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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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bildung 1877 die Universität Berlin
und 1878 die zu Bonn und studierte
neben Philosophie, Geschichte und
Mathematik besonders Naturwissen-
schaften und Chemie. Nachdem er im
Sommer 1881 in Bonn zum Dr. phil.
promoviert worden und er danach
seiner Militärpflicht im 2. Rheinischen
Feldartilleriereg. Nr. 23 genügt hatte,
trat er 1882 in das väterliche Geschäft
ein. Später war er Geschäftsführer
der Kalk- und Mörtel-Jndustrie G.
m. b. H. in Köln, deren Gesellschafter
auch sein Vater war, und blieb in
dieser Stellung bis 1902. Jn der
Folge legte er seine geschäftlichen Er-
fahrungen in zwei Werken nieder,
"Kalk u. Mörtel" (1907) u. "Wasser-
kalk" (1910). Seit dem Mai 1908 hat er
seinen Wohnsitz in seinem Erholungs-
heim, Burghaus Dalbenden bei Urft
in der Eifel, wo fachwissenschaftliche
Abhandlungen, Analysen, Begutach-
tungen u. ähnliches seine Haupttätig-
keit ausmachen.

S:

Durch Leid und
Lust zur Liebe! (Ge.), 1910. (Sv.)

*Kiepert, Gustav Adolf,

wurde
am 7. Febr. 1845 in Breslau geboren,
wo sein Vater Prediger an der St.
Salvatorkirche war. Dieser starb
bereits 1848, und die Mutter zog nun
mit den Kindern zu ihrem Bruder,
dem Pastor Müller in Riemberg, einem
geistvollen Manne, auch Mitglied des
preußischen Abgeordnetenhauses. Jm
Jahre 1855 kehrte die Mutter nach
Breslau zurück und brachte ihre bei-
den Söhne auf das Magdalenen-
Gymnasium, das Adolf K. 1864 ver-
ließ, um in der bedeutenden Firma
W. G. Korn in Breslau den Buch-
handel zu erlernen. Dann war er zur
Erweiterung seiner Kenntnisse in der
Kayschen Buchhandlung in Kassel tätig
und erwarb 1869 in Neiße eine eigene
Buchhandlung. Später besaß er eine
solche in Breslau und dann in Frei-
burg i. B. Jm Jahre 1891 erhielt er
einen Ruf als Generalsekretär der
nationalliberalen Partei der Provinz
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Hannover und siedelte deshalb mit
seinem Verlage nach Hannover über,
wo er noch jetzt als herzogl. sächsischer
Hofbuchhändler lebt. Außer einigen
topographischen Schriften über den
südlichen Schwarzwald (1891) und
über Freiburg i. B. (5. A. 1898) ver-
öffentlichte er

S:

Zum 70. Geburts-
tage Rudolf von Bennigsens (Biogr.),
1894. - Festspiel zur 100. Geburts-
tagsfeier Kaiser Wilhelms d. Gr.,
1897. - Festspiel zur Feier der Wie-
dererstehung des Deutschen Reiches,
1896. - Bismarck-Feier zur Sonnen-
wende 1899 (Festsp.), 1899. - Für
Gott und Volk (Hist. Schsp.), 1901. -
Das dentsche Lied (Festsp.), 1901. -
Festspiel z. Feier des 50jähr. Bestehens
des königl. Schauspielhauses in Han-
nover, 1902. -- K. + Ende März 1911.

Kiesekamp, Hedwig,

geb. Bracht,
pseud. Helene Kordelia und L.
Rafael, geb. am 21. Juli 1846 auf
dem Rittergute Heinrichenburg in
Westfalen, erhielt ihre erste Bildung
in der ländlichen Einsamkeit durch die
Schule des Orts und den Ortsgeist-
lichen und kam nach dem Tode des
Vaters zu weiterer Ausbildung in das
Kloster der Ursulerinnen zu Marzeyck.
Hier, wo die Musik vor allem eine
Pflegestätte fand, faßte sie den Ent-
schluß, Sängerin zu werden; ihre Ver-
heiratung verhinderte indes die Ver-
wirklichung des Planes. Sie folgte
ihrem Gatten 1884 nach Münster, u.
hier lernte sie Levin Schücking kennen,
der ihr bei ihren ersten schriftstelleri-
schen Versuchen freundliche Unter-
stützung gewährte.

S:

Neuer Mär-
chenschatz, 1876. 2. A. 1884. - Am
Kamin (M.), 1878. - Frischer Mär-
chenstrauß für liebe Kinder, 1880. -
Wie man im Walde singt und was die
Vögel sich erzählen (M.), 1884. - Am
Gardasee (En., M., Sk.), 1888. - Was
der Sturm sang (M.), 1888. - Ge-
dichte, 1888. 3. A. 1901. - Winter-
träume (Neue M.), 1892. - Neue Ge-
dichte, 1893. - Ebbe und Flut (Ge.),

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Kie
bildung 1877 die Univerſität Berlin
und 1878 die zu Bonn und ſtudierte
neben Philoſophie, Geſchichte und
Mathematik beſonders Naturwiſſen-
ſchaften und Chemie. Nachdem er im
Sommer 1881 in Bonn zum Dr. phil.
promoviert worden und er danach
ſeiner Militärpflicht im 2. Rheiniſchen
Feldartilleriereg. Nr. 23 genügt hatte,
trat er 1882 in das väterliche Geſchäft
ein. Später war er Geſchäftsführer
der Kalk- und Mörtel-Jnduſtrie G.
m. b. H. in Köln, deren Geſellſchafter
auch ſein Vater war, und blieb in
dieſer Stellung bis 1902. Jn der
Folge legte er ſeine geſchäftlichen Er-
fahrungen in zwei Werken nieder,
„Kalk u. Mörtel“ (1907) u. „Waſſer-
kalk“ (1910). Seit dem Mai 1908 hat er
ſeinen Wohnſitz in ſeinem Erholungs-
heim, Burghaus Dalbenden bei Urft
in der Eifel, wo fachwiſſenſchaftliche
Abhandlungen, Analyſen, Begutach-
tungen u. ähnliches ſeine Haupttätig-
keit ausmachen.

S:

Durch Leid und
Luſt zur Liebe! (Ge.), 1910. (Sv.)

*Kiepert, Guſtav Adolf,

wurde
am 7. Febr. 1845 in Breslau geboren,
wo ſein Vater Prediger an der St.
Salvatorkirche war. Dieſer ſtarb
bereits 1848, und die Mutter zog nun
mit den Kindern zu ihrem Bruder,
dem Paſtor Müller in Riemberg, einem
geiſtvollen Manne, auch Mitglied des
preußiſchen Abgeordnetenhauſes. Jm
Jahre 1855 kehrte die Mutter nach
Breslau zurück und brachte ihre bei-
den Söhne auf das Magdalenen-
Gymnaſium, das Adolf K. 1864 ver-
ließ, um in der bedeutenden Firma
W. G. Korn in Breslau den Buch-
handel zu erlernen. Dann war er zur
Erweiterung ſeiner Kenntniſſe in der
Kayſchen Buchhandlung in Kaſſel tätig
und erwarb 1869 in Neiße eine eigene
Buchhandlung. Später beſaß er eine
ſolche in Breslau und dann in Frei-
burg i. B. Jm Jahre 1891 erhielt er
einen Ruf als Generalſekretär der
nationalliberalen Partei der Provinz
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Kie
Hannover und ſiedelte deshalb mit
ſeinem Verlage nach Hannover über,
wo er noch jetzt als herzogl. ſächſiſcher
Hofbuchhändler lebt. Außer einigen
topographiſchen Schriften über den
ſüdlichen Schwarzwald (1891) und
über Freiburg i. B. (5. A. 1898) ver-
öffentlichte er

S:

Zum 70. Geburts-
tage Rudolf von Bennigſens (Biogr.),
1894. – Feſtſpiel zur 100. Geburts-
tagsfeier Kaiſer Wilhelms d. Gr.,
1897. – Feſtſpiel zur Feier der Wie-
dererſtehung des Deutſchen Reiches,
1896. – Bismarck-Feier zur Sonnen-
wende 1899 (Feſtſp.), 1899. – Für
Gott und Volk (Hiſt. Schſp.), 1901. –
Das dentſche Lied (Feſtſp.), 1901. –
Feſtſpiel z. Feier des 50jähr. Beſtehens
des königl. Schauſpielhauſes in Han-
nover, 1902. — K. † Ende März 1911.

Kieſekamp, Hedwig,

geb. Bracht,
pſeud. Helene Kordelia und L.
Rafael, geb. am 21. Juli 1846 auf
dem Rittergute Heinrichenburg in
Weſtfalen, erhielt ihre erſte Bildung
in der ländlichen Einſamkeit durch die
Schule des Orts und den Ortsgeiſt-
lichen und kam nach dem Tode des
Vaters zu weiterer Ausbildung in das
Kloſter der Urſulerinnen zu Marzeyck.
Hier, wo die Muſik vor allem eine
Pflegeſtätte fand, faßte ſie den Ent-
ſchluß, Sängerin zu werden; ihre Ver-
heiratung verhinderte indes die Ver-
wirklichung des Planes. Sie folgte
ihrem Gatten 1884 nach Münſter, u.
hier lernte ſie Levin Schücking kennen,
der ihr bei ihren erſten ſchriftſtelleri-
ſchen Verſuchen freundliche Unter-
ſtützung gewährte.

S:

Neuer Mär-
chenſchatz, 1876. 2. A. 1884. – Am
Kamin (M.), 1878. – Friſcher Mär-
chenſtrauß für liebe Kinder, 1880. –
Wie man im Walde ſingt und was die
Vögel ſich erzählen (M.), 1884. – Am
Gardaſee (En., M., Sk.), 1888. – Was
der Sturm ſang (M.), 1888. – Ge-
dichte, 1888. 3. A. 1901. – Winter-
träume (Neue M.), 1892. – Neue Ge-
dichte, 1893. – Ebbe und Flut (Ge.),

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[458/0462] Kie Kie bildung 1877 die Univerſität Berlin und 1878 die zu Bonn und ſtudierte neben Philoſophie, Geſchichte und Mathematik beſonders Naturwiſſen- ſchaften und Chemie. Nachdem er im Sommer 1881 in Bonn zum Dr. phil. promoviert worden und er danach ſeiner Militärpflicht im 2. Rheiniſchen Feldartilleriereg. Nr. 23 genügt hatte, trat er 1882 in das väterliche Geſchäft ein. Später war er Geſchäftsführer der Kalk- und Mörtel-Jnduſtrie G. m. b. H. in Köln, deren Geſellſchafter auch ſein Vater war, und blieb in dieſer Stellung bis 1902. Jn der Folge legte er ſeine geſchäftlichen Er- fahrungen in zwei Werken nieder, „Kalk u. Mörtel“ (1907) u. „Waſſer- kalk“ (1910). Seit dem Mai 1908 hat er ſeinen Wohnſitz in ſeinem Erholungs- heim, Burghaus Dalbenden bei Urft in der Eifel, wo fachwiſſenſchaftliche Abhandlungen, Analyſen, Begutach- tungen u. ähnliches ſeine Haupttätig- keit ausmachen. S: Durch Leid und Luſt zur Liebe! (Ge.), 1910. (Sv.) *Kiepert, Guſtav Adolf, wurde am 7. Febr. 1845 in Breslau geboren, wo ſein Vater Prediger an der St. Salvatorkirche war. Dieſer ſtarb bereits 1848, und die Mutter zog nun mit den Kindern zu ihrem Bruder, dem Paſtor Müller in Riemberg, einem geiſtvollen Manne, auch Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes. Jm Jahre 1855 kehrte die Mutter nach Breslau zurück und brachte ihre bei- den Söhne auf das Magdalenen- Gymnaſium, das Adolf K. 1864 ver- ließ, um in der bedeutenden Firma W. G. Korn in Breslau den Buch- handel zu erlernen. Dann war er zur Erweiterung ſeiner Kenntniſſe in der Kayſchen Buchhandlung in Kaſſel tätig und erwarb 1869 in Neiße eine eigene Buchhandlung. Später beſaß er eine ſolche in Breslau und dann in Frei- burg i. B. Jm Jahre 1891 erhielt er einen Ruf als Generalſekretär der nationalliberalen Partei der Provinz Hannover und ſiedelte deshalb mit ſeinem Verlage nach Hannover über, wo er noch jetzt als herzogl. ſächſiſcher Hofbuchhändler lebt. Außer einigen topographiſchen Schriften über den ſüdlichen Schwarzwald (1891) und über Freiburg i. B. (5. A. 1898) ver- öffentlichte er S: Zum 70. Geburts- tage Rudolf von Bennigſens (Biogr.), 1894. – Feſtſpiel zur 100. Geburts- tagsfeier Kaiſer Wilhelms d. Gr., 1897. – Feſtſpiel zur Feier der Wie- dererſtehung des Deutſchen Reiches, 1896. – Bismarck-Feier zur Sonnen- wende 1899 (Feſtſp.), 1899. – Für Gott und Volk (Hiſt. Schſp.), 1901. – Das dentſche Lied (Feſtſp.), 1901. – Feſtſpiel z. Feier des 50jähr. Beſtehens des königl. Schauſpielhauſes in Han- nover, 1902. — K. † Ende März 1911. Kieſekamp, Hedwig, geb. Bracht, pſeud. Helene Kordelia und L. Rafael, geb. am 21. Juli 1846 auf dem Rittergute Heinrichenburg in Weſtfalen, erhielt ihre erſte Bildung in der ländlichen Einſamkeit durch die Schule des Orts und den Ortsgeiſt- lichen und kam nach dem Tode des Vaters zu weiterer Ausbildung in das Kloſter der Urſulerinnen zu Marzeyck. Hier, wo die Muſik vor allem eine Pflegeſtätte fand, faßte ſie den Ent- ſchluß, Sängerin zu werden; ihre Ver- heiratung verhinderte indes die Ver- wirklichung des Planes. Sie folgte ihrem Gatten 1884 nach Münſter, u. hier lernte ſie Levin Schücking kennen, der ihr bei ihren erſten ſchriftſtelleri- ſchen Verſuchen freundliche Unter- ſtützung gewährte. S: Neuer Mär- chenſchatz, 1876. 2. A. 1884. – Am Kamin (M.), 1878. – Friſcher Mär- chenſtrauß für liebe Kinder, 1880. – Wie man im Walde ſingt und was die Vögel ſich erzählen (M.), 1884. – Am Gardaſee (En., M., Sk.), 1888. – Was der Sturm ſang (M.), 1888. – Ge- dichte, 1888. 3. A. 1901. – Winter- träume (Neue M.), 1892. – Neue Ge- dichte, 1893. – Ebbe und Flut (Ge.), *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/462>, abgerufen am 25.11.2024.