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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Gün
von wo ihn Woltersdorff für sein
Unternehmen 1858 nach Berlin zog.
Er folgte dem Genannten auch 1859
nach Königsberg u. blieb fünf Jahre
dort. 1864 kam er nach Hamburg u.
1865 nach Schwerin, wo er 1868 auch
die Regie der Hofoper übernahm.
Jm Jahre 1894 wurde er zum Ober-
regisseur ernannt, feierte 1897 sein
50jähr. Bühnenjubiläum und trat
1898 in den Ruhestand. Er starb am
16. August 1902.

S:

Lott ist tot! (P.),
1866. - Ein alter Tänzer (Lustspiel),
1866. - Max und Moritz (P.), 1877.
- Engel und Satan (Lsp.), 1882. -
Der neue Stiftsarzt (Lsp., mit seiner
Tochter), 1883. - Die Töchter des
Kommerzienrats (Lustsp., mit seiner
Tochter), 1884. - Der Leibarzt (Lsp.),
1885. - Die Nachrede (Lsp.), 1886.

*Günther (seit dem Jahre 1891:
Günther-Brauer), Marie,


Tochter des Vorigen, wurde am 29.
Mai 1854 zu Lübeck geboren und von
ihrer Mutter Minna Schulz-Wiek,
einer Pflegetochter von Friedr. Wiek,
zur Sängerin ausgebildet. Sie wirkte
als solche in Rostock, Hamburg, Kas-
sel, Neustrelitz und Altenburg unter
großem Beifall. Gesundheitsrücksich-
ten bewogen sie jedoch, der Bühne zu
entsagen. Sie lebte seitdem im Hause
ihres Vaters zu Schwerin und wid-
mete sich nunmehr ganz der drama-
tischen Schriftstellerei, für welche sie
schon als zwölfjähriges Kind durch
Stücke, die sie für ihr Puppentheater
schrieb, Begabung gezeigt hatte. Jm
Jahre 1891 vermählte sie sich mit
Oskar Brauer in Schwerin, dama-
ligen Hofschauspieler; doch wurde die
Ehe schon nach vier Jahren wieder
getrennt. Nach dem Tode ihres Va-
ters nahm sie ihren Wohnsitz in Wies-
baden.

S:

Der Weihnachtsmann
(Dr. Scherz), 1873. - Mama muß
heiraten (Lsp.), 1874. - Durch die
Karten (Lsp.), 1876. - Kleine Sün-
den (Lsp.), 1878. - Eifersüchtig auf sich
selbst, oder: Das graue Männlein
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Gün
(Lsp.), 1879. - Jeder nach seinem
Geschmack (Lsp.), 1880. - Die Feuer-
probe (Lsp.), 1881. - Goldmarie und
Pechmarie (Dram. M.), 1882. - Der
neue Stiftsarzt (Lsp., mit ihrem Va-
ter), 1883. - Die Töchter des Kom-
merzienrats (Lsp., mit ihrem Vater),
1884. - Die Flagge deckt die Ware
(Schw.), 1885. - Ein rätselhafter
Liebhaber Lsp.), 1887. - Papa Wind-
beutel (Lsp.), 1887. - Sammelfieber
(Lsp.), 1888. - Schneeweißchen und
Rosenrot (Dr. M.), 1888. - Die bei-
den Hausärzte (Schw.), 1889. - Das
Bild der Schwiegermutter (Schw.),
1890. - Christian Ludwig und seine
Hofkomödianten (Lsp.), 1893. - Di-
lettanten und Künstler (Lsp.), 1892.
- Tischlein, deck' dich, Esel, streck' dich
(Dr. M.), 1893.

Günther, Juliane,

siehe Engell-
Günther!

*Günther(-Ernst),

Paul, pseud.
Paul Ernst, wurde am 18. Sept.
1865 zu Travemünde bei Lübeck ge-
boren, widmete sich nach Absolvie-
rung des Catharineums zu Lübeck
dem Kaufmannsstande u. fand darin
Gelegenheit, größere Reisen durch
ganz Deutschland, durch Frankreich,
Jtalien und Spanien zu machen und
längere Zeit zu weiterer Ausbildung
in England und Amerika zu weilen.
Von Jugend auf zu literarischer Be-
schäftigung geneigt, widmete er sich
seit 1892 ganz der journalistischen
Laufbahn, übernahm 1893 die Chef-
redaktion des "Norddeutschen Frem-
denblatts" in Lübeck und lebte später
dort als Mitarbeiter der "Lübecki-
schen Anzeigen", bis er 1899 die Re-
daktion des "Altonaer Tageblatts"
in Hamburg übernahm. Er starb
Mitte August 1906 in Lübeck.

S:


Carriere. Ultima ratio. Sühne (3
Novellen), 1896.

Günther, Paul,

geb. am 28. April
1869 in Charlottenburg, lebt (1897)
in Berlin als Redakteur u. Heraus-
geber der Monatsschrift "Der Rad-

*


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Gün
von wo ihn Woltersdorff für ſein
Unternehmen 1858 nach Berlin zog.
Er folgte dem Genannten auch 1859
nach Königsberg u. blieb fünf Jahre
dort. 1864 kam er nach Hamburg u.
1865 nach Schwerin, wo er 1868 auch
die Regie der Hofoper übernahm.
Jm Jahre 1894 wurde er zum Ober-
regiſſeur ernannt, feierte 1897 ſein
50jähr. Bühnenjubiläum und trat
1898 in den Ruheſtand. Er ſtarb am
16. Auguſt 1902.

S:

Lott iſt tot! (P.),
1866. – Ein alter Tänzer (Luſtſpiel),
1866. – Max und Moritz (P.), 1877.
– Engel und Satan (Lſp.), 1882. –
Der neue Stiftsarzt (Lſp., mit ſeiner
Tochter), 1883. – Die Töchter des
Kommerzienrats (Luſtſp., mit ſeiner
Tochter), 1884. – Der Leibarzt (Lſp.),
1885. – Die Nachrede (Lſp.), 1886.

*Günther (ſeit dem Jahre 1891:
Günther-Brauer), Marie,


Tochter des Vorigen, wurde am 29.
Mai 1854 zu Lübeck geboren und von
ihrer Mutter Minna Schulz-Wiek,
einer Pflegetochter von Friedr. Wiek,
zur Sängerin ausgebildet. Sie wirkte
als ſolche in Roſtock, Hamburg, Kaſ-
ſel, Neuſtrelitz und Altenburg unter
großem Beifall. Geſundheitsrückſich-
ten bewogen ſie jedoch, der Bühne zu
entſagen. Sie lebte ſeitdem im Hauſe
ihres Vaters zu Schwerin und wid-
mete ſich nunmehr ganz der drama-
tiſchen Schriftſtellerei, für welche ſie
ſchon als zwölfjähriges Kind durch
Stücke, die ſie für ihr Puppentheater
ſchrieb, Begabung gezeigt hatte. Jm
Jahre 1891 vermählte ſie ſich mit
Oskar Brauer in Schwerin, dama-
ligen Hofſchauſpieler; doch wurde die
Ehe ſchon nach vier Jahren wieder
getrennt. Nach dem Tode ihres Va-
ters nahm ſie ihren Wohnſitz in Wies-
baden.

S:

Der Weihnachtsmann
(Dr. Scherz), 1873. – Mama muß
heiraten (Lſp.), 1874. – Durch die
Karten (Lſp.), 1876. – Kleine Sün-
den (Lſp.), 1878. – Eiferſüchtig auf ſich
ſelbſt, oder: Das graue Männlein
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Gün
(Lſp.), 1879. – Jeder nach ſeinem
Geſchmack (Lſp.), 1880. – Die Feuer-
probe (Lſp.), 1881. – Goldmarie und
Pechmarie (Dram. M.), 1882. – Der
neue Stiftsarzt (Lſp., mit ihrem Va-
ter), 1883. – Die Töchter des Kom-
merzienrats (Lſp., mit ihrem Vater),
1884. – Die Flagge deckt die Ware
(Schw.), 1885. – Ein rätſelhafter
Liebhaber Lſp.), 1887. – Papa Wind-
beutel (Lſp.), 1887. – Sammelfieber
(Lſp.), 1888. – Schneeweißchen und
Roſenrot (Dr. M.), 1888. – Die bei-
den Hausärzte (Schw.), 1889. – Das
Bild der Schwiegermutter (Schw.),
1890. – Chriſtian Ludwig und ſeine
Hofkomödianten (Lſp.), 1893. – Di-
lettanten und Künſtler (Lſp.), 1892.
– Tiſchlein, deck’ dich, Eſel, ſtreck’ dich
(Dr. M.), 1893.

Günther, Juliane,

ſiehe Engell-
Günther!

*Günther(-Ernſt),

Paul, pſeud.
Paul Ernſt, wurde am 18. Sept.
1865 zu Travemünde bei Lübeck ge-
boren, widmete ſich nach Abſolvie-
rung des Catharineums zu Lübeck
dem Kaufmannsſtande u. fand darin
Gelegenheit, größere Reiſen durch
ganz Deutſchland, durch Frankreich,
Jtalien und Spanien zu machen und
längere Zeit zu weiterer Ausbildung
in England und Amerika zu weilen.
Von Jugend auf zu literariſcher Be-
ſchäftigung geneigt, widmete er ſich
ſeit 1892 ganz der journaliſtiſchen
Laufbahn, übernahm 1893 die Chef-
redaktion des „Norddeutſchen Frem-
denblatts“ in Lübeck und lebte ſpäter
dort als Mitarbeiter der „Lübecki-
ſchen Anzeigen“, bis er 1899 die Re-
daktion des „Altonaer Tageblatts“
in Hamburg übernahm. Er ſtarb
Mitte Auguſt 1906 in Lübeck.

S:


Carriere. Ultima ratio. Sühne (3
Novellen), 1896.

Günther, Paul,

geb. am 28. April
1869 in Charlottenburg, lebt (1897)
in Berlin als Redakteur u. Heraus-
geber der Monatsſchrift „Der Rad-

*
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[10/0014] Gün Gün von wo ihn Woltersdorff für ſein Unternehmen 1858 nach Berlin zog. Er folgte dem Genannten auch 1859 nach Königsberg u. blieb fünf Jahre dort. 1864 kam er nach Hamburg u. 1865 nach Schwerin, wo er 1868 auch die Regie der Hofoper übernahm. Jm Jahre 1894 wurde er zum Ober- regiſſeur ernannt, feierte 1897 ſein 50jähr. Bühnenjubiläum und trat 1898 in den Ruheſtand. Er ſtarb am 16. Auguſt 1902. S: Lott iſt tot! (P.), 1866. – Ein alter Tänzer (Luſtſpiel), 1866. – Max und Moritz (P.), 1877. – Engel und Satan (Lſp.), 1882. – Der neue Stiftsarzt (Lſp., mit ſeiner Tochter), 1883. – Die Töchter des Kommerzienrats (Luſtſp., mit ſeiner Tochter), 1884. – Der Leibarzt (Lſp.), 1885. – Die Nachrede (Lſp.), 1886. *Günther (ſeit dem Jahre 1891: Günther-Brauer), Marie, Tochter des Vorigen, wurde am 29. Mai 1854 zu Lübeck geboren und von ihrer Mutter Minna Schulz-Wiek, einer Pflegetochter von Friedr. Wiek, zur Sängerin ausgebildet. Sie wirkte als ſolche in Roſtock, Hamburg, Kaſ- ſel, Neuſtrelitz und Altenburg unter großem Beifall. Geſundheitsrückſich- ten bewogen ſie jedoch, der Bühne zu entſagen. Sie lebte ſeitdem im Hauſe ihres Vaters zu Schwerin und wid- mete ſich nunmehr ganz der drama- tiſchen Schriftſtellerei, für welche ſie ſchon als zwölfjähriges Kind durch Stücke, die ſie für ihr Puppentheater ſchrieb, Begabung gezeigt hatte. Jm Jahre 1891 vermählte ſie ſich mit Oskar Brauer in Schwerin, dama- ligen Hofſchauſpieler; doch wurde die Ehe ſchon nach vier Jahren wieder getrennt. Nach dem Tode ihres Va- ters nahm ſie ihren Wohnſitz in Wies- baden. S: Der Weihnachtsmann (Dr. Scherz), 1873. – Mama muß heiraten (Lſp.), 1874. – Durch die Karten (Lſp.), 1876. – Kleine Sün- den (Lſp.), 1878. – Eiferſüchtig auf ſich ſelbſt, oder: Das graue Männlein (Lſp.), 1879. – Jeder nach ſeinem Geſchmack (Lſp.), 1880. – Die Feuer- probe (Lſp.), 1881. – Goldmarie und Pechmarie (Dram. M.), 1882. – Der neue Stiftsarzt (Lſp., mit ihrem Va- ter), 1883. – Die Töchter des Kom- merzienrats (Lſp., mit ihrem Vater), 1884. – Die Flagge deckt die Ware (Schw.), 1885. – Ein rätſelhafter Liebhaber Lſp.), 1887. – Papa Wind- beutel (Lſp.), 1887. – Sammelfieber (Lſp.), 1888. – Schneeweißchen und Roſenrot (Dr. M.), 1888. – Die bei- den Hausärzte (Schw.), 1889. – Das Bild der Schwiegermutter (Schw.), 1890. – Chriſtian Ludwig und ſeine Hofkomödianten (Lſp.), 1893. – Di- lettanten und Künſtler (Lſp.), 1892. – Tiſchlein, deck’ dich, Eſel, ſtreck’ dich (Dr. M.), 1893. Günther, Juliane, ſiehe Engell- Günther! *Günther(-Ernſt), Paul, pſeud. Paul Ernſt, wurde am 18. Sept. 1865 zu Travemünde bei Lübeck ge- boren, widmete ſich nach Abſolvie- rung des Catharineums zu Lübeck dem Kaufmannsſtande u. fand darin Gelegenheit, größere Reiſen durch ganz Deutſchland, durch Frankreich, Jtalien und Spanien zu machen und längere Zeit zu weiterer Ausbildung in England und Amerika zu weilen. Von Jugend auf zu literariſcher Be- ſchäftigung geneigt, widmete er ſich ſeit 1892 ganz der journaliſtiſchen Laufbahn, übernahm 1893 die Chef- redaktion des „Norddeutſchen Frem- denblatts“ in Lübeck und lebte ſpäter dort als Mitarbeiter der „Lübecki- ſchen Anzeigen“, bis er 1899 die Re- daktion des „Altonaer Tageblatts“ in Hamburg übernahm. Er ſtarb Mitte Auguſt 1906 in Lübeck. S: Carriere. Ultima ratio. Sühne (3 Novellen), 1896. Günther, Paul, geb. am 28. April 1869 in Charlottenburg, lebt (1897) in Berlin als Redakteur u. Heraus- geber der Monatsſchrift „Der Rad- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/14>, abgerufen am 23.11.2024.