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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Har
1907. 2. A. 1908. - Gesammelte Er-
zählungen, 1909.

*Hardt, Käthe,

pseudon. Otto
Wald,
wurde am 3. Jan. 1861 zu
Stüblau, einem Dorfe bei Danzig,
in dem Hause ihres Großvaters, des
Superintendenten Pohl, geboren und
verlebte hier auch die ersten Jahre
ihrer Kindheit. Mit fünf Jahren kam
sie nach Danzig, wo ihr Vater wissen-
schaftlicher Lehrer an der Realschule
von St. Johann war, um hier die
Schule zu besuchen; aber schon 1867
wurde ihr Vater als Pfarrer nach
Hela auf der Halbinsel gl. N. versetzt,
und dieser übernahm nun selbst den
Unterricht der Tochter, leitete ihn
auch weiter, nachdem er 1870 als
Pfarrer nach Wossitz, einem Dorfe
der Danziger Niederung, übergesie-
delt war, bis die Tochter 1876 in ein
Lehrerinnenseminar in Danzig ein-
trat. Der plötzliche Tod des Vaters
(1879) erschütterte die Gesundheit der
Tochter derart, daß sie das Seminar
verlassen mußte, ohne die abschlie-
ßende Prüfung bestanden zu haben.
Sie kehrte mit der Mutter in das Haus
der Großeltern zurück u. nahm nach
dem Tode derselben eine Stelle als
Erzieherin auf dem Lande an, wäh-
rend die Mutter erst nach Danzig
und dann nach Zoppot übersiedelte.
Nunmehr trat Käthe H. noch einmal
in das Seminar ein, bestand bald ihre
Prüfung und nahm dann für einige
Zeit eine Lehrstelle an der Töchter-
schule in einer kleinen Stadt Hinter-
pommerns an, bis sich ihr eine gleiche
Stelle in Zoppot bot, die sie bis vor
kurzem innehatte. Seitdem unter-
richtet sie nur noch aushilfsweise,
wendet dagegen ihre Muße mehr
schriftstellerischer Tätigkeit zu.

S:


Daniel Hansen (Eine E. v. der Halb-
insel (Hela), 1898. - Das Buch der
Großmutter, 1900.

Hardt-Stummer, Amalia Cres-
centia Baronin,

pseudon. Amalia
Crescentia,
geb. am 27. Juni
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Har
1865 in Oslavan (Mähren), lebt
(1890) in Wien.

S:

Liebeslegenden,
1885. - Eine Feuerprobe, 1887. -
Milian, 1888.

*Hardung, Viktor,

wurde am 3.
Novbr. 1861 zu Essen a. d. Ruhr als
der Sohn des Architekten u. Gewer-
ken Heinrich Florian H. geboren. Da
auch der Großvater Architekt war, so
scheint das Künstlerblut sich väter-
licherseits auf den Sohn vererbt zu
haben. Dieser übernahm nach dem
Verlassen der Schule die Liquidation
der gewerkschaftlichen Unternehmun-
gen seines Vaters und betätigte sich
in der Berg-, Hütten- und Salinen-
verwaltung. Dann wandte er sich
dem Studium der landwirtschaftlichen
Hilfswissenschaften und der Medizin
zu, da er beabsichtigte, mit dem Guts-
betriebe eine Heilanstalt für skrophu-
löse Kinder zu verbinden, u. arbeitete
sich dann praktisch in die Gutsbewirt-
schaftung ein. Unter den Nachwehen
der industriellen Krise mußte er alle
seine Pläne aufgeben; er studierte
nun in Straßburg und Zürich fünf
Jahre lang Philosophie und schöne
Wissenschaften, erwarb die Würde
eines Dr. phil. und lebte nun ganz
seiner Kunst in Zürich. Jm Jahre
1893 gab er den "Schweizerischen
Literaturkalender" heraus. 1896 sie-
delte H. nach Flawyl und nach kurzer
Zeit nach St. Gallen über, wo er Re-
dakteur am "St. Gallener Tageblatt"
war und jetzt als freier Schriftsteller
lebt.

S:

Die Kreuzigung Christi
(Kirchendrama), 1889. - Sonn-
wendfeuer (Lr.), 1891. - Symphonie
(Ge., mit Franz Evers, K. Busse,
Geilfuß u. Vanselow), 1891. - Lieder
zweier Freunde (mit Herm. Stege-
mann), 1893. - Königin Rose (Ep. D.),
1893. - Die Wiedertäufer in Münster
(Tr.), 1895. - Fortunatus (Tr.),
1895. - Ahasvera (Schsp.), 1895. -
Jm Reigen (Ge.), 1896. - Sälde
(Dramatische Dichtung), 1903. - Ky-
dippe (Lustsp.), 1905. - Seligkeiten,

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Har
1907. 2. A. 1908. – Geſammelte Er-
zählungen, 1909.

*Hardt, Käthe,

pſeudon. Otto
Wald,
wurde am 3. Jan. 1861 zu
Stüblau, einem Dorfe bei Danzig,
in dem Hauſe ihres Großvaters, des
Superintendenten Pohl, geboren und
verlebte hier auch die erſten Jahre
ihrer Kindheit. Mit fünf Jahren kam
ſie nach Danzig, wo ihr Vater wiſſen-
ſchaftlicher Lehrer an der Realſchule
von St. Johann war, um hier die
Schule zu beſuchen; aber ſchon 1867
wurde ihr Vater als Pfarrer nach
Hela auf der Halbinſel gl. N. verſetzt,
und dieſer übernahm nun ſelbſt den
Unterricht der Tochter, leitete ihn
auch weiter, nachdem er 1870 als
Pfarrer nach Woſſitz, einem Dorfe
der Danziger Niederung, übergeſie-
delt war, bis die Tochter 1876 in ein
Lehrerinnenſeminar in Danzig ein-
trat. Der plötzliche Tod des Vaters
(1879) erſchütterte die Geſundheit der
Tochter derart, daß ſie das Seminar
verlaſſen mußte, ohne die abſchlie-
ßende Prüfung beſtanden zu haben.
Sie kehrte mit der Mutter in das Haus
der Großeltern zurück u. nahm nach
dem Tode derſelben eine Stelle als
Erzieherin auf dem Lande an, wäh-
rend die Mutter erſt nach Danzig
und dann nach Zoppot überſiedelte.
Nunmehr trat Käthe H. noch einmal
in das Seminar ein, beſtand bald ihre
Prüfung und nahm dann für einige
Zeit eine Lehrſtelle an der Töchter-
ſchule in einer kleinen Stadt Hinter-
pommerns an, bis ſich ihr eine gleiche
Stelle in Zoppot bot, die ſie bis vor
kurzem innehatte. Seitdem unter-
richtet ſie nur noch aushilfsweiſe,
wendet dagegen ihre Muße mehr
ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu.

S:


Daniel Hanſen (Eine E. v. der Halb-
inſel (Hela), 1898. – Das Buch der
Großmutter, 1900.

Hardt-Stummer, Amalia Cres-
centia Baronin,

pſeudon. Amalia
Crescentia,
geb. am 27. Juni
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Har
1865 in Oslavan (Mähren), lebt
(1890) in Wien.

S:

Liebeslegenden,
1885. – Eine Feuerprobe, 1887. –
Milian, 1888.

*Hardung, Viktor,

wurde am 3.
Novbr. 1861 zu Eſſen a. d. Ruhr als
der Sohn des Architekten u. Gewer-
ken Heinrich Florian H. geboren. Da
auch der Großvater Architekt war, ſo
ſcheint das Künſtlerblut ſich väter-
licherſeits auf den Sohn vererbt zu
haben. Dieſer übernahm nach dem
Verlaſſen der Schule die Liquidation
der gewerkſchaftlichen Unternehmun-
gen ſeines Vaters und betätigte ſich
in der Berg-, Hütten- und Salinen-
verwaltung. Dann wandte er ſich
dem Studium der landwirtſchaftlichen
Hilfswiſſenſchaften und der Medizin
zu, da er beabſichtigte, mit dem Guts-
betriebe eine Heilanſtalt für ſkrophu-
löſe Kinder zu verbinden, u. arbeitete
ſich dann praktiſch in die Gutsbewirt-
ſchaftung ein. Unter den Nachwehen
der induſtriellen Kriſe mußte er alle
ſeine Pläne aufgeben; er ſtudierte
nun in Straßburg und Zürich fünf
Jahre lang Philoſophie und ſchöne
Wiſſenſchaften, erwarb die Würde
eines Dr. phil. und lebte nun ganz
ſeiner Kunſt in Zürich. Jm Jahre
1893 gab er den „Schweizeriſchen
Literaturkalender“ heraus. 1896 ſie-
delte H. nach Flawyl und nach kurzer
Zeit nach St. Gallen über, wo er Re-
dakteur am „St. Gallener Tageblatt“
war und jetzt als freier Schriftſteller
lebt.

S:

Die Kreuzigung Chriſti
(Kirchendrama), 1889. – Sonn-
wendfeuer (Lr.), 1891. – Symphonie
(Ge., mit Franz Evers, K. Buſſe,
Geilfuß u. Vanſelow), 1891. – Lieder
zweier Freunde (mit Herm. Stege-
mann), 1893. – Königin Roſe (Ep. D.),
1893. – Die Wiedertäufer in Münſter
(Tr.), 1895. – Fortunatus (Tr.),
1895. – Ahasvera (Schſp.), 1895. –
Jm Reigen (Ge.), 1896. – Sälde
(Dramatiſche Dichtung), 1903. – Ky-
dippe (Luſtſp.), 1905. – Seligkeiten,

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[76/0080] Har Har 1907. 2. A. 1908. – Geſammelte Er- zählungen, 1909. *Hardt, Käthe, pſeudon. Otto Wald, wurde am 3. Jan. 1861 zu Stüblau, einem Dorfe bei Danzig, in dem Hauſe ihres Großvaters, des Superintendenten Pohl, geboren und verlebte hier auch die erſten Jahre ihrer Kindheit. Mit fünf Jahren kam ſie nach Danzig, wo ihr Vater wiſſen- ſchaftlicher Lehrer an der Realſchule von St. Johann war, um hier die Schule zu beſuchen; aber ſchon 1867 wurde ihr Vater als Pfarrer nach Hela auf der Halbinſel gl. N. verſetzt, und dieſer übernahm nun ſelbſt den Unterricht der Tochter, leitete ihn auch weiter, nachdem er 1870 als Pfarrer nach Woſſitz, einem Dorfe der Danziger Niederung, übergeſie- delt war, bis die Tochter 1876 in ein Lehrerinnenſeminar in Danzig ein- trat. Der plötzliche Tod des Vaters (1879) erſchütterte die Geſundheit der Tochter derart, daß ſie das Seminar verlaſſen mußte, ohne die abſchlie- ßende Prüfung beſtanden zu haben. Sie kehrte mit der Mutter in das Haus der Großeltern zurück u. nahm nach dem Tode derſelben eine Stelle als Erzieherin auf dem Lande an, wäh- rend die Mutter erſt nach Danzig und dann nach Zoppot überſiedelte. Nunmehr trat Käthe H. noch einmal in das Seminar ein, beſtand bald ihre Prüfung und nahm dann für einige Zeit eine Lehrſtelle an der Töchter- ſchule in einer kleinen Stadt Hinter- pommerns an, bis ſich ihr eine gleiche Stelle in Zoppot bot, die ſie bis vor kurzem innehatte. Seitdem unter- richtet ſie nur noch aushilfsweiſe, wendet dagegen ihre Muße mehr ſchriftſtelleriſcher Tätigkeit zu. S: Daniel Hanſen (Eine E. v. der Halb- inſel (Hela), 1898. – Das Buch der Großmutter, 1900. Hardt-Stummer, Amalia Cres- centia Baronin, pſeudon. Amalia Crescentia, geb. am 27. Juni 1865 in Oslavan (Mähren), lebt (1890) in Wien. S: Liebeslegenden, 1885. – Eine Feuerprobe, 1887. – Milian, 1888. *Hardung, Viktor, wurde am 3. Novbr. 1861 zu Eſſen a. d. Ruhr als der Sohn des Architekten u. Gewer- ken Heinrich Florian H. geboren. Da auch der Großvater Architekt war, ſo ſcheint das Künſtlerblut ſich väter- licherſeits auf den Sohn vererbt zu haben. Dieſer übernahm nach dem Verlaſſen der Schule die Liquidation der gewerkſchaftlichen Unternehmun- gen ſeines Vaters und betätigte ſich in der Berg-, Hütten- und Salinen- verwaltung. Dann wandte er ſich dem Studium der landwirtſchaftlichen Hilfswiſſenſchaften und der Medizin zu, da er beabſichtigte, mit dem Guts- betriebe eine Heilanſtalt für ſkrophu- löſe Kinder zu verbinden, u. arbeitete ſich dann praktiſch in die Gutsbewirt- ſchaftung ein. Unter den Nachwehen der induſtriellen Kriſe mußte er alle ſeine Pläne aufgeben; er ſtudierte nun in Straßburg und Zürich fünf Jahre lang Philoſophie und ſchöne Wiſſenſchaften, erwarb die Würde eines Dr. phil. und lebte nun ganz ſeiner Kunſt in Zürich. Jm Jahre 1893 gab er den „Schweizeriſchen Literaturkalender“ heraus. 1896 ſie- delte H. nach Flawyl und nach kurzer Zeit nach St. Gallen über, wo er Re- dakteur am „St. Gallener Tageblatt“ war und jetzt als freier Schriftſteller lebt. S: Die Kreuzigung Chriſti (Kirchendrama), 1889. – Sonn- wendfeuer (Lr.), 1891. – Symphonie (Ge., mit Franz Evers, K. Buſſe, Geilfuß u. Vanſelow), 1891. – Lieder zweier Freunde (mit Herm. Stege- mann), 1893. – Königin Roſe (Ep. D.), 1893. – Die Wiedertäufer in Münſter (Tr.), 1895. – Fortunatus (Tr.), 1895. – Ahasvera (Schſp.), 1895. – Jm Reigen (Ge.), 1896. – Sälde (Dramatiſche Dichtung), 1903. – Ky- dippe (Luſtſp.), 1905. – Seligkeiten, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/80>, abgerufen am 24.11.2024.