadt. wurde dann Lehrer in Jl- versgehofen bei Erfurt, 1892 in Be- nern (Oſtpreußen), 1894 in Welfs- dorf (Oſtpreußen), 1896 in Wachſtedt (Prov. Sachſen) und 1901 in Hoch- heim-Erfurt. Außer einer Reihe von kultur- und lokalgeſchichtlichen Stu- dien über das Eichsfeld, die teils in der „Heiligenſtädter Zeitung“, teils in „Aus der Heimat“ erſchienen, ver- öffentlichte er S: Aus Kantor Sim- ſons Studienjahren (Eine heitere Reimerei), 1903. – Anton Greiner (Volksſt.), 1909. – Das Verhängnis des 1. Mai (Schw.), 1909. – Der Süd- polarforſcher, oder: Ein toller Tag (Lſp.), 1909. Hilm, Karl, ſiehe Porges! Hilmar, J., Pſeud. für Richard Jüterbock; ſ. d.! Hilſcher, Joſeph Emanuel, wurde am 22. Januar 1806 zu Leitmeritz in Böhmen geboren, wo das Regiment, bei dem ſein Vater Profoß war, in Garniſon lag. Jm Alter von ſechs Jahren kam er in das Regiments- erziehungshaus nach Kosmanos, und 1822 trat er zu Laibach als Gemeiner in ein Regiment ein. Jn ſeinen Muße- ſtunden trieb er mit Eifer neuere Sprachen und verſuchte ſich in Über- ſetzungen des engliſchen Dichters Byron u. des italieniſchen Ugo Fos- colo. Anerkannte Autoritäten, wie Joh. Scherr, Robert Prutz, Karl Bleibtreu u. a. ſchätzen H. einmütig als beſten Byron-Überſetzer. Seiner Fähigkeiten wegen beſtimmte man H. für das Lehramt im Erziehungshauſe; 1823 beſuchte er den Präparanden- kurſus u. wurde dann Lehrer an der- ſelben Anſtalt, der er als Schüler an- gehört hatte. Jn dieſer Stellung blieb er bis 1832. Da inzwiſchen einige ſeiner Dramen zur Aufführung gelangt waren, machte man ihm zwar Ausſicht auf das Offizierspatent, aber er wurde nicht einmal zum Kadetten ernannt. Der Geiſt des vormärz- lichen Öſterreich hatte für dichteriſche Talente mehr Mißtrauen als Aner- kennung. Jm Jahre 1832 wurde ſein Regiment nach Jtalien verſetzt und H. auf Verwendung des damaligen Hauptmanns Marſano der Kanzlei des General-Quartiermeiſterſtabes zugeteilt, ſpäter auch als Fourier in demſelben angeſtellt. H. ſtarb am 2. Novbr. 1837 zu Mailand an der Schwindſucht. S: Byrons hebräiſche Geſänge; überſ., 1833. – J. E. Hil- ſchers Dichtungen; hrsg. von L. A. Frankl. 1840. 2. A. 1863. – Gedichte *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/219>, abgerufen am 23.11.2024.