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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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die Schweiz flüchten mußte. Ohne
Aussicht auf glücklichere Verhältnisse
endete er 1862 in der Verzweiflung
sein Leben auf dem Züricher See durch
Selbstmord.

S:

Gedichte, 1851. 2. A.
1853. - Sakontala (Lyr. Dr.), 1854.
2. A. 1857. - Atlantis (D.), 1856. -
Ein weltlich Liederbuch, 1859.

*Höppner, Gustav,

* am 22. Jan.
1849 in Berlin, betrat am 2. März
1870 in Greifswald in Pommern
zum erstenmal die Bühne, ging in
demselben Jahre nach Liegnitz und
Breslau und brachte hier sein erstes
dramatisches Werk zur Aufführung.
Jn der Folge war er in Detmold,
Braunschweig, Hannover, Berlin,
Magdeburg, Göttingen u. auf Helgo-
land als Schauspieler tätig u. grün-
dete 1886 in Berlin eine Bühnen-
schule für Schauspielkunst, welche er
noch heute leitet.

S:

Nach Paris! oder:
Unter Preußens Fahnen (Schausp.),
1870. - Auf Vorposten im Elsaß (Zeit-
bild), 1871. - Hans im Glück (Schw.),
1872. - Fuchs im Taubenschlage
(Schw.), 1872. 2. A. 1900. - Satan
auf Reisen (P.), 1884. - Ein stilles
Haus (P.), 1886. - Der Teufel im
Olymp (P.), 1886. - Die Fechtschule
(P.), 1886. - Theodora (Schw.), 1888.
- Der Soldatenfreund (Schw.), 1888.
- Komiker und Soubrette (P.), 1889.
- Am Weihnachtsabend (Charakter-
bild), 1895. - Neues Deklamatorium
(Vortragsdichtgn.), 1895.

Hoppstädter, Wilhelm,

wurde
am 7. Septbr. 1856 zu Wellesweiler
im Reg.-Bez. Trier geboren. Mittel-
los, das älteste von fünf Kindern,
mußte er sich als Arbeiter ernähren,
doch wurden ihm später von befreun-
deter Seite die Mittel zur Verfügung
gestellt, sich eine über das gewöhn-
liche Maß hinausgehende Bildung
anzueignen. Jn dem Streben, das
Los der Arbeiter zu verbessern,
wandte er sich als 19 jähriger Jüng-
ling der Sozialdemokratie zu, mußte
aber, um den Verfolgungen zu ent-
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Hor
gehen, in die Schweiz flüchten. Nach
einem Jahre kehrte er mit geläuter-
ten Ansichten nach Dentschland zurück,
um seiner Militärpflicht zu genügen.
Hinfort suchte er, auf nationalem
Boden stehend, die sozialpolitischen
Reformpläne Bismarcks eifrig zu för-
dern. Jm Herbst 1886 gründete er
in Bochum das "Westfälische Tage-
blatt", das er noch heute redigiert.

S:

Wilde Knospen (Ge.), 1882.

Horak, V. F.,

* am 11. Dezember
1860 zu Wien, ging mit 16 Jahren
zur Bühne und spielte teils in Wien,
teils in den österreichisch. Provinzen,
bis er am 1. Sept. 1890 als Regisseur
und Dramaturg an das Theater in
der Josephstadt zu Wien berufen
ward. Hier war er bis 1894 wirk-
sam, gastierte danach in Berlin und
Petersburg u. gehört seit 1898 dem
Verbande des Kaiserjubiläums-Thea-
ters in Wien an.

S:

Heimlichkeiten
(P. mit Mus. v. Franz Roth), 1884.
- Die Adoptivkinder (Ssp., Musik v.
Franz Krenn), 1884. - Der Dämon
der Liebe (Dr.), 1885. - "§ 516" (P.),
1886 (wurde von der Zensur verbo-
ten). - Onkel Schöberl (P.), 1893. -
Amors Waffen (Operette, Mus. von
Paul Hestrozzi). - Ein verläßlicher
Freund (Posse mit Musik von Franz
Wagner).

*Horath, Robert,

* am 31. Oktbr.
1869 zu Elberfeld, war im achten
Lebensjahre bereits völlig verwaist
und fand nun Aufnahme im städti-
schen Waisenhause, wo er bis 1884
blieb. Dann besuchte er die Präpa-
randenanstalt und das Lehrerseminar
zu Rheydt u. wurde 1889 als Lehrer
in Stöcken bei Solingen angestellt.
Einige Jahre später wurde er nach
Kohlfurterbrücke bei Elberfeld ver-
setzt.

S:

Die ersten Blüten (Ge.),
1890. - Das Zwergjunkerlein zu Kohl-
furterbrücke (Sg.), 1893. - Freidenker
und Ungläubige (En.), 1894.

Horix, Therese von,

pseud. Th. v.
Aschenberg,
geb. am 8. Aug. 1837

* 19


[Spaltenumbruch]

Höp
die Schweiz flüchten mußte. Ohne
Ausſicht auf glücklichere Verhältniſſe
endete er 1862 in der Verzweiflung
ſein Leben auf dem Züricher See durch
Selbſtmord.

S:

Gedichte, 1851. 2. A.
1853. – Sakontala (Lyr. Dr.), 1854.
2. A. 1857. – Atlantis (D.), 1856. –
Ein weltlich Liederbuch, 1859.

*Höppner, Guſtav,

* am 22. Jan.
1849 in Berlin, betrat am 2. März
1870 in Greifswald in Pommern
zum erſtenmal die Bühne, ging in
demſelben Jahre nach Liegnitz und
Breslau und brachte hier ſein erſtes
dramatiſches Werk zur Aufführung.
Jn der Folge war er in Detmold,
Braunſchweig, Hannover, Berlin,
Magdeburg, Göttingen u. auf Helgo-
land als Schauſpieler tätig u. grün-
dete 1886 in Berlin eine Bühnen-
ſchule für Schauſpielkunſt, welche er
noch heute leitet.

S:

Nach Paris! oder:
Unter Preußens Fahnen (Schauſp.),
1870. – Auf Vorpoſten im Elſaß (Zeit-
bild), 1871. – Hans im Glück (Schw.),
1872. – Fuchs im Taubenſchlage
(Schw.), 1872. 2. A. 1900. – Satan
auf Reiſen (P.), 1884. – Ein ſtilles
Haus (P.), 1886. – Der Teufel im
Olymp (P.), 1886. – Die Fechtſchule
(P.), 1886. – Theodora (Schw.), 1888.
– Der Soldatenfreund (Schw.), 1888.
– Komiker und Soubrette (P.), 1889.
– Am Weihnachtsabend (Charakter-
bild), 1895. – Neues Deklamatorium
(Vortragsdichtgn.), 1895.

Hoppſtädter, Wilhelm,

wurde
am 7. Septbr. 1856 zu Wellesweiler
im Reg.-Bez. Trier geboren. Mittel-
los, das älteſte von fünf Kindern,
mußte er ſich als Arbeiter ernähren,
doch wurden ihm ſpäter von befreun-
deter Seite die Mittel zur Verfügung
geſtellt, ſich eine über das gewöhn-
liche Maß hinausgehende Bildung
anzueignen. Jn dem Streben, das
Los der Arbeiter zu verbeſſern,
wandte er ſich als 19 jähriger Jüng-
ling der Sozialdemokratie zu, mußte
aber, um den Verfolgungen zu ent-
[Spaltenumbruch]

Hor
gehen, in die Schweiz flüchten. Nach
einem Jahre kehrte er mit geläuter-
ten Anſichten nach Dentſchland zurück,
um ſeiner Militärpflicht zu genügen.
Hinfort ſuchte er, auf nationalem
Boden ſtehend, die ſozialpolitiſchen
Reformpläne Bismarcks eifrig zu för-
dern. Jm Herbſt 1886 gründete er
in Bochum das „Weſtfäliſche Tage-
blatt“, das er noch heute redigiert.

S:

Wilde Knoſpen (Ge.), 1882.

Horak, V. F.,

* am 11. Dezember
1860 zu Wien, ging mit 16 Jahren
zur Bühne und ſpielte teils in Wien,
teils in den öſterreichiſch. Provinzen,
bis er am 1. Sept. 1890 als Regiſſeur
und Dramaturg an das Theater in
der Joſephſtadt zu Wien berufen
ward. Hier war er bis 1894 wirk-
ſam, gaſtierte danach in Berlin und
Petersburg u. gehört ſeit 1898 dem
Verbande des Kaiſerjubiläums-Thea-
ters in Wien an.

S:

Heimlichkeiten
(P. mit Muſ. v. Franz Roth), 1884.
– Die Adoptivkinder (Sſp., Muſik v.
Franz Krenn), 1884. – Der Dämon
der Liebe (Dr.), 1885. – „§ 516“ (P.),
1886 (wurde von der Zenſur verbo-
ten). – Onkel Schöberl (P.), 1893. –
Amors Waffen (Operette, Muſ. von
Paul Heſtrozzi). – Ein verläßlicher
Freund (Poſſe mit Muſik von Franz
Wagner).

*Horath, Robert,

* am 31. Oktbr.
1869 zu Elberfeld, war im achten
Lebensjahre bereits völlig verwaiſt
und fand nun Aufnahme im ſtädti-
ſchen Waiſenhauſe, wo er bis 1884
blieb. Dann beſuchte er die Präpa-
randenanſtalt und das Lehrerſeminar
zu Rheydt u. wurde 1889 als Lehrer
in Stöcken bei Solingen angeſtellt.
Einige Jahre ſpäter wurde er nach
Kohlfurterbrücke bei Elberfeld ver-
ſetzt.

S:

Die erſten Blüten (Ge.),
1890. – Das Zwergjunkerlein zu Kohl-
furterbrücke (Sg.), 1893. – Freidenker
und Ungläubige (En.), 1894.

Horix, Thereſe von,

pſeud. Th. v.
Aſchenberg,
geb. am 8. Aug. 1837

* 19
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[289/0293] Höp Hor die Schweiz flüchten mußte. Ohne Ausſicht auf glücklichere Verhältniſſe endete er 1862 in der Verzweiflung ſein Leben auf dem Züricher See durch Selbſtmord. S: Gedichte, 1851. 2. A. 1853. – Sakontala (Lyr. Dr.), 1854. 2. A. 1857. – Atlantis (D.), 1856. – Ein weltlich Liederbuch, 1859. *Höppner, Guſtav, * am 22. Jan. 1849 in Berlin, betrat am 2. März 1870 in Greifswald in Pommern zum erſtenmal die Bühne, ging in demſelben Jahre nach Liegnitz und Breslau und brachte hier ſein erſtes dramatiſches Werk zur Aufführung. Jn der Folge war er in Detmold, Braunſchweig, Hannover, Berlin, Magdeburg, Göttingen u. auf Helgo- land als Schauſpieler tätig u. grün- dete 1886 in Berlin eine Bühnen- ſchule für Schauſpielkunſt, welche er noch heute leitet. S: Nach Paris! oder: Unter Preußens Fahnen (Schauſp.), 1870. – Auf Vorpoſten im Elſaß (Zeit- bild), 1871. – Hans im Glück (Schw.), 1872. – Fuchs im Taubenſchlage (Schw.), 1872. 2. A. 1900. – Satan auf Reiſen (P.), 1884. – Ein ſtilles Haus (P.), 1886. – Der Teufel im Olymp (P.), 1886. – Die Fechtſchule (P.), 1886. – Theodora (Schw.), 1888. – Der Soldatenfreund (Schw.), 1888. – Komiker und Soubrette (P.), 1889. – Am Weihnachtsabend (Charakter- bild), 1895. – Neues Deklamatorium (Vortragsdichtgn.), 1895. Hoppſtädter, Wilhelm, wurde am 7. Septbr. 1856 zu Wellesweiler im Reg.-Bez. Trier geboren. Mittel- los, das älteſte von fünf Kindern, mußte er ſich als Arbeiter ernähren, doch wurden ihm ſpäter von befreun- deter Seite die Mittel zur Verfügung geſtellt, ſich eine über das gewöhn- liche Maß hinausgehende Bildung anzueignen. Jn dem Streben, das Los der Arbeiter zu verbeſſern, wandte er ſich als 19 jähriger Jüng- ling der Sozialdemokratie zu, mußte aber, um den Verfolgungen zu ent- gehen, in die Schweiz flüchten. Nach einem Jahre kehrte er mit geläuter- ten Anſichten nach Dentſchland zurück, um ſeiner Militärpflicht zu genügen. Hinfort ſuchte er, auf nationalem Boden ſtehend, die ſozialpolitiſchen Reformpläne Bismarcks eifrig zu för- dern. Jm Herbſt 1886 gründete er in Bochum das „Weſtfäliſche Tage- blatt“, das er noch heute redigiert. S: Wilde Knoſpen (Ge.), 1882. Horak, V. F., * am 11. Dezember 1860 zu Wien, ging mit 16 Jahren zur Bühne und ſpielte teils in Wien, teils in den öſterreichiſch. Provinzen, bis er am 1. Sept. 1890 als Regiſſeur und Dramaturg an das Theater in der Joſephſtadt zu Wien berufen ward. Hier war er bis 1894 wirk- ſam, gaſtierte danach in Berlin und Petersburg u. gehört ſeit 1898 dem Verbande des Kaiſerjubiläums-Thea- ters in Wien an. S: Heimlichkeiten (P. mit Muſ. v. Franz Roth), 1884. – Die Adoptivkinder (Sſp., Muſik v. Franz Krenn), 1884. – Der Dämon der Liebe (Dr.), 1885. – „§ 516“ (P.), 1886 (wurde von der Zenſur verbo- ten). – Onkel Schöberl (P.), 1893. – Amors Waffen (Operette, Muſ. von Paul Heſtrozzi). – Ein verläßlicher Freund (Poſſe mit Muſik von Franz Wagner). *Horath, Robert, * am 31. Oktbr. 1869 zu Elberfeld, war im achten Lebensjahre bereits völlig verwaiſt und fand nun Aufnahme im ſtädti- ſchen Waiſenhauſe, wo er bis 1884 blieb. Dann beſuchte er die Präpa- randenanſtalt und das Lehrerſeminar zu Rheydt u. wurde 1889 als Lehrer in Stöcken bei Solingen angeſtellt. Einige Jahre ſpäter wurde er nach Kohlfurterbrücke bei Elberfeld ver- ſetzt. S: Die erſten Blüten (Ge.), 1890. – Das Zwergjunkerlein zu Kohl- furterbrücke (Sg.), 1893. – Freidenker und Ungläubige (En.), 1894. Horix, Thereſe von, pſeud. Th. v. Aſchenberg, geb. am 8. Aug. 1837 * 19

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/293>, abgerufen am 27.11.2024.