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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Haß
*Haßmann, Egmont,

* am 9. Mai
1852 zu Saaz in Böhmen, wo sein
Vater Advokat und Obmann der Be-
zirksregierung war, absolvierte das
dortige Gymnasium und ging 1870
nach Prag, wo er sich dem Studium
der Rechte widmete und 1876 zum
Dr. jur. promovierte. Nachdem er
beim Landgericht in Prag und beim
Kreisgericht in Leitmeritz gearbeitet,
widmete er sich seit 1879 in Prag der
Advokatur.

S:

Gedichte, 1876.

Hauenschild, Richard Georg
von,

ist der richtige Name für den
bisher in sämtlichen Lexicis und lite-
rarhistorischen Handbüchern erschei-
nenden "Spiller von Hauen-
schild
". Er wurde (laut Geburts-
urkunde) am 24. März 1825 in Breslau
geboren und ist der literarischen Welt
unter dem Pseudon. Max Waldau
bekannt geworden. H. verlor seinen
Vater sehr früh und wurde erst von
seinem Großvater in Katscher, wohin
die Mutter gezogen war, dann von
einem benachbarten Geistlichen unter-
richtet und endlich auf verschiedenen
Gymnasien für die Universität vor-
gebildet. Er studierte in Breslau an-
fänglich die Rechte, gab sich aber bald
ausschließlich philosophischen, philo-
logischen und geschichtlichen Studien
hin, die er in Heidelberg fortsetzte,
wo er sich auch den Doktorgrad er-
warb. Sein Plan, sich als Dozent der
Kunstgeschichte zu habilitieren, wurde
durch Familienverhältnisse vereitelt.
Er begab sich nun auf Reisen, durch-
streifte einen großen Teil von Deutsch-
land, der Schweiz, Frankreich, Bel-
gien und Jtalien, und beschloß nach
seiner Rückkehr, die diplomatische
Laufbahn einzuschlagen. Der Aus-
bruch der Revolution von 1848 ließ
ihn jedoch seinen Entschluß aufgeben.
Er zog sich auf sein Gut Tscheidt bei
Bauerwitz in Oberschlesien zurück, wo
er nach längerem Leiden am 20. Jan.
1855 starb.

S:

Ein Elfenmärchen,
1847. - Blätter im Winde (Ge.), 1847.
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Hau
- Kanzonen, 1848. - Aus der Junker-
welt (R.); II, 1850. - Nach der Natur
(Lebende Bilder a. d. Zeit), 2. Aufl.
1851. - Aimiry, der Jongleur (R.);
V, 1852. - Cordula (Graubündener
Sage), 1854. - Rahab (Frauenbild
a. d. Bibel), 1855.

*Hauer, Johann Georg,

wurde
am 9. November 1853 zu Sieding in
Niederösterreich als der Sohn eines
Waldbauern geboren, trat am 1. Ok-
tober 1866 in das Wiener Neustädter
Gymnasium, um sich für den Priester-
stand vorzubereiten, und wurde nach
Absolvierung desselben als Novize in
das Kloster Heiligenkreuz bei Baden
aufgenommen. Hier besann er sich
bald eines besseren; er ging auf die
Universität Wien, wo er sich dem
Studium der klassischen Philologie
widmete. Kaum hatte er das Abso-
lutorium über seine philosophischen
Studien in Händen, so erhielt er im
Juli 1878 Order zur Okkupation Bos-
niens. Danach war er als Beamter
im Kriegsministerium tätig und trat
am 1. Septbr. 1886 als Kanzlist in
das Kultusministerium über, in wel-
chem er jetzt die Stelle eines Direk-
tionsadjunkten bekleidet.

S:

Edelweiß
(Gsangln u. gspoaßige Gschichtln.),
1885. - Der Pfeifer von der Sier-
ning (Bauerntrag.), 1898.

Hauer, Karl,

geb. am 29. Oktbr.
1875 zu Gmunden in Oberösterreich,
lebt (1897) in Wien.

S:

Entgleist
und andere Geschichten, 1897.

*Haufe, Ewald,

geb. am 15. März
1854 in Göda, einem wendischen
Dorfe der sächsischen Oberlausitz als
der Sohn des praktischen Arztes
Dr. Friedrich H., erhielt seine Schul-
bildung erst im Heimatdorfe, seit 1866
in Wehrsdorf, wo er vom Kantor für
das Lehrerseminar in Bautzen vor-
bereitet wurde, in das er 1868 ein-
trat, u. das er 1874 als Schulamts-
kandidat verließ. Nach Erledigung
der zweiten Prüfung ging er zur Uni-
versität Göttingen, um Philosophie,

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Haß
*Haßmann, Egmont,

* am 9. Mai
1852 zu Saaz in Böhmen, wo ſein
Vater Advokat und Obmann der Be-
zirksregierung war, abſolvierte das
dortige Gymnaſium und ging 1870
nach Prag, wo er ſich dem Studium
der Rechte widmete und 1876 zum
Dr. jur. promovierte. Nachdem er
beim Landgericht in Prag und beim
Kreisgericht in Leitmeritz gearbeitet,
widmete er ſich ſeit 1879 in Prag der
Advokatur.

S:

Gedichte, 1876.

Hauenſchild, Richard Georg
von,

iſt der richtige Name für den
bisher in ſämtlichen Lexicis und lite-
rarhiſtoriſchen Handbüchern erſchei-
nenden „Spiller von Hauen-
ſchild
“. Er wurde (laut Geburts-
urkunde) am 24. März 1825 in Breslau
geboren und iſt der literariſchen Welt
unter dem Pſeudon. Max Waldau
bekannt geworden. H. verlor ſeinen
Vater ſehr früh und wurde erſt von
ſeinem Großvater in Katſcher, wohin
die Mutter gezogen war, dann von
einem benachbarten Geiſtlichen unter-
richtet und endlich auf verſchiedenen
Gymnaſien für die Univerſität vor-
gebildet. Er ſtudierte in Breslau an-
fänglich die Rechte, gab ſich aber bald
ausſchließlich philoſophiſchen, philo-
logiſchen und geſchichtlichen Studien
hin, die er in Heidelberg fortſetzte,
wo er ſich auch den Doktorgrad er-
warb. Sein Plan, ſich als Dozent der
Kunſtgeſchichte zu habilitieren, wurde
durch Familienverhältniſſe vereitelt.
Er begab ſich nun auf Reiſen, durch-
ſtreifte einen großen Teil von Deutſch-
land, der Schweiz, Frankreich, Bel-
gien und Jtalien, und beſchloß nach
ſeiner Rückkehr, die diplomatiſche
Laufbahn einzuſchlagen. Der Aus-
bruch der Revolution von 1848 ließ
ihn jedoch ſeinen Entſchluß aufgeben.
Er zog ſich auf ſein Gut Tſcheidt bei
Bauerwitz in Oberſchleſien zurück, wo
er nach längerem Leiden am 20. Jan.
1855 ſtarb.

S:

Ein Elfenmärchen,
1847. – Blätter im Winde (Ge.), 1847.
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Hau
– Kanzonen, 1848. – Aus der Junker-
welt (R.); II, 1850. – Nach der Natur
(Lebende Bilder a. d. Zeit), 2. Aufl.
1851. – Aimiry, der Jongleur (R.);
V, 1852. – Cordula (Graubündener
Sage), 1854. – Rahab (Frauenbild
a. d. Bibel), 1855.

*Hauer, Johann Georg,

wurde
am 9. November 1853 zu Sieding in
Niederöſterreich als der Sohn eines
Waldbauern geboren, trat am 1. Ok-
tober 1866 in das Wiener Neuſtädter
Gymnaſium, um ſich für den Prieſter-
ſtand vorzubereiten, und wurde nach
Abſolvierung desſelben als Novize in
das Kloſter Heiligenkreuz bei Baden
aufgenommen. Hier beſann er ſich
bald eines beſſeren; er ging auf die
Univerſität Wien, wo er ſich dem
Studium der klaſſiſchen Philologie
widmete. Kaum hatte er das Abſo-
lutorium über ſeine philoſophiſchen
Studien in Händen, ſo erhielt er im
Juli 1878 Order zur Okkupation Bos-
niens. Danach war er als Beamter
im Kriegsminiſterium tätig und trat
am 1. Septbr. 1886 als Kanzliſt in
das Kultusminiſterium über, in wel-
chem er jetzt die Stelle eines Direk-
tionsadjunkten bekleidet.

S:

Edelweiß
(Gſangln u. gſpoaßige Gſchichtln.),
1885. – Der Pfeifer von der Sier-
ning (Bauerntrag.), 1898.

Hauer, Karl,

geb. am 29. Oktbr.
1875 zu Gmunden in Oberöſterreich,
lebt (1897) in Wien.

S:

Entgleiſt
und andere Geſchichten, 1897.

*Haufe, Ewald,

geb. am 15. März
1854 in Göda, einem wendiſchen
Dorfe der ſächſiſchen Oberlauſitz als
der Sohn des praktiſchen Arztes
Dr. Friedrich H., erhielt ſeine Schul-
bildung erſt im Heimatdorfe, ſeit 1866
in Wehrsdorf, wo er vom Kantor für
das Lehrerſeminar in Bautzen vor-
bereitet wurde, in das er 1868 ein-
trat, u. das er 1874 als Schulamts-
kandidat verließ. Nach Erledigung
der zweiten Prüfung ging er zur Uni-
verſität Göttingen, um Philoſophie,

*
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[96/0100] Haß Hau *Haßmann, Egmont, * am 9. Mai 1852 zu Saaz in Böhmen, wo ſein Vater Advokat und Obmann der Be- zirksregierung war, abſolvierte das dortige Gymnaſium und ging 1870 nach Prag, wo er ſich dem Studium der Rechte widmete und 1876 zum Dr. jur. promovierte. Nachdem er beim Landgericht in Prag und beim Kreisgericht in Leitmeritz gearbeitet, widmete er ſich ſeit 1879 in Prag der Advokatur. S: Gedichte, 1876. Hauenſchild, Richard Georg von, iſt der richtige Name für den bisher in ſämtlichen Lexicis und lite- rarhiſtoriſchen Handbüchern erſchei- nenden „Spiller von Hauen- ſchild“. Er wurde (laut Geburts- urkunde) am 24. März 1825 in Breslau geboren und iſt der literariſchen Welt unter dem Pſeudon. Max Waldau bekannt geworden. H. verlor ſeinen Vater ſehr früh und wurde erſt von ſeinem Großvater in Katſcher, wohin die Mutter gezogen war, dann von einem benachbarten Geiſtlichen unter- richtet und endlich auf verſchiedenen Gymnaſien für die Univerſität vor- gebildet. Er ſtudierte in Breslau an- fänglich die Rechte, gab ſich aber bald ausſchließlich philoſophiſchen, philo- logiſchen und geſchichtlichen Studien hin, die er in Heidelberg fortſetzte, wo er ſich auch den Doktorgrad er- warb. Sein Plan, ſich als Dozent der Kunſtgeſchichte zu habilitieren, wurde durch Familienverhältniſſe vereitelt. Er begab ſich nun auf Reiſen, durch- ſtreifte einen großen Teil von Deutſch- land, der Schweiz, Frankreich, Bel- gien und Jtalien, und beſchloß nach ſeiner Rückkehr, die diplomatiſche Laufbahn einzuſchlagen. Der Aus- bruch der Revolution von 1848 ließ ihn jedoch ſeinen Entſchluß aufgeben. Er zog ſich auf ſein Gut Tſcheidt bei Bauerwitz in Oberſchleſien zurück, wo er nach längerem Leiden am 20. Jan. 1855 ſtarb. S: Ein Elfenmärchen, 1847. – Blätter im Winde (Ge.), 1847. – Kanzonen, 1848. – Aus der Junker- welt (R.); II, 1850. – Nach der Natur (Lebende Bilder a. d. Zeit), 2. Aufl. 1851. – Aimiry, der Jongleur (R.); V, 1852. – Cordula (Graubündener Sage), 1854. – Rahab (Frauenbild a. d. Bibel), 1855. *Hauer, Johann Georg, wurde am 9. November 1853 zu Sieding in Niederöſterreich als der Sohn eines Waldbauern geboren, trat am 1. Ok- tober 1866 in das Wiener Neuſtädter Gymnaſium, um ſich für den Prieſter- ſtand vorzubereiten, und wurde nach Abſolvierung desſelben als Novize in das Kloſter Heiligenkreuz bei Baden aufgenommen. Hier beſann er ſich bald eines beſſeren; er ging auf die Univerſität Wien, wo er ſich dem Studium der klaſſiſchen Philologie widmete. Kaum hatte er das Abſo- lutorium über ſeine philoſophiſchen Studien in Händen, ſo erhielt er im Juli 1878 Order zur Okkupation Bos- niens. Danach war er als Beamter im Kriegsminiſterium tätig und trat am 1. Septbr. 1886 als Kanzliſt in das Kultusminiſterium über, in wel- chem er jetzt die Stelle eines Direk- tionsadjunkten bekleidet. S: Edelweiß (Gſangln u. gſpoaßige Gſchichtln.), 1885. – Der Pfeifer von der Sier- ning (Bauerntrag.), 1898. Hauer, Karl, geb. am 29. Oktbr. 1875 zu Gmunden in Oberöſterreich, lebt (1897) in Wien. S: Entgleiſt und andere Geſchichten, 1897. *Haufe, Ewald, geb. am 15. März 1854 in Göda, einem wendiſchen Dorfe der ſächſiſchen Oberlauſitz als der Sohn des praktiſchen Arztes Dr. Friedrich H., erhielt ſeine Schul- bildung erſt im Heimatdorfe, ſeit 1866 in Wehrsdorf, wo er vom Kantor für das Lehrerſeminar in Bautzen vor- bereitet wurde, in das er 1868 ein- trat, u. das er 1874 als Schulamts- kandidat verließ. Nach Erledigung der zweiten Prüfung ging er zur Uni- verſität Göttingen, um Philoſophie, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/100>, abgerufen am 21.11.2024.