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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Joh
(Ssp.), 1905. - Vier kleine Einakter
für Familie, Schule und Vereine, 1906
(Jnhalt, auch sep.: Frühlings Ein-
zug. - Jn der Rumpelkammer. - Ein
Küchenabenteuer. - Jahreswende.) -
Das Goldkrönlein (Märchen-Ssp.),
1907. - Die Schildträger der Jung-
frau (Märchensp.), 1909. - Dem ar-
tigen Kinde (Bilder von R. Tworeck,
V. von K. Joel), 1910.

Johann, König v. Sachsen,

pseud.
Philalethes, wurde als derjüngste
Sohn des Prinzen Maximilian und
der Prinzessin Karoline von Sachsen
in Dresden am 12. Dezember 1801
geboren und teilte die Erziehung und
Ausbildung mit seinen beiden älteren
Brüdern. Jhnen in den Feldzug von
1815 zu folgen, verhinderte ihn seine
Jugend. Bereits im 20. Jahre nahm
er an den Beratungen des Geheimen
Finanzkollegiums teil, in dem ihm
1825 sogar das Direktorium eines
Departements und 1830 zeitweise das
Präsidium übertragen ward. Als 1830
sein ältester Bruder Friedrich August
zur Mitregentschaft gezogen ward,
trat er an dessen Stelle an die Spitze
der zur Aufrechterhaltung der öffent-
lichen Ruhe verordneten Kommission,
erhielt Sitz und Stimme im Geh. Rat
u. nach dessen Auflösung (1831) den
Vorsitz im Staatsrat. An dem Zu-
standekommen der Verfassungsur-
kunde nahm er tätigen Anteil, machte
auch von seinem Rechte, an den Ver-
handlungen der Ersten Kammer teil-
zunehmen, einen nur in den stürmi-
schen Tagen von 1849 unterbrochenen,
sonst aber ausdauernden und überaus
eifrigen und rühmlichen Gebrauch.
Hier war es, wo das sächsische Volk
vielfach Gelegenheit erhielt, die um-
fassenden, vielseitigen und gründlichen
Kenntnisse, die staatsmännische Ein-
sicht, die unermüdliche Arbeitskraft
und die patriotische Gesinnung des
Prinzen kennen zu lernen, der sich bei
den Beratungen der Gesetzgebungs-
deputation aufs regste beteiligte, die
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Joh
schwierigsten Berichte, z. B. 1837 den
über das Strafgesetzbuch, übernahm
und in gediegenster Weise durchführte.
Doch wurde die geistige Tätigkeit des
Prinzen durch alle solche Bestrebungen
noch lange nicht genug befriedigt: er
widmete sich auch mit Vorliebe lite-
rarischen Studien, besonders der ita-
lienischen Geschichte und Literatur,
und seine Übersetzung des Dante ge-
hört zu den besten Arbeiten dieser Art.
Am 21. November 1822 hatte sich der
Prinz mit Amalie Auguste, Tochter
des Königs Maximilian Joseph von
Bayern, vermählt, und am 9. August
1854 bestieg er nach seines Bruders
Tode den Königsthron. Er starb, be-
trauert von seinem Volke, am 29. Okt.
1873 in Pillnitz, nachdem er noch die
Einigung Deutschlands erlebt hatte.

S:

Dante Alighieris Göttliche Komö-
die; übers.; III, 1828-1849. 5. A.
1904. - Die Dichtungen des Königs
Johann von Sachsen; hrsg. von J.
Petzholdt, 1879. - Dichtungen; hrsg.
v. Carola, Königin-Witwe v. Sach-
sen, 1902.

Johanna,

Pseud. für Johanna
Neumann;
s. d.!

Johannes, Adolf,

Pseud. für
Adolf Fizia; s. d.!

Johannes, Adolf Wilhelm,

Pseud.
für Adolf Wilhelm Kahle; s. d.!

Johannes, Robert,

Pseudon. für
Robert Lutkat, s. d.!

*Johannsen, Albert,

geb. am 14.
Dezember 1850 in Rantum, einem
Dorfe bei Husum in Schleswig-Hol-
stein, als der Sohn eines Webers,
wuchs als schwächliches Kind in be-
schränkten Verhältnissen auf und
konnte nur unregelmäßig die Schule
besuchen, war sogar während des
Sommers gänzlich vom Schulbesuch
dispensiert, um seinem Vater, der in-
zwischen nach Osterhusum bei Husum
übergesiedelt war, in der Weberei zu
helfen. Nach Besuch der Dorfschule
wurde der Versuch gemacht, den Kna-
ben für den Lehrerstand vorzubereiten,

*


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Joh
(Sſp.), 1905. – Vier kleine Einakter
für Familie, Schule und Vereine, 1906
(Jnhalt, auch ſep.: Frühlings Ein-
zug. – Jn der Rumpelkammer. – Ein
Küchenabenteuer. – Jahreswende.) –
Das Goldkrönlein (Märchen-Sſp.),
1907. – Die Schildträger der Jung-
frau (Märchenſp.), 1909. – Dem ar-
tigen Kinde (Bilder von R. Tworeck,
V. von K. Joël), 1910.

Johann, König v. Sachſen,

pſeud.
Philalethes, wurde als derjüngſte
Sohn des Prinzen Maximilian und
der Prinzeſſin Karoline von Sachſen
in Dresden am 12. Dezember 1801
geboren und teilte die Erziehung und
Ausbildung mit ſeinen beiden älteren
Brüdern. Jhnen in den Feldzug von
1815 zu folgen, verhinderte ihn ſeine
Jugend. Bereits im 20. Jahre nahm
er an den Beratungen des Geheimen
Finanzkollegiums teil, in dem ihm
1825 ſogar das Direktorium eines
Departements und 1830 zeitweiſe das
Präſidium übertragen ward. Als 1830
ſein älteſter Bruder Friedrich Auguſt
zur Mitregentſchaft gezogen ward,
trat er an deſſen Stelle an die Spitze
der zur Aufrechterhaltung der öffent-
lichen Ruhe verordneten Kommiſſion,
erhielt Sitz und Stimme im Geh. Rat
u. nach deſſen Auflöſung (1831) den
Vorſitz im Staatsrat. An dem Zu-
ſtandekommen der Verfaſſungsur-
kunde nahm er tätigen Anteil, machte
auch von ſeinem Rechte, an den Ver-
handlungen der Erſten Kammer teil-
zunehmen, einen nur in den ſtürmi-
ſchen Tagen von 1849 unterbrochenen,
ſonſt aber ausdauernden und überaus
eifrigen und rühmlichen Gebrauch.
Hier war es, wo das ſächſiſche Volk
vielfach Gelegenheit erhielt, die um-
faſſenden, vielſeitigen und gründlichen
Kenntniſſe, die ſtaatsmänniſche Ein-
ſicht, die unermüdliche Arbeitskraft
und die patriotiſche Geſinnung des
Prinzen kennen zu lernen, der ſich bei
den Beratungen der Geſetzgebungs-
deputation aufs regſte beteiligte, die
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Joh
ſchwierigſten Berichte, z. B. 1837 den
über das Strafgeſetzbuch, übernahm
und in gediegenſter Weiſe durchführte.
Doch wurde die geiſtige Tätigkeit des
Prinzen durch alle ſolche Beſtrebungen
noch lange nicht genug befriedigt: er
widmete ſich auch mit Vorliebe lite-
rariſchen Studien, beſonders der ita-
lieniſchen Geſchichte und Literatur,
und ſeine Überſetzung des Dante ge-
hört zu den beſten Arbeiten dieſer Art.
Am 21. November 1822 hatte ſich der
Prinz mit Amalie Auguſte, Tochter
des Königs Maximilian Joſeph von
Bayern, vermählt, und am 9. Auguſt
1854 beſtieg er nach ſeines Bruders
Tode den Königsthron. Er ſtarb, be-
trauert von ſeinem Volke, am 29. Okt.
1873 in Pillnitz, nachdem er noch die
Einigung Deutſchlands erlebt hatte.

S:

Dante Alighieris Göttliche Komö-
die; überſ.; III, 1828–1849. 5. A.
1904. – Die Dichtungen des Königs
Johann von Sachſen; hrsg. von J.
Petzholdt, 1879. – Dichtungen; hrsg.
v. Carola, Königin-Witwe v. Sach-
ſen, 1902.

Johanna,

Pſeud. für Johanna
Neumann;
ſ. d.!

Johannes, Adolf,

Pſeud. für
Adolf Fizia; ſ. d.!

Johannes, Adolf Wilhelm,

Pſeud.
für Adolf Wilhelm Kahle; ſ. d.!

Johannes, Robert,

Pſeudon. für
Robert Lutkat, ſ. d.!

*Johannſen, Albert,

geb. am 14.
Dezember 1850 in Rantum, einem
Dorfe bei Huſum in Schleswig-Hol-
ſtein, als der Sohn eines Webers,
wuchs als ſchwächliches Kind in be-
ſchränkten Verhältniſſen auf und
konnte nur unregelmäßig die Schule
beſuchen, war ſogar während des
Sommers gänzlich vom Schulbeſuch
dispenſiert, um ſeinem Vater, der in-
zwiſchen nach Oſterhuſum bei Huſum
übergeſiedelt war, in der Weberei zu
helfen. Nach Beſuch der Dorfſchule
wurde der Verſuch gemacht, den Kna-
ben für den Lehrerſtand vorzubereiten,

*
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[366/0370] Joh Joh (Sſp.), 1905. – Vier kleine Einakter für Familie, Schule und Vereine, 1906 (Jnhalt, auch ſep.: Frühlings Ein- zug. – Jn der Rumpelkammer. – Ein Küchenabenteuer. – Jahreswende.) – Das Goldkrönlein (Märchen-Sſp.), 1907. – Die Schildträger der Jung- frau (Märchenſp.), 1909. – Dem ar- tigen Kinde (Bilder von R. Tworeck, V. von K. Joël), 1910. Johann, König v. Sachſen, pſeud. Philalethes, wurde als derjüngſte Sohn des Prinzen Maximilian und der Prinzeſſin Karoline von Sachſen in Dresden am 12. Dezember 1801 geboren und teilte die Erziehung und Ausbildung mit ſeinen beiden älteren Brüdern. Jhnen in den Feldzug von 1815 zu folgen, verhinderte ihn ſeine Jugend. Bereits im 20. Jahre nahm er an den Beratungen des Geheimen Finanzkollegiums teil, in dem ihm 1825 ſogar das Direktorium eines Departements und 1830 zeitweiſe das Präſidium übertragen ward. Als 1830 ſein älteſter Bruder Friedrich Auguſt zur Mitregentſchaft gezogen ward, trat er an deſſen Stelle an die Spitze der zur Aufrechterhaltung der öffent- lichen Ruhe verordneten Kommiſſion, erhielt Sitz und Stimme im Geh. Rat u. nach deſſen Auflöſung (1831) den Vorſitz im Staatsrat. An dem Zu- ſtandekommen der Verfaſſungsur- kunde nahm er tätigen Anteil, machte auch von ſeinem Rechte, an den Ver- handlungen der Erſten Kammer teil- zunehmen, einen nur in den ſtürmi- ſchen Tagen von 1849 unterbrochenen, ſonſt aber ausdauernden und überaus eifrigen und rühmlichen Gebrauch. Hier war es, wo das ſächſiſche Volk vielfach Gelegenheit erhielt, die um- faſſenden, vielſeitigen und gründlichen Kenntniſſe, die ſtaatsmänniſche Ein- ſicht, die unermüdliche Arbeitskraft und die patriotiſche Geſinnung des Prinzen kennen zu lernen, der ſich bei den Beratungen der Geſetzgebungs- deputation aufs regſte beteiligte, die ſchwierigſten Berichte, z. B. 1837 den über das Strafgeſetzbuch, übernahm und in gediegenſter Weiſe durchführte. Doch wurde die geiſtige Tätigkeit des Prinzen durch alle ſolche Beſtrebungen noch lange nicht genug befriedigt: er widmete ſich auch mit Vorliebe lite- rariſchen Studien, beſonders der ita- lieniſchen Geſchichte und Literatur, und ſeine Überſetzung des Dante ge- hört zu den beſten Arbeiten dieſer Art. Am 21. November 1822 hatte ſich der Prinz mit Amalie Auguſte, Tochter des Königs Maximilian Joſeph von Bayern, vermählt, und am 9. Auguſt 1854 beſtieg er nach ſeines Bruders Tode den Königsthron. Er ſtarb, be- trauert von ſeinem Volke, am 29. Okt. 1873 in Pillnitz, nachdem er noch die Einigung Deutſchlands erlebt hatte. S: Dante Alighieris Göttliche Komö- die; überſ.; III, 1828–1849. 5. A. 1904. – Die Dichtungen des Königs Johann von Sachſen; hrsg. von J. Petzholdt, 1879. – Dichtungen; hrsg. v. Carola, Königin-Witwe v. Sach- ſen, 1902. Johanna, Pſeud. für Johanna Neumann; ſ. d.! Johannes, Adolf, Pſeud. für Adolf Fizia; ſ. d.! Johannes, Adolf Wilhelm, Pſeud. für Adolf Wilhelm Kahle; ſ. d.! Johannes, Robert, Pſeudon. für Robert Lutkat, ſ. d.! *Johannſen, Albert, geb. am 14. Dezember 1850 in Rantum, einem Dorfe bei Huſum in Schleswig-Hol- ſtein, als der Sohn eines Webers, wuchs als ſchwächliches Kind in be- ſchränkten Verhältniſſen auf und konnte nur unregelmäßig die Schule beſuchen, war ſogar während des Sommers gänzlich vom Schulbeſuch dispenſiert, um ſeinem Vater, der in- zwiſchen nach Oſterhuſum bei Huſum übergeſiedelt war, in der Weberei zu helfen. Nach Beſuch der Dorfſchule wurde der Verſuch gemacht, den Kna- ben für den Lehrerſtand vorzubereiten, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/370>, abgerufen am 25.11.2024.