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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hun
jüngste Tochter des damaligen kur-
hessischen Hauptmanns von Ende
geboren, kam frühe nach Kassel, wo
sie ihre Kindheit und Jugend verlebte
und ihre Ausbildung empfing, und
später nach Erfurt. Nachdem der
Vater als Oberst in den Ruhestand
getreten war, siedelte die Familie
nach Eisenach über, und hier verhei-
ratete sich Charlotte 1878 mit Herrn
von Hünerbein, dem sie nach dem
Elsaß folgte, wo derselbe seit 1888
als kaiserl. Oberförster und seit 1901
als Forstmeister in Niederbronn tätig
war. Nach dessen Pensionierung
(1905) zogen die Gatten nach Frauen-
see bei Eisenach, und als hier der
Mann 1906 gestorben war, verlegte die
Witwe ihren Wohnsitz nach Eisenach.

S:

Stoppelfelder (R.), 1890. - Sand
in die Augen (R.), 1893. - Stille
Kämpfe (R.), 1901. - Die Regiments-
tochter. Um ein Bild (2 En.), 1901.
- Samiel der wilde Jäger und andere
Humoresken (Drei Dummheiten. -
Der Wollpeter. - Die Manöverbraut),
1905. - Die goldene Brücke (R. a. d.
Reichslanden), 1910.

Hungari, Anton,

wurde am 10.
Mai 1809 zu Mainz geboren, besuchte
die Gymnasialklassen des bischöflich.
Seminars daselbst und studierte von
1830 ab in Gießen Theologie. Jm
Jahre 1833 trat er ins Seminar ein,
empfing 1835 die Priesterweihe und
wirkte dann als Kaplan an verschie-
denen Orten, bis er 1842 Pfarrer in
Rödelheim bei Frankfurt am Main
wurde, wo er am 17. Dezember 1881
starb.

S:

Christodora (Rel. Ge.),
1840. 2. A. u. d. T.: Religiöse Ge-
dichte, 1863. - Gottesblumen aus dem
deutschen Dichtergarten, 1850; II,
1862. - Legendenflur a. d. deutschen
Dichtergarten, 1853. - Kornähren
(Sammlung von Parabeln), 1855. -
Deutscher Dichterfrühling (Antho-
logie); II, 1855. - Katholische Volks-
bibliothek; hrsg., 24. Bändch., 1868
bis 1874.

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Hun
Hunnius, Luise Amalie Dorette,


wurde am 19. Jan. 1825 zu Gronau
im Hannoverschen als die Tochter des
Oberamtmanns Dr. Friedrich Anton
Schramme geboren, lebte später
in Alfeld und verlobte sich hier mit
dem Seminarlehrer Hermann H., dem
sie, nachdem er 1850 Pfarrer zu
Nermsdorf bei Buttelstedt geworden
war, am 10. Juil 1851 die Hand zum
Ehebunde reichte. Jhr Gatte kam
1861 auf die Pfarre Großneuhausen
bei Kölleda und wurde 1883 Super-
intendent in Kreuzburg a. d. Werra.
Jm Jahre 1899 trat er als Kirchen-
rat in den Ruhestand und zog nach
Weimar. Hier starb Luise H. am 19.
September 1901, und einige Wochen
später folgte ihr der Gatte im Tode
nach.

S:

Blüten am Wege (Ge.),
1871.

*Hunnius, Karl Benoni Justi-
nus,

geb. am 25. Okt. (6 Nov. n. St.)
1856 zu Narva in Estland als der
Sohn des dortigen Predigers an der
St. Johanniskirche, besuchte bis zu
seinem zwölften Jahre die Johannis-
Kirchschule daselbst und siedelte nach
dem Tode seines Vaters (1868) nach
Riga über, wo er 1875 das Gouver-
nements-Gymnasium absolvierte.
Von 1876-80 studierte er in Dorpat
Theologie, unterzog sich dem Kon-
sistorial-Examen in Reval und der
Oberlehrerprüfung in Dorpat und
erledigte sein Probejahr in Fennern
(Livland). Jm Jahre 1882 über-
nahm er das Amt eines Musiklehrers
am Gymnasium und das eines Orga-
nisten an der St. Laurentiuskirche in
Arensburg auf der Jnsel Ösel und
wurde im Januar 1883 daselbst Ober-
lehrer für Religion am Gymnasium u.
Pastor-Diakonus an der Laurentius-
kirche, gab aber 1885 diese Stellung
auf. Vom Jan. 1886 bis zum Sept.
1887 war er Oberlehrer an der Real-
schule in Mitau, siedelte darauf aus
Gesundheitsrücksichten 1888 nach
Deutschland über und besuchte hier

*


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Hun
jüngſte Tochter des damaligen kur-
heſſiſchen Hauptmanns von Ende
geboren, kam frühe nach Kaſſel, wo
ſie ihre Kindheit und Jugend verlebte
und ihre Ausbildung empfing, und
ſpäter nach Erfurt. Nachdem der
Vater als Oberſt in den Ruheſtand
getreten war, ſiedelte die Familie
nach Eiſenach über, und hier verhei-
ratete ſich Charlotte 1878 mit Herrn
von Hünerbein, dem ſie nach dem
Elſaß folgte, wo derſelbe ſeit 1888
als kaiſerl. Oberförſter und ſeit 1901
als Forſtmeiſter in Niederbronn tätig
war. Nach deſſen Penſionierung
(1905) zogen die Gatten nach Frauen-
ſee bei Eiſenach, und als hier der
Mann 1906 geſtorben war, verlegte die
Witwe ihren Wohnſitz nach Eiſenach.

S:

Stoppelfelder (R.), 1890. – Sand
in die Augen (R.), 1893. – Stille
Kämpfe (R.), 1901. – Die Regiments-
tochter. Um ein Bild (2 En.), 1901.
– Samiel der wilde Jäger und andere
Humoresken (Drei Dummheiten. –
Der Wollpeter. – Die Manöverbraut),
1905. – Die goldene Brücke (R. a. d.
Reichslanden), 1910.

Hungari, Anton,

wurde am 10.
Mai 1809 zu Mainz geboren, beſuchte
die Gymnaſialklaſſen des biſchöflich.
Seminars daſelbſt und ſtudierte von
1830 ab in Gießen Theologie. Jm
Jahre 1833 trat er ins Seminar ein,
empfing 1835 die Prieſterweihe und
wirkte dann als Kaplan an verſchie-
denen Orten, bis er 1842 Pfarrer in
Rödelheim bei Frankfurt am Main
wurde, wo er am 17. Dezember 1881
ſtarb.

S:

Chriſtodora (Rel. Ge.),
1840. 2. A. u. d. T.: Religiöſe Ge-
dichte, 1863. – Gottesblumen aus dem
deutſchen Dichtergarten, 1850; II,
1862. – Legendenflur a. d. deutſchen
Dichtergarten, 1853. – Kornähren
(Sammlung von Parabeln), 1855. –
Deutſcher Dichterfrühling (Antho-
logie); II, 1855. – Katholiſche Volks-
bibliothek; hrsg., 24. Bändch., 1868
bis 1874.

[Spaltenumbruch]
Hun
Hunnius, Luiſe Amalie Dorette,


wurde am 19. Jan. 1825 zu Gronau
im Hannoverſchen als die Tochter des
Oberamtmanns Dr. Friedrich Anton
Schramme geboren, lebte ſpäter
in Alfeld und verlobte ſich hier mit
dem Seminarlehrer Hermann H., dem
ſie, nachdem er 1850 Pfarrer zu
Nermsdorf bei Buttelſtedt geworden
war, am 10. Juil 1851 die Hand zum
Ehebunde reichte. Jhr Gatte kam
1861 auf die Pfarre Großneuhauſen
bei Kölleda und wurde 1883 Super-
intendent in Kreuzburg a. d. Werra.
Jm Jahre 1899 trat er als Kirchen-
rat in den Ruheſtand und zog nach
Weimar. Hier ſtarb Luiſe H. am 19.
September 1901, und einige Wochen
ſpäter folgte ihr der Gatte im Tode
nach.

S:

Blüten am Wege (Ge.),
1871.

*Hunnius, Karl Benoni Juſti-
nus,

geb. am 25. Okt. (6 Nov. n. St.)
1856 zu Narva in Eſtland als der
Sohn des dortigen Predigers an der
St. Johanniskirche, beſuchte bis zu
ſeinem zwölften Jahre die Johannis-
Kirchſchule daſelbſt und ſiedelte nach
dem Tode ſeines Vaters (1868) nach
Riga über, wo er 1875 das Gouver-
nements-Gymnaſium abſolvierte.
Von 1876–80 ſtudierte er in Dorpat
Theologie, unterzog ſich dem Kon-
ſiſtorial-Examen in Reval und der
Oberlehrerprüfung in Dorpat und
erledigte ſein Probejahr in Fennern
(Livland). Jm Jahre 1882 über-
nahm er das Amt eines Muſiklehrers
am Gymnaſium und das eines Orga-
niſten an der St. Laurentiuskirche in
Arensburg auf der Jnſel Öſel und
wurde im Januar 1883 daſelbſt Ober-
lehrer für Religion am Gymnaſium u.
Paſtor-Diakonus an der Laurentius-
kirche, gab aber 1885 dieſe Stellung
auf. Vom Jan. 1886 bis zum Sept.
1887 war er Oberlehrer an der Real-
ſchule in Mitau, ſiedelte darauf aus
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Deutſchland über und beſuchte hier

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[318/0322] Hun Hun jüngſte Tochter des damaligen kur- heſſiſchen Hauptmanns von Ende geboren, kam frühe nach Kaſſel, wo ſie ihre Kindheit und Jugend verlebte und ihre Ausbildung empfing, und ſpäter nach Erfurt. Nachdem der Vater als Oberſt in den Ruheſtand getreten war, ſiedelte die Familie nach Eiſenach über, und hier verhei- ratete ſich Charlotte 1878 mit Herrn von Hünerbein, dem ſie nach dem Elſaß folgte, wo derſelbe ſeit 1888 als kaiſerl. Oberförſter und ſeit 1901 als Forſtmeiſter in Niederbronn tätig war. Nach deſſen Penſionierung (1905) zogen die Gatten nach Frauen- ſee bei Eiſenach, und als hier der Mann 1906 geſtorben war, verlegte die Witwe ihren Wohnſitz nach Eiſenach. S: Stoppelfelder (R.), 1890. – Sand in die Augen (R.), 1893. – Stille Kämpfe (R.), 1901. – Die Regiments- tochter. Um ein Bild (2 En.), 1901. – Samiel der wilde Jäger und andere Humoresken (Drei Dummheiten. – Der Wollpeter. – Die Manöverbraut), 1905. – Die goldene Brücke (R. a. d. Reichslanden), 1910. Hungari, Anton, wurde am 10. Mai 1809 zu Mainz geboren, beſuchte die Gymnaſialklaſſen des biſchöflich. Seminars daſelbſt und ſtudierte von 1830 ab in Gießen Theologie. Jm Jahre 1833 trat er ins Seminar ein, empfing 1835 die Prieſterweihe und wirkte dann als Kaplan an verſchie- denen Orten, bis er 1842 Pfarrer in Rödelheim bei Frankfurt am Main wurde, wo er am 17. Dezember 1881 ſtarb. S: Chriſtodora (Rel. Ge.), 1840. 2. A. u. d. T.: Religiöſe Ge- dichte, 1863. – Gottesblumen aus dem deutſchen Dichtergarten, 1850; II, 1862. – Legendenflur a. d. deutſchen Dichtergarten, 1853. – Kornähren (Sammlung von Parabeln), 1855. – Deutſcher Dichterfrühling (Antho- logie); II, 1855. – Katholiſche Volks- bibliothek; hrsg., 24. Bändch., 1868 bis 1874. Hunnius, Luiſe Amalie Dorette, wurde am 19. Jan. 1825 zu Gronau im Hannoverſchen als die Tochter des Oberamtmanns Dr. Friedrich Anton Schramme geboren, lebte ſpäter in Alfeld und verlobte ſich hier mit dem Seminarlehrer Hermann H., dem ſie, nachdem er 1850 Pfarrer zu Nermsdorf bei Buttelſtedt geworden war, am 10. Juil 1851 die Hand zum Ehebunde reichte. Jhr Gatte kam 1861 auf die Pfarre Großneuhauſen bei Kölleda und wurde 1883 Super- intendent in Kreuzburg a. d. Werra. Jm Jahre 1899 trat er als Kirchen- rat in den Ruheſtand und zog nach Weimar. Hier ſtarb Luiſe H. am 19. September 1901, und einige Wochen ſpäter folgte ihr der Gatte im Tode nach. S: Blüten am Wege (Ge.), 1871. *Hunnius, Karl Benoni Juſti- nus, geb. am 25. Okt. (6 Nov. n. St.) 1856 zu Narva in Eſtland als der Sohn des dortigen Predigers an der St. Johanniskirche, beſuchte bis zu ſeinem zwölften Jahre die Johannis- Kirchſchule daſelbſt und ſiedelte nach dem Tode ſeines Vaters (1868) nach Riga über, wo er 1875 das Gouver- nements-Gymnaſium abſolvierte. Von 1876–80 ſtudierte er in Dorpat Theologie, unterzog ſich dem Kon- ſiſtorial-Examen in Reval und der Oberlehrerprüfung in Dorpat und erledigte ſein Probejahr in Fennern (Livland). Jm Jahre 1882 über- nahm er das Amt eines Muſiklehrers am Gymnaſium und das eines Orga- niſten an der St. Laurentiuskirche in Arensburg auf der Jnſel Öſel und wurde im Januar 1883 daſelbſt Ober- lehrer für Religion am Gymnaſium u. Paſtor-Diakonus an der Laurentius- kirche, gab aber 1885 dieſe Stellung auf. Vom Jan. 1886 bis zum Sept. 1887 war er Oberlehrer an der Real- ſchule in Mitau, ſiedelte darauf aus Geſundheitsrückſichten 1888 nach Deutſchland über und beſuchte hier *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/322>, abgerufen am 24.11.2024.