Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Gui *Guischard, Wilhelmine Kon- stanze, geb. am 5. März 1826 (n. a. S: Die *Güldenstubbe, Max (imilian v.,
Gül verein der livländischen Gutsbesitzer.S: Hubert (E. a. d. Reformations- *Güll, Friedrich Wilhelm, wurde *
[Spaltenumbruch] Gui *Guiſchard, Wilhelmine Kon- ſtanze, geb. am 5. März 1826 (n. a. S: Die *Güldenſtubbe, Max (imilian v.,
Gül verein der livländiſchen Gutsbeſitzer.S: Hubert (E. a. d. Reformations- *Güll, Friedrich Wilhelm, wurde *
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Gui
Gül
*Guiſchard, Wilhelmine Kon-
ſtanze, geb. am 5. März 1826 (n. a.
1833) zu Kolberg in Pommern als
die Tochter eines Majors, verlor
frühzeitig ihre Eltern, erhielt aber
durch die liebevolle Unterſtützung
ihrer Verwandten eine ſehr ſorgfäl-
tige Erziehung. Jn ihrer Jugend
wirkte ſie mehrere Jahre als Erzie-
herin, bis ſie, durch den Erfolg ihrer
Romane ermutigt, ſich der Schrift-
ſtellerei widmete. Jn dieſer Tätig-
keit wurde ſie häufig durch längere
Krankheit geſtört, welche ſie teils zur
Ruhe, teils zu Erholungsreiſen nö-
tigte. Sie ſtarb im April 1896 in
Berlin, wo ſie ſeit vielen Jahren
ihren Wohnſitz gehabt hatte.
S: Die
Hunyady (Hiſt. R.); III, 1858. –
Black Douglas (R.), 1860. – Die
Foscari (Hiſt. R.); III, 1863. – Eine
Verſchwörung in Venedig (Hiſt. R.);
II, 1867. – Venezia, die Königin der
Meere (Bilder und Schilderungen),
1877. – Pariſina (Dr., aufgeführt in
Berlin 1879). – Der letzte Capy
(Schſp., nebſt einem Vorſpiel), Ber-
lin o. J. – Jldico (Hiſt. Dr.), Berlin
o. J.
*Güldenſtubbe, Max (imilian v.,
geb. am 20. Oktober (1. Nov. n. St.)
1850 in der Stadt Arensburg auf der
Jnſel Öſel als zweiter Sohn des
Gutsbeſitzers u. Landrats Karl v. G.
zu Kandel, verbrachte ſeine Kindheit
teils auf dem väterlichen Gute, teils
in Arensburg, wo er 1869 das Gym-
naſium abſolvierte. Er ſtudierte dar-
auf bis 1873 in Dorpat Rechtswiſ-
ſenſchaft und war dann in verſchie-
denen Juſtizämtern tätig, ſeit 1875
in Dorpat, wo er zuletzt die Stelle
eines Landrichters bekleidete. Als
ſolcher wurde er bei Einführung der
ruſſiſchen Gerichtsordnung gleich
allen deutſchen Beamten 1889 ent-
laſſen; doch gelang es ihm ſpäter,
anderweitig Anſtellung in Dorpat
zu finden, ſo beim Ober-Kirchenvor-
ſteher-Amt und danach beim Kredit-
verein der livländiſchen Gutsbeſitzer.
S: Hubert (E. a. d. Reformations-
zeit; Epos), 1905. – Himmel u. Erde
(7 erzählende Ge.), 1907.
*Güll, Friedrich Wilhelm, wurde
am 1. April 1812 zu Ansbach gebo-
ren, wo ſein Vater Goldſchmied war.
Dieſer ſtarb, als Friedrich noch ein
zartes Kind war, und ſo kam der
letztere abwechſelnd zu ſeinen beiden
Großmüttern, die in ihren Erzie-
hungsmethoden den ſchärfſten Gegen-
ſatz bildeten. Da entſchloß ſich die
Mutter zu einer zweiten Ehe, und der
Stiefvater ließ ſich denn auch die
Erziehung und geiſtige Heranbildung
des Sohnes ſehr angelegen ſein. Er
ſandte ihn mit zehn Jahren in die
Realſchule ſeiner Vaterſtadt, um ihm
eine höhere Bildung zu vermitteln,
ſtarb aber, noch ehe die Schulbildung
des Sohnes zum Abſchluß gekommen
war. Bei den unzulänglichen Mitteln
mußte dieſer jedem höheren Studium
entſagen; er erwählte den Beruf eines
Volksſchullehrers und bildete ſich da-
für ſeit 1829 in dem Seminar zu Alt-
dorf aus. Nach Abſolvierung des-
ſelben wurde er Lehrer in Markt
Flachslanden, 1833 Lehrer an der
Armen- u. Kleinkinderſchule in Ans-
bach, 1835 Lehrer an der höheren
Töchterſchule daſelbſt und 1842 Leh-
rer an der proteſtantiſchen Pfarr-
ſchule in München. Angeregt durch
mehrere Profeſſoren der Akademie,
eröffnete er auch 1844 einen Privat-
kurſus für Töchter aus höheren
Ständen, den er 27 Jahre lang lei-
tete. Jm Jahre 1876 trat G., nach-
dem ihm die ſtädtiſchen Behörden
ſchon früher einen zweijährigen Ur-
laub bewilligt hatten, in den Ruhe-
ſtand. Sein Lebensabend war herb
an Prüfungen. Erſt ſtarb ihm die
Gattin, die langjährige Genoſſin in
Freud und Leid, dann hatte er einer
geliebten Tochter ſtatt der bräutlichen
Myrte den Totenkranz aufs Haupt
zu ſetzen, und zuletzt ſank ein blühen-
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