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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Mutter durch verschiedene Schicksals-
schläge in der Familie verarmt war,
in äußerst bescheidenen Verhältnissen
auf. Aber gerade diesen Verhält-
nissen, welche vorwiegend ein Jnnen-
leben begünstigten, verbunden mit
den landschaftlichen Reizen der Hei-
mat, verdankte Marie die ersten poe-
tischen Anregungeu. Jhre Erziehung
erhielt sie teilweise in einem ungari-
schen Kloster. Zu Anfang der 80er
Jahre vermählte sie sich mit dem
Kunsthistoriker und Professor an der
Universität Straßburg, Dr. Hubert
J., dem sie 1892 nach Leipzig folgte.
Schon im folgenden Jahre verlor sie
den Gatten durch den Tod und nahm
darauf ihren Wohnsitz in Berlin, von
wo sie 1901 nach München übersiedelte.

S:

Legenden und Geschichten (Dn.),
1885. - Jm Kampf um die Zukunft
(D.), 1887. - Verzaubert (Eine Her-
zensfabel in V.), 1888. - Jrdische u.
unirdische Träume (Ge.), 1889. -
Aus der Schmiede des Lebens (En.),
1890. 2. A. 1902. - Lichthungrige
Leute (Nn.), 1892. - Gesammelte Ge-
dichte, 1892. - Atlas (N.), 1893. -
Pfadsucher (4 Nn.), 1894. - Lilien-
zauber (3 Nn.), 1895. - Gott hat es
gewollt (Aus dem Leben eines russi-
schen Priesters). 1895. - Jm Som-
merwind (Ge.), 1895. - Der Schleif-
stein (Lebensbild), 1896. - Vom
Weibe (Charakterzeichnung), 1896.
2. A. 1901. - Ninive (R.), 1897. -
Die Amazonenschlacht, 1897. - Raoul
und Jrene, 1897. - Jns Leben ver-
irrt, 1897. - Gelandet (R.), 2. Aufl.
1897. - Kreuzfahrer (N.), 1897. - Jm
Sonnenbrand. Nicht vergebens. Der
Bauernbub. Ein Jrrtum. Der Hau-
benstock. Gerichtet. Leopold. Eine
Harzreise (8 Nn.), 1898. - Frauen-
kraft (N.), 1900. - Aus alten Zeiten
(Ge.), 1900. - Stückwerk (R.), 1900.
2. A. 1901. - Olympier (N.), 1901. -
Harter Sieg (R.), 1902. - Die neue
Eva, 1902. 3. A. 1905. - Pfingst-
sonne (N.), 1903. - Aus Aphroditens
[Spaltenumbruch]

Jan
Garten (Nn.); II, 1902 (Jnhalt: I.
Maiblumen. - II. Feuerlilie). - Auf
weiten Flügeln (Nn.), 1902. - Kinder
der Sehnsucht, 1901. - Mimikry (Ein
Stück modernes Leben), 1903. - Das
Haus in den Rosen (R.), 1905. - Wo
die Adler horsten (R.), 1906. - Es-
clarmonde. Jhr Lieben und Leiden,
1906. - Überm Tal (N.), 1907. - Eine
Liebesnacht (R.), 1908. - Jrrende
Liebe (R.), 1909. - Jm Finstern (R.),
1910.

Janitschka, Johann u. Jakob,

sind
Söhne eines armen Wagners zu Buch
in Tirol, der sich bei der Landesver-
teidigung im Jahre 1809 unter Speck-
bacher rühmlichst auszeichnete. Der
ältere, Johann, wurde am 19. Oktbr.
1797 geboren u. studierte in Graz u.
Wien anfänglich Jurisprudenz und
dann Medizin. Der jüngere, gebo-
ren am 25. Juli 1801, erlernte erst
das Handwerk seines Vaters, bezog
aber später das Gymnasium in Hall
und studierte in Salzburg, Graz und
Wien Chirurgie und Geburtshilfe, +
aber schon daselbst am 18. Juli 1841.
Beide Brüder veröffentlichten eine
Sammlung von Gedichten, von denen
jedoch keines mit dem Namen des
älteren oder jüngeren bezeichnet ist,
um so, "wie sie im Leben ihr weniges
Glück und ihr vieles Leid einmütig
trugen, auch mit den Erzeugnissen
ihrer Muse "vereint" das Lob wie
den Tadel zu ernten."

S:

Lieder der
Brüder Janitschka, 1838.

*Janke, Carola,

oder wie sie sich
nach einem längeren Aufenthalt in
Ungarn nennt, Janke-Carola,
ist die Tochter des Regierungsrats Dr.
Janke, Stifters der Luisenstiftung,
und wurde am 24. Dezbr. 1824 zu
Köslin geboren. Jn Berlin und
Naumburg erzogen, hat sie schon seit
früher Jugend auf größeren Reisen
Deutschland, England, Frankreich,
Österreich-Ungarn, die Donaufür-
stentümer und Siebenbürgen kennen
gelernt u. sich dabei eine umfassende

*


[Spaltenumbruch]

Jan
Mutter durch verſchiedene Schickſals-
ſchläge in der Familie verarmt war,
in äußerſt beſcheidenen Verhältniſſen
auf. Aber gerade dieſen Verhält-
niſſen, welche vorwiegend ein Jnnen-
leben begünſtigten, verbunden mit
den landſchaftlichen Reizen der Hei-
mat, verdankte Marie die erſten poe-
tiſchen Anregungeu. Jhre Erziehung
erhielt ſie teilweiſe in einem ungari-
ſchen Kloſter. Zu Anfang der 80er
Jahre vermählte ſie ſich mit dem
Kunſthiſtoriker und Profeſſor an der
Univerſität Straßburg, Dr. Hubert
J., dem ſie 1892 nach Leipzig folgte.
Schon im folgenden Jahre verlor ſie
den Gatten durch den Tod und nahm
darauf ihren Wohnſitz in Berlin, von
wo ſie 1901 nach München überſiedelte.

S:

Legenden und Geſchichten (Dn.),
1885. – Jm Kampf um die Zukunft
(D.), 1887. – Verzaubert (Eine Her-
zensfabel in V.), 1888. – Jrdiſche u.
unirdiſche Träume (Ge.), 1889. –
Aus der Schmiede des Lebens (En.),
1890. 2. A. 1902. – Lichthungrige
Leute (Nn.), 1892. – Geſammelte Ge-
dichte, 1892. – Atlas (N.), 1893. –
Pfadſucher (4 Nn.), 1894. – Lilien-
zauber (3 Nn.), 1895. – Gott hat es
gewollt (Aus dem Leben eines ruſſi-
ſchen Prieſters). 1895. – Jm Som-
merwind (Ge.), 1895. – Der Schleif-
ſtein (Lebensbild), 1896. – Vom
Weibe (Charakterzeichnung), 1896.
2. A. 1901. – Ninive (R.), 1897. –
Die Amazonenſchlacht, 1897. – Raoul
und Jrene, 1897. – Jns Leben ver-
irrt, 1897. – Gelandet (R.), 2. Aufl.
1897. – Kreuzfahrer (N.), 1897. – Jm
Sonnenbrand. Nicht vergebens. Der
Bauernbub. Ein Jrrtum. Der Hau-
benſtock. Gerichtet. Leopold. Eine
Harzreiſe (8 Nn.), 1898. – Frauen-
kraft (N.), 1900. – Aus alten Zeiten
(Ge.), 1900. – Stückwerk (R.), 1900.
2. A. 1901. – Olympier (N.), 1901. –
Harter Sieg (R.), 1902. – Die neue
Eva, 1902. 3. A. 1905. – Pfingſt-
ſonne (N.), 1903. – Aus Aphroditens
[Spaltenumbruch]

Jan
Garten (Nn.); II, 1902 (Jnhalt: I.
Maiblumen. – II. Feuerlilie). – Auf
weiten Flügeln (Nn.), 1902. – Kinder
der Sehnſucht, 1901. – Mimikry (Ein
Stück modernes Leben), 1903. – Das
Haus in den Roſen (R.), 1905. – Wo
die Adler horſten (R.), 1906. – Es-
clarmonde. Jhr Lieben und Leiden,
1906. – Überm Tal (N.), 1907. – Eine
Liebesnacht (R.), 1908. – Jrrende
Liebe (R.), 1909. – Jm Finſtern (R.),
1910.

Janitſchka, Johann u. Jakob,

ſind
Söhne eines armen Wagners zu Buch
in Tirol, der ſich bei der Landesver-
teidigung im Jahre 1809 unter Speck-
bacher rühmlichſt auszeichnete. Der
ältere, Johann, wurde am 19. Oktbr.
1797 geboren u. ſtudierte in Graz u.
Wien anfänglich Jurisprudenz und
dann Medizin. Der jüngere, gebo-
ren am 25. Juli 1801, erlernte erſt
das Handwerk ſeines Vaters, bezog
aber ſpäter das Gymnaſium in Hall
und ſtudierte in Salzburg, Graz und
Wien Chirurgie und Geburtshilfe, †
aber ſchon daſelbſt am 18. Juli 1841.
Beide Brüder veröffentlichten eine
Sammlung von Gedichten, von denen
jedoch keines mit dem Namen des
älteren oder jüngeren bezeichnet iſt,
um ſo, „wie ſie im Leben ihr weniges
Glück und ihr vieles Leid einmütig
trugen, auch mit den Erzeugniſſen
ihrer Muſe „vereint“ das Lob wie
den Tadel zu ernten.“

S:

Lieder der
Brüder Janitſchka, 1838.

*Janke, Carola,

oder wie ſie ſich
nach einem längeren Aufenthalt in
Ungarn nennt, Janke-Cárola,
iſt die Tochter des Regierungsrats Dr.
Janke, Stifters der Luiſenſtiftung,
und wurde am 24. Dezbr. 1824 zu
Köslin geboren. Jn Berlin und
Naumburg erzogen, hat ſie ſchon ſeit
früher Jugend auf größeren Reiſen
Deutſchland, England, Frankreich,
Öſterreich-Ungarn, die Donaufür-
ſtentümer und Siebenbürgen kennen
gelernt u. ſich dabei eine umfaſſende

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[342/0346] Jan Jan Mutter durch verſchiedene Schickſals- ſchläge in der Familie verarmt war, in äußerſt beſcheidenen Verhältniſſen auf. Aber gerade dieſen Verhält- niſſen, welche vorwiegend ein Jnnen- leben begünſtigten, verbunden mit den landſchaftlichen Reizen der Hei- mat, verdankte Marie die erſten poe- tiſchen Anregungeu. Jhre Erziehung erhielt ſie teilweiſe in einem ungari- ſchen Kloſter. Zu Anfang der 80er Jahre vermählte ſie ſich mit dem Kunſthiſtoriker und Profeſſor an der Univerſität Straßburg, Dr. Hubert J., dem ſie 1892 nach Leipzig folgte. Schon im folgenden Jahre verlor ſie den Gatten durch den Tod und nahm darauf ihren Wohnſitz in Berlin, von wo ſie 1901 nach München überſiedelte. S: Legenden und Geſchichten (Dn.), 1885. – Jm Kampf um die Zukunft (D.), 1887. – Verzaubert (Eine Her- zensfabel in V.), 1888. – Jrdiſche u. unirdiſche Träume (Ge.), 1889. – Aus der Schmiede des Lebens (En.), 1890. 2. A. 1902. – Lichthungrige Leute (Nn.), 1892. – Geſammelte Ge- dichte, 1892. – Atlas (N.), 1893. – Pfadſucher (4 Nn.), 1894. – Lilien- zauber (3 Nn.), 1895. – Gott hat es gewollt (Aus dem Leben eines ruſſi- ſchen Prieſters). 1895. – Jm Som- merwind (Ge.), 1895. – Der Schleif- ſtein (Lebensbild), 1896. – Vom Weibe (Charakterzeichnung), 1896. 2. A. 1901. – Ninive (R.), 1897. – Die Amazonenſchlacht, 1897. – Raoul und Jrene, 1897. – Jns Leben ver- irrt, 1897. – Gelandet (R.), 2. Aufl. 1897. – Kreuzfahrer (N.), 1897. – Jm Sonnenbrand. Nicht vergebens. Der Bauernbub. Ein Jrrtum. Der Hau- benſtock. Gerichtet. Leopold. Eine Harzreiſe (8 Nn.), 1898. – Frauen- kraft (N.), 1900. – Aus alten Zeiten (Ge.), 1900. – Stückwerk (R.), 1900. 2. A. 1901. – Olympier (N.), 1901. – Harter Sieg (R.), 1902. – Die neue Eva, 1902. 3. A. 1905. – Pfingſt- ſonne (N.), 1903. – Aus Aphroditens Garten (Nn.); II, 1902 (Jnhalt: I. Maiblumen. – II. Feuerlilie). – Auf weiten Flügeln (Nn.), 1902. – Kinder der Sehnſucht, 1901. – Mimikry (Ein Stück modernes Leben), 1903. – Das Haus in den Roſen (R.), 1905. – Wo die Adler horſten (R.), 1906. – Es- clarmonde. Jhr Lieben und Leiden, 1906. – Überm Tal (N.), 1907. – Eine Liebesnacht (R.), 1908. – Jrrende Liebe (R.), 1909. – Jm Finſtern (R.), 1910. Janitſchka, Johann u. Jakob, ſind Söhne eines armen Wagners zu Buch in Tirol, der ſich bei der Landesver- teidigung im Jahre 1809 unter Speck- bacher rühmlichſt auszeichnete. Der ältere, Johann, wurde am 19. Oktbr. 1797 geboren u. ſtudierte in Graz u. Wien anfänglich Jurisprudenz und dann Medizin. Der jüngere, gebo- ren am 25. Juli 1801, erlernte erſt das Handwerk ſeines Vaters, bezog aber ſpäter das Gymnaſium in Hall und ſtudierte in Salzburg, Graz und Wien Chirurgie und Geburtshilfe, † aber ſchon daſelbſt am 18. Juli 1841. Beide Brüder veröffentlichten eine Sammlung von Gedichten, von denen jedoch keines mit dem Namen des älteren oder jüngeren bezeichnet iſt, um ſo, „wie ſie im Leben ihr weniges Glück und ihr vieles Leid einmütig trugen, auch mit den Erzeugniſſen ihrer Muſe „vereint“ das Lob wie den Tadel zu ernten.“ S: Lieder der Brüder Janitſchka, 1838. *Janke, Carola, oder wie ſie ſich nach einem längeren Aufenthalt in Ungarn nennt, Janke-Cárola, iſt die Tochter des Regierungsrats Dr. Janke, Stifters der Luiſenſtiftung, und wurde am 24. Dezbr. 1824 zu Köslin geboren. Jn Berlin und Naumburg erzogen, hat ſie ſchon ſeit früher Jugend auf größeren Reiſen Deutſchland, England, Frankreich, Öſterreich-Ungarn, die Donaufür- ſtentümer und Siebenbürgen kennen gelernt u. ſich dabei eine umfaſſende *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/346>, abgerufen am 26.11.2024.