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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Käh
lang führte ihn ein unruhiges Wander-
leben durch Deutschland, die Schweiz
und Österreich, bis er sich 1896 von
der Bühne zurückzog, um hinfort als
freier Schriftsteller und als Rezitator
zu wirken. Er lebt in Berlin.

S:

Meine
Welt (Ge.), 1899. - Tota mulier (Tra-
gikom.), 1900. - Wiedergeburt (Schsp.),
1901.

*Kähler, Friedrich Wilhelm
Franz Emanuel Rudolf,

geb. am 5.
Juni 1873 zu Klink bei Waren (Meck-
lenburg) als Sohn des damaligen
Rittergutsbesitzers Leopold K., ver-
lebte seine Kindheit auf dem heimat-
lichen Landgute und wurde hier durch
Privatlehrer unterrichtet, bis er 1885
das Gymnasium in Waren bezog, das
er zu Ostern 1892 absolvierte. Er stu-
dierte darauf in Heidelberg, Leipzig,
Greifswald, Berlin und Rostock die
Rechte und bestand im April 1896 die
erste juristische Prüfung. Als Referen-
dar war er in Waren und Rostock be-
schäftigt. Nach Erstehung der Assessor-
prüfung (Ende 1899) beabsichtigte er,
sich in Waren, wohin seine Eltern nach
Verkauf ihres Gutes 1890 übergesiedelt
waren, als Rechtsanwalt niederzu-
lassen; doch schon am 5. März 1900
wurde er zum Bürgermeister der klei-
nen Stadt Laage gewählt, und liegt
ihm als solchem nach den mecklenbur-
gischen Verhältnissen der Betrieb eines
großen Teils der freiwilligen Gerichts-
barkeit ob. So ist er Bürgermeister,
Standesbeamter, ritterschaftlicher
Polizeirichter, Rechtsanwalt u. Notar
daselbst.

S:

Niege Kamellen (5 hum.
En. in plattd. Mundart), 1905. - De
Ollsch mit de Lücht (Schw.), 1908.

Kahlert, Karl August Thimo-
theus,

wurde am 5. März 1807 in
Breslau geboren, erhielt seine Vor-
bereitung bis zum Eintritt in die
Sekunda d. Magdalenengymnasiums
von seinem Vater, der Erzieher eines
Prinzen von Hohenlohe-Jngolfingen
gewesen war und nun als Privat-
gelehrter in Breslau lebte. Nachdem
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Käh
K. unter dem berühmten Direktor
Manso seine Gymnasialbildung abge-
schlossen, studierte er seit 1826 in Bres-
lau und 1827-29 in Berlin die Rechte
und Philosophie. Er trat als Referen-
dar beim Obergericht in Breslau ein,
verließ jedoch 1833 den Justizdienst
und lebte seinen Privatstudien. Jm
Jahre 1836 promovierte er als Doktor
der Philosophie und habilitierte sich
in diesem Fache an der Breslauer Uni-
versität. Seit 1840 außerordentlicher
Professor an derselben, mußte er schon
1846 wegen eines Rückenmarksleidens
seiner öffentlichen Lehrtätigkeit ent-
sagen und widmete sich hinfort seinen
künstlerischen und wissenschaftlichen
Bestrebungen. Er war als Musikkriti-
ker und Dichter sehr geschätzt und war
mit Karl v. Holtei in inniger Freund-
schaft verbunden. Er starb am 29.
März 1864.

S:

Ewald und Bertha
(Jd. Ep.), 1829. - Blätter aus der
Brieftasche eines Musikers, 1832. -
Novellen, 1832. - Romanzen, 1834. -
Tonleben (Nn. und vermischte Auf-
sätze), 1838. - Breslau vor hundert
Jahren, 1840. - Gedichte, hrsg. von
K. von Holtei, 1864. - Schlesiens An-
teil an deutscher Poesie (Ein Beitrag
zur Literaturgesch.), 1835. - Erinne-
rungen an Jtalien, besonders an Rom
(Aus meinem Reisetagebuche), 1843. -
Reiseschilderungen aus Deutschland
und der Schweiz, 1845. - System der
Ästhetik, 1846. - Briefe von Goethe
und dessen Mutter an Friedrich Frei-
herrn von Stein; hrsg. von Ebers u.
Kahlert, 1846. - Karl Schalls nach-
gelassene Reime und Rätsel nebst des
Dichters Lebenslauf, hrsg., 1849. -
Angelus Silesius (Literarhist. Unter-
suchung), 1853.

Kähn, Johannes,

wurde a. 1. Febr.
1810 zu Baldingen bei Nördlingen
(Bayern) als der Sohn eines Schmieds
geboren, mußte eine harte Jugendzeit
durchmachen, konnte aber doch die
Lateinschule in Nördlingen besuchen,
wo er mit dem bekannten Dichter Mel-

*


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Käh
lang führte ihn ein unruhiges Wander-
leben durch Deutſchland, die Schweiz
und Öſterreich, bis er ſich 1896 von
der Bühne zurückzog, um hinfort als
freier Schriftſteller und als Rezitator
zu wirken. Er lebt in Berlin.

S:

Meine
Welt (Ge.), 1899. – Tota mulier (Tra-
gikom.), 1900. – Wiedergeburt (Schſp.),
1901.

*Kähler, Friedrich Wilhelm
Franz Emanuel Rudolf,

geb. am 5.
Juni 1873 zu Klink bei Waren (Meck-
lenburg) als Sohn des damaligen
Rittergutsbeſitzers Leopold K., ver-
lebte ſeine Kindheit auf dem heimat-
lichen Landgute und wurde hier durch
Privatlehrer unterrichtet, bis er 1885
das Gymnaſium in Waren bezog, das
er zu Oſtern 1892 abſolvierte. Er ſtu-
dierte darauf in Heidelberg, Leipzig,
Greifswald, Berlin und Roſtock die
Rechte und beſtand im April 1896 die
erſte juriſtiſche Prüfung. Als Referen-
dar war er in Waren und Roſtock be-
ſchäftigt. Nach Erſtehung der Aſſeſſor-
prüfung (Ende 1899) beabſichtigte er,
ſich in Waren, wohin ſeine Eltern nach
Verkauf ihres Gutes 1890 übergeſiedelt
waren, als Rechtsanwalt niederzu-
laſſen; doch ſchon am 5. März 1900
wurde er zum Bürgermeiſter der klei-
nen Stadt Laage gewählt, und liegt
ihm als ſolchem nach den mecklenbur-
giſchen Verhältniſſen der Betrieb eines
großen Teils der freiwilligen Gerichts-
barkeit ob. So iſt er Bürgermeiſter,
Standesbeamter, ritterſchaftlicher
Polizeirichter, Rechtsanwalt u. Notar
daſelbſt.

S:

Niege Kamellen (5 hum.
En. in plattd. Mundart), 1905. – De
Ollſch mit de Lücht (Schw.), 1908.

Kahlert, Karl Auguſt Thimo-
theus,

wurde am 5. März 1807 in
Breslau geboren, erhielt ſeine Vor-
bereitung bis zum Eintritt in die
Sekunda d. Magdalenengymnaſiums
von ſeinem Vater, der Erzieher eines
Prinzen von Hohenlohe-Jngolfingen
geweſen war und nun als Privat-
gelehrter in Breslau lebte. Nachdem
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Käh
K. unter dem berühmten Direktor
Manſo ſeine Gymnaſialbildung abge-
ſchloſſen, ſtudierte er ſeit 1826 in Bres-
lau und 1827–29 in Berlin die Rechte
und Philoſophie. Er trat als Referen-
dar beim Obergericht in Breslau ein,
verließ jedoch 1833 den Juſtizdienſt
und lebte ſeinen Privatſtudien. Jm
Jahre 1836 promovierte er als Doktor
der Philoſophie und habilitierte ſich
in dieſem Fache an der Breslauer Uni-
verſität. Seit 1840 außerordentlicher
Profeſſor an derſelben, mußte er ſchon
1846 wegen eines Rückenmarksleidens
ſeiner öffentlichen Lehrtätigkeit ent-
ſagen und widmete ſich hinfort ſeinen
künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen
Beſtrebungen. Er war als Muſikkriti-
ker und Dichter ſehr geſchätzt und war
mit Karl v. Holtei in inniger Freund-
ſchaft verbunden. Er ſtarb am 29.
März 1864.

S:

Ewald und Bertha
(Jd. Ep.), 1829. – Blätter aus der
Brieftaſche eines Muſikers, 1832. –
Novellen, 1832. – Romanzen, 1834. –
Tonleben (Nn. und vermiſchte Auf-
ſätze), 1838. – Breslau vor hundert
Jahren, 1840. – Gedichte, hrsg. von
K. von Holtei, 1864. – Schleſiens An-
teil an deutſcher Poeſie (Ein Beitrag
zur Literaturgeſch.), 1835. – Erinne-
rungen an Jtalien, beſonders an Rom
(Aus meinem Reiſetagebuche), 1843. –
Reiſeſchilderungen aus Deutſchland
und der Schweiz, 1845. – Syſtem der
Äſthetik, 1846. – Briefe von Goethe
und deſſen Mutter an Friedrich Frei-
herrn von Stein; hrsg. von Ebers u.
Kahlert, 1846. – Karl Schalls nach-
gelaſſene Reime und Rätſel nebſt des
Dichters Lebenslauf, hrsg., 1849. –
Angelus Sileſius (Literarhiſt. Unter-
ſuchung), 1853.

Kähn, Johannes,

wurde a. 1. Febr.
1810 zu Baldingen bei Nördlingen
(Bayern) als der Sohn eines Schmieds
geboren, mußte eine harte Jugendzeit
durchmachen, konnte aber doch die
Lateinſchule in Nördlingen beſuchen,
wo er mit dem bekannten Dichter Mel-

*
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[393/0397] Käh Käh lang führte ihn ein unruhiges Wander- leben durch Deutſchland, die Schweiz und Öſterreich, bis er ſich 1896 von der Bühne zurückzog, um hinfort als freier Schriftſteller und als Rezitator zu wirken. Er lebt in Berlin. S: Meine Welt (Ge.), 1899. – Tota mulier (Tra- gikom.), 1900. – Wiedergeburt (Schſp.), 1901. *Kähler, Friedrich Wilhelm Franz Emanuel Rudolf, geb. am 5. Juni 1873 zu Klink bei Waren (Meck- lenburg) als Sohn des damaligen Rittergutsbeſitzers Leopold K., ver- lebte ſeine Kindheit auf dem heimat- lichen Landgute und wurde hier durch Privatlehrer unterrichtet, bis er 1885 das Gymnaſium in Waren bezog, das er zu Oſtern 1892 abſolvierte. Er ſtu- dierte darauf in Heidelberg, Leipzig, Greifswald, Berlin und Roſtock die Rechte und beſtand im April 1896 die erſte juriſtiſche Prüfung. Als Referen- dar war er in Waren und Roſtock be- ſchäftigt. Nach Erſtehung der Aſſeſſor- prüfung (Ende 1899) beabſichtigte er, ſich in Waren, wohin ſeine Eltern nach Verkauf ihres Gutes 1890 übergeſiedelt waren, als Rechtsanwalt niederzu- laſſen; doch ſchon am 5. März 1900 wurde er zum Bürgermeiſter der klei- nen Stadt Laage gewählt, und liegt ihm als ſolchem nach den mecklenbur- giſchen Verhältniſſen der Betrieb eines großen Teils der freiwilligen Gerichts- barkeit ob. So iſt er Bürgermeiſter, Standesbeamter, ritterſchaftlicher Polizeirichter, Rechtsanwalt u. Notar daſelbſt. S: Niege Kamellen (5 hum. En. in plattd. Mundart), 1905. – De Ollſch mit de Lücht (Schw.), 1908. Kahlert, Karl Auguſt Thimo- theus, wurde am 5. März 1807 in Breslau geboren, erhielt ſeine Vor- bereitung bis zum Eintritt in die Sekunda d. Magdalenengymnaſiums von ſeinem Vater, der Erzieher eines Prinzen von Hohenlohe-Jngolfingen geweſen war und nun als Privat- gelehrter in Breslau lebte. Nachdem K. unter dem berühmten Direktor Manſo ſeine Gymnaſialbildung abge- ſchloſſen, ſtudierte er ſeit 1826 in Bres- lau und 1827–29 in Berlin die Rechte und Philoſophie. Er trat als Referen- dar beim Obergericht in Breslau ein, verließ jedoch 1833 den Juſtizdienſt und lebte ſeinen Privatſtudien. Jm Jahre 1836 promovierte er als Doktor der Philoſophie und habilitierte ſich in dieſem Fache an der Breslauer Uni- verſität. Seit 1840 außerordentlicher Profeſſor an derſelben, mußte er ſchon 1846 wegen eines Rückenmarksleidens ſeiner öffentlichen Lehrtätigkeit ent- ſagen und widmete ſich hinfort ſeinen künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen. Er war als Muſikkriti- ker und Dichter ſehr geſchätzt und war mit Karl v. Holtei in inniger Freund- ſchaft verbunden. Er ſtarb am 29. März 1864. S: Ewald und Bertha (Jd. Ep.), 1829. – Blätter aus der Brieftaſche eines Muſikers, 1832. – Novellen, 1832. – Romanzen, 1834. – Tonleben (Nn. und vermiſchte Auf- ſätze), 1838. – Breslau vor hundert Jahren, 1840. – Gedichte, hrsg. von K. von Holtei, 1864. – Schleſiens An- teil an deutſcher Poeſie (Ein Beitrag zur Literaturgeſch.), 1835. – Erinne- rungen an Jtalien, beſonders an Rom (Aus meinem Reiſetagebuche), 1843. – Reiſeſchilderungen aus Deutſchland und der Schweiz, 1845. – Syſtem der Äſthetik, 1846. – Briefe von Goethe und deſſen Mutter an Friedrich Frei- herrn von Stein; hrsg. von Ebers u. Kahlert, 1846. – Karl Schalls nach- gelaſſene Reime und Rätſel nebſt des Dichters Lebenslauf, hrsg., 1849. – Angelus Sileſius (Literarhiſt. Unter- ſuchung), 1853. Kähn, Johannes, wurde a. 1. Febr. 1810 zu Baldingen bei Nördlingen (Bayern) als der Sohn eines Schmieds geboren, mußte eine harte Jugendzeit durchmachen, konnte aber doch die Lateinſchule in Nördlingen beſuchen, wo er mit dem bekannten Dichter Mel- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/397>, abgerufen am 28.11.2024.