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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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aber bald ein, daß ihm bei allem
Mangel gymnasialer Vorbildung dies
Studium nicht weiterhalf. Er zog
sich zunächst nach Dernau ins Ahrtal
zurück, wo er sich mit Schriftstellerei
durchhalf und ging dann, von dem
Buchhändler Campe in Hamburg und
dem Dichter Georg Spiller mit einer
für 4 Jahre gewährten Unterstützung
bedacht, nach Nürnberg (1850) und
später (1852) nach München, wo er
an beiden Orten die Gymnasialstudien
aufs eifrigste betrieb. Jn München
erhielt er daneben die Erlaubnis zum
Besuch der Universitätsvorlesungen,
im Novbr. 1853 dann die kleine und
im Oktober 1854 die große Matrikel.
Durch die Vermittlung des Heraus-
gebers der Monatsschrift "Die deut-
schen Mundarten", Dr. G. Karl From-
mann, Vorstandes der Bibliothek und
des Archivs beim Germanischen Mu-
seum in Nürnberg, wurde H. mit Be-
ginn des Jahres 1857 als Sekretär
an dieses Jnstitut berufen, dessen Ge-
schichte er später u. d. T.: "Geschichte
des germ. Museums von seinem Ur-
sprunge (1852) bis zum Jahre 1862"
schrieb. H. starb in Nürnberg am 31.
Januar 1874.

S:

Lieder aus Schilda
(anonym), 1847. - Harm un d' dür
Tied ('n Kummedistück), 1857. - De
Burendochter in Pension, 1857. 3. A.
1878. - Wat Jann platt aver de Mä-
ßigkeit seggt. Moi in Rimen broggt,
1859. - Ferdinand Freiligrath. Sein
Leben und seine Dichtung, 1868. -
Eine Ballßene, 10. A. 1870. - Die
Tannengeister (Silvestermärchen),
1870. - Harm Düllwuttel un all wat
wahr is. Neu hrsg. von F. W. von
Nefs, 1905. - Harm auf Freiersfüßen
(Ostfries. Landschaftsbild), 6. A. 1872.

*Helbig, Emma,

geb. 16. April 1880
in Lodz (Russisch Polen), lebt in Mün-
chen.

S:

Allumschlungen (Ge.), 1909.

*Helbig, Friedrich,

* am 1. Dezbr.
1832 in Jena, besuchte das Gymna-
sium in Weimar und studierte von
1852-55 in Jena und Heidelberg
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Jurisprudenz u. Philosophie. Nac[h]
absolviertem Staatsexamen und nac[h]
einem langen Wartedienst, während-
dessen er vorübergehend das Bürger-
meisteramt in einer kleinen Stad[t]-
verwaltete, wurde er im weimarische[n]
Staatsdienste angestellt und zunächs[t]
der Kreisdirektion in Dermbach als
Sekretär überwiesen. Darauf wurde
er Amtsassessor in Weida, später
Kreisgerichtsrat in Arnstadt und im
Herbst 1879 Landgerichtsrat am ge-
meinschaftlichen weimarisch-reußisch.
Landgericht in Gera. Jm Herbste
1892 zur Disposition gestellt, siedelte
er nach Jena über, wo er am 8. Aug.
1896 starb.

S:

Kunigunde von Orla-
münde (Tr.), 1859. - Gregor der
Siebente (Tr.), 1872. - Babel (Tr.),
1873. - Die Komödie auf der Hoch-
schule (Lsp.), 1878. - Nach Goethe
(Lsp.), 1878. - Selinde, die Nixe des
Spring (Märchendichtung), 1880. -
Luthers Einkehr im Bären zu Jena
(Dramolett), 1883. - Thüringer Leben
in Lied und Sage (D.), 1879. - Die
Wacht am Osterstein (Festsp.), 1883.
- Die Sage vom ewigen Juden, 1874.
- Die Brautfahrt (Dr. Festsp.), 1884.
- Nikolaus de Smit (Dr.), 1885. Neue
Ausg. 1899. - Ein Küßchen (Schw.),
1887. - Lorenz Friedemann (Volks-
stück), 1887. - Die Wunder der Frau
Holle (Weihnachtsdr.), 1887.

*Helbig, Helene,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Helene
Tränkner,
wurde am 16. Januar
1878 in Dresden geboren, wo ihr
Vater Landgerichtsrat war, erhielt
in der Schule eine treffliche Ausbil-
dung, während der Vater in der schul-
freien Zeit das innerliche Leben und
den klassischen Geist zu wecken und zu
bilden suchte. Ein Jahr lang weilte
sie auf dem klassischen Boden Wei-
mars. Dann folgten zahlreiche Rei-
sen nach dem sonnigen Süden, den
blauen Seen, nach den Bergen und
Tälern Tirols, so daß sie mehr und
mehr mit der Natur verwuchs, und

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aber bald ein, daß ihm bei allem
Mangel gymnaſialer Vorbildung dies
Studium nicht weiterhalf. Er zog
ſich zunächſt nach Dernau ins Ahrtal
zurück, wo er ſich mit Schriftſtellerei
durchhalf und ging dann, von dem
Buchhändler Campe in Hamburg und
dem Dichter Georg Spiller mit einer
für 4 Jahre gewährten Unterſtützung
bedacht, nach Nürnberg (1850) und
ſpäter (1852) nach München, wo er
an beiden Orten die Gymnaſialſtudien
aufs eifrigſte betrieb. Jn München
erhielt er daneben die Erlaubnis zum
Beſuch der Univerſitätsvorleſungen,
im Novbr. 1853 dann die kleine und
im Oktober 1854 die große Matrikel.
Durch die Vermittlung des Heraus-
gebers der Monatsſchrift „Die deut-
ſchen Mundarten“, Dr. G. Karl From-
mann, Vorſtandes der Bibliothek und
des Archivs beim Germaniſchen Mu-
ſeum in Nürnberg, wurde H. mit Be-
ginn des Jahres 1857 als Sekretär
an dieſes Jnſtitut berufen, deſſen Ge-
ſchichte er ſpäter u. d. T.: „Geſchichte
des germ. Muſeums von ſeinem Ur-
ſprunge (1852) bis zum Jahre 1862“
ſchrieb. H. ſtarb in Nürnberg am 31.
Januar 1874.

S:

Lieder aus Schilda
(anonym), 1847. – Harm un d’ dür
Tied (’n Kummediſtück), 1857. – De
Burendochter in Penſion, 1857. 3. A.
1878. – Wat Jann platt aver de Mä-
ßigkeit ſeggt. Moi in Rimen broggt,
1859. – Ferdinand Freiligrath. Sein
Leben und ſeine Dichtung, 1868. –
Eine Ballſzene, 10. A. 1870. – Die
Tannengeiſter (Silveſtermärchen),
1870. – Harm Düllwuttel un all wat
wahr is. Neu hrsg. von F. W. von
Nefs, 1905. – Harm auf Freiersfüßen
(Oſtfrieſ. Landſchaftsbild), 6. A. 1872.

*Helbig, Emma,

geb. 16. April 1880
in Lodz (Ruſſiſch Polen), lebt in Mün-
chen.

S:

Allumſchlungen (Ge.), 1909.

*Helbig, Friedrich,

* am 1. Dezbr.
1832 in Jena, beſuchte das Gymna-
ſium in Weimar und ſtudierte von
1852–55 in Jena und Heidelberg
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Jurisprudenz u. Philoſophie. Nac[h]
abſolviertem Staatsexamen und nac[h]
einem langen Wartedienſt, während-
deſſen er vorübergehend das Bürger-
meiſteramt in einer kleinen Stad[t]-
verwaltete, wurde er im weimariſche[n]
Staatsdienſte angeſtellt und zunächſ[t]
der Kreisdirektion in Dermbach als
Sekretär überwieſen. Darauf wurde
er Amtsaſſeſſor in Weida, ſpäter
Kreisgerichtsrat in Arnſtadt und im
Herbſt 1879 Landgerichtsrat am ge-
meinſchaftlichen weimariſch-reußiſch.
Landgericht in Gera. Jm Herbſte
1892 zur Dispoſition geſtellt, ſiedelte
er nach Jena über, wo er am 8. Aug.
1896 ſtarb.

S:

Kunigunde von Orla-
münde (Tr.), 1859. – Gregor der
Siebente (Tr.), 1872. – Babel (Tr.),
1873. – Die Komödie auf der Hoch-
ſchule (Lſp.), 1878. – Nach Goethe
(Lſp.), 1878. – Selinde, die Nixe des
Spring (Märchendichtung), 1880. –
Luthers Einkehr im Bären zu Jena
(Dramolett), 1883. – Thüringer Leben
in Lied und Sage (D.), 1879. – Die
Wacht am Oſterſtein (Feſtſp.), 1883.
– Die Sage vom ewigen Juden, 1874.
– Die Brautfahrt (Dr. Feſtſp.), 1884.
– Nikolaus de Smit (Dr.), 1885. Neue
Ausg. 1899. – Ein Küßchen (Schw.),
1887. – Lorenz Friedemann (Volks-
ſtück), 1887. – Die Wunder der Frau
Holle (Weihnachtsdr.), 1887.

*Helbig, Helene,

bekannt unter
ihrem Mädchennamen Helene
Tränkner,
wurde am 16. Januar
1878 in Dresden geboren, wo ihr
Vater Landgerichtsrat war, erhielt
in der Schule eine treffliche Ausbil-
dung, während der Vater in der ſchul-
freien Zeit das innerliche Leben und
den klaſſiſchen Geiſt zu wecken und zu
bilden ſuchte. Ein Jahr lang weilte
ſie auf dem klaſſiſchen Boden Wei-
mars. Dann folgten zahlreiche Rei-
ſen nach dem ſonnigen Süden, den
blauen Seen, nach den Bergen und
Tälern Tirols, ſo daß ſie mehr und
mehr mit der Natur verwuchs, und

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[140/0144] Hel Hel aber bald ein, daß ihm bei allem Mangel gymnaſialer Vorbildung dies Studium nicht weiterhalf. Er zog ſich zunächſt nach Dernau ins Ahrtal zurück, wo er ſich mit Schriftſtellerei durchhalf und ging dann, von dem Buchhändler Campe in Hamburg und dem Dichter Georg Spiller mit einer für 4 Jahre gewährten Unterſtützung bedacht, nach Nürnberg (1850) und ſpäter (1852) nach München, wo er an beiden Orten die Gymnaſialſtudien aufs eifrigſte betrieb. Jn München erhielt er daneben die Erlaubnis zum Beſuch der Univerſitätsvorleſungen, im Novbr. 1853 dann die kleine und im Oktober 1854 die große Matrikel. Durch die Vermittlung des Heraus- gebers der Monatsſchrift „Die deut- ſchen Mundarten“, Dr. G. Karl From- mann, Vorſtandes der Bibliothek und des Archivs beim Germaniſchen Mu- ſeum in Nürnberg, wurde H. mit Be- ginn des Jahres 1857 als Sekretär an dieſes Jnſtitut berufen, deſſen Ge- ſchichte er ſpäter u. d. T.: „Geſchichte des germ. Muſeums von ſeinem Ur- ſprunge (1852) bis zum Jahre 1862“ ſchrieb. H. ſtarb in Nürnberg am 31. Januar 1874. S: Lieder aus Schilda (anonym), 1847. – Harm un d’ dür Tied (’n Kummediſtück), 1857. – De Burendochter in Penſion, 1857. 3. A. 1878. – Wat Jann platt aver de Mä- ßigkeit ſeggt. Moi in Rimen broggt, 1859. – Ferdinand Freiligrath. Sein Leben und ſeine Dichtung, 1868. – Eine Ballſzene, 10. A. 1870. – Die Tannengeiſter (Silveſtermärchen), 1870. – Harm Düllwuttel un all wat wahr is. Neu hrsg. von F. W. von Nefs, 1905. – Harm auf Freiersfüßen (Oſtfrieſ. Landſchaftsbild), 6. A. 1872. *Helbig, Emma, geb. 16. April 1880 in Lodz (Ruſſiſch Polen), lebt in Mün- chen. S: Allumſchlungen (Ge.), 1909. *Helbig, Friedrich, * am 1. Dezbr. 1832 in Jena, beſuchte das Gymna- ſium in Weimar und ſtudierte von 1852–55 in Jena und Heidelberg Jurisprudenz u. Philoſophie. Nach abſolviertem Staatsexamen und nach einem langen Wartedienſt, während- deſſen er vorübergehend das Bürger- meiſteramt in einer kleinen Stadt- verwaltete, wurde er im weimariſchen Staatsdienſte angeſtellt und zunächſt der Kreisdirektion in Dermbach als Sekretär überwieſen. Darauf wurde er Amtsaſſeſſor in Weida, ſpäter Kreisgerichtsrat in Arnſtadt und im Herbſt 1879 Landgerichtsrat am ge- meinſchaftlichen weimariſch-reußiſch. Landgericht in Gera. Jm Herbſte 1892 zur Dispoſition geſtellt, ſiedelte er nach Jena über, wo er am 8. Aug. 1896 ſtarb. S: Kunigunde von Orla- münde (Tr.), 1859. – Gregor der Siebente (Tr.), 1872. – Babel (Tr.), 1873. – Die Komödie auf der Hoch- ſchule (Lſp.), 1878. – Nach Goethe (Lſp.), 1878. – Selinde, die Nixe des Spring (Märchendichtung), 1880. – Luthers Einkehr im Bären zu Jena (Dramolett), 1883. – Thüringer Leben in Lied und Sage (D.), 1879. – Die Wacht am Oſterſtein (Feſtſp.), 1883. – Die Sage vom ewigen Juden, 1874. – Die Brautfahrt (Dr. Feſtſp.), 1884. – Nikolaus de Smit (Dr.), 1885. Neue Ausg. 1899. – Ein Küßchen (Schw.), 1887. – Lorenz Friedemann (Volks- ſtück), 1887. – Die Wunder der Frau Holle (Weihnachtsdr.), 1887. *Helbig, Helene, bekannt unter ihrem Mädchennamen Helene Tränkner, wurde am 16. Januar 1878 in Dresden geboren, wo ihr Vater Landgerichtsrat war, erhielt in der Schule eine treffliche Ausbil- dung, während der Vater in der ſchul- freien Zeit das innerliche Leben und den klaſſiſchen Geiſt zu wecken und zu bilden ſuchte. Ein Jahr lang weilte ſie auf dem klaſſiſchen Boden Wei- mars. Dann folgten zahlreiche Rei- ſen nach dem ſonnigen Süden, den blauen Seen, nach den Bergen und Tälern Tirols, ſo daß ſie mehr und mehr mit der Natur verwuchs, und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/144>, abgerufen am 28.11.2024.