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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hof
1897. - Der oder Keiner (Schw.),
1901. - Die drei Glücksjäger (Schw.),
1904. - Unter dem Franzosenjoch
(Dram. Zeitbild), 1906. - Drama-
tische Aufführungen für die reifere
Jugend, 5 Hefte, 1892. - Der Wider-
spenstigen Zähmung (Humor. Szene),
1908.

*Hof, Nanny vom,

wurde am 19.
Februar 1824 zu Hombressen, einem
tief im Reinhardswalde (Hessen) ge-
legenen einsamen Dorfe, geboren.
Die ungünstige Lage des Orts und
[sonst]ige Verhältnisse machten es fast
[unm]öglich, dem Mädchen die nötigen
Schulkenntnisse zu vermitteln, u. ein
zweijähriger Besuch der Schule zu
Hofgeismar (1836-38) trug auch nicht
dazu bei, dieselben zu erweitern. Aber
für den häuslichen Beruf, der einem
jungen Mädchen auf einem größeren
Gute zufällt, genügten sie, und diesem
Berufe widmete sich Nanny bis zum
Jahre 1849. Dann wies ihr das
Schicksal andere Wege. Sie wurde
Erzieherin und wirkte als solche 16
Jahre lang in verschiedenen Ländern.
Seit dem Jahre 1865 lebte sie in
Kassel, wo sie sich vielfach an huma-
nitären Bestrebungen beteiligte. So
übernahm sie die Leitung des "Er-
ziehungsvereins", der "Volkskinder-
gärten" und anderer Anstalten, und
als sie nach einer Reihe von Jahren
dieselben bis zur höchsten Leistungs-
fähigkeit geführt hatte, fing ihre Ge-
sundheit an zu wanken. Sie zog des-
halb wieder nach ihrem Heimatorte
Hombressen, u. dort ist sie nach län-
gerem Leiden am 26. März 1896 ge-
storben.

S:

Krone und Kerker (Hist.
R.), 1887. - König Herwigs Braut-
fahrt (Dr.), 1889.

Hofele, Engelbert,

geb. am 15.
Jan. 1836 zu Wißgoldingen, Ober-
amts Gmünd in Württemberg, be-
suchte die Lateinschule in Gmünd und
das Gymnasium in Ehingen a. D. u.
studierte 1855-59 in Tübingen Theo-
logie u. Philologie. Mit seiner Schrift
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Hof
"Die Religionsübung in Deutschland
auf der Basis des westfälischen Frie-
dens" (1861) errang er sich 1858
einen Preis, später die Würde eines
Dr. phil. und erhielt 1860 die Prie-
sterweihe. Hierauf war er kurze Zeit
Vikar in Kirchbierlingen, Präzepto-
ratsverweser in Spaichingen, Vikar
in Rottweil und Heilbronn, wurde
im Februar 1861 Präzeptoratskaplan
in Wiesensteig, im Februar 1865 in
Buchau, Ende 1870 in Biberach und
im Juli 1880 Pfarrer in Ummendorf,
wo er bis zu seinem Tode im Amte
stand. Er redigierte 1882-94 das
"Rothenburger Pastoralblatt" und
1884-94 das "Diozesan-Archiv für
Schwaben". H. war der Gründer u.
der Organisator der schwäbischen Pil-
gerzüge u. machte selbst Pilgerreisen
nach Palästina, nach Rom, Lourdes,
Loretto u. Assisi. An dem Orte seiner
letzten Wirksamkeit schuf er mit einem
Kostenaufwande von 200 000 Mark
einen Monumentalkreuzberg, der auch
heute noch eine von der ganzen Um-
gegend gern besuchte Wallfahrtsstätte
ist. Seit 1896 führte H. den Titel
eines päpstlichen Hausprälaten. Er
starb am 9. Septbr. 1902.

S:

Pil-
gerreisebilder für die Gegenwart,
1879. - Bilder aus Schwaben. Land
und Leute geschildert, 1881. - Reise-
bilder aus der Schweiz und Frank-
reich, 1887. - Lebensweisheit und
Lebenstorheit (ein Quodlibet), 1898.
- Jmmer was Neues und Pikantes
(ein Quodlibet), 1898. - Gemeinnützi-
ges Allerlei (ein Quodlibet in Prosa
und Poesie), 1899.

Hofer, August,

* am 7. Mai 1845
zu Oberndorf, einem Marktflecken in
Niederösterreich, als der Sohn eines
Kaufmanns, besuchte das Gymnasium
in Krems und studierte dann an der
Wiener Universität Philosophie.
Nachdem er die Approbation für das
Lehramt am Obergymnasium erlangt
u. drei Jahre lang an Wiener Gym-
nasien u. Realschulen suppliert hatte,

* 16


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Hof
1897. – Der oder Keiner (Schw.),
1901. – Die drei Glücksjäger (Schw.),
1904. – Unter dem Franzoſenjoch
(Dram. Zeitbild), 1906. – Drama-
tiſche Aufführungen für die reifere
Jugend, 5 Hefte, 1892. – Der Wider-
ſpenſtigen Zähmung (Humor. Szene),
1908.

*Hof, Nanny vom,

wurde am 19.
Februar 1824 zu Hombreſſen, einem
tief im Reinhardswalde (Heſſen) ge-
legenen einſamen Dorfe, geboren.
Die ungünſtige Lage des Orts und
[ſonſt]ige Verhältniſſe machten es faſt
[unm]öglich, dem Mädchen die nötigen
Schulkenntniſſe zu vermitteln, u. ein
zweijähriger Beſuch der Schule zu
Hofgeismar (1836–38) trug auch nicht
dazu bei, dieſelben zu erweitern. Aber
für den häuslichen Beruf, der einem
jungen Mädchen auf einem größeren
Gute zufällt, genügten ſie, und dieſem
Berufe widmete ſich Nanny bis zum
Jahre 1849. Dann wies ihr das
Schickſal andere Wege. Sie wurde
Erzieherin und wirkte als ſolche 16
Jahre lang in verſchiedenen Ländern.
Seit dem Jahre 1865 lebte ſie in
Kaſſel, wo ſie ſich vielfach an huma-
nitären Beſtrebungen beteiligte. So
übernahm ſie die Leitung des „Er-
ziehungsvereins“, der „Volkskinder-
gärten“ und anderer Anſtalten, und
als ſie nach einer Reihe von Jahren
dieſelben bis zur höchſten Leiſtungs-
fähigkeit geführt hatte, fing ihre Ge-
ſundheit an zu wanken. Sie zog des-
halb wieder nach ihrem Heimatorte
Hombreſſen, u. dort iſt ſie nach län-
gerem Leiden am 26. März 1896 ge-
ſtorben.

S:

Krone und Kerker (Hiſt.
R.), 1887. – König Herwigs Braut-
fahrt (Dr.), 1889.

Hofele, Engelbert,

geb. am 15.
Jan. 1836 zu Wißgoldingen, Ober-
amts Gmünd in Württemberg, be-
ſuchte die Lateinſchule in Gmünd und
das Gymnaſium in Ehingen a. D. u.
ſtudierte 1855–59 in Tübingen Theo-
logie u. Philologie. Mit ſeiner Schrift
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Hof
„Die Religionsübung in Deutſchland
auf der Baſis des weſtfäliſchen Frie-
dens“ (1861) errang er ſich 1858
einen Preis, ſpäter die Würde eines
Dr. phil. und erhielt 1860 die Prie-
ſterweihe. Hierauf war er kurze Zeit
Vikar in Kirchbierlingen, Präzepto-
ratsverweſer in Spaichingen, Vikar
in Rottweil und Heilbronn, wurde
im Februar 1861 Präzeptoratskaplan
in Wieſenſteig, im Februar 1865 in
Buchau, Ende 1870 in Biberach und
im Juli 1880 Pfarrer in Ummendorf,
wo er bis zu ſeinem Tode im Amte
ſtand. Er redigierte 1882–94 das
„Rothenburger Paſtoralblatt“ und
1884–94 das „Diozeſan-Archiv für
Schwaben“. H. war der Gründer u.
der Organiſator der ſchwäbiſchen Pil-
gerzüge u. machte ſelbſt Pilgerreiſen
nach Paläſtina, nach Rom, Lourdes,
Loretto u. Aſſiſi. An dem Orte ſeiner
letzten Wirkſamkeit ſchuf er mit einem
Koſtenaufwande von 200 000 Mark
einen Monumentalkreuzberg, der auch
heute noch eine von der ganzen Um-
gegend gern beſuchte Wallfahrtsſtätte
iſt. Seit 1896 führte H. den Titel
eines päpſtlichen Hausprälaten. Er
ſtarb am 9. Septbr. 1902.

S:

Pil-
gerreiſebilder für die Gegenwart,
1879. – Bilder aus Schwaben. Land
und Leute geſchildert, 1881. – Reiſe-
bilder aus der Schweiz und Frank-
reich, 1887. – Lebensweisheit und
Lebenstorheit (ein Quodlibet), 1898.
– Jmmer was Neues und Pikantes
(ein Quodlibet), 1898. – Gemeinnützi-
ges Allerlei (ein Quodlibet in Proſa
und Poeſie), 1899.

Hofer, Auguſt,

* am 7. Mai 1845
zu Oberndorf, einem Marktflecken in
Niederöſterreich, als der Sohn eines
Kaufmanns, beſuchte das Gymnaſium
in Krems und ſtudierte dann an der
Wiener Univerſität Philoſophie.
Nachdem er die Approbation für das
Lehramt am Obergymnaſium erlangt
u. drei Jahre lang an Wiener Gym-
naſien u. Realſchulen ſuppliert hatte,

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[241/0245] Hof Hof 1897. – Der oder Keiner (Schw.), 1901. – Die drei Glücksjäger (Schw.), 1904. – Unter dem Franzoſenjoch (Dram. Zeitbild), 1906. – Drama- tiſche Aufführungen für die reifere Jugend, 5 Hefte, 1892. – Der Wider- ſpenſtigen Zähmung (Humor. Szene), 1908. *Hof, Nanny vom, wurde am 19. Februar 1824 zu Hombreſſen, einem tief im Reinhardswalde (Heſſen) ge- legenen einſamen Dorfe, geboren. Die ungünſtige Lage des Orts und ſonſtige Verhältniſſe machten es faſt unmöglich, dem Mädchen die nötigen Schulkenntniſſe zu vermitteln, u. ein zweijähriger Beſuch der Schule zu Hofgeismar (1836–38) trug auch nicht dazu bei, dieſelben zu erweitern. Aber für den häuslichen Beruf, der einem jungen Mädchen auf einem größeren Gute zufällt, genügten ſie, und dieſem Berufe widmete ſich Nanny bis zum Jahre 1849. Dann wies ihr das Schickſal andere Wege. Sie wurde Erzieherin und wirkte als ſolche 16 Jahre lang in verſchiedenen Ländern. Seit dem Jahre 1865 lebte ſie in Kaſſel, wo ſie ſich vielfach an huma- nitären Beſtrebungen beteiligte. So übernahm ſie die Leitung des „Er- ziehungsvereins“, der „Volkskinder- gärten“ und anderer Anſtalten, und als ſie nach einer Reihe von Jahren dieſelben bis zur höchſten Leiſtungs- fähigkeit geführt hatte, fing ihre Ge- ſundheit an zu wanken. Sie zog des- halb wieder nach ihrem Heimatorte Hombreſſen, u. dort iſt ſie nach län- gerem Leiden am 26. März 1896 ge- ſtorben. S: Krone und Kerker (Hiſt. R.), 1887. – König Herwigs Braut- fahrt (Dr.), 1889. Hofele, Engelbert, geb. am 15. Jan. 1836 zu Wißgoldingen, Ober- amts Gmünd in Württemberg, be- ſuchte die Lateinſchule in Gmünd und das Gymnaſium in Ehingen a. D. u. ſtudierte 1855–59 in Tübingen Theo- logie u. Philologie. Mit ſeiner Schrift „Die Religionsübung in Deutſchland auf der Baſis des weſtfäliſchen Frie- dens“ (1861) errang er ſich 1858 einen Preis, ſpäter die Würde eines Dr. phil. und erhielt 1860 die Prie- ſterweihe. Hierauf war er kurze Zeit Vikar in Kirchbierlingen, Präzepto- ratsverweſer in Spaichingen, Vikar in Rottweil und Heilbronn, wurde im Februar 1861 Präzeptoratskaplan in Wieſenſteig, im Februar 1865 in Buchau, Ende 1870 in Biberach und im Juli 1880 Pfarrer in Ummendorf, wo er bis zu ſeinem Tode im Amte ſtand. Er redigierte 1882–94 das „Rothenburger Paſtoralblatt“ und 1884–94 das „Diozeſan-Archiv für Schwaben“. H. war der Gründer u. der Organiſator der ſchwäbiſchen Pil- gerzüge u. machte ſelbſt Pilgerreiſen nach Paläſtina, nach Rom, Lourdes, Loretto u. Aſſiſi. An dem Orte ſeiner letzten Wirkſamkeit ſchuf er mit einem Koſtenaufwande von 200 000 Mark einen Monumentalkreuzberg, der auch heute noch eine von der ganzen Um- gegend gern beſuchte Wallfahrtsſtätte iſt. Seit 1896 führte H. den Titel eines päpſtlichen Hausprälaten. Er ſtarb am 9. Septbr. 1902. S: Pil- gerreiſebilder für die Gegenwart, 1879. – Bilder aus Schwaben. Land und Leute geſchildert, 1881. – Reiſe- bilder aus der Schweiz und Frank- reich, 1887. – Lebensweisheit und Lebenstorheit (ein Quodlibet), 1898. – Jmmer was Neues und Pikantes (ein Quodlibet), 1898. – Gemeinnützi- ges Allerlei (ein Quodlibet in Proſa und Poeſie), 1899. Hofer, Auguſt, * am 7. Mai 1845 zu Oberndorf, einem Marktflecken in Niederöſterreich, als der Sohn eines Kaufmanns, beſuchte das Gymnaſium in Krems und ſtudierte dann an der Wiener Univerſität Philoſophie. Nachdem er die Approbation für das Lehramt am Obergymnaſium erlangt u. drei Jahre lang an Wiener Gym- naſien u. Realſchulen ſuppliert hatte, * 16

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/245>, abgerufen am 30.12.2024.