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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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und der benachbarten Gebiete". Seit
1909 gibt er die Zeitschrift "Gaea"
heraus. Hier ist zu erwähnen

S:

Der
Bergmeister von Grund (Eine ge-
reimte und ungereimte Gesch. a. dem
Harzwald), 1897. 2. A. 1902.

*Haas, Rudolf,

geb. am 28. Juni
1877 in der alten Bergstadt Mies
(Böhmen) als Sohn des k. k. Gerichts-
adjunkten Theodor H., wuchs in We-
seritz b. Mies, wo sein Vater als Be-
zirksrichter ein altes Schloß bewohnte,
in ungebundener Freiheit auf, be-
suchte seit 1884 in Aussig a. d. Elbe,
wohin der Vater versetzt worden war,
die Volksschule und später das Gym-
nasium in Pilsen. Als dann sein Va-
ter 1890 als Landesgerichtsrat nach
Eger kam, trat er in das dortige
Gymnasium über, das er aber wegen
Besuch eines Wirtshauses mit einigen
Kameraden im Januar 1896 kurz vor
Schluß seiner Schulzeit verlassen
mußte. Schon im Juni d. J. legte
er als Privatschüler am Gymnasium
in Mies das Abiturientenexamen ab,
studierte nun bis 1901 an der Caro-
lina Ferdinandea in Prag die Rechte
und wurde 1902 zum Dr. jur. promo-
viert. Hier hatte er das Glück, mit
dem Dichter Friedrich Adler (s. d.!)
und dem Germanisten August Sauer
in näheren Verkehr zu treten; beiden
verdankt er nicht nur die Anregung
zu literarischer Tätigkeit, sondern
auch eine künstlerische Förderung der-
selben. Jm Jahre 1902 trat H. in
den Dienst der Staatseisenbahngesell-
schaft und lebt jetzt (1910) als Bahn-
kommissär in Wien.

S:

Der Volks-
beglücker (R.), 1910.

Haas von Teichen, Philipp
Freiherr von,

pseudon. Philipp
Haas,
wurde am 19. Novbr. 1859 in
Wien als Sohn des Chefs der welt-
bekannten Firma Haas & Söhne ge-
boren, trat mit 19 Jahren als Mit-
chef in das Haus ein, verwandelte es
aber 1883, drei Jahre nach dem Tode
seines Vaters, in eine Aktiengesell-
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schaft. Dadurch mehr Herr seiner Zeit
geworden, konnte er sich mit Muße
literarischer Tätigkeit hingeben, die
er zumeist in den Dienst der Wohl-
tätigkeit stellt. Er ist vorwiegend
dramatischer Schriftsteller, hat aber
bisher keins seiner Dramen einem
Theater zur Aufnahme ins Reper-
toire überlassen, sondern dieselben
nur in den von ihm veranstalteten
Wohltätigkeitsvorstellungen u. Pri-
vatsoireen zur Aufführung gebracht.

S:

Für und wider das Duell (Dia-
logisierte Abhandlung über den Zwei-
kampf), 2. A. 1899. - Jagag'müath
(Dram. Charakterskizze in steirischer
Mdt.), 1899. - Als Manuskript ge-
druckt: Schicksalswege (Schsp.). - An-
dreas Gerhard (Kom.). - Wacklichte
Moral (Tragikom.). - Abendsonne
(Melodr.). - Ein Ehrenmann (Schw.).
- Die Nihilisten (Bluette). - Fuchsin
(Kom.). - Justitia in omnibus (Gro-
teske). - Vaterfreuden (Schw.). - Ge-
burtstagsfreuden (Schw.). - E soi
Allezwei (Parodie a. d. Hochzeit der
Sobeide). - Hausfreunde (Kom.).

*Haase, Hermann,

wurde am 20.
Febr. 1845 in Kassel als Sohn eines
Feldwebels im kurhessischen Leib-
garderegiment geboren. Jnfolge der
häufigen Versetzungen des Vaters
ward der Unterricht der Kinder nicht
nur ein unregelmäßiger, sondern
öfters ganz unterbrochen und daher
die Ausbildung sehr lückenhaft. Her-
mann besuchte die Stadtschule in
Eschwege, die Dorfschule in Herles-
hausen und die Stadtschule in Span-
genberg, bereitete sich hier unter Lei-
tung des Lehrers Ruppel für den
Eintritt in das Lehrerseminar in
Homberg vor, das er 1862-65 be-
suchte, und wurde dann Lehrgehilfe
in Gilsa. Jm Jahre 1871 kam er als
Lehrer und Kantor nach Gelnhausen
und 1878 als Lehrer an das Real-
progymnasium in Marburg. Über-
anstrengung im öffentlichen und pri-
vaten Schuldienst rief bei ihm ein

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Haa
und der benachbarten Gebiete“. Seit
1909 gibt er die Zeitſchrift „Gaea“
heraus. Hier iſt zu erwähnen

S:

Der
Bergmeiſter von Grund (Eine ge-
reimte und ungereimte Geſch. a. dem
Harzwald), 1897. 2. A. 1902.

*Haas, Rudolf,

geb. am 28. Juni
1877 in der alten Bergſtadt Mies
(Böhmen) als Sohn des k. k. Gerichts-
adjunkten Theodor H., wuchs in We-
ſeritz b. Mies, wo ſein Vater als Be-
zirksrichter ein altes Schloß bewohnte,
in ungebundener Freiheit auf, be-
ſuchte ſeit 1884 in Auſſig a. d. Elbe,
wohin der Vater verſetzt worden war,
die Volksſchule und ſpäter das Gym-
naſium in Pilſen. Als dann ſein Va-
ter 1890 als Landesgerichtsrat nach
Eger kam, trat er in das dortige
Gymnaſium über, das er aber wegen
Beſuch eines Wirtshauſes mit einigen
Kameraden im Januar 1896 kurz vor
Schluß ſeiner Schulzeit verlaſſen
mußte. Schon im Juni d. J. legte
er als Privatſchüler am Gymnaſium
in Mies das Abiturientenexamen ab,
ſtudierte nun bis 1901 an der Caro-
lina Ferdinandea in Prag die Rechte
und wurde 1902 zum Dr. jur. promo-
viert. Hier hatte er das Glück, mit
dem Dichter Friedrich Adler (ſ. d.!)
und dem Germaniſten Auguſt Sauer
in näheren Verkehr zu treten; beiden
verdankt er nicht nur die Anregung
zu literariſcher Tätigkeit, ſondern
auch eine künſtleriſche Förderung der-
ſelben. Jm Jahre 1902 trat H. in
den Dienſt der Staatseiſenbahngeſell-
ſchaft und lebt jetzt (1910) als Bahn-
kommiſſär in Wien.

S:

Der Volks-
beglücker (R.), 1910.

Haas von Teichen, Philipp
Freiherr von,

pſeudon. Philipp
Haas,
wurde am 19. Novbr. 1859 in
Wien als Sohn des Chefs der welt-
bekannten Firma Haas & Söhne ge-
boren, trat mit 19 Jahren als Mit-
chef in das Haus ein, verwandelte es
aber 1883, drei Jahre nach dem Tode
ſeines Vaters, in eine Aktiengeſell-
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Haa
ſchaft. Dadurch mehr Herr ſeiner Zeit
geworden, konnte er ſich mit Muße
literariſcher Tätigkeit hingeben, die
er zumeiſt in den Dienſt der Wohl-
tätigkeit ſtellt. Er iſt vorwiegend
dramatiſcher Schriftſteller, hat aber
bisher keins ſeiner Dramen einem
Theater zur Aufnahme ins Reper-
toire überlaſſen, ſondern dieſelben
nur in den von ihm veranſtalteten
Wohltätigkeitsvorſtellungen u. Pri-
vatſoireen zur Aufführung gebracht.

S:

Für und wider das Duell (Dia-
logiſierte Abhandlung über den Zwei-
kampf), 2. A. 1899. – Jagag’müath
(Dram. Charakterſkizze in ſteiriſcher
Mdt.), 1899. – Als Manuſkript ge-
druckt: Schickſalswege (Schſp.). – An-
dreas Gerhard (Kom.). – Wacklichte
Moral (Tragikom.). – Abendſonne
(Melodr.). – Ein Ehrenmann (Schw.).
– Die Nihiliſten (Bluette). – Fuchſin
(Kom.). – Justitia in omnibus (Gro-
teske). – Vaterfreuden (Schw.). – Ge-
burtstagsfreuden (Schw.). – E ſoï
Allezwei (Parodie a. d. Hochzeit der
Sobeïde). – Hausfreunde (Kom.).

*Haaſe, Hermann,

wurde am 20.
Febr. 1845 in Kaſſel als Sohn eines
Feldwebels im kurheſſiſchen Leib-
garderegiment geboren. Jnfolge der
häufigen Verſetzungen des Vaters
ward der Unterricht der Kinder nicht
nur ein unregelmäßiger, ſondern
öfters ganz unterbrochen und daher
die Ausbildung ſehr lückenhaft. Her-
mann beſuchte die Stadtſchule in
Eſchwege, die Dorfſchule in Herles-
hauſen und die Stadtſchule in Span-
genberg, bereitete ſich hier unter Lei-
tung des Lehrers Ruppel für den
Eintritt in das Lehrerſeminar in
Homberg vor, das er 1862–65 be-
ſuchte, und wurde dann Lehrgehilfe
in Gilſa. Jm Jahre 1871 kam er als
Lehrer und Kantor nach Gelnhauſen
und 1878 als Lehrer an das Real-
progymnaſium in Marburg. Über-
anſtrengung im öffentlichen und pri-
vaten Schuldienſt rief bei ihm ein

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[26/0030] Haa Haa und der benachbarten Gebiete“. Seit 1909 gibt er die Zeitſchrift „Gaea“ heraus. Hier iſt zu erwähnen S: Der Bergmeiſter von Grund (Eine ge- reimte und ungereimte Geſch. a. dem Harzwald), 1897. 2. A. 1902. *Haas, Rudolf, geb. am 28. Juni 1877 in der alten Bergſtadt Mies (Böhmen) als Sohn des k. k. Gerichts- adjunkten Theodor H., wuchs in We- ſeritz b. Mies, wo ſein Vater als Be- zirksrichter ein altes Schloß bewohnte, in ungebundener Freiheit auf, be- ſuchte ſeit 1884 in Auſſig a. d. Elbe, wohin der Vater verſetzt worden war, die Volksſchule und ſpäter das Gym- naſium in Pilſen. Als dann ſein Va- ter 1890 als Landesgerichtsrat nach Eger kam, trat er in das dortige Gymnaſium über, das er aber wegen Beſuch eines Wirtshauſes mit einigen Kameraden im Januar 1896 kurz vor Schluß ſeiner Schulzeit verlaſſen mußte. Schon im Juni d. J. legte er als Privatſchüler am Gymnaſium in Mies das Abiturientenexamen ab, ſtudierte nun bis 1901 an der Caro- lina Ferdinandea in Prag die Rechte und wurde 1902 zum Dr. jur. promo- viert. Hier hatte er das Glück, mit dem Dichter Friedrich Adler (ſ. d.!) und dem Germaniſten Auguſt Sauer in näheren Verkehr zu treten; beiden verdankt er nicht nur die Anregung zu literariſcher Tätigkeit, ſondern auch eine künſtleriſche Förderung der- ſelben. Jm Jahre 1902 trat H. in den Dienſt der Staatseiſenbahngeſell- ſchaft und lebt jetzt (1910) als Bahn- kommiſſär in Wien. S: Der Volks- beglücker (R.), 1910. Haas von Teichen, Philipp Freiherr von, pſeudon. Philipp Haas, wurde am 19. Novbr. 1859 in Wien als Sohn des Chefs der welt- bekannten Firma Haas & Söhne ge- boren, trat mit 19 Jahren als Mit- chef in das Haus ein, verwandelte es aber 1883, drei Jahre nach dem Tode ſeines Vaters, in eine Aktiengeſell- ſchaft. Dadurch mehr Herr ſeiner Zeit geworden, konnte er ſich mit Muße literariſcher Tätigkeit hingeben, die er zumeiſt in den Dienſt der Wohl- tätigkeit ſtellt. Er iſt vorwiegend dramatiſcher Schriftſteller, hat aber bisher keins ſeiner Dramen einem Theater zur Aufnahme ins Reper- toire überlaſſen, ſondern dieſelben nur in den von ihm veranſtalteten Wohltätigkeitsvorſtellungen u. Pri- vatſoireen zur Aufführung gebracht. S: Für und wider das Duell (Dia- logiſierte Abhandlung über den Zwei- kampf), 2. A. 1899. – Jagag’müath (Dram. Charakterſkizze in ſteiriſcher Mdt.), 1899. – Als Manuſkript ge- druckt: Schickſalswege (Schſp.). – An- dreas Gerhard (Kom.). – Wacklichte Moral (Tragikom.). – Abendſonne (Melodr.). – Ein Ehrenmann (Schw.). – Die Nihiliſten (Bluette). – Fuchſin (Kom.). – Justitia in omnibus (Gro- teske). – Vaterfreuden (Schw.). – Ge- burtstagsfreuden (Schw.). – E ſoï Allezwei (Parodie a. d. Hochzeit der Sobeïde). – Hausfreunde (Kom.). *Haaſe, Hermann, wurde am 20. Febr. 1845 in Kaſſel als Sohn eines Feldwebels im kurheſſiſchen Leib- garderegiment geboren. Jnfolge der häufigen Verſetzungen des Vaters ward der Unterricht der Kinder nicht nur ein unregelmäßiger, ſondern öfters ganz unterbrochen und daher die Ausbildung ſehr lückenhaft. Her- mann beſuchte die Stadtſchule in Eſchwege, die Dorfſchule in Herles- hauſen und die Stadtſchule in Span- genberg, bereitete ſich hier unter Lei- tung des Lehrers Ruppel für den Eintritt in das Lehrerſeminar in Homberg vor, das er 1862–65 be- ſuchte, und wurde dann Lehrgehilfe in Gilſa. Jm Jahre 1871 kam er als Lehrer und Kantor nach Gelnhauſen und 1878 als Lehrer an das Real- progymnaſium in Marburg. Über- anſtrengung im öffentlichen und pri- vaten Schuldienſt rief bei ihm ein *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/30>, abgerufen am 29.11.2024.