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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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die sie während ihres bisherigen
Lebens umgeben hatten, zu fixieren
und sich als Schriftstellerin zu be-
tätigen.

S:

Der Maltheser (R.), 1900.

Kisch, Egon Erwin,

geb. am 29.
April 1885 in Prag, lebt (1906) da-
selbst als Redakteur an der "Bohe-
mia".

S:

Vom Blütenzweig der
Jugend (Ge.), 1904. - Der freche
Franz und andere Geschichten, 1906.
3. A. 1906.

*Kispert, Annette,

pseud. Nicki,
wurde am 24. Oktober 1879 in Leip-
zig als Tochter eines Fabrikbesitzers
geboren, erhielt ihre Bildung in Pri-
vatschulen in Leipzig-Gohlis u. Dres-
den und besuchte dann noch ein Jahr
lang eine Herrnhuter Anstalt und
darauf ein Pensionat für junge Mäd-
chen im Harz. Sie war später als
Schauspielerin, als Krankenschwester
und Redakteurin tätig, und letzteres
ist sie noch jetzt (1910) in einem an-
gesehenen Berliner Verlag.

S:

Lie-
beshunger (Sk.), 1906. - Claires
Liaison und andere Geschichten, 1909.

Kißling, Konrad Friedrich,

geb.
am 1. Januar 1815 zu Murr bei Mar-
bach (Württemberg), widmete sich der
Wundarzneikunst, um dieselbe, wie es
seine Absicht war, später im Dienst
der Heidenmission üben zu können;
doch ließ seine schwächliche Gesundheit
die Missionstätigkeit nicht zu, und so
beschränkte er sich darauf, nach Er-
langung der erforderlichen Kenntnisse
und Ablegung der vorgeschriebenen
Prüfung in der Heimat als Wundarzt
zu praktizieren. Er ließ sich als sol-
cher 1838 in Auenstein nieder und ver-
zog von hier 1841 nach Kleinaspach,
wo er am 19. September 1858 starb.

S:

Die geprellte Unterpfandsbehörde
zu Dummkopfsheim und Schreiers-
hausen (P. in schwäbischem Dialekt),
1840. - Trostepistel an Michael Erb-
viel von Dummkopfsheim, 1842.

*Kißling(-Valentin), Johanna
Luise Elvira (Ella),

wurde am 24.
Novbr. 1876 in Konstanz am Boden-
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Kist
see als einziges Kind des (1904) ver-
storbenen Obersten und Brigadiers
Albert Valentin geboren und ist
seit 1901 besonders als Feuilletoni-
stin für die gelesensten Blätter tätig.
Sie ist verheiratet mit einem Offizier,
dem jetzigen Hauptmann Kißling und
hat seit 1908 ihren Wohnsitz in Ber-
lin. Von ihren im Feuilleton-Verlag
erschienenen Büchern ist "Der alte
Jrrtum" ins Englische übersetzt wor-
den.

S:

Das Leben ist unser! (Ent-
wicklungs-R.), 1907.

*Kist, Leopold,

geb. am 29. Jan.
1824 zu Offenburg in Baden, besuchte
das dortige Gymnasium und das
Lyzeum in Rastatt und bezog im Spät-
herbst 1844 die Universität Freiburg
i. B., an welcher er bis 1847 Theolo-
gie studierte. Er trat dann in das
Klerikalseminar zu St. Peter ein, er-
hielt im August 1848 die Priesterweihe
und wirkte zunächst als Hilfspriester
erst in Helmsheim bei Bruchsal, dann
in Freiburg. Jm Jahre 1850 wurde
er zum Feldpriester der nach Preußen
detachierten badischen Truppen er-
nannt, verwaltete von Ende 1850 bis
1862 mehrere Pfarreien (in Hüsingen,
Mannheim, Lahr, Aasen, Heidenhofen,
Endingen am Kaiserstuhl u. Marken)
und wurde während des badischen
Kirchenstreites wegen entschiedener
Beteiligung an demselben zu schweren
Geld- und Kerkerstrafen verurteilt.
Seit 1862 Pfarrer zu Stetten am
Kalten Markt, Amtsbezirk Meßkirch,
blieb er in dieser Stellung bis 1878.
Er unternahm große Reisen nach Eng-
land, Dänemark, Schweden, Frank-
reich, Jtalien, Nordamerika, Ägypten,
Arabien, Vorderindien u. Palästina,
besonders zu dem Zweck, die kirchlichen
und Schulverhältnisse dort kennen zu
lernen, und berichtete später über die
empfangenen Reiseeindrücke in meh-
reren Schriften, wie "Dänisches und
Schwedisches" (1869), "Amerikani-
sches" (1871), "Jndisches" (1890).
Jn Bombay erlitt er einen Sonnen-

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Kiſ
die ſie während ihres bisherigen
Lebens umgeben hatten, zu fixieren
und ſich als Schriftſtellerin zu be-
tätigen.

S:

Der Maltheſer (R.), 1900.

Kiſch, Egon Erwin,

geb. am 29.
April 1885 in Prag, lebt (1906) da-
ſelbſt als Redakteur an der „Bohe-
mia“.

S:

Vom Blütenzweig der
Jugend (Ge.), 1904. – Der freche
Franz und andere Geſchichten, 1906.
3. A. 1906.

*Kispert, Annette,

pſeud. Nicki,
wurde am 24. Oktober 1879 in Leip-
zig als Tochter eines Fabrikbeſitzers
geboren, erhielt ihre Bildung in Pri-
vatſchulen in Leipzig-Gohlis u. Dres-
den und beſuchte dann noch ein Jahr
lang eine Herrnhuter Anſtalt und
darauf ein Penſionat für junge Mäd-
chen im Harz. Sie war ſpäter als
Schauſpielerin, als Krankenſchweſter
und Redakteurin tätig, und letzteres
iſt ſie noch jetzt (1910) in einem an-
geſehenen Berliner Verlag.

S:

Lie-
beshunger (Sk.), 1906. – Claires
Liaiſon und andere Geſchichten, 1909.

Kißling, Konrad Friedrich,

geb.
am 1. Januar 1815 zu Murr bei Mar-
bach (Württemberg), widmete ſich der
Wundarzneikunſt, um dieſelbe, wie es
ſeine Abſicht war, ſpäter im Dienſt
der Heidenmiſſion üben zu können;
doch ließ ſeine ſchwächliche Geſundheit
die Miſſionstätigkeit nicht zu, und ſo
beſchränkte er ſich darauf, nach Er-
langung der erforderlichen Kenntniſſe
und Ablegung der vorgeſchriebenen
Prüfung in der Heimat als Wundarzt
zu praktizieren. Er ließ ſich als ſol-
cher 1838 in Auenſtein nieder und ver-
zog von hier 1841 nach Kleinaſpach,
wo er am 19. September 1858 ſtarb.

S:

Die geprellte Unterpfandsbehörde
zu Dummkopfsheim und Schreiers-
hauſen (P. in ſchwäbiſchem Dialekt),
1840. – Troſtepiſtel an Michael Erb-
viel von Dummkopfsheim, 1842.

*Kißling(-Valentin), Johanna
Luiſe Elvira (Ella),

wurde am 24.
Novbr. 1876 in Konſtanz am Boden-
[Spaltenumbruch]

Kiſt
ſee als einziges Kind des (1904) ver-
ſtorbenen Oberſten und Brigadiers
Albert Valentin geboren und iſt
ſeit 1901 beſonders als Feuilletoni-
ſtin für die geleſenſten Blätter tätig.
Sie iſt verheiratet mit einem Offizier,
dem jetzigen Hauptmann Kißling und
hat ſeit 1908 ihren Wohnſitz in Ber-
lin. Von ihren im Feuilleton-Verlag
erſchienenen Büchern iſt „Der alte
Jrrtum“ ins Engliſche überſetzt wor-
den.

S:

Das Leben iſt unſer! (Ent-
wicklungs-R.), 1907.

*Kiſt, Leopold,

geb. am 29. Jan.
1824 zu Offenburg in Baden, beſuchte
das dortige Gymnaſium und das
Lyzeum in Raſtatt und bezog im Spät-
herbſt 1844 die Univerſität Freiburg
i. B., an welcher er bis 1847 Theolo-
gie ſtudierte. Er trat dann in das
Klerikalſeminar zu St. Peter ein, er-
hielt im Auguſt 1848 die Prieſterweihe
und wirkte zunächſt als Hilfsprieſter
erſt in Helmsheim bei Bruchſal, dann
in Freiburg. Jm Jahre 1850 wurde
er zum Feldprieſter der nach Preußen
detachierten badiſchen Truppen er-
nannt, verwaltete von Ende 1850 bis
1862 mehrere Pfarreien (in Hüſingen,
Mannheim, Lahr, Aaſen, Heidenhofen,
Endingen am Kaiſerſtuhl u. Marken)
und wurde während des badiſchen
Kirchenſtreites wegen entſchiedener
Beteiligung an demſelben zu ſchweren
Geld- und Kerkerſtrafen verurteilt.
Seit 1862 Pfarrer zu Stetten am
Kalten Markt, Amtsbezirk Meßkirch,
blieb er in dieſer Stellung bis 1878.
Er unternahm große Reiſen nach Eng-
land, Dänemark, Schweden, Frank-
reich, Jtalien, Nordamerika, Ägypten,
Arabien, Vorderindien u. Paläſtina,
beſonders zu dem Zweck, die kirchlichen
und Schulverhältniſſe dort kennen zu
lernen, und berichtete ſpäter über die
empfangenen Reiſeeindrücke in meh-
reren Schriften, wie „Däniſches und
Schwediſches“ (1869), „Amerikani-
ſches“ (1871), „Jndiſches“ (1890).
Jn Bombay erlitt er einen Sonnen-

*
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[473/0477] Kiſ Kiſt die ſie während ihres bisherigen Lebens umgeben hatten, zu fixieren und ſich als Schriftſtellerin zu be- tätigen. S: Der Maltheſer (R.), 1900. Kiſch, Egon Erwin, geb. am 29. April 1885 in Prag, lebt (1906) da- ſelbſt als Redakteur an der „Bohe- mia“. S: Vom Blütenzweig der Jugend (Ge.), 1904. – Der freche Franz und andere Geſchichten, 1906. 3. A. 1906. *Kispert, Annette, pſeud. Nicki, wurde am 24. Oktober 1879 in Leip- zig als Tochter eines Fabrikbeſitzers geboren, erhielt ihre Bildung in Pri- vatſchulen in Leipzig-Gohlis u. Dres- den und beſuchte dann noch ein Jahr lang eine Herrnhuter Anſtalt und darauf ein Penſionat für junge Mäd- chen im Harz. Sie war ſpäter als Schauſpielerin, als Krankenſchweſter und Redakteurin tätig, und letzteres iſt ſie noch jetzt (1910) in einem an- geſehenen Berliner Verlag. S: Lie- beshunger (Sk.), 1906. – Claires Liaiſon und andere Geſchichten, 1909. Kißling, Konrad Friedrich, geb. am 1. Januar 1815 zu Murr bei Mar- bach (Württemberg), widmete ſich der Wundarzneikunſt, um dieſelbe, wie es ſeine Abſicht war, ſpäter im Dienſt der Heidenmiſſion üben zu können; doch ließ ſeine ſchwächliche Geſundheit die Miſſionstätigkeit nicht zu, und ſo beſchränkte er ſich darauf, nach Er- langung der erforderlichen Kenntniſſe und Ablegung der vorgeſchriebenen Prüfung in der Heimat als Wundarzt zu praktizieren. Er ließ ſich als ſol- cher 1838 in Auenſtein nieder und ver- zog von hier 1841 nach Kleinaſpach, wo er am 19. September 1858 ſtarb. S: Die geprellte Unterpfandsbehörde zu Dummkopfsheim und Schreiers- hauſen (P. in ſchwäbiſchem Dialekt), 1840. – Troſtepiſtel an Michael Erb- viel von Dummkopfsheim, 1842. *Kißling(-Valentin), Johanna Luiſe Elvira (Ella), wurde am 24. Novbr. 1876 in Konſtanz am Boden- ſee als einziges Kind des (1904) ver- ſtorbenen Oberſten und Brigadiers Albert Valentin geboren und iſt ſeit 1901 beſonders als Feuilletoni- ſtin für die geleſenſten Blätter tätig. Sie iſt verheiratet mit einem Offizier, dem jetzigen Hauptmann Kißling und hat ſeit 1908 ihren Wohnſitz in Ber- lin. Von ihren im Feuilleton-Verlag erſchienenen Büchern iſt „Der alte Jrrtum“ ins Engliſche überſetzt wor- den. S: Das Leben iſt unſer! (Ent- wicklungs-R.), 1907. *Kiſt, Leopold, geb. am 29. Jan. 1824 zu Offenburg in Baden, beſuchte das dortige Gymnaſium und das Lyzeum in Raſtatt und bezog im Spät- herbſt 1844 die Univerſität Freiburg i. B., an welcher er bis 1847 Theolo- gie ſtudierte. Er trat dann in das Klerikalſeminar zu St. Peter ein, er- hielt im Auguſt 1848 die Prieſterweihe und wirkte zunächſt als Hilfsprieſter erſt in Helmsheim bei Bruchſal, dann in Freiburg. Jm Jahre 1850 wurde er zum Feldprieſter der nach Preußen detachierten badiſchen Truppen er- nannt, verwaltete von Ende 1850 bis 1862 mehrere Pfarreien (in Hüſingen, Mannheim, Lahr, Aaſen, Heidenhofen, Endingen am Kaiſerſtuhl u. Marken) und wurde während des badiſchen Kirchenſtreites wegen entſchiedener Beteiligung an demſelben zu ſchweren Geld- und Kerkerſtrafen verurteilt. Seit 1862 Pfarrer zu Stetten am Kalten Markt, Amtsbezirk Meßkirch, blieb er in dieſer Stellung bis 1878. Er unternahm große Reiſen nach Eng- land, Dänemark, Schweden, Frank- reich, Jtalien, Nordamerika, Ägypten, Arabien, Vorderindien u. Paläſtina, beſonders zu dem Zweck, die kirchlichen und Schulverhältniſſe dort kennen zu lernen, und berichtete ſpäter über die empfangenen Reiſeeindrücke in meh- reren Schriften, wie „Däniſches und Schwediſches“ (1869), „Amerikani- ſches“ (1871), „Jndiſches“ (1890). Jn Bombay erlitt er einen Sonnen- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/477>, abgerufen am 30.11.2024.