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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Lebens aber in Eisenach, wo er an der
Konstruktion eines Fernrohrs arbei-
tete, das alle bisher gebräuchlichen
an Helligkeit und Schärfe des Bildes
um das Vierfache übertreffen sollte.
Über dieser Arbeit starb er am 20.
März 1892.

S:

Kosmos (Lehrgedicht),
1873.

Hassaurek, Friedrich,

* am 9. Ok-
tober 1832 zu Wien, hatte dort eben
seinen Gymnasialkursus absolviert,
als die Revolution von 1848 aus-
brach, beteiligte sich an derselben,
wurde im Straßenkampf verwundet
u. wanderte 1849 nach Amerika aus,
wo er sich in Cincinnati niederließ.
Hier gründete er ein eigenes Blatt,
den "Hochwächter", verkaufte das-
selbe aber 1857 u. widmete sich nun
der Advokatur, beteiligte sich auch
lebhaft am politischen Leben. Als
Lincoln Präsident wurde, ernannte
er H. zum Gesandten in Ecuador.
Doch resignierte dieser 1865 u. über-
nahm nun die Redaktion des "Cin-
cinati Volksblatts", dessen Haupt-
eigentümer er wurde. Er starb in
Paris am 3. Okt. 1885.

S:

Hierarchie
und Aristokratie (R.), 1855. - Welke
Blüten und Blätter (Ge.), 1877. -
Das Geheimnis der Anden (R.), 1879.

*Hassel, Henriette,

geb. in Weimar,
ist die Tochter des seiner Zeit hoch-
berühmten Geographen und Stati-
stikers, Prof. Joh. Georg Heinrich
Hassel, der in lebhaftem Verkehr mit
Goethe und dessen hohen Freunde,
Herzog Karl August, stand und schon
1829 in Weimar starb. Unter dem
unmittelbaren Einfluß Goethescher
Hoheit und Größe und der klassischen
Weimarer Zeit entfalteten sich auch
die geistigen Kräfte der Schriftstelle-
rin, die indes erst in sehr reifen
Jahren mit ihren Produktionen an
die Öffentlichkeit trat. Sie lebt seit
vielen Jahren in Braunschweig.
Außer einer "Geschichte der deutschen
Frauenwelt in der Kulturbewegung
der Zeiten bis zur Gegenwart" schrieb
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Has
sie

S:

Hedwig von Brandenburg
(Kulturhist. R. a. d. 16. Jahrh., nach
archivalischen Akten), 1900.

*Hasselbach, Anna,

wurde am 31.
Dezbr. 1854 zu Eimbeck in der Pro-
vinz Hannover als die Tochter eines
damals hannöverschen Leutnants ge-
boren und verlebte ihre Jugend im
Elternhause; doch fielen durch die
Kriegsjahre 1866, das den hannöver-
schen Offizier in einen preußischen
Beamten umwandelte, und 1870-71
bereits große Eindrücke in ihre Kin-
der- und Jugendjahre. Jm Jahre
1873 erfolgte die Versetzung der Fa-
milie nach Metz, und einige Jahre
später die Übersiedlung derselben nach
Straßburg im Elsaß. Hier war es
besonders der verstorbene Oberpräsi-
dent Eduard von Möller, der Anna
H. in seinen näheren Kreis zog, ihren
Blick für politische u. soziale Fragen
erweiterte u. schließlich einen längeren
Aufenthalt in München veranlaßte,
um der Dichterin die großen Eindrücke
der Kunst und der Kultur zugänglich
zu machen. Später war es der Statt-
halter der Reichslande, nachmalige
Reichskanzler Fürst Chlodwig von
Hohenlohe-Schillingsfürst, der sich
für die bei großen patriotischen Festen
gesprochenen Verse der Dichterin er-
wärmte und sie durch andauernde
Teilnahme und durch feinstes Ver-
ständnis zu immer neuer literarischer
Produktion anfeuerte; doch liegt letz-
tere erst in ihrem kleinsten Teile in
Buchform vor. Die Dichterin lebt
noch jetzt (1895) in Straßburg.

S:


Ver sacrum (Ges. Nn.), 1895. - Seine
Vergangenheit (R.), 1899. - Meister
Erwin (Schsp.), 1900.

Hasselblat, Cäcilie,

geborene
Schultz, wurde am 27. Septbr. a. St.
1847 in Estland als die Tochter eines
Pastors geboren und starb am 10.
August 1874 in St. Petersburg. Sie
war nicht Schriftstellerin von Beruf,
und ihre Gedichte sind meist Gelegen-
heitsgedichte im Goetheschen Sinne.

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Haſ
Lebens aber in Eiſenach, wo er an der
Konſtruktion eines Fernrohrs arbei-
tete, das alle bisher gebräuchlichen
an Helligkeit und Schärfe des Bildes
um das Vierfache übertreffen ſollte.
Über dieſer Arbeit ſtarb er am 20.
März 1892.

S:

Kosmos (Lehrgedicht),
1873.

Haſſaurek, Friedrich,

* am 9. Ok-
tober 1832 zu Wien, hatte dort eben
ſeinen Gymnaſialkurſus abſolviert,
als die Revolution von 1848 aus-
brach, beteiligte ſich an derſelben,
wurde im Straßenkampf verwundet
u. wanderte 1849 nach Amerika aus,
wo er ſich in Cincinnati niederließ.
Hier gründete er ein eigenes Blatt,
den „Hochwächter“, verkaufte das-
ſelbe aber 1857 u. widmete ſich nun
der Advokatur, beteiligte ſich auch
lebhaft am politiſchen Leben. Als
Lincoln Präſident wurde, ernannte
er H. zum Geſandten in Ecuador.
Doch reſignierte dieſer 1865 u. über-
nahm nun die Redaktion des „Cin-
cinati Volksblatts“, deſſen Haupt-
eigentümer er wurde. Er ſtarb in
Paris am 3. Okt. 1885.

S:

Hierarchie
und Ariſtokratie (R.), 1855. – Welke
Blüten und Blätter (Ge.), 1877. –
Das Geheimnis der Anden (R.), 1879.

*Haſſel, Henriette,

geb. in Weimar,
iſt die Tochter des ſeiner Zeit hoch-
berühmten Geographen und Stati-
ſtikers, Prof. Joh. Georg Heinrich
Haſſel, der in lebhaftem Verkehr mit
Goethe und deſſen hohen Freunde,
Herzog Karl Auguſt, ſtand und ſchon
1829 in Weimar ſtarb. Unter dem
unmittelbaren Einfluß Goetheſcher
Hoheit und Größe und der klaſſiſchen
Weimarer Zeit entfalteten ſich auch
die geiſtigen Kräfte der Schriftſtelle-
rin, die indes erſt in ſehr reifen
Jahren mit ihren Produktionen an
die Öffentlichkeit trat. Sie lebt ſeit
vielen Jahren in Braunſchweig.
Außer einer „Geſchichte der deutſchen
Frauenwelt in der Kulturbewegung
der Zeiten bis zur Gegenwart“ ſchrieb
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Haſ
ſie

S:

Hedwig von Brandenburg
(Kulturhiſt. R. a. d. 16. Jahrh., nach
archivaliſchen Akten), 1900.

*Haſſelbach, Anna,

wurde am 31.
Dezbr. 1854 zu Eimbeck in der Pro-
vinz Hannover als die Tochter eines
damals hannöverſchen Leutnants ge-
boren und verlebte ihre Jugend im
Elternhauſe; doch fielen durch die
Kriegsjahre 1866, das den hannöver-
ſchen Offizier in einen preußiſchen
Beamten umwandelte, und 1870–71
bereits große Eindrücke in ihre Kin-
der- und Jugendjahre. Jm Jahre
1873 erfolgte die Verſetzung der Fa-
milie nach Metz, und einige Jahre
ſpäter die Überſiedlung derſelben nach
Straßburg im Elſaß. Hier war es
beſonders der verſtorbene Oberpräſi-
dent Eduard von Möller, der Anna
H. in ſeinen näheren Kreis zog, ihren
Blick für politiſche u. ſoziale Fragen
erweiterte u. ſchließlich einen längeren
Aufenthalt in München veranlaßte,
um der Dichterin die großen Eindrücke
der Kunſt und der Kultur zugänglich
zu machen. Später war es der Statt-
halter der Reichslande, nachmalige
Reichskanzler Fürſt Chlodwig von
Hohenlohe-Schillingsfürſt, der ſich
für die bei großen patriotiſchen Feſten
geſprochenen Verſe der Dichterin er-
wärmte und ſie durch andauernde
Teilnahme und durch feinſtes Ver-
ſtändnis zu immer neuer literariſcher
Produktion anfeuerte; doch liegt letz-
tere erſt in ihrem kleinſten Teile in
Buchform vor. Die Dichterin lebt
noch jetzt (1895) in Straßburg.

S:


Ver sacrum (Geſ. Nn.), 1895. – Seine
Vergangenheit (R.), 1899. – Meiſter
Erwin (Schſp.), 1900.

Haſſelblat, Cäcilie,

geborene
Schultz, wurde am 27. Septbr. a. St.
1847 in Eſtland als die Tochter eines
Paſtors geboren und ſtarb am 10.
Auguſt 1874 in St. Petersburg. Sie
war nicht Schriftſtellerin von Beruf,
und ihre Gedichte ſind meiſt Gelegen-
heitsgedichte im Goetheſchen Sinne.

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[94/0098] Haſ Haſ Lebens aber in Eiſenach, wo er an der Konſtruktion eines Fernrohrs arbei- tete, das alle bisher gebräuchlichen an Helligkeit und Schärfe des Bildes um das Vierfache übertreffen ſollte. Über dieſer Arbeit ſtarb er am 20. März 1892. S: Kosmos (Lehrgedicht), 1873. Haſſaurek, Friedrich, * am 9. Ok- tober 1832 zu Wien, hatte dort eben ſeinen Gymnaſialkurſus abſolviert, als die Revolution von 1848 aus- brach, beteiligte ſich an derſelben, wurde im Straßenkampf verwundet u. wanderte 1849 nach Amerika aus, wo er ſich in Cincinnati niederließ. Hier gründete er ein eigenes Blatt, den „Hochwächter“, verkaufte das- ſelbe aber 1857 u. widmete ſich nun der Advokatur, beteiligte ſich auch lebhaft am politiſchen Leben. Als Lincoln Präſident wurde, ernannte er H. zum Geſandten in Ecuador. Doch reſignierte dieſer 1865 u. über- nahm nun die Redaktion des „Cin- cinati Volksblatts“, deſſen Haupt- eigentümer er wurde. Er ſtarb in Paris am 3. Okt. 1885. S: Hierarchie und Ariſtokratie (R.), 1855. – Welke Blüten und Blätter (Ge.), 1877. – Das Geheimnis der Anden (R.), 1879. *Haſſel, Henriette, geb. in Weimar, iſt die Tochter des ſeiner Zeit hoch- berühmten Geographen und Stati- ſtikers, Prof. Joh. Georg Heinrich Haſſel, der in lebhaftem Verkehr mit Goethe und deſſen hohen Freunde, Herzog Karl Auguſt, ſtand und ſchon 1829 in Weimar ſtarb. Unter dem unmittelbaren Einfluß Goetheſcher Hoheit und Größe und der klaſſiſchen Weimarer Zeit entfalteten ſich auch die geiſtigen Kräfte der Schriftſtelle- rin, die indes erſt in ſehr reifen Jahren mit ihren Produktionen an die Öffentlichkeit trat. Sie lebt ſeit vielen Jahren in Braunſchweig. Außer einer „Geſchichte der deutſchen Frauenwelt in der Kulturbewegung der Zeiten bis zur Gegenwart“ ſchrieb ſie S: Hedwig von Brandenburg (Kulturhiſt. R. a. d. 16. Jahrh., nach archivaliſchen Akten), 1900. *Haſſelbach, Anna, wurde am 31. Dezbr. 1854 zu Eimbeck in der Pro- vinz Hannover als die Tochter eines damals hannöverſchen Leutnants ge- boren und verlebte ihre Jugend im Elternhauſe; doch fielen durch die Kriegsjahre 1866, das den hannöver- ſchen Offizier in einen preußiſchen Beamten umwandelte, und 1870–71 bereits große Eindrücke in ihre Kin- der- und Jugendjahre. Jm Jahre 1873 erfolgte die Verſetzung der Fa- milie nach Metz, und einige Jahre ſpäter die Überſiedlung derſelben nach Straßburg im Elſaß. Hier war es beſonders der verſtorbene Oberpräſi- dent Eduard von Möller, der Anna H. in ſeinen näheren Kreis zog, ihren Blick für politiſche u. ſoziale Fragen erweiterte u. ſchließlich einen längeren Aufenthalt in München veranlaßte, um der Dichterin die großen Eindrücke der Kunſt und der Kultur zugänglich zu machen. Später war es der Statt- halter der Reichslande, nachmalige Reichskanzler Fürſt Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürſt, der ſich für die bei großen patriotiſchen Feſten geſprochenen Verſe der Dichterin er- wärmte und ſie durch andauernde Teilnahme und durch feinſtes Ver- ſtändnis zu immer neuer literariſcher Produktion anfeuerte; doch liegt letz- tere erſt in ihrem kleinſten Teile in Buchform vor. Die Dichterin lebt noch jetzt (1895) in Straßburg. S: Ver sacrum (Geſ. Nn.), 1895. – Seine Vergangenheit (R.), 1899. – Meiſter Erwin (Schſp.), 1900. Haſſelblat, Cäcilie, geborene Schultz, wurde am 27. Septbr. a. St. 1847 in Eſtland als die Tochter eines Paſtors geboren und ſtarb am 10. Auguſt 1874 in St. Petersburg. Sie war nicht Schriftſtellerin von Beruf, und ihre Gedichte ſind meiſt Gelegen- heitsgedichte im Goetheſchen Sinne. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/98>, abgerufen am 23.11.2024.