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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Jun
in Stuttgart, dem er bis 1884 ange-
hörte. Seitdem machte er entweder
allein oder mit von ihm gebildeten
Gesellschaften Gastspielreisen, die ihn
an sämtliche deutsche Hof- und Stadt-
theater, nach Österreich, Rußland, der
Schweiz, Holland, Ungarn und auch
nach den Vereinigten Staaten von
Nordamerika führten. Sein eigen-
artiger Humor führte ihn mit Not-
wendigkeit zu Fritz Reuter. Dessen
Kerngestalten, vor allem Onkel Bräsig,
waren wie geschaffen für Junkermanns
Darstellungsgabe. Einzelne Werke
Reuters hat J. selbst dramatisiert, oder
von anderen für sich dramatisieren
lassen, und wenn Reuter heute auch
in Süddeutschland und Österreich eine
große Gemeinde hat, so ist das zum
größten Teil J.'s Verdienst. Ein glei-
ches Verdienst erwarb er sich durch
seine Bemühungen um die Gründung
des deutschen Theaters in London. Er
hat seinen Wohnsitz in Berlin. An
seinem 75. Geburtsfeste ernannte ihn
der König von Württemberg zum
Ehrenmitgliede des Stuttgarter Hof-
theaters.

S:

Memoiren eines Hof-
schauspielers, 1889. - Junkermanns
Humoristikum (Sammlung heiterer
Vortragsstücke); II. 5. A. 1903.

Junkmann, Wilhelm,

wurde am
2. Juli 1811 zu Münster geboren und
studierte daselbst und zu Bonn Philo-
logie. Als er Ostern 1834 die Uni-
versität zu Berlin besuchte, wurden
seine Studien durch den Demagogen-
prozeß auf längere Zeit unterbrochen.
Vom April bis August 1835 mußte er
in der Berliner Hausvogtei verweilen.
Nach seiner Entlassung privatisierte
er zwei Jahre in Münster, arbeitete
dann von 1837 bis 1839 als Kandidat
am dortigen Gymnasium und darauf
vier Jahre als Hilfslehrer am Gym-
nasium zu Coesfeld. Während des
Jahres 1844 lebte er privatisierend
in Münster und besuchte dann bis 1847
wieder die Universität zu Bonn, wo er
auch zum Doktor promoviert wurde.
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Jür
Jm Jahre 1848 wurde er als Abge-
ordneter in die Nationalversammlung
nach Frankfurt gewählt; auch war er
von 1849-52 Abgeordneter der zwei-
ten preußischen Kammer in Berlin u.
saß 1850 im Volkshause zu Erfurt.
Jnzwischen hatte er sich Ostern 1851
in Münster als Privatdozent für Ge-
schichte habilitiert und war zu gleicher
Zeit Hilfsarbeiter am dortigen Pro-
vinzialarchiv. Ostern 1854 kam er als
außerordentlicher Professor der Ge-
schichte an das Lyceum zu Brauns-
berg und Ostern 1855 als ordent-
licher Professor der Geschichte an die
Universität Breslau, wo er am 3.
November 1886 starb.

S:

Elegische
Gedichte, 1836. 2. A. u. d. T.: Ge-
dichte, 1844.

Jurascheck, Georg,

wurde am 13.
Oktober 1853 zu Grünberg geboren,
kam 1885 nach Neuyork, wo er erst als
Übersetzer tätig war und jetzt (1892)
eine täglich erscheinende Zeitung redi-
giert.

S:

Liederbuch des christlichen
Jsraeliten, 1888.

Jürgens, Karl Adolf Gerhard,


* am 12. Dez. 1853 in Kiel, besuchte
das dortige Gymnasium bis Ostern
1872, studierte dann in Tübingen und
Kiel, bestand im Mai 1879 sein Staats-
examen und ließ sich Anfang 1880 als
Arzt in Schenefeld nieder, verlegte
aber bald seinen Wohnsitz nach Ham-
burg-Barmbeck.

S:

Seine Magnifi-
zenz (Lebensbild), 1884.- Eine Finanz-
operation (Schsp.), 1885. - Flotten-
manöver (Lsp.), 1887. - Skat-Kruse
(Plattd. Lsp.), 1894.

Jürgensen, Eduard,

geb. 1847 in
Rendsburg (Holstein) als Sohn des
Oberarztes Nikolas J., lebte wäh-
rend der letzten Jahrzehnte als
Schriftsteller in Friedenau b. Berlin
und starb daselbst am 9. März 1910.

S:

Münchhausen der Jüngste und
andere Lügenden (Eine leichte Som-
merlektüre), 1891. - König Kalauer-
Kauers hinterlassene Schriften a. d.
Auwaihischen übers. (neben einem

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Jun
in Stuttgart, dem er bis 1884 ange-
hörte. Seitdem machte er entweder
allein oder mit von ihm gebildeten
Geſellſchaften Gaſtſpielreiſen, die ihn
an ſämtliche deutſche Hof- und Stadt-
theater, nach Öſterreich, Rußland, der
Schweiz, Holland, Ungarn und auch
nach den Vereinigten Staaten von
Nordamerika führten. Sein eigen-
artiger Humor führte ihn mit Not-
wendigkeit zu Fritz Reuter. Deſſen
Kerngeſtalten, vor allem Onkel Bräſig,
waren wie geſchaffen für Junkermanns
Darſtellungsgabe. Einzelne Werke
Reuters hat J. ſelbſt dramatiſiert, oder
von anderen für ſich dramatiſieren
laſſen, und wenn Reuter heute auch
in Süddeutſchland und Öſterreich eine
große Gemeinde hat, ſo iſt das zum
größten Teil J.’s Verdienſt. Ein glei-
ches Verdienſt erwarb er ſich durch
ſeine Bemühungen um die Gründung
des deutſchen Theaters in London. Er
hat ſeinen Wohnſitz in Berlin. An
ſeinem 75. Geburtsfeſte ernannte ihn
der König von Württemberg zum
Ehrenmitgliede des Stuttgarter Hof-
theaters.

S:

Memoiren eines Hof-
ſchauſpielers, 1889. – Junkermanns
Humoriſtikum (Sammlung heiterer
Vortragsſtücke); II. 5. A. 1903.

Junkmann, Wilhelm,

wurde am
2. Juli 1811 zu Münſter geboren und
ſtudierte daſelbſt und zu Bonn Philo-
logie. Als er Oſtern 1834 die Uni-
verſität zu Berlin beſuchte, wurden
ſeine Studien durch den Demagogen-
prozeß auf längere Zeit unterbrochen.
Vom April bis Auguſt 1835 mußte er
in der Berliner Hausvogtei verweilen.
Nach ſeiner Entlaſſung privatiſierte
er zwei Jahre in Münſter, arbeitete
dann von 1837 bis 1839 als Kandidat
am dortigen Gymnaſium und darauf
vier Jahre als Hilfslehrer am Gym-
naſium zu Coesfeld. Während des
Jahres 1844 lebte er privatiſierend
in Münſter und beſuchte dann bis 1847
wieder die Univerſität zu Bonn, wo er
auch zum Doktor promoviert wurde.
[Spaltenumbruch]

Jür
Jm Jahre 1848 wurde er als Abge-
ordneter in die Nationalverſammlung
nach Frankfurt gewählt; auch war er
von 1849–52 Abgeordneter der zwei-
ten preußiſchen Kammer in Berlin u.
ſaß 1850 im Volkshauſe zu Erfurt.
Jnzwiſchen hatte er ſich Oſtern 1851
in Münſter als Privatdozent für Ge-
ſchichte habilitiert und war zu gleicher
Zeit Hilfsarbeiter am dortigen Pro-
vinzialarchiv. Oſtern 1854 kam er als
außerordentlicher Profeſſor der Ge-
ſchichte an das Lyceum zu Brauns-
berg und Oſtern 1855 als ordent-
licher Profeſſor der Geſchichte an die
Univerſität Breslau, wo er am 3.
November 1886 ſtarb.

S:

Elegiſche
Gedichte, 1836. 2. A. u. d. T.: Ge-
dichte, 1844.

Juraſcheck, Georg,

wurde am 13.
Oktober 1853 zu Grünberg geboren,
kam 1885 nach Neuyork, wo er erſt als
Überſetzer tätig war und jetzt (1892)
eine täglich erſcheinende Zeitung redi-
giert.

S:

Liederbuch des chriſtlichen
Jſraeliten, 1888.

Jürgens, Karl Adolf Gerhard,


* am 12. Dez. 1853 in Kiel, beſuchte
das dortige Gymnaſium bis Oſtern
1872, ſtudierte dann in Tübingen und
Kiel, beſtand im Mai 1879 ſein Staats-
examen und ließ ſich Anfang 1880 als
Arzt in Schenefeld nieder, verlegte
aber bald ſeinen Wohnſitz nach Ham-
burg-Barmbeck.

S:

Seine Magnifi-
zenz (Lebensbild), 1884.– Eine Finanz-
operation (Schſp.), 1885. – Flotten-
manöver (Lſp.), 1887. – Skat-Kruſe
(Plattd. Lſp.), 1894.

Jürgenſen, Eduard,

geb. 1847 in
Rendsburg (Holſtein) als Sohn des
Oberarztes Nikolas J., lebte wäh-
rend der letzten Jahrzehnte als
Schriftſteller in Friedenau b. Berlin
und ſtarb daſelbſt am 9. März 1910.

S:

Münchhauſen der Jüngſte und
andere Lügenden (Eine leichte Som-
merlektüre), 1891. – König Kalauer-
Kauers hinterlaſſene Schriften a. d.
Auwaihiſchen überſ. (neben einem

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[386/0390] Jun Jür in Stuttgart, dem er bis 1884 ange- hörte. Seitdem machte er entweder allein oder mit von ihm gebildeten Geſellſchaften Gaſtſpielreiſen, die ihn an ſämtliche deutſche Hof- und Stadt- theater, nach Öſterreich, Rußland, der Schweiz, Holland, Ungarn und auch nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika führten. Sein eigen- artiger Humor führte ihn mit Not- wendigkeit zu Fritz Reuter. Deſſen Kerngeſtalten, vor allem Onkel Bräſig, waren wie geſchaffen für Junkermanns Darſtellungsgabe. Einzelne Werke Reuters hat J. ſelbſt dramatiſiert, oder von anderen für ſich dramatiſieren laſſen, und wenn Reuter heute auch in Süddeutſchland und Öſterreich eine große Gemeinde hat, ſo iſt das zum größten Teil J.’s Verdienſt. Ein glei- ches Verdienſt erwarb er ſich durch ſeine Bemühungen um die Gründung des deutſchen Theaters in London. Er hat ſeinen Wohnſitz in Berlin. An ſeinem 75. Geburtsfeſte ernannte ihn der König von Württemberg zum Ehrenmitgliede des Stuttgarter Hof- theaters. S: Memoiren eines Hof- ſchauſpielers, 1889. – Junkermanns Humoriſtikum (Sammlung heiterer Vortragsſtücke); II. 5. A. 1903. Junkmann, Wilhelm, wurde am 2. Juli 1811 zu Münſter geboren und ſtudierte daſelbſt und zu Bonn Philo- logie. Als er Oſtern 1834 die Uni- verſität zu Berlin beſuchte, wurden ſeine Studien durch den Demagogen- prozeß auf längere Zeit unterbrochen. Vom April bis Auguſt 1835 mußte er in der Berliner Hausvogtei verweilen. Nach ſeiner Entlaſſung privatiſierte er zwei Jahre in Münſter, arbeitete dann von 1837 bis 1839 als Kandidat am dortigen Gymnaſium und darauf vier Jahre als Hilfslehrer am Gym- naſium zu Coesfeld. Während des Jahres 1844 lebte er privatiſierend in Münſter und beſuchte dann bis 1847 wieder die Univerſität zu Bonn, wo er auch zum Doktor promoviert wurde. Jm Jahre 1848 wurde er als Abge- ordneter in die Nationalverſammlung nach Frankfurt gewählt; auch war er von 1849–52 Abgeordneter der zwei- ten preußiſchen Kammer in Berlin u. ſaß 1850 im Volkshauſe zu Erfurt. Jnzwiſchen hatte er ſich Oſtern 1851 in Münſter als Privatdozent für Ge- ſchichte habilitiert und war zu gleicher Zeit Hilfsarbeiter am dortigen Pro- vinzialarchiv. Oſtern 1854 kam er als außerordentlicher Profeſſor der Ge- ſchichte an das Lyceum zu Brauns- berg und Oſtern 1855 als ordent- licher Profeſſor der Geſchichte an die Univerſität Breslau, wo er am 3. November 1886 ſtarb. S: Elegiſche Gedichte, 1836. 2. A. u. d. T.: Ge- dichte, 1844. Juraſcheck, Georg, wurde am 13. Oktober 1853 zu Grünberg geboren, kam 1885 nach Neuyork, wo er erſt als Überſetzer tätig war und jetzt (1892) eine täglich erſcheinende Zeitung redi- giert. S: Liederbuch des chriſtlichen Jſraeliten, 1888. Jürgens, Karl Adolf Gerhard, * am 12. Dez. 1853 in Kiel, beſuchte das dortige Gymnaſium bis Oſtern 1872, ſtudierte dann in Tübingen und Kiel, beſtand im Mai 1879 ſein Staats- examen und ließ ſich Anfang 1880 als Arzt in Schenefeld nieder, verlegte aber bald ſeinen Wohnſitz nach Ham- burg-Barmbeck. S: Seine Magnifi- zenz (Lebensbild), 1884.– Eine Finanz- operation (Schſp.), 1885. – Flotten- manöver (Lſp.), 1887. – Skat-Kruſe (Plattd. Lſp.), 1894. Jürgenſen, Eduard, geb. 1847 in Rendsburg (Holſtein) als Sohn des Oberarztes Nikolas J., lebte wäh- rend der letzten Jahrzehnte als Schriftſteller in Friedenau b. Berlin und ſtarb daſelbſt am 9. März 1910. S: Münchhauſen der Jüngſte und andere Lügenden (Eine leichte Som- merlektüre), 1891. – König Kalauer- Kauers hinterlaſſene Schriften a. d. Auwaihiſchen überſ. (neben einem *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/390>, abgerufen am 28.11.2024.