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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jur
Anhang: Poesien eines Wahnwitzbol-
des), 1894. - Söß plattdütsche Buren-
leeder, 1901. Neue Ausgabe unter
dem Titel: Plattdütsche Burenleeder,
1902.

Juris Doctorandus,

Pseud. für
Albert Zipper; s. d.!

*Jürs, Heinrich,

wurde am 20.
Februar 1844 als der Sohn eines
Weinhändlers in Altona geboren, be-
suchte bis zu seinem 13. Jahre das dor-
tige Christianeum und erhielt alsdann
seine weitere Ausbildung in einer
Privatschule. Jnfolge einer schon in
früher Jugend gezeigten Vorliebe für
technische Arbeiten erlernte er nach sei-
ner Konfirmation in den Jahren 1860
bis 1863 das Drechslerhandwerk, von
dem er sich jedoch, da es ihm zu wenig
Aussicht für sein Fortkommen bot,
1867 abwandte. Er erlernte nun in
Hamburg die Zahntechnik und bezog
1868 die Universität Kiel, an der er
Ende 1869 die für ausübende Ärzte
vorgeschriebene Staatsprüfung ab-
legte. Jetzt lebt er als Zahnarzt in
Hamburg.

S:

Hoch un platt, för jeden
watt (Plattd. Ge.), 1875. - Spaßige
Rimels (Plattd. humor. Dn.); V,
1877-91. 3. A. 1894. - Die Tante Dib-
ber (Soloscherz), 1883. - Wat Fro Lütt
op de Utstellung in Hamborg passirt
is (Soloscherz), 1889. - Woto de Tän-
pien god sind (Soloscherz), 1892. -
Plattdeutsche Humoresken (Zum Vor-
lesen), 1893. - Pipmantjes (Platt-
dütsche un missingsche Snaken), 1897. -
Neues Schattentheater, 1898. - Fro
Schur er Tollansluß-Geschichte (Solo-
scherz), 1889. - Plattdeutsche Schrif-
ten; VII, 1893 ff.

Just, Johann Karl Ludwig,

pseud.
L. Recht, geb. am 22. März 1826 in
Clettstedt bei Langensalza (Provinz
Sachsen), besuchte seit Michaelis 1836
das Gymnasium in Mühlhausen in
Thüringen und bezog im Herbst 1845
die Universität Halle, an der er bis
Ostern 1848 unter Tholuck, J. Müller,
Thilo, Hupfeld, Rödiger u. a. Theo-
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Just
logie studierte. Dieses Studium setzte
er dann in Berlin unter Nitsch, Nean-
der, Vatke u. a. fort, legte im Som-
mer 1849 sein erstes theolog. Examen
ab, besuchte darauf ein Vierteljahr
das Lehrerseminar in Weißenfels und
übernahm Ostern 1850 in Langensalza
eine Privatschule, aus der das spätere
Progymnasium hervorgegangen ist.
Nachdem er im März 1851 das zweite
theologische Examen bestanden hatte,
wurde er zu Pfingsten 1852 Diakonus
in Thamsbrück und im Oktober 1864
Pfarrer in Langula. Jm Jahre 1899
trat er aus Gesundheitsrücksichten in
den Ruhestand u. verzog nach Eisenach,
wo er am 26. Juli 1902 starb. Den
Ertrag seiner dramatischen Arbeiten,
die in Thüringen vielfach aufgeführt
wurden, verwandte er zu gemein-
nützigen Zwecken.

S:

Graf Wigger
(Dram. Zeitgemälde aus Thüringens
Gesch.), 1890. - Hoppenstedts Meister-
stück (Turnerisches Festsp.), 1891. -
Müller und Schulze und das Gauturn-
fest in Starkenheim (Lsp.), 1891. -
Auf der Turnfahrt nach dem Kyffhäuser
(Eine Turnkapuzinade), 1891. - Time
is money
(Festsp.), 1891. - Eile mit
Weile (Festsp.), 1891. - Meister Grim-
mer (Lebensbild), 1891. - Das erste
Reformationsjahr in Langula (Volks-
schsp.), 1897. - Die blaue Blume
(Festsp.), 1895.

*Just, Johannes,

geb. 1844 zu Eis-
leben in der Provinz Sachsen, besuchte
das dortige Gymnasium, später die
Handelsschule zu Leipzig und widmete
sich dann d. Kaufmannsstande. Ledig-
lich um die Welt kennen zu lernen, gab
er eine günstige Stellung auf und ging
nach Amerika, wo er sich durch eigene
Kraft emporarbeitete und viele Jahre
in Neuyork eine Fabrik besaß und lei-
tete. Nach Deutschland zurückgekehrt,
ließ er sich als Privatmann in Gie-
bichenstein bei Halle nieder und sie-
delte später nach Oberrißdorf bei Eis-
leben über, wo er im Juni 1902 starb.

S:

Humoristische Gedichte, 1897. -

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Jur
Anhang: Poeſien eines Wahnwitzbol-
des), 1894. – Söß plattdütſche Buren-
leeder, 1901. Neue Ausgabe unter
dem Titel: Plattdütſche Burenleeder,
1902.

Juris Doctorandus,

Pſeud. für
Albert Zipper; ſ. d.!

*Jürs, Heinrich,

wurde am 20.
Februar 1844 als der Sohn eines
Weinhändlers in Altona geboren, be-
ſuchte bis zu ſeinem 13. Jahre das dor-
tige Chriſtianeum und erhielt alsdann
ſeine weitere Ausbildung in einer
Privatſchule. Jnfolge einer ſchon in
früher Jugend gezeigten Vorliebe für
techniſche Arbeiten erlernte er nach ſei-
ner Konfirmation in den Jahren 1860
bis 1863 das Drechſlerhandwerk, von
dem er ſich jedoch, da es ihm zu wenig
Ausſicht für ſein Fortkommen bot,
1867 abwandte. Er erlernte nun in
Hamburg die Zahntechnik und bezog
1868 die Univerſität Kiel, an der er
Ende 1869 die für ausübende Ärzte
vorgeſchriebene Staatsprüfung ab-
legte. Jetzt lebt er als Zahnarzt in
Hamburg.

S:

Hoch un platt, för jeden
watt (Plattd. Ge.), 1875. – Spaßige
Rimels (Plattd. humor. Dn.); V,
1877–91. 3. A. 1894. – Die Tante Dib-
ber (Soloſcherz), 1883. – Wat Fro Lütt
op de Utſtellung in Hamborg paſſirt
is (Soloſcherz), 1889. – Woto de Tän-
pien god ſind (Soloſcherz), 1892. –
Plattdeutſche Humoresken (Zum Vor-
leſen), 1893. – Pipmantjes (Platt-
dütſche un miſſingſche Snaken), 1897. –
Neues Schattentheater, 1898. – Fro
Schur er Tollanſluß-Geſchichte (Solo-
ſcherz), 1889. – Plattdeutſche Schrif-
ten; VII, 1893 ff.

Juſt, Johann Karl Ludwig,

pſeud.
L. Recht, geb. am 22. März 1826 in
Clettſtedt bei Langenſalza (Provinz
Sachſen), beſuchte ſeit Michaelis 1836
das Gymnaſium in Mühlhauſen in
Thüringen und bezog im Herbſt 1845
die Univerſität Halle, an der er bis
Oſtern 1848 unter Tholuck, J. Müller,
Thilo, Hupfeld, Rödiger u. a. Theo-
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Juſt
logie ſtudierte. Dieſes Studium ſetzte
er dann in Berlin unter Nitſch, Nean-
der, Vatke u. a. fort, legte im Som-
mer 1849 ſein erſtes theolog. Examen
ab, beſuchte darauf ein Vierteljahr
das Lehrerſeminar in Weißenfels und
übernahm Oſtern 1850 in Langenſalza
eine Privatſchule, aus der das ſpätere
Progymnaſium hervorgegangen iſt.
Nachdem er im März 1851 das zweite
theologiſche Examen beſtanden hatte,
wurde er zu Pfingſten 1852 Diakonus
in Thamsbrück und im Oktober 1864
Pfarrer in Langula. Jm Jahre 1899
trat er aus Geſundheitsrückſichten in
den Ruheſtand u. verzog nach Eiſenach,
wo er am 26. Juli 1902 ſtarb. Den
Ertrag ſeiner dramatiſchen Arbeiten,
die in Thüringen vielfach aufgeführt
wurden, verwandte er zu gemein-
nützigen Zwecken.

S:

Graf Wigger
(Dram. Zeitgemälde aus Thüringens
Geſch.), 1890. – Hoppenſtedts Meiſter-
ſtück (Turneriſches Feſtſp.), 1891. –
Müller und Schulze und das Gauturn-
feſt in Starkenheim (Lſp.), 1891. –
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(Eine Turnkapuzinade), 1891. – Time
is money
(Feſtſp.), 1891. – Eile mit
Weile (Feſtſp.), 1891. – Meiſter Grim-
mer (Lebensbild), 1891. – Das erſte
Reformationsjahr in Langula (Volks-
ſchſp.), 1897. – Die blaue Blume
(Feſtſp.), 1895.

*Juſt, Johannes,

geb. 1844 zu Eis-
leben in der Provinz Sachſen, beſuchte
das dortige Gymnaſium, ſpäter die
Handelsſchule zu Leipzig und widmete
ſich dann d. Kaufmannsſtande. Ledig-
lich um die Welt kennen zu lernen, gab
er eine günſtige Stellung auf und ging
nach Amerika, wo er ſich durch eigene
Kraft emporarbeitete und viele Jahre
in Neuyork eine Fabrik beſaß und lei-
tete. Nach Deutſchland zurückgekehrt,
ließ er ſich als Privatmann in Gie-
bichenſtein bei Halle nieder und ſie-
delte ſpäter nach Oberrißdorf bei Eis-
leben über, wo er im Juni 1902 ſtarb.

S:

Humoriſtiſche Gedichte, 1897. –

* 25*
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[387/0391] Jur Juſt Anhang: Poeſien eines Wahnwitzbol- des), 1894. – Söß plattdütſche Buren- leeder, 1901. Neue Ausgabe unter dem Titel: Plattdütſche Burenleeder, 1902. Juris Doctorandus, Pſeud. für Albert Zipper; ſ. d.! *Jürs, Heinrich, wurde am 20. Februar 1844 als der Sohn eines Weinhändlers in Altona geboren, be- ſuchte bis zu ſeinem 13. Jahre das dor- tige Chriſtianeum und erhielt alsdann ſeine weitere Ausbildung in einer Privatſchule. Jnfolge einer ſchon in früher Jugend gezeigten Vorliebe für techniſche Arbeiten erlernte er nach ſei- ner Konfirmation in den Jahren 1860 bis 1863 das Drechſlerhandwerk, von dem er ſich jedoch, da es ihm zu wenig Ausſicht für ſein Fortkommen bot, 1867 abwandte. Er erlernte nun in Hamburg die Zahntechnik und bezog 1868 die Univerſität Kiel, an der er Ende 1869 die für ausübende Ärzte vorgeſchriebene Staatsprüfung ab- legte. Jetzt lebt er als Zahnarzt in Hamburg. S: Hoch un platt, för jeden watt (Plattd. Ge.), 1875. – Spaßige Rimels (Plattd. humor. Dn.); V, 1877–91. 3. A. 1894. – Die Tante Dib- ber (Soloſcherz), 1883. – Wat Fro Lütt op de Utſtellung in Hamborg paſſirt is (Soloſcherz), 1889. – Woto de Tän- pien god ſind (Soloſcherz), 1892. – Plattdeutſche Humoresken (Zum Vor- leſen), 1893. – Pipmantjes (Platt- dütſche un miſſingſche Snaken), 1897. – Neues Schattentheater, 1898. – Fro Schur er Tollanſluß-Geſchichte (Solo- ſcherz), 1889. – Plattdeutſche Schrif- ten; VII, 1893 ff. Juſt, Johann Karl Ludwig, pſeud. L. Recht, geb. am 22. März 1826 in Clettſtedt bei Langenſalza (Provinz Sachſen), beſuchte ſeit Michaelis 1836 das Gymnaſium in Mühlhauſen in Thüringen und bezog im Herbſt 1845 die Univerſität Halle, an der er bis Oſtern 1848 unter Tholuck, J. Müller, Thilo, Hupfeld, Rödiger u. a. Theo- logie ſtudierte. Dieſes Studium ſetzte er dann in Berlin unter Nitſch, Nean- der, Vatke u. a. fort, legte im Som- mer 1849 ſein erſtes theolog. Examen ab, beſuchte darauf ein Vierteljahr das Lehrerſeminar in Weißenfels und übernahm Oſtern 1850 in Langenſalza eine Privatſchule, aus der das ſpätere Progymnaſium hervorgegangen iſt. Nachdem er im März 1851 das zweite theologiſche Examen beſtanden hatte, wurde er zu Pfingſten 1852 Diakonus in Thamsbrück und im Oktober 1864 Pfarrer in Langula. Jm Jahre 1899 trat er aus Geſundheitsrückſichten in den Ruheſtand u. verzog nach Eiſenach, wo er am 26. Juli 1902 ſtarb. Den Ertrag ſeiner dramatiſchen Arbeiten, die in Thüringen vielfach aufgeführt wurden, verwandte er zu gemein- nützigen Zwecken. S: Graf Wigger (Dram. Zeitgemälde aus Thüringens Geſch.), 1890. – Hoppenſtedts Meiſter- ſtück (Turneriſches Feſtſp.), 1891. – Müller und Schulze und das Gauturn- feſt in Starkenheim (Lſp.), 1891. – Auf der Turnfahrt nach dem Kyffhäuſer (Eine Turnkapuzinade), 1891. – Time is money (Feſtſp.), 1891. – Eile mit Weile (Feſtſp.), 1891. – Meiſter Grim- mer (Lebensbild), 1891. – Das erſte Reformationsjahr in Langula (Volks- ſchſp.), 1897. – Die blaue Blume (Feſtſp.), 1895. *Juſt, Johannes, geb. 1844 zu Eis- leben in der Provinz Sachſen, beſuchte das dortige Gymnaſium, ſpäter die Handelsſchule zu Leipzig und widmete ſich dann d. Kaufmannsſtande. Ledig- lich um die Welt kennen zu lernen, gab er eine günſtige Stellung auf und ging nach Amerika, wo er ſich durch eigene Kraft emporarbeitete und viele Jahre in Neuyork eine Fabrik beſaß und lei- tete. Nach Deutſchland zurückgekehrt, ließ er ſich als Privatmann in Gie- bichenſtein bei Halle nieder und ſie- delte ſpäter nach Oberrißdorf bei Eis- leben über, wo er im Juni 1902 ſtarb. S: Humoriſtiſche Gedichte, 1897. – * 25*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/391>, abgerufen am 23.11.2024.